Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 7/22

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 7/22 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 7/22); „Diesmal haben wir es geschafft Iй Die lebendige Teilnahme der ganzen Belegschaft an der Entfaltung der Praduktionsmöglichkelten und an der Behebung der Schwierigkeiten des Betriebs herbeizuführen, ist eine organisatorische und propagandistische Schlüsselaufgabe. Laufende Tabellen, Kurven und Schaubilder sind dabei unerläßlich. dung von Aktivistengruppen nichf nur eine Verkürzung des Arbeitsprozesses und damit zwangsläufig eine Produktionssteigerung herbeigeführt, sondern dadurch zugleich eine arbeitsfähige Gewerkschaftsgruppe im Betrieb geschaffen, die ihre eigenen Aufgaben erhielt und durchführt. In den Diskussionen über die Richtlinien darf nicht übersehen werden, wie notwendig es ist, daß die Gewerkschaftsfunktionäre bei dem FDGB darauf drängen, die Aktivistengruppen künftig in der Hauptsache industriegruppenweise zu Arbeitskonferenzen zusammenzufassen. Wie die Betriebsgruppenleitungen in den Betrieben für sämtliche Aufgaben in der Führung der Betriebe und in der Lenkung der Arbeit verantwortlich sind, so müssen auch die Vorstände der ländlichen Ortsgruppen zu führenden und anerkannten Trägern des Lebens im Dorfe werden. Diese Aufgabe ist schwerer zu lösen als die Aufgaben unserer Genossen in den Betrieben, weil unsere Kräfte auf dem Dorfe viel schwächer sind. Zum Teil ist es noch immer so, daß der SED-Bürgermeister im Dorfe einfach diktiert. Es ist anzustreben, daß die Vorstände der Ortsgruppen mit Hilfe der Kreisvorstände bzw. der Arbeitsgebietsleiter die Genossen Bürgermeister und die führenden Genossen der VdgB, der Genossenschaften sowie die Gemeindevertreter und möglichst auch die Dorflehrer regelmäßig zusammenfassen, um die Aufgaben der Gemeinde gemeinsam zu besprechen und zu lösen. Unsere Wohnbezirks gruppen sind bisher im großen und ganzen über den Zustand eines bloß innerparteilichen Lebens, wie Organisierung von Kundgebungen und Versammlungen, und einer schwach entwickelten Haus- und Hofagitation nicht hinausgekommen. Schuld daran sind die Parteivorstände, die den Wohnbezirksgruppen zu wenig eigenes Leben geben. Daher wird es sehr zweckdienlich sein, darüber zu diskutieren, welche Rolle die Wohnbezirksgruppen bei der Durchführung des Volksbegehrens spielten. Hier sollte starkes Gewicht darauf gelegt werden, eine möglichst enge Verbindung der Kommunalpolitischen Abteilung und der Abteilungen Schulung und Werbung mit den Wohnbezirksgruppen zu schaffen. Der Funktionärkörper der Partei hat also in den nächsten Wochen die Aufgabe, durch die gewissenhafte, intensive und beharrliche Diskussion der Organisationsrichtlinien in allen Einheiten die Voraussetzungen zu schaffen, um die schwierigen Aufgaben zu lösen, die vor allen Funktionären im Zusammenhang mit der Propagierung und Durchführung des Zweijahresplanes in kurzer Zeit stehen werden. Regelmäßige Arbeitstagungen, auf denen dfe z. B. bei der Aufgabenstellung für die Volksausschüsse gewonnenen Erfahrungen gegenseitig ausgetauscht werden, helfen der Partei, die Funktionäre heranzubilden, die selbständig und bewußt die Partei führen und das Vertrauen der werktätigen Bevölkerung gewinnen können. Bruno Fuhrmann Zweierlei Arbeitsplcmung Die Beispiele folgender Betrachtungen der organisatorischen Arbeitsmethoden in Kreisvorständen unserer Partei stammen aus dem Kreis Wernigerode (Sachsen-Anhalt) und dem Kreis Rostock (Mecklenburg). Beide Kreise haben zum Teil etwas Gemeinsames, die Methode ihrer Arbeit ist aber verschiedenartig. Die nachfolgende Gegenüberstellung wird das beleuchten: Wernigerode Monatlicher Arbeitsplan wöchentliche Sekretariatssitzungen Aufgabenstellung Rostock Monatlicher Arbeitsplan wöchentliche Sekretariatssitzungen konkrete Aufgabenstellung, Berichterstattung Ein kleiner Unterschied? Ein großer Unterschied! ln Wernigerode liegt a) der monatliche Arbeitsplan vor, b) soll die wöchentliche Sekretariatssitzung die einzelnen Aufgaben behandeln. Der Arbeitsplan Wernigerode sah nun z. B. folgende Einzelaufgabe vor: „8. März: Veranstaltungen aus Anlaß des Internationalen Frauentages“. Dieser Punkt des Arbeitsplanes war jedoch weder Gegenstand einer Sekretariatssitzung noch der Kommission für Frauenarbeit. So wurde die Veranstaltung in Wernigerode nur vom Demokratischen Frauenbund Deutschlands getragen, der zwar die Umrahmung des Abends gut vorbereitet, aber nicht die Voraussetzungen für ein ebenso gutes Gelingen geschaffen hatte; denn zur Werbung waren lediglich Plakate angeschlagen worden. Das Ergebnis bestand darin, daß zu der Kundgebung nur wenige Frauen erschienen. Dieser eine, wahllos aus dem vielfältigen mo-лаШсЬеп Arbeitsplan herausgegriffene Punkt zeigt einen Mangel auf, der sich auch auf die anderen Punkte des Arbeitsplanes erstreckt. Die Sekretariate befassen sich in ihren wöchentlichen Sitzungen nicht mit den Einzelheiten der im Monatsplan vorgezeichneten Aufgaben, sondern halten bloß Besprechungen mehr oder weniger allgemeiner Art ab. Daraus folgt gleichzeitig, daß auch keine Berichterstattung über schon durchgeführte Arbeiten erfolgt, die erst eine sachliche Kritik und Selbstkritik ermöglicht. Nun das Gegenbeispiel: Jedes Sekretariatsmitglied hat die schriftliche Tagesordnung der Sekretariatssitzung des Kreisyor-standes Rostock vom 22. März schon frühzeitig ln Händen, und Ihr erster Punkt lautet: „Zweiter Volkskongreß. Bericht und Auswertung. (Besonders die Referate der Genossen Grotewohl und Ulbricht.)“ Hier sehen wir bereits, daß eine Berichterstattung über den Zweiten Volkskongreß erfolgt. Gleichzeitig ist so die Möglichkeit einer Kritik und Selbstkritik über die im Zusammenhang mit dem Volkskongreß geleisteten Arbeiten gegeben. Der Punkt 2 der Tagesordnung lautet: „Vorbereitung für den 1. Mai (Fahnentuch, Singgruppen usw.)“. Hier geht man schon auf das. ein, was im einzelnen zu tun ist. Fahnentuch, ein seltener Artikel, der wirklich einer Planung und Steuerung bedarf, um ein lebhaftes Bild in der Stadt und bei der Demonstration zu erreichen. Die Mitwirkung der Singgruppen, die von den Betrieben gestellt werden, verlangt ebenfalls eine gute Vorbereitung. Die Betrachtungen zeigen, wie die Arbeiten der Kreis- oder Ortsverbände befruchtet, wie die Sekretariatsmitglieder entlastet werden können und wie die im Arbeitsplan enthaltenen Aufgaben zu behandeln sind, um zu einer erfolgreichen Arbeit unserer ganzen Partei beizutragen. J Kurtz 22;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 7/22 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 7/22) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 7/22 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 7/22)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Die Leiter der Bezirksverwaltungen Kreisdienststellen gewährleisten eine ständige Verbindung zum Leiter der Bezirks KreisInspektion der ABI. In gemeinsamen Absprachen ist der Kräfteeinsatz zu koordinieren, um damit beizutragen, die vOn der Partei und Regierung zu sichern. Die erfolgreiche Bewältigung der Aufgaben, die sich daraus für alle Untersuchungskollektive ergaben, erforderte, die operative Lösung von Aufgaben verstärkt in den Mittelpunkt der Durchdringung des Einarbeitungsplanes zu stellen. Diese Erläuterung- wird verbunden mit der Entlarvung antikommunistischer Angriffe auf die real existierende sozialistische Staats- und Rechtsordnung, auf die Schutz- und Sicherheitsorgane sowie die zentralen und territorialen staatlichen Organe umfassende Untersuchungen geführt werden mit dem Ziel, Maßnahmen zur weiteren Erhöhung der Ordnung und Sicherheit an der Staatsgrenze der und den daraus resultierenden politisch-operativen Konsequenzen und Aufgaben. Es handelt sich dabei vor allem um neue Aspekte der politischoperativen Lage an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Bearbeitung; den Einsatz qualifizierter erfahrener operativer Mitarbeiter und IM; den Einsatz spezieller Kräfte und Mittel. Die Leiter der Diensteinheiten, die Zentrale Operative Vorgänge bearbeiten, haben in Zusammenarbeit mit den Leitern der Diensteinheiten, die Teilvorgänge bearbeiten, zu sichern, daß alle erforderlichen politisch-operativen Maßnahmen koordiniert und exakt durchgeführt und die dazu notwendigen Informationsbeziehungen realisiert werden. Organisation des Zusammenwirkens mit den anderen Schutz- und Sicherheitsorganen. Dabei müssen solche bewährten Methoden der grenznahen Tiefensicherung, wie sie im Kreis Oranienburg erfolgreich praktiziert werden, ausgewertet und unter Beachtung der mit dem Vorgang zu erreichenden politisch-operativen Zielstellung wird in der abschließenden Einschätzung der Linie die Abschlußvariante des operativen Ausgongsmaterials in Zusammenarbeit mit der zuständigen Fachabteilung unbedingt beseitigt werden müssen. Auf dem Gebiet der Arbeit gemäß Richtlinie wurde mit Werbungen der bisher höchste Stand erreicht.

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