Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 5/49

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/49 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/49); fremdwörter- und dÜeçjrifâserklàruHÇjeu Bildungsprivileg: Zusammenhängend mit Privileg Vorrecht, Einzel- oder Ausnahmerecht Vergünstigung. Unter Bildungsprivileg versteht man das Vorrecht der Reichen, ihre Kinder in teuren Schulen oder von Privatlehrern unterrichten zu lassen, für die der Arme das Schulgeld nicht aufbringen kann. Auch die Ausnutzung von gesellschaftlichen Beziehungen setzte früher z. B. die Kaste höherer Beamter oder Militärs in den Stand, ihre Kinder bevorzugt in bessere Schulen zu geben. Manche Schulen stellten sogar Bedingungen über die Herkunft der Kinder. Kinder von Eltern „niederen Standes" waren von der Aufnahme in solche Schulen ausgeschlossen. Auch die Zulassung zu den Universitäten und die Bedingungen des Studiums waren absichtlich so erschwert, daß Kinder von unvermögenden bzw, einflußlosen Eltern ferngehalten werden sollten. Diskreditieren: Den Kredit, d. h. das Ansehen oder die Vertrauenswürdigkeit einer Person oder einer Sache herabsetzen, entwürdigen. Dementi: Widerlegung, Ableugnung, Richtigstellung. Etwas dementieren: Eine Nachricht oder Behauptung widerlegen, ableugnen, als Lüge erklären bzw. als Unwahrheit nachweisen. Illegalität: Abgeleitet voa illegal = ungesetzlich, gesetzwidrig (behördlich) unerlaubt. Legal = gesetzlich, durch das Gesetz erlaubt. Menschen in der Illegalität sind Personen, die sich еіпет durch gesetzliche oder behördliche Bestimmungen vorgeschriebenen Lebensweise entziehen, z. B. ohne Ausreisegenehmigung (bzw. ohne oder mit falschem Paß) ins Ausland gehen, also illegal ausreisen (bzw. ausreißen). Schon wer z. B. irgendwo in Deutschland ohne polizeiliche Anmeldung wohnt, lebt „illegal". Initiation: (Sprich: Inizjazjohn.) Hier = die Ausübung einer Initiative (Inizjatihve). Initiative = der Antrieb zu einer Tat, eine Handlung auf eigenen Entschluß einleiten, ein selbständiger erster Entschluß. Unsere Betriebsgruppen sollen z. B. in den Betrieben die Initiative zur Steigerung der Arbeitsproduktivität (des Wirkungsvermögens, der Ergiebigkeit der Arbeit) ergreifen, d. h. von ihnen soll der Antrieb zu dieser Tat ausgehen; sie sollen diese Handlung auf eigenen Entschluß einleiten und die Belegschaften für die Handlung gewinnen, Wenn sie diese Initiative ausüben, bedeutet es gleichzeitig, daß sie die Initiation in der Hand haben. Dazu: Initiator (Inizjator), ein Wort, das sich an Stelle des Wortes Initiant gebildet hat und denjenigen bezeichnet, der die Initiative ergreift. Der deutsche Volkskongreß z. B. hat die Initiative zur Durchführung eines Volksbegehrens für Deutschlands Ein- heit ergriffen; er ist der Initiator (oder Initiant) des Volksbegehrens. Konflikt: Zusammenstoß, Streit oder Widerstreit, Kampf, Gegeneinandertreffen. Die kapitalistischen Staaten treiben im Kriegsfall gern Mißbrauch mit diesem Begriff und bezeichnen einen schon ausgebrochenen Krieg, weil eine Kriegserklärung absichtlich umgangen wurde, als einen „Konflikt", um die Volksmassen zu täuschen. (Siehe z. B. Hitler Polen.) Konzentrieren: Etwas auf einen Punkt zusammenziehen, im Mittelpunkt vereinigen, zusammenballen; die Kräfte verstärken oder verdichten. Sich auf einen Plan konzentrieren = alleGeistes-bzw. Körperkräfte sammeln, zusammenballen und auf diesen Plan richten. Manuell; Herrührend vom lateinischen manus = die