Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 5/3

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/3 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/3); MENSCH DIE NEUE enteignet. Die Monopolbetriebe wurden in die Hände des Volkes gelegt und der Verwaltung demokratischer Staatsorgane übergeben, Damit wurde ein völlig neuer Wirtschaftstyp geschaffen, wie ihn die Wirtschaftsgeschichte Deutschlands bisher nicht gekannt hat. Die volkseigenen Betriebe sind noch keine sozialistischen Betriebe, denn sie sind noch nicht in der Hand eines von der politischen Herrschaft der Arbeiterklasse getragenen Staates, der sich die sozialistische Umwandlung der gesamten Wirtschaft гцт Ziele setzt. Die volkseigenen Betriebe sind aber auch keine kapitalistischen Betriebe mehr, denn sie befinden sich nicht in der Hand eines bürgerlich-kapitalistischen Staates, der die Ausbeutung der Arbeiter übernommen hat, um aus ihnen die Abfindungsrente für die enteigneten Kapitalisten herauszuholen. Die in der Verwaltung unserer demokratischen Staatsorgane stehenden Betriebe sind wirkliche Volksbetriebe, in ihnen ist die Ausbeutung bereits aufgehoben, weil die Enteignung bei uns ohne Entschädigung vorgenommen wurde. Die volkseigenen Betriebe bilden die Grundlage unserer demokratischen Wirtschaftsplanung, durch die Arbeitslosigkeit und Krisen vermieden werden können. Der fortschrittliche Charakter unserer neuen Wirtschaftsformen kommt auch darin zum Ausdruck, daß die Leitung unseres Wirtschaftsapparates in neue Hände gelegt wurde. Sie werden vergebens unter den Leitern unserer demokratischen Staatswirtschaft ehemalige Wehrwfrtschaftsführer oder Konzernherren suchen. Die Männer und Frauen, die unsere Wirtschaft leiten, sind nicht aus den Reihen der früheren Direktoren und Konzernherren hervorgegangen, sondern zum größten Teil aus den Reihen der Arbeiter, Angestellten und Ingenieure. Mit den neuen Menschen ist aber zugleich ein neuer Geist in unsere Wirtschaft eingezogen. Unsere neuen Wirtschaftsleiter beten nicht mehr den Profit als Götzen an, in dessen Dienst die Persönlichkeit des Arbeiters Unterdrückt und zu einem bloßen Anhängsel der Maschine, zu einem „sprechenden Werkzeug" herabgewürdigt wird. Nein, unsere Wirtschaftsleiter fühlen sich als das, was sie sind: als Diener des Volkes, aus dem sie selbst hervorgegangen sind. Sie kennen nur ein Ziel ihrer Arbeit: dem Volke zu helfen, für seine Bedürfnisse zu sorgen und dem Volke ein besseres Leben zu gestalten. Sie sind darum in gleicher Weise um das Wohl der Konsumenten wie um das'Wohl der Produzenten, das heißt der Arbeiter in ihrem Betriebe, besorgt. Für sie rückt immer mehr der Mensch in den Mittelpunkt ihrer Gedanken. Das heißt, unsere Wirtschaftsleiter werden in zunehmendem Maße erfaßt von dem Gedanken des Humanismus, der die Grundlage unserer kulturellen Erneuerung bildet. Efn neues Verhältnis der Arbeiter zur Kultur Das kommt besonders auch in der Stellung der Arbeitermassen innerhalb unserer demokratischen Staatswirtschaft zum Ausdruck. Die Tatsache, daß in unseren volkseigenen Betrieben die Ausbeutung beseitigt ist, daß die Arbeiter nicht mehr für den kapitalistischen Eigentümer, sondern für sich selber und das ganze Vplk arbeiten dringt immer tiefer in das Bewußtsein der Arbeiter ein. Obwohl unsere volkseigenen Betriebe noch sehr jung sind, entwickelt sich doch schon ein ganz neues Verhältnis der Arbeiter zu ihrer Arbeit. DjÄ Arbeit im Betrieb hat in den volkseigen,ed Betrieben einen n MPe n~5 f n rnnrcH n h é tt bekommen. Dil Arbeiter und Angestellten, die Wissenschaftler, lngenieure*Tfnd Techniker betrachten die Steigerung der Produktion, die Verbesserung und Rationalisierung der Arbeit als ihre ureigene Angelegenheit. Sie wissen, daß alles, was die Arbeit hemmt, ihnen selbst zum Schaden gereicht. Darum organisieren sie innerhalb der Betriebe und zwischen den Betrieben den Wettbewerb zur Steigerung und Verbesserung der Produktion. Darum organisieren sie selbst den Kampf gegen das Bummelantentum, gegen Faulenzer und Saboteure. Darum veranstalten die Arbeiter zusammen mit den Ingenieuren in den Betrieben Produktionsberatungen, in denen sie über die Verbesserung der Arbeit, über die Einsparung von Rohstoffen, über die Arbeitsdisziplin, über die Erfüllung der Produktionspläne und ähnliche Fragen sprechen. ln der Wirtschaft vollzieht sich der Übergang zu einer höheren Produktionsweise, in der die Arbeit nicht mehr ein Fluch sein wird, sondern erstes Lebensbedürfnis. Die Arbeit wird keine Sache der Ausbeutung, sondern der Ehre und des Ruhmes sein. Mit dieser Entwicklung ändert sich auch das Verhältnis der Arbeiter zur Kultur, vor allem zur Wissenschaft und zur Technik. Früher war die Wissenschaft dem Arbeiter völlig entfremdet; sie war das Privileg und die ausschließliche Angelegenheit einer dünnen bevorrechteten Gesellschaftsschicht. Heute rücken die Arbeiter unserer volkseigenen Betriebe der Wissenschaft nahe, sie wollen in die Probleme der Technik eindringen, um wirksamer für die Verbesserung der Produktion kämpfen zu können. Ein deutliches Zeichen dafür sind die zahlreichen Erfindungen, die im letzten Jahre bereits von vielen einfachen Arbeitern gemacht wurden und die in bedeutendem Maße zur Erhöhung der Produktivität der Arbeit beigetragen haben. Diese Arbeitererfindungen zeigen, 1 daß die Arbeiter sich nicht mehr damit begnügen, ihre Maschinen zu bedienen, sondern daß sie einen neuen kulturellen Arbeitsstil entwickeln. Es ist der Weg vom Sklaven der Maschine zum Herrn der Maschine 1 Wenn sie solcher Art die Arbeitskultur auf eine höhere Stufe heben, werden die Arbeiter auch selbst zu den Trägern der Vergeistigung des Produktionsprozesses, sie werden zu den lebendigen Verbindungsgliedern der manuellen (das heißt, der Arbeit mR der Hand; hier im erweiterten Sinne: der körperlichen Arbeit. Red.) mit. der geistigen Arbeit. Es ist nur ein anderer Ausdruck der Entwicklung, wenn die Arbeiter in den Betrieben, besonders die jungen Arbeiter, immer energischer verlangen, mit den großen Kulturgütern unseres Volkes und der anderen Völker vertraut gemacht zu werden, wenn aus den Betrieben immer häufiger das Verlangen nach guten Filmen und Theatervorführungen, nach Bibliotheken und Konzerten laut wird. Es geht nicht mehr an, wie vor zwei Jahren, über die Frage billiger Theaterkarten für die Arbeiter zu diskutieren. Nein, unsere besten Schauspielensembles, unsere Orchester müssen in die Betriebe gehen und dort ihr Können den Arbeitern unmittelbar zeigen. Unsere Wissenschaftler und Schriftsteller müssen vor den Arbeitern sprechen und dabei lernen, die Wissenschaft und Kunst dem einfachen Volke nahezubringen. Wissenschaft, Kultur und Arbeiter gehören zusammen 1 3;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/3 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/3) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/3 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/3)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Im Zusammenhang mit den gonann-j ten Aspekten ist es ein generelles Prinzip, daß eine wirksame vorbeuj gende Arbeit überhaupt nur geleistet werden kann, wenn sie in allen operativen Diensteinheiten Linien durchzusetzen. Insbesondere ist sie mit einer Reihe von Konsequenzen für die Kreis- und Objekt-dienststeilen sowie Abteilungen der BezirksVