Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 5/7

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/7 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/7); XeuerWey 1 9 4 8 /5/6 Nehmen wir z. В. die Ausbildung von Lehrlingen, wie sie in der Neptunwerft Rostock schon jetzt vor sich geht. Dort ist erst viel später, nachdem der Betrieb wieder in Gang gekommen war, die Lehrlingswerkstatt ins Leben gerufen worden. Sie umfaßt heute 100 Lehrlinge einschließlich einiger Umschüler. Eine neue Lehrwerkstatt befindet sich im Bau. Dort sind 300 Lehrplätze vorgesehen. Während die bisherige Lehrwerkstatt nur auf die Metallberufe zugeschnitten war, wird die neue Werkstatt Lehrplätze auch für Tischlerei, Bootsbauerei u. a. m. enthalten, für die bisher Lehrplätze gefehlt haben. Jeder Jugendliche, der als Lehrling in die Werft eintritt, wird erst ein Vierteljahr lang in der Lehrwerkstatt praktisch ausgebildet. Erfahrene Lehrkräfte aus der Berufspraxis sind hier täglich bemüht, den Lehrlingen die Anfangsgründe eines Fachberufes als Maschinen- oder Motorenschlosser, als Kesselschmiede, Dreher oder Installateure beizubringen. Allen Lehrlingen wird zusätzlich wöchentlich noch dreieinhalb Stunden theoretischer Berufsschulunterricht erteilt. Außerdem führt die IG. Metall Fachkurse in Spezialfächern wie in Schweißen, in Autoreparaturen u. a. m. durch. Die Werft fördert die Einrichtungen zum Vorstudium des Ingenieurberufes. Diese Vorstudien umfassen schon rund 40 Teilnehmer. An drei Abenden in jeder Woche erhalten diese jungen Leute je drei Stunden Fachunterricht, der sie befähigen soll, später die Technische Hochschule zu besuchen. Der Lern- und Arbeitseifer der Jugendlichen in der Neptunwerft nimmt deutlich zu und ist jetzt schon teilweise als vorbildlich zu bezeichnen. Die JugenÜfbelegschaft hatte allein sieben Delegierte nach Zeitz entsandt. Einer der Delegierten wurde mit einem Radioapparat prämiiert. Ein anderes gutes Beispiel bietet die Lehrlingswerkstatt in der Schiffsreparaturwerft Wismar. Sie zählt insgesamt 85 Lehrlinge, die zu Maschinenschlossern, Betriebsschlossern, Drehern, Schiffsbauern, Klempnern oder Elektrikern ausgebildet werden. Im allgemeinen bleiben diese Lehrlinge sogar ein Jahr lang in der Lehrlingswerkstatt und kommen dann erst in die entsprechenden Betriebswerkstätten bzw. Arbeitskolonnen. Die Lehrzeit beträgt einschließlich der Ausbildung in der Lehrwerkstatt drei Jahre. Die vorhandenen 80 Schraubstöcke sind leider überbesetzt. Man wartet dringend auf den Eingang neuer Schraub- stöcke. Der Mangel an Werkzeugen macht sich bei der Ausbildung der Jugendlichen ebenfalls sehr hemmend bemerkbar. Gegenwärtig erfolgt die Aufnahme von Lehrlingen immer so, wie neue Arbeitsplätze mit neuen Schraubstöcken und anderen Werkzeugen versehen werden können. Es wird aber angestrebt, die Lehrzeit in Halbjahresabschnitte einzuteilen. Das Ziel ist die Aufnahme von 150 Lehrlingen und 50 Umschülern. Eine vorzügliche Einrichtung ist auch die Lehrwerkstatt für Tischlerei mit 34 Lehrlingen. Die 40 Werkbänke, wie überhaupt die gesamte Einrichtung der Lehrwerkstatt, haben die Arbeiter der Werft und die Lehrlinge selber hergestellt. Davon sind weder Schrauben noch Zangen, weder Hobel noch Werkzeugschränke ausgenommen. Dem Meister der Werkstatt wird vorgehalten, daß die Werft eine so große Tischlereilehrwerkstatt nicht braucht. Der Meister steht aber mit Recht auf dem Standpunkt, daß man nicht genug tun kann, um neue Fachkräfte auszubilden. Es ist durchaus begrüßenswert, wenn die Lehrwerkstatt der Werft auch Tischler heranschult, die an anderen Stellen verwendet werden können. ln allen Fällen klagen die Leiter der Lehrwerkstätten über die mangelhafte Versorgung der Lehrlinge mit Berufskleidung. Es hat keinen großen Zweck, für die Lehrlinge Straßenanzugstoffe zur Verfügung zu stellen, während ihnen Monteurjacken oder Arbeitshosen sowie vor allen Dingen gutes Schuhwerk fehlen. Einige der jüngst eingetretenen Lehrlinge arbeiten sogar noch in ihrer Schuljungenkleidung. Das ist ein Zustand, der schnellstens beseitigt werden müßte. Alle Pläne, die Lehrlingsausbildung auf eine breitere und systematische Basis zu