Hand. Manuell = die Hand betreffend, mit der Hand gemacht, ln der Entwicklung der kapitalistischen Produktion (Erzeugung) spielte die „Manufaktur" eine Rolle. Im Zeitalter der Manufakturen entstanden Werkstätten (vornehmlich Spinnereien, Webereien), in denen durch Menschenhand oder auch schon durch Maschinen, die die Menschenhand ersetzten, Rohstoffe verarbeitet wurden. Projizieren: Etwas (eine Zeichnung, ein Bild, eine Photographie) auf eine Fläche übertragen und deutlich, eindrucksvoll sichtbar machen, z. B. durch Lichtwirkung vermittels eines Bildwerfers (Latérna magica = Zauberlaterne). s mufr dar Funktionär lésant Protokoll des Zweiten Parteitages der SED Die Einberufung des Dritten Parteitages der SED ist, wie unsere Leser einem Beschluß der letzten Parteivorstandssitzung entnommen haben werden, bis zum nächsten Frühjahr aufgeschoben worden, sofern nicht besondere Ereignisse die Abhaltung eines außerordentlichen Parteitages vorher notwendig machen sollten. Infolgedessen wird die Zeitspanne, in der die Beschlüsse unseres Zweiten Parteitages vom September 1947 über die aktuellen Aufgaben der Partei praktisch in die Tat umgesetzt werden sollen, nicht unwesentlich verlängert. Stellt man nun aber unseren Genossen die Frage, welche Beschlüsse des Zweiten Parteitages bisher verwirklicht worden sind und wie dies vor sich ging oder welche Beschlüsse noch ihrer Erfüllung harren, dann wird man leider häufig erfahren müssen, daß sich manche Parteimitglieder nicht einmal mehr ganz genau auf den Inhalt der Beschlüsse besinnen können. Es kommt also jetzt darauf an, nicht bloß dem Gedächtnis, sondern ebenso dem Pflichtbewußtsein unserer Genossen und Genossinnen ein wenig nachzuhelfen. Diesem Zweck sollte auch das kürzlich im Druck erschienene Protokoll des Zweiten Parteitages der SED dienstbar gemacht werden. Die Leser finden in dem Buçh alle Referate und Diskussionsreden, die auf dem Parteitag gehalten wurden, sowie sämtliche Beschlüsse zusammengefaßt wieder. Wer die Zeit irgendwie dafür aufbringen kann, müßte sich das Protokoll zur Hand nehmen und all das studieren, was unserer Parteiarbeit förderlich ist. Man mache den Versuch und wird erstaunt sein, von welcher unerhört aktuellen Neuheit auch heute noch fast jede Stelle zu sein scheint, die zufällig aufgeschlagen wird. Mehrere Sach-und Personenregister machen es aber auch jedem leicht, schnell gerade die Punkte herauszufinden, die ihn aus den Parteitagsverhandlungen zunächst oder am meisten interessieren. Außerdem wäre es auch wohl gut, sich auf eine gewisse Tradition unserer Väter in der alten Arbeiterbewegung vor dem ersten Weltkrieg zu besinnen und an sie wieder anzuknüpfen. Damals war es eine Ehrenpflicht jedes Genossen in der einzigen Sozialdemokratischen Partei, sich ein gedrucktes Protokoll der Parteitage zuzulegen, um es in freien Stunden immer wieder zu studieren, in den Zusammenkünften darüber zu diskutieren und mit dem Buch ein Dokument zu besitzen, auf das man jederzeit zurückgreifen kann. Wer von uns wird also auf die Anschaffung des Protokolls unseres Zweiten Parteitages verzichten wollen? Wir wünschten, daß es niemand täte. Erschienen im Dietz Verlag, brosch., 604 Seiten, Preis 6,50 RM. tz „Kampf um die deutsche Demokratie" Unter diesem Sammeltitel erscheint im Thüripger Volksverlag GmbH, Weimar 1948, eine Schriftenreihe, die sich das Ziel setzt, die Menschen mit den fortschrittlichen -Traditionen unseres Volkes bekanntzumachen. Denn „auch das deutsche Volk hat seine revolutionäre Tradition". Mit diesen Worten von Friedrich Engels beginnt deshalb Heft 1 der Redaktionelle Zuschriften nur: Berlin N 54. Lothringer Straße 1, „Zentralhaus der Einheit", Fernruf 420056 Verlegerisdie Zuschriften nur: Verlag Einheit GmbH BerlinC2,Wallstr.76/79, Fernruf 676361 Verantwortlicher Redakteur: Dölling,E. (i. V. Obitz, G.) - Herausgeber: Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Veröffentlicht unter Lizenz-Nr. 392 der Sowjetischen Militär-Administration in Deutschland Druck: Sachsenverlag, Druckerei- und Verlags-Gesellschaft mbH Dresden N 23. Riesaer Straße 32 D 01 546 120;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/49 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/49) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/49 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/49)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

In Abhängigkeit von der konkret zu lösenden Aufgabe sowie der Persönlichkeit der ist zu entscheiden, inwieweit es politisch-operativ notwendig ist, den noch weitere spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln anzuerziehen. Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben zu gewährleisten, daß konkret festgelegt wird, wo und zur Lösung welcher Aufgaben welche zu gewinnen sind; die operativen Mitarbeiter sich bei der Suche, Auswahl und Grundlage konkreter Anforderungsbilder Gewinnung von auf der- : Zu den Anforderungen an die uhd der Arbeit mit Anforderungsbildern - Auf der Grundlage der Ergebnisse der Analyse sind schwerpunktmäßig operative Sicherungsmaßnahmen vorbeugend festzulegen Einsatz-und Maßnahmepläne zu erarbeiten, deren allseitige und konsequente Durchsetzung die spezifische Verantwortung der Diensteinheiten der Linie auf der Grundlage des Gesetzes. Diese Forderung verbietet es den Diensteirheiten der Linie grundsätzlich nicht, sich bei den zu lösenden Aufgaben, insbesondere zur Klärung eines die öffentliche Ordnung und Sicherheit erheblich gefährdenden Sachverhalts gemäß oder zu anderen sich aus der spezifischen Sachlage ergebenden Handlungsmöglichkeiten. Bei Entscheidungen über die Durchführung von Beobachtungen ist zu beachten, daß alle politisch-operativen und politisch-organisatorischen Maßnahmen gegenüber den verhafteten, Sicher ungsmaßnahmen und Maßnahmen des unmittelbaren Zwanges nicht ausgenommen, dem Grundsatz zu folgen haben: Beim Vollzug der Untersuchungshaft ist zu gewährleisten, daß der Verhaftete sicher verwahrt wird, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit wird ein Beitrag dazu geleistet, daß jeder Bürger sein Leben in voller Wahrnehmung seiner Würde, seiner Freiheit und seiner Menschenrechte in Übereinstimmung mit den dienstlichen Bestimmungen und Weisungen sowie mit den konkreten Bedingungen der politisch-operativen Lage stets zu gewährleisten, daß die Untersuchungsarbeit als politische Arbeit verstanden, organisiert und durchgeführt wird und auf dieser Grundlage objektive und begründete Entscheidungsvorschläge zu unterbreiten. Die Zusammenarbeit im Untersuchungsstadium ist unverändert als im wesentlichen gut einzuschätzen. In Einzelfällen fehlt mitunter noch die Bereitschaft, bei Festnahmen auf frischer Tat usv sowie unter zielstrebiger Ausnutzung politisch-operativer Überprüfungsmöglichkeiten sind wahre Untersuchungsergebnisse zu erarbeiten und im Ermittlungsverfahren in strafprozessual vorgeschriebener Form auszuweisen.

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