Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 7/32

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 7/32 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 7/32); man dann auf die Aussprache der Hausbewohner legen. Wenn dafür noch etwa 20 Minuten in Anspruch genommen werden, ist der Hauptzweck erreicht, so daß die ganze Hausversammlung in etwa einer halben Stunde erledigt ist Darauf muß großes Gewicht gelegt werden, um die Teilnehmer von künftigen Hausversammlungen nicht abzuschrecken. Jeder Besucher kann eine solche Hausversammlung aufsuchen, wie er gerade im Hause steht und geht mit der Arbeitsschürze, im Arbeitskleid der Hausfrau; er braucht sich nicht erst gestiefelt und gespornt vorzubereiten. Auch die Hausfrau, die oft mit Minuten geizen muß, wird diese Zeit, die eine solche Versammlung in Anspruch nimmt, aufbringen können, besonders dann, wenn man das Hauptgewicht in der Ansprache auf die Tagessorgen legt Also muß der Gegenstand der Hausversammlungen sich möglichst immer auf solche Punkte erstrecken. Wenn Frauen das kurze Referat halten, wirkt das am besten. Wir haben damit in letzter Zeit sehr gute Erfolge gehabt Zur Helmkehrerbetreuung Zu dem Briefe des Genossen Japp in Nr, 4 „Neuer Weg" mit dem Titel „Der Pfarrer kam zuerst" schildert uns der Genosse folgende Erlebnisse: Am 30. März 1948 suchte ich in der Max-Reinhardt-Straße einen Friseur auf. Dort saß auch ein vor wenigen Stunden aus der Sowjetunion heimgekehrter Kriegsgefangener und wußte nicht, wie er seine alten Eltern auf sein Kommen vorbereiten sollte und welche Formalitäten er zuerst zu erledigen hatte. Ich stellte fest, daß der Mann zwei Häuser von mir entfernt wohnte. Ich gab ihm die nötigen Hinweise und schickte ihn dann zum Heimkehrerausschuß Berlin-Mitte mit dem Versprechen, in der Zwischenzeit den Eltern seine Ankunft mitzuteilen. Anschließend gab ich dem Stadtbezirk telefonisch von der Sache Kenntnis, und alles weitere ging dann in Ordnung. Der Dank des Heimkehrers war groß, daß ihm durch unseren Hfeimkehrer- obmann sehr viel unnötige Wege erspart blieben. Nun eine Frage, Genossen 1 Wo blieb die Benachrichtigung an unsere Wohngruppe, daß dieser Heimkehrer in Berlin eintraf? Na, vielleicht kommt sie noch, und das sollt ihr an folgendem Vorfall sehen. Am Freitag, dem 14. Mai 1948 erhielten wir im Stadtbezirk VI des Kreises Mitte folgende Mitteilung: Am 15. Mai, vormittags 10 Uhr, treffen verschiedene Heimkehrer auf dem Schlesischen Bahnhof ein. Ein Heimkehrerobmann einer unserer Wohngruppen, der gerade anwesend war, übernahm die Benachrichtigung der Familien und kam nach einer halben Stunde mit der Feststellung zurück, daß die Männer bereits am 8. Mai, also eine ganze Woche vorher, in Berlin eingetroffen waren. Eine Nachfrage bei dem Kreisvorstand ergab, daß der Kreis die Nachricht am 14. Mai erhalten hatte. Ich glaube, dem Landesverband dürfte es nicht schwerfallen, uns in den unteren Organisationen die Namen der Heimkehrer rechtzeitig bekanntzugeben. An den beiden Vorfällen ist zu sehen, daß es auch einmal angebracht ist, die Vorstände unserer oberen Organisationen zu rügen, und insbesondere die Abteilung Heimkehrer, damit sie ihre Arbeit etwas gewissenhafter durchführt. Wofür Sitzungen nicht da sind Von der Genossin Vera B., Stuttgart, erhalten wir folgende Zuschrift: Es gibt führende Funktionäre und gar nicht wenige , die sich angewöhnt haben, in Mitglieder-, Funktionär- oder sogar in Landesleitungssitzungen vor éinem Berg von mitgeführten Akten zu sitzen, die sie während der Besprechungen durcharbeiten. Vielleicht bringen sie es tatsächlich fertig, zuzuhören, mitzudenken und ein Drittes daneben zu tun. Aber die Wirkung auf die übrigen Teilnehmer kann keine gute sein; sie werden abgelenkt und vor allen Dingen müssen sie das Gefühl bekommen, als ob die Sitzung nicht wichtig genug sei, um sich auf sie zu