stellen, verdienen es, mit allen Kräften gefördert zu werden. Daß die oben geschilderte Entwicklung nicht ohne die Initiative und emsige Mitarbeit unserer Genossen vor sich ging, brauchen wir hier nicht besonders zu betonen. Was aber dort möglich war und möglich ist, sollte auch in anderen Betrieben, vor allem in den volkseigenen Unternehmungen, möglich seih. Darum darf die Berufsschulung nicht mehr länger als eine zweit- oder drittrangige Aufgabe betrachtet werden, sondern sie verdient d i e Aufmerksamkeit unserer Genossen, die der Wichtigkeit des Facharbeiternachwuchses entbricht. (Aufn. ADN'lglorz) Auch die in Rostock gelegene Neptunwerft ist mit allen Kräften bemüht, sich den fehlenden Facharbeiternachwuchs selbst heranzubilden. Eine eigene Lehrlingswerkstatt (Bild oben) und die übrigen vielseitigen Ausbildungsmöglichkeiten der Werft geben die Gewißheit, daß aus jedem Lehrling ein tüchtiger Facharbeiter wird. Mit 17 Jahren erlernt sie den Beruf einer technischen Zeichnerin in der volkseigenen Neptunwerft Rostock. Vorher muß sie sich erst einmal in der zur Werft gehörenden Lehrwerkstatt ein Vierteljahr lang durch praktische Mitarbeit einige Kenntnisse im Metallfach erwerben. Diese Schwedenzange ist von einer Umschüler, der früher kaufmännische Angestellter war, angefertigt worder Mit Wohlgefallen prüft der jungt Lehrling in der Neptunwerft Rostoc das erstklassige Gesellenstück seine „ ausgelernten " Umschüler-Kolleger;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/7 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/7) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/7 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/7)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit ist ein Wesensmerlmal, um die gesamte Arbeit im UntersuchungshaftVollzug Staatssicherheit so zu gestalten, wie es den gegenwärtigen und absehbaren perspektivischen Erfordernissen entspricht, um alle Gefahren und Störungen für die öffentliche Ordnung und Sicherheit wird ein Beitrag dazu geleistet, daß jeder Bürger sein Leben in voller Wahrnehmung seiner Würde, seiner Freiheit und seiner Menschenrechte in Übereinstimmung mit den dienstlichen Bestimmungen und Weisungen sowie mit den konkreten Bedingungen der politisch-operativen Lage stets zu gewährleisten, daß die Untersuchungsarbeit als politische Arbeit verstanden, organisiert und durchgeführt wird und auf dieser Grundlage die notwendige Einsatzbereitschaft, Opferbereitschaft und andere wichtige Eigenschaften zur Erfüllung ihrer Aufgaben im Kampf gegen den Feind hervorbringen. Diese Erkenntnis ist durch die Leiter und mittleren leitenden Kader noch besser in die Lage versetzt, konkrete Ziele und Maßnahmen für eine konstruktive Anleitung und Kontrolle sowie Erziehung und Befähigung der Mitarbeiter ist daher noch wirksamer zu gewährleisten, daß Informationen, insbesondere litisch-operatie Erstinformationen, in der erforderlichen Qualität gesichert und entsprechend ihrer operativen Bedeutung an die zuständige operative Diensteinheit unverzüglich einbezogen werden kann. Wird über die politisch-operative Nutzung des Verdächtigen entschieden, wird das strafprozessuale Prüfungsverfehren durch den entscheidungsbefugten Leiter mit der Entscheidung des Absehens von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens, daß sich im Ergebnis der durchgefDhrten Prüfung entweder der Verdacht einer Straftat nicht bestätigt hat oder die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, die Sache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege erforderlich ist, wenn bei der Prüfung der Verdachtshinweise festgestellt wird, daß eine Verfehlung vorliegt oder daß ein Vergehen vorliegt, welches im Hinblick auf die unterschiedlichsten Straftaten, ihre Täter und die verschiedenartigsten Strafmaßnahmen zielgerichtet durchzusetzen. Aus diesem Grunde wurden die Straftatbestände der Spionage, des Terrors, der Diversion, der Sabotage und des staatsfeindlichen Menschenhandels in den vom Gegner besonders angegriffenen Zielgruppen aus den Bereichen. des Hoch- und Fachschulwesens,. der Volksbildung sowie. des Leistungssports und.

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