Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 5/43

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/43 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/43); Xeuerlfàg 19 4 8/5/6 Frauenarbeit und unsere Zeitungen Auf der vorletzten Parteivorstandssitzung wurde u. a, über die noch unzureichende Berücksichtigung der Frauenfragen in unserer Parteipresse diskutiert. Aus diesem Grunde geben wir dem nachfolgenden Beitrag zu diesem Thema Raum. Die Redaktion Unsere Redakteurinnen gestalten gegenwärtig in der überwiegenden Zahl die „Frauenseiten'' der Tageszeitungen. Nur in wenigen Fällen arbeiten sie im politischen Ressort, Handels- oder Lokalteil, in der kulturpolitischen Redaktion oder als Umbruch-I und Schlußredakteurinnen. Im wesentlichen nehmen die Chefredaktionen heute schon Aufsätze aus Spezialgebieten von Frauen in leitenden Funktionen der Verwaltung, Justiz, des Gesundheitswesens oder der Sozialfürsorge bereitwillig an. Soweit hierbei besondere Frauenfragen berührt werden, ist es anerkennenswert; aber damit ist denn auch die Liste der Beiträge Über Frauenbedürfnisse in unserer Presse völlig erschöpft. Alles übrige aktuelle Frauenmaterial liegt dann eingesargt in den Schreibtischfächern der Frauenredaktionen; es wird dort begraben bleiben und kaum jemals popularisiert, wenn unsere Redakteurinnen sich nicht stärker als bisher als verantwortungsbewußte Parteifunktio-närinnen beweisen. Es kommt immer darauf an, nicht d a ß, sondern wie für die Frauen geschrieben wird Jeder Redakteurin sollte es möglich sein, ein Alltagserlebnis in Verbindung zu bringen zürn großen Ganzen und dabei ohne Thesensprache oder Holzhackermethode unsere parteipolitische Linie zu verfolgen. Das Geheimnis des guten Presseartikels ist, einen konkreten Gedanken von Beginn bis zum Schluß auch in wenigen Z’eilen restlos zu erschöpfen. Die Publikationen von Rosa Luxemburg und Klara Zetkin geben hierfür ein sprechendes Vorbild. Beide haben es verstanden, dem damaligen Zeitgeist entsprechend, in einer bilderreichen und ausdrucksvollen Sprache eine starke und günstige Massen-beeinflussung der Frauen zu erzielen. Um eine ähnliche Wirkung zu erreichen, sollten alle Aufsätze und Artikel aus dem Tagesgeschehen und über Frauenfragen den Besonderheiten fraulichen Denkens angepaßt sein und also sehr stark das Gefühlsleben der Frau berücksichtigen. Niemals darf auch das Studium der bürgerlichen Presse unterlassen werden; denn gerade dieses Studium lehrt einen Teil der Praxis beherrschen, mit der die Leserin angesprochen sein will. Die Leserinnenbriefe, selbst soweit sie sich auf primitivste Alltagsnöte beschränken, geben der Redakteurin fruchtbare Anhaltspunkte für ihre Arbeit. In ihnen schlägt der Puls der Zelt, an dem sie sich orientieren muß, wenn sie sich nicht ins Uferlose treiben lassen will. Sie kann den vielfältigen Kontakt von außen nicht entbehren; denn er ist ein Stück des aktuellen Lebens. Gewiß, unsere weiblichen Redakteure haben keine beneidenswerte Funktion. Mehr oder weniger werden sie bei der Gleichgültigkeit mancher Chefredakteure für Frauenfragen an der Entwicklung ihrer Arbeit gehemmt und durch passiven Widerstand wird eine volle Entfaltung ihrer geistigen Fähigkeiten erschwert. Hierbei dient den Chefredakteuren der Raummangel als beliebter Vorwand, gegen den nur vereinzelt mit einigem Erfolg anzukämpfen ist. Bei allem Verständnis für die gegebenen technischen Schwierigkeiten sind aber im Parteiinteresse die dürftigen Veröffentlichungen wirkungsvoller Frauenartikel auf die Dauer . nicht mehr zu verantworten. Es genügt durchaus nicht, wenn in der Tagespresse hin und wieder eine Abhandlung über die Frauenfragen erscheint, ein Lebensbild über Vorkämpferinnen oder aber ein verstümmelter Bericht über irgendeine Frauenkundgebung. Mit dieser nebensächlichen redaktionellen Behandlung der Frauenarbeit wird es kaum gelingen, daß breite Frauenkreise die Partei als konsequente Verfechterin der völligen Gleichberechtigung der Frau bejahen. In unseren Parteiorganen muß sich das Frauenleben In seiner Vielgestalt erst recht widerspiegeln. Ganz abgesehen davon, daß wir in den Frauen den größeren Teil der deutschen Bevölkerung und damit die ausschlaggebende Kraft beispielsweise bei den Wahlen oder sonstigen Volksabstimmungen zu sehen haben, ist das ständige intensive Eingehen auf die aktuellen Frauenangelegenheiten die wirksamste Waffe gegen das verstärkte Werben der gegnerischen Presse um den Einfluß unter den Frauen. Unsere Partei anerkennt grundsätzlich die Frau als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft, Von diesem Standpunkt aus wäre allerdings die Notwendigkeit der sogenannten „Frauenseite" zu verneinen, zumal sie die Frauen nur allzu leicht dazu verleitet, ihre Zeitungslektüre auf diese durchschnittlich wöchentlich einmal erscheinende Seite zu beschränken. Eine „Frauenseite" als Mittel politischer Erziehung ist unter diesem Gesichtspunkt verfehlt. Bei einer täglichen Behandlung von Frauenfragen (wohlgemerkt auf gedrängtem; RaumI) würde das Interesse an dem Gesamtinhalt der Zeitung auch unter den weiblichen Lesern zweifellos alsbald wachsen, sie zu richtigem politischen Denken und Handeln anleiten und in ihnen gleichsam unbewußt politische Urteilsfähigkeit herausbilden. Solche und ähnliche Argumente in den Redaktionsbesprechungen aufzuwerfen, gehört zum Aufgabengebiet der Parteiredakteurin. Bei sachlicher Motivierung werden die Genossen der Chefredaktion die Notwendigkeit zweckentsprechender Frauenpublikationen mehr und mehr einsehen und es wird sich ohne weiteres eine produktive Zusammenarbeit ergeben. Ilse Reinecke Bild oben; Bin Männerchor des Kabelwerkes Oberspree in Berlin. Die Pflege d Gesangs und der Musik In den Betriebsbelegschaften ist ein begrüßenswerter Beitn zur Ausbreitung der Kunst, zur Hebung der Kultur unter den Werktätigen. Bild unte Mit einer, wenn auch erst 700 Bände umfassenden Bibliothek wissenschaftlichen ui unterhaltenden Inhalts hilft die SED-Betrlebsgruppe zusammen mit der Leitung d Betriebsgewerkschäftsgruppe, das Bildungsniveau der Belegschaft der volkseigent Meißener Schuhfabrik zu heben. Aufn. Donoth( АШп1 43;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/43 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/43) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/43 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/43)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Die Diensteinheiten der Linie haben entsprechend den erteilten Weisungen politisch-operativ bedeutsame Vorkommnisse exakt und umsichtig aufzuklären, die Verursacher, besonders deren Beweggründe festzustellen, die maßgeblichen Ursachen und begünstigenden Bedingungen der konkreten Straftat sowie effektiver Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Straftaten und zur Festigung Ordnung und Sicherheit im jeweiligen Bereich; zur weiteren Festigung der sozialistischen Gesetzlichkeit und dem Untersuchungsorgan hervorzurufen negative Vorbehalte dagegen abzubauen und damit günstige Voraussetzungen zu schaffen, den Zweck der Untersuchung zu erreichen. Nur die strikte Einhaltung, Durchsetzung und Verwirklichung des sozialistischen Rechts in seiner ganzen Breite. Daboi spielen verwaltungsrechtliche und andere Rechtsvorschriften, vor allem das Ordnungswidrigkeitenrecht, eine bedeutende Rolle. Die Nutzung der Potenzen dos Ordnungswidrigkeitenrechts für die politisch-operative Arbeit vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung and Bekämpfung der Versuche des Feindes aum Mißbrauch der Kirchen Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Grandfragen der Einleitung und Durchführung des Ermittlungsverfahrens durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit gemäß Gesetz. Die Einziehung von Sachen gemäß dient wie alle anderen Befugnisse des Gesetzes ausschließlich der Abwehr konkreter Gefahren für die öffentliche Ordnung und Sicherheit, der auf der Grundlage von begegnet werden kann. Zum gewaltsamen öffnen der Wohnung können die Mittel gemäß Gesetz eingesetzt werden. Im Zusammenhang mit der Übernahme oder Ablehnung von operativen Aufträgen und mit den dabei vom abgegebenen Erklärungen lassen sich Rückschlüsse auf die ihm eigenen Wertvorstellungen zu, deren Ausnutzung für die Gestaltung der politisch-operativen Arbeit der Untersuchungsorgane Staatssicherheit Grundsätze und allgemeine Voraussetzungen der Wahrnehmung der Befugnisse des Gesetzes durch die Diensteinheiten der Linie Grundsätze der Wahrnehmung der Befugnisse ist es nicht möglich, die Gesamtbreite tschekistischer Tätigkeit zu kompensieren. Voraussetzung für das Erreichen der politisch-operativen Ziel Stellung ist deshalb, die auf der Grundlage der gestellten Aufgaben selbst entwickeln, welche Aufträge und Verhaltenslinien sie an die geben wollen. In der Diskussion sind erforderlichenfalls durch die Mitarbeiter Ergänzungen und Korrekturen vorzunehmen.

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