konzentrieren. Oder was noch schlimmer ist sie bekommen Minderwertigkeitsgefühle, weil das, was durchzudenken ihnen Mühe macht, scheinbar von anderen so nebenbei mit erledigt werden kann, ich empfinde es immer als einen Ausdruck der Geringschätzung den übrigen Genossen gegenüber, wenn führende Genossen so handeln. Nun ja, sie sind überarbeitet und jede Minute ist für sie kostbar. Aber vielleicht wäre es, psychologisch gesehen, besser, sie blieben dann Heber von der einen oder anderen Sitzung weg? Noch einmal: Gemeinden und Leistungsprämien Für die Gleichstellung der Gemeindebetriebe mit den volkseigenen Betrieben (siehe „Neuer Weg" Nr. 3, S. 32) setzt sich Genosse K. Dohnke vom Wasserwerk Finsterwalde lebhaft ein: Wenn die Leipziger Genossen über # Vernachlässigung klagen, so verstehe ich diese Sprache sehr wohl. Uns Gemeindearbeitern ergeht es nicht besser. 1st es richtig, daß dem Gemeindearbeiter die Rechte eines Arbeiters aus volkseigenen Betrieben versagt werden? Nein! Es wird in der Öffentlichkeit als selbstverständlich erachtet, daß Licht, Gas, Wasser, Kanalisation und anderes mehr vorhanden sind und von jedermann benutzt werden können. Diese Errungenschaften kommen allen, auch den volkseigenen Betrieben, zugute. Kann heute ein industriewerk die Steigerung der Produktion ohne nennenswerte Mithilfe der Versorgungsbetriebe vornehmen? Nun frage ich mich immer und immer wieder, warum bei Einstufungen und Betreuungen in der Zuweisung von Lebensmittelkarten, Zusatzessen und so weiter Unterschiede gemacht werden, und zwar zum Nachteil für die Belegschaften der Gemeindebetriebe. Unsere Arbeit am Arbeitsplatz, ob vor Gasofen oder Maschine, Aktivierung: Hauptwort zu aktivieren (lat.) = in Tätigkeit setzen, in Gang bringen. Das Stammwort ist Akt = Handlung, Tat; davon abgeleitet aktiv = tätig, handelnd, im Gegensatz zu passiv =* untätig, leidend. Aktive Mitglieder unserer Partei sind solche, die an der Parteiarbeit, teilnehmen, passive diejenigen, die Beitrag zahlen, sich im übrigen aber nicht betätigen. Aktivisten nennen wir tätige Menschen, die zum Beispiel in der vor- ist recht schwer und erfolgt meist mit wenigen Kräften in Tages- und Nachtzeiten. Immer müssen wir bereitstehen. Der Kenner wird unsere Arbeit richtig bewerten und unseren Unmut verstehen. * Lieber Genosse Dohnke, grundsätzlich hast du natürlich recht. Niemand wird bezweifeln, daß auch die Gemeinde be trie be wichtig sind und daß ihre Belegschaften wie eigentlich alle, die angestrengt arbeiten, ganz gleichgültig, wo in den Genuß aller Vergünstigungen kommen sollten, die überhaupt möglich sind. Aber du weißt doch selbst: £s reicht noch nicht für alle. Nur das kann y er teilt werden, was erzeugt wird. Deshalb also Leistungssteigerung, Produktionserhöhung, Wirtschaftsplan! Alles was man zunächst tun kann, ist eine ständige Erweiterung des Kreises der mit besonderen Zuteilungen zu versorgenden Betriebsbelegschaften in eben dem Maße, in dem unsere Produktion erstarkt. Und da werden zunächst die Belegschaften berücksichtigt, die unmittelbar an der Produktionssteigerung beteiligt sind. Was du über die Zuteilungen für den 1. Mai schreibst, trifft nicht ganz ins Schwarze. Die Zuteilungen waren von Betrieb zu Betrieb verschieden. Es gibt zum Beispiel sogar volkseigene Betriebe, denen nicht die geringste Sonderzuteilung gewährt werden konnte. Schließlich habt ihr doch einen Betriebsrat Die Redaktion Sorglichkeit bei der Volkskontrolle Genosse Krötzsch, Leipzig, weist uns als Spezialist mit viel Transporterfahrung auf folgendes hin: Jeder, der Interesse am Aufbau unserer Wirtschaft hat, ist an der Unterbindung des Schwarzmarktes und damit an der Durchführung von Straßenkontrollen interessiert. Was aber in dem Bild auf Seite 6 Nr. 4 „Neuer Weg" gezeigt wird, ist ein Beispiel dafür, wie die Straßenkontrollen nicht durchgeführt werden sollten. Der Fahrer spricht mit dem kontrollierenden Polizisten, während ein anderes Mitglied der Kontrollstreife ein auf dem Wagen mit-eführtes Gefäß öffnet, und zwar ohne ücksicht darauf, ob das Gut nicht vielleicht luft-, wasser- oder lichtempfindlich bzw. leicht zerbrechlich ist. Das ist ein Fehler, der schon oft zu Schäden und Verärgerungen geführt hat Unsere Kontrollorgane sollten darauf achten, daß sie ihre Prüfungen von Ladegut mit der nötigen Vorsicht und möglichst erst nach Befragung der Transportführer vornehmen, was natürlich nicht heißen soll, daß ein licht- oder sonstwie empfindliches Gut von den Kontroll-maßnahmen befreit wird. dersten Reihe der aktiven Betriebsarbeiter stehen und die anderen durch ihr Vorbild mitreißen. Amateursport: Gegensatz zu Berufssport. Amateur (frz.) = Liebhaber, auch Dilettant = Nichtfachmann. Der Amateur treibt Sport aus Liebhaberei und Vergnügen. Er unterscheidet sich vom Berufssportler dadurch, daß er für seine sportliche Tätigkeit keine Entschädigung oder Bezahlung annehmen darf. Das Fußballspiel wird in Deutsch- framdwörtar- und CßagrifäserkläruHgcK 32;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 7/32 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 7/32) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 7/32 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 7/32)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Die Angehörigen der Linie haben in Vorbereitung des Parte: tages der Partei , bei der Absicherung seiner Durchführung sowie in Auswertung und bei der schrittweisen Verwirklichung seiner Beschlüssen;tsg-reenend den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, den allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane und der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Rechtspflegeorgane. Der Vollzug der Untersuchungshaft hat der Feststellung der objektiven Wahrheit im Strafverfahren zu dienen. Die Feststellung der Wahrheit ist ein grundlegendes Prinzip des sozialistischen Strafverfahrens, heißt es in der Richtlinie des Plenums des Obersten Gerichts vom zu Fragen der gerichtlichen Beweisaufnahme und Wahrheitsfindung im sozialistischen Strafprozeß - Anweisung des Generalstaatsanwaltes der wissenschaftliche Arbeiten - Autorenkollektiv - grundlegende Anforderungen und Wege zur Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit im Ermittlungsverfahren Vertrauliche Verschlußsache . Die weitere Vervollkommnung der Vernehmungstaktik bei der Vernehmung von bei Transitmißbrauchshanclüngen auf frischer Tat festgenomraePör ßeschuldigter Potsdam, Juristisch Fachs lußa Vertrauliche Verschlußsache schule, Errtpgen und Schlußfolgerungen der Äf;Ssfeerlin, bei der ziel gerttchteten Rückführung von Bürgern der die Übersiedlung nach nichtsozialistischen Staaten und Westberlin zu erreichen, Vertrauliche Verschlußsache - Die aus den politisch-operativen Lagebedingungen und Aufgabenstellungen Staatssicherheit resultierendan höheren Anforderungen an die Durchsetzung des Unter-suchungshaf tvollzuges und deren Verwirklichung. In den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit Autoren: Rataizick Heinz, Stein ,u. Conrad - Vertrauliche Verschlußsache Diplomarbeit. Die Aufgaben der Linie bei der Besuchsdurchführung. Von Verhafteten und Strafgefangenen bilden die Befehle und- Weisungen des Genossen- er ins besondere Dienstanweisungen und sowie folgende Weisungen und die Befehle und Weisungen des Leiters der Abteilung und seines Stellvertreters, den besonderen Postenanweisungen und der - Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft und den dazu erlassenen Anweisungen die Kräfte und Mittel des Wach- und Sicherungsdienstes, die Postenbereiche, die Dienstunterlagen und Dienstschlüssel, das Inventar des Wachlokals, die Vollzähligkeit des Inhaftierten- und Strafgefangenenbestandes.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X