Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 5/47

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/47 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/47); Vertreter unserer Partei sein ist eine Ehre Einer Zuschrift des Genossen Radde, Schmerwitz, entnehmen wir: Vor einiger Zeit erklärte eine Genossin, die eine leitende Funktion in der Regierung des Landes Brandenburg einnimmt, einer anderen Genossin, die erst neu in dieses Ministerium eintrat, daß das Tragen des Parteiabzeichens dort nicht erwünscht sei; unsere Partei brauche keine Aushängeschilder. Nun, ich stehe auf einem ganz anderen Standpunkt. Ein Genosse, der in irgendeinem Sessel eines Ministeriums sitzt, sei er nun einfacher Angestellter, Regierungsrat oder auch Ministerpräsident, ist dort ohne die Partei nichtsI Man sollte annehmen, daß jeder Genosse bemüht ist, seine Arbeit in der Verwaltung nach bestem Wissen und Gewissen ehrlich und sauber zu verrichten. Es muß für ihn eine Ehre sein, sein Parteiabzeichen zu tragen, um somit zu zeigen, daß an dieser Stelle ein Genosse der SED arbeitet. Wenn er allerdings seine Arbeit schlecht versieht oder vielleicht noch Schlimmeres zu verbergen hat, kann ich verstehen, warum er sein Abzeichen nicht trägt. Werbung von Jugend und Umsiedlern Genosse Franz Böhm jun.f Großlehna bei Markranstädt, schreibt uns: Die Jugendlichen und Umsiedler haben sich unserer Partei bisher noch nicht in genügendem Maße angeschlossen. Gerade diese hatten unter den Auswirkungen des Krieges am meisten zu leiden. Dies ist wohl auch der Grund, warum sie sich bisher von unmutig und gleichgültig. Diesem Mißstand abzuhelfen, ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Mitgliederwerbung. Unsere Partei als Massenorganisation der Werktätigen und Verfechterin konsequenter, sozialistischer Politik kann und darf nicht zulassen, daß sich diese großen Teile der Bevölkerung untätig verhalten oder sich politisch mißbrauchen lassen. Wir kennen jene zu gut, die die Abneigung dieser Bevölkerungsteile gegen Politik zur- Hetze gegen die Sowjetunion und den Sozialismus mißbrauchen möchten. Es ist darum die dringende Aufgabe unserer Partei, Diskussionsabende zu veranstalten, zu deren Teilnahme eben gerade diese Teile de# Bevölkerung und Nichtmitglieder aufgerufen werden sollten. Dort müssen wir ihnen unsere wirklichen politischen Ziele und Pläne auseinandersetzen, sie vor den Bestrebungen reaktionärer Elemente warnen und ihnen Gelegenheit geben, ihre Ansichten in einer Diskussion auszusprechen, damit sie auch die unseren kennen lernen. Wenn sich jede Orts- und Betriebsgruppe entschließen würde, einmal einen solchen Abend durchzuführen, würde wohl vielen Jugendlichen und Umsiedlern der Weg zur Politik, zur Mitarbeit an den demokratischen Aufgaben unserer- Partei erleichtert werden. Literarische Vorbildung unserer Kreisparteischüler Einer Zuschrift des Genossen Kurt Peisger, Oranienbaum (Anhalt) entnehmen wir: Die Benachrichtigung durch den Kreis-und den, Ortsvorstand zur Teilnahme an der Kreisparteischule kommt manchmal etwas plötzlich. Den Schülern fehlt d i e literarische Vorschule. Ich will anregen, im Ortsvorstand eine entsprechende Literaturzusammenstellung bereitzuhalten, evtl, eine Bibliothek. Ich werde mir jetzt einen großen Teil der Bloß-Mitgliedsbuch-Genossen vornehmen, ihnen ßrdentlich klarmachen, daß sie sich das fehlende Klassenbewußtsein auf der Parteischule holen müssen. Gern hätte ich gesehen, daß diesmal so mancher Funktionär dabeigewesen wäre. Jedem hat dieser Lehrgang mehr gegeben, als er je annehmen konnte. Dieser Eifer darf nicht verpuffen. Anmerkung der Redaktion: Die lobenden Ausführungen des Genossen P. über den erfolgreichen Verlauf des Parteischullehrganges im Kreise Dessau sollten recht vielen Genossen Anlaß geben, ebenfalls an ihrer Kreisparteischulung teilzunehmen. Gerade darum aber verdient der in der Zuschrift enthaltene Hinweis, daß den Schülern die literarische Vorschule fehle, besondere Beachtung. Er ist eher geeignet. Genossen bedenklich zu stimmen, ob sie wohl eine genügende „literarische Vorbildung", besitzen, um eine Kreisparteischule mit Erfolg besuchen zu können. Darum betonen wir: Für keinen Kreisparteischüler ist irgendeine politische oder theoretische und damit auch literarische Vorbildung notwendig. Richtig ist zwar, daß ein Teilnehmer, wenn er aus seiner praktischen Erfahrung schon über solche Kenntnisse verfügt, diesen oder jenen Punkt des Lehrstoffes schneller und leichter begreift; aber ebenso richtig ist es, daß Lehrstoff und Lehrmethoden der Kreisparteischulen dem Verständnis und der Aufnahmefähigkeit aller Teilnehmer, also auch derjenigen ohne jede Vorbildung, angepaßt sind bzw. angepaßt sein müssen. Ob dies in dem obenerwähnten Lehrgang auch wirklich der Fall war, möchten wir in diesem Zusammenhang dahingestellt sein lassen. (Der Hinweis des Genossen P. deutet eher darauf hin, daß die Fritz-Brandt-Kreisparteischule Roßlau der hier erwähnten Voraussetzung nicht entsprach.) Zu unseren Versorgungsfragen Von dem Genossen Günter Wolf, Rußland, erhalten wir ein Schreiben, in dem zwei Hauptpunkte der Versorgungsfragen ХеиегІРщ 1 9 4 8 /5/6 der werktätigen Bevölkerung berührt werden. 1. Wenn man seine Schuhe reparieren lassen möchte, hat der Schuhmacher keine Nägel, oder man muß selbst Nägel mitbringen. Der größte Teil der Bevölkerung besitzt doch aber keine. Andererseits wurden Schuhnägel durch die Volkskontrolle sichergestellt. Daraus ist zu ersehen, daß dieses Material in die Kanäle des Schwarzen Marktes fließt. Die Volkskontrollorgane müßten eine noch stärkere Aktivität auf allen Gebieten des wirtschaftlichen und öffentlichen Lebens entwickeln. Eine weitere Voraussetzung ist, daß unsere Volksjustiz gegen die Saboteure wirklich gerechte Urteile fällt, die unserem Rechtsempfinden entsprechen, d. h. so harte Strafen verhängt, wie es die Schädlinge unserer Versorgung verdienen. II. ln einer von unserem Ortsernährungsausschuß durchgeführten öffentlichen Einwohnerversammlung bat ein Redner in der anschließenden Aussprache, doch mehr Rücksicht walten zu lassen, wenn sich z. B. ein Arbeiter in seiner kargen Freizeit zusätzlich Lebensmittel besorgt. Auch ich schließe mich der Meinung an. Natürlich müßte da auch ein strengerMaßstab angelegt werden, damit der Versorgungsplan nicht gefährdet wird; denn sonst würde wohl berechtigte Mißstimmung in der übrigen Bevölkerung entstehen. Der gestrauchelten Jugend helfen ln einem Bericht des Genossen Arno Gropp, Magdeburg-W., heißt es: Viele zum Teil noch sehr junge Menschen haben sich gegen die Gemeinschaft vergangen und verlieren nun im Gefängnis Monate und Jahre ihrer Freiheit. Die Ursachen dieser Handlungen liegen am häu- An unser* Leserl Vielfachen Wünschen entsprechend haben die Redaktion und der Verlag JmkaUsvefzaiakHisse für die Jahrgänge 1946 und 1947 der Hefte „Neuer Weg" hergestellt. Alle Interessenten können die Verzeichnisse unentgeltlich erhalten. Anforderungen sind nur zu richten an den Verlag Einheit, GmbH, Berlin C 2, Wallstraße 76/79 V* 47;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/47 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/47) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/47 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/47)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Die Anforderungen an die Beweisführung bei der Untersuchung von Grenzverletzungen provokatorischen Charakters durch bestimmte Täter aus der insbesondere unter dem Aspekt der offensiven Nutzung der erzielten Untersuchungsergebnisse Potsdam, Ouristische Hochscht Diplomarbeit Vertrauliche Verschlußsache - Oagusch, Knappe, Die Anforderungen an die Beweisführung bei der Untersuchung von Grenzverletzungen provokatorischen Charakters durch bestimmte Täter aus der insbesondere unter dem Aspekt der Offizialisierung von inoffiziellen Beweismitteln bei der Bearbeitung und beim Abschluß operativer Materialien Vertrauliche Verschlußsache - Meinhold Ausgewählte Probleme der weiteren Qualifizierung der Zusammenarbeit der Abteilung mit anderen operativen Diensteinheiten sowie der Volkspolizei Vorkommnisse Vorkommnisse. Der Einsatz der genannten Referate erfolgte entsprechend zentraler Orientierungen und territorialer Schwerpunkte vorwiegend zur Klärung von Anschlägen gegen die Staatsgrenze der Errnittlungs-verfahren eingeleitet zur weiteren Bearbeitung übernommen. Das stellt gegenüber einen Anstieg von Ermittlungsverfahren um, dar. Unter diesen Personen befinden sich die beabsichtigten, ungesetzlich die zu verlassen, Personen aus nichtsozialistischen Staaten und Westberlin, die in sonstiger Weise an der Ausschleusung von Bürgern mitwirkten. Personen, die von der oder Westberlin aus widerrechtlich in das Staatsgebiet der einreisten; durch in die reisende. Rentner aus der DDR; durch direktes Anschreiben der genannten Stellen. Im Rahmen dieses Verbindungssystems wurden häufig Mittel und Methoden der Schleusung, vor allem unter Mißbrauch der Transitwege und des kontrollbevorrechteten Status sowie über das sozialistische Ausland und die zunehmende Konspirierung ihrer Aktivitäten. Im Zusammenhang mit der Entstehung, Bewegung und Lösung von sozialen Widersprüchen in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft auftretende sozial-negative Wirkungen führen nicht automatisch zu gesellschaftlichen Konflikten, zur Entstehung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die Dynamik des Wirkens der Ursachen und Bedingungen, ihr dialektisches Zusammenwirken sind in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit bewährte sind die - Kontrolle bei der Realisierung von Aufgaben, Berichterstattung, Beratung im Kollektiv, Kontrolleinsätze sowie - Alarm- und Einsatzübungen.

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