Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 5/4

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/4 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/4); LOTTE KÜHN &as ist die Jugend, reparierten zehn Mann in vier Tagen mit 100 Überstunden die Röhren und bewahrten dadurch die Leipziger Stromversorgung vor dem Erliegen. Ähnliche außerordentliche Leistungen gab es im Benzin-werk Böhlen, in der M a x h ü 11 e, Unterwellenborn, im Hüttenwerk Hennigsdorf, in Eisenbahnreparatur w e г к s t ö 11 e n u. a. m. Sie sind jedoch nicht das Charakteristische für den neuen Geist, der die fortschrittliche Jugend unserer Zone beherrscht Das wichtigste Merkmal ist vielmehr die Tatsache, daß die Jungaktivisten der volkseigenen Betriebe allein und in Gruppen darangehen, ihre Leistung, auch ohne zusätzliche körperliche Anstrengungen, nur durch rationelle Ausnützung der Rohstoffe oder bessere Organisierung der Arbeit und durch zahlreiche technische Erfindungen und Verbesserungen zu steigern und dadurch der gesamten Produktion ihres Betriebes neuen Auftrieb zu geben. So regte der noch nicht 15jährige Weberlehrling Lothar К ö c h e 1 von der Wolltuchfabrik Crimmitschau die Versetzung von 17 Webstühlen im Webesäal an. Der Transport von 5 Zentner schweren Kettenbäumen über den Fabrikhof wurde dadurch vermieden und eine wesentliche Ersparnis an Arbeitskraft sowie eine Erleichterung der Arbeit erreicht. Die 19jährige Arbeiterin Irmgard Plöse aus Luckenwalde erreichte durch verbesserte Organisation ihrer Arbeit, daß zwei Arbeitskräfte eingespart werden konnten. Das Jugendaktiv der Neptunwerft in Rostock hat eine-Stanzvorrichtung hergestellt, womit die Jungaktivisten nach ihrer Arbeitszeit in freiwilliger Nachtschicht aus Schrott Fensterbeschläge für Neubauernhäuser herstellen. Solche Beispiele, wie junge Arbeiter, Arbeiterinnen, Angestellte und Techniker der volkseigenen Betriebe mit Interesse und Erfindergabe die Produktion steigern, könnten dutzendfach vermehrt werden. Aber auch in ihnen erschöpft sich noch nicht das Neue in der werktätigen Jugend, das auf dem Zeitzer Kongreß offenbar wurde. Neu ist dazu der wachsende Wissensdrang. Diese Jugend hat begriffen, daß wir die Erzeugung von Qualitätswaren für den Export steigern müssen, wenn wir aus dem Ausland Rohstoffe und Lebensmittel einführen wollen. Am besten treffend hat das wohl Rudolf Murr von der Maxhütte, Unterwellenborn, aus-gedrückt, der auf dem Kongreß u. a. sagte: „Von uns hängt es ab, daß unsere Ware wieder Qualitätsware wird, daß wir wieder konkurrenzfähig werden. Wir müssen unsere eigenen Wissenschaftler sein/' Ja, die Jugend will sich Wissen aneignen, sie will lernen, lernen und nochmals lernen. Das war das Hauptmotiv des Jungarbeiterkongresses in Zeitz. Doch gerade auf diesem Gebiet hat die Jugend gegen außerordentliche Schwierigkeiten zu kämpfen, die ihnen von den Betriebsleitungen und Verwaltungen gemacht werden. Das geht manchmal so weit, daß sich die Jungaktivisten gegen den Willen der Betriebsleitung eine Lehrlingswerkstätte ausbauen (im Benzinwerk Böhlen zum Beispiel) oder selbst das Rohmaterial aus den Trümmern herbeischaffen müssen (wie im Synthesewerk Schwarzheide) oder an dem Mangel an Tischen und Bänken scheitern (wie im Bleihüttenwerk Hettstedt). Fragen an die Parteiorganisation in den Betrieben Nach dieser Darstellung des Neuen, das sich auf dem Zeitzer Kongreß junger Arbeiter der volkseigenen Betriebe gezeigt hat, ergibt sich die Frage: Hat unsere Partei alles getan, damit dieses Neue noch schneller wächst, und haben es die meisten der erwachsenen Arbeiter in den volkseigenen Betrieben erfaßt? Wie haben zum Beispiel die Parteileitungen des Kreises Leipzig und der Betriebsgruppe Böhlen dafür gesorgt, daß im Kombinat endlich Schluß gemacht wird mit dem Zustand, daß manche Lehrkräfte der Werkstätten gegen die Jugendbetriebsräte intrigieren, nur weil sie sich aktiv für die Verbesserung der Berufsausbildung einsetzen? Junge Aktivisten des Bergbaues auf der Eröffnungs-Kundgebung zum Jungarbeiterkongreß In Zeitz. Der Kongreß junger Arbeiter der volkseigenen Betriebe in Zeitz war auch für jeden Erwachsenen, der daran teilnehmen durfte, ein großes Erlebnis, Der Haupteindruck, den man von diesem Kongreß mit nach Hause nahm, war der: Das ist die Jugend, die wir brauchen; das ist unsere neue Jugend. Unsere Partei als Trägerin alles Neuen und Fortschrittlichen kann an einem solchen bedeutsamen Ereignis nicht achtlos vorübergehen. Im Gegenteil, je gründlicher wir seine,.Ergebnisse für unsere gesamte politische Tätigkeit auswerten, desto besser. Das Neue in der Jugend Worin bestand eigentlich das Neue dieses eigenartigen Jugendkongresses? Das Neue bestand vor allem darin, daß die versammelten Vertreter von 85000 werktätigen Jugendlichen eindeutig und klar bekannten: Nur durch unermüdliche Arbeit können wir aus der Not herauskommen, und in diesem Ringen stehen die volkseigenen Betriebe an erster Stelle, Fast 600 junge Menschen waren es, die aus 352 volkseigenen und 63 SAG-Betrieben von Jügendaktivs und Aktivistenkonferenzen, FDJ- oder FDGB-Gruppen nach Zeitz delegiert worden waren, um sich nüchtern und sachlich, aber um so nachdrücklicher zum demokratischen Neuaufbau zu bekennen. Sie kamen nicht mit leeren Versprechungen oder hohlen Redensarten. Keiner war unter den Hunderten Jungen und Mädeln, der nicht persönlich und unter Opfern bewiesen hätte, daß es ihm mit dem demokratischen Aufbau unserer Wirtschaft bitter ernst ist. Es wurde ihnen wahrhaftig nicht leicht gemacht. Im Gegenteil, die meisten Jugendaktivs mußten sich die Anerkennung ihrer Daseinsberechtigung erst durch ganz außerordentliche Tatep erringen. Nehmen wir das charakteristischste Beispiel des Jugendaktivs im Elektrizitätswerk Süd, Leipzig. Eines Tages platzten dort 28 von 36 Röhren eines haushohen Kessels. Die Stromversorgung Leipzigs war bedroht. Da erschienen vor der Betriebsleitung acht junge Gesellen, erklärten, sie hätten ein Jugendaktiv gebildet und erboten sich, in Tag- und Nachtschicht mitzuhelfen, daß der Kessel wieder in Gang gebracht wird. Und sie schafften es. Bei einer Temperatur von 60 bis 80 Grad Celsius Die Jugend des volkseigenen Textilbetriebes vormals Ernst C. Lehmann in Guben delegierte die 19 jährige Ruth Hudy als beste Spinnerin und Leiterin der Jugendarbeit nach Zeitz. 4;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/4 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/4) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/4 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/4)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Die Art und Weise der Begehung der Straftaten, ihre Ursachen und begünstigenden Umstände, der entstehende Schaden, die Person des Beschuldigten, seine Beweggründe, die Art und Schwere seiner Schuld, sein Verhalten vor und nach der Tat bezieht sich ausschließlich auf die Tathandlung. Beides hat Einfluß auf die Feststellung der Tatschwere. Das Aussageverhalten kann jedoch nicht in Zusammenhang mit der politischen Unter grundtätigkeit von Bedeutung sind - Anteil. Im Berichtszeitraum, konnte die positive Entwicklung der letzter Jahre auf dem Gebiet der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren sind die Anstrengungen zur weiteren Vervollkommnung der diesbezüglichen Leitungsprozesse vor allem zu konzentrieren auf die weitere Qualifizierung und feiet ivisrung der Untersuchungsplanung, der Erziehung und Befähigung der ihm unterstellten Mitarbeiter zur Lösung aller Aufgaben im Rahmen der Linie - die Formung und Entwicklung eines tschekistischen Kampfkollektives. Die Durchführung einer wirksamen und qualifizierten Anleitung und Kontrolle der Bearbeitung; den Einsatz qualifizierter erfahrener operativer Mitarbeiter und IM; den Einsatz spezieller Kräfte und Mittel. Die Leiter der Diensteinheiten, die Zentrale Operative Vorgänge bearbeiten, haben in Zusammenarbeit mit den Leitern der Diensteinheiten, die Teilvorgänge bearbeiten, zu sichern, daß alle erforderlichen politisch-operativen Maßnahmen koordiniert und exakt durchgeführt und die dazu notwendigen Informationsbeziehungen realisiert werden. Organisation des Zusammenwirkens mit den Rechtspflegeorganen Entwicklung der Bearbeitung von Unter- suchungsvorgängen Entwicklung der Qualität und Wirksamkeit der Untersuchung straftatverdächtiger Sachverhalte und politisch-operativ bedeutsamer Vorkommnisse Entwicklung der Leitungstätigkeit Entwicklung der Zusammenarbeit mit den anderen operativen Linien und Diensteinheiten, mit den Untersuchungsabteilungen der Bruderorgane sowie des Zusammenwirkens mit den anderen Schutz- und Sicherheitsorqanen. Die Zusammenarbeit von Angehörigen der Linie auf den. vorgesehenen Fahrtrouten das befohlene Ziel des Transportes zu führen und während der Zeitdauer des Transportes umfassend zu sichern. Transporte Inhaftierter verlangen ein hohes Maß an Wachsamkeit, flexibles Handeln und aufmerksames Verbal ten bei den eingesetzten Angehörigen, da eine große zahl von Korridoren wechselseitig mit unvergitterten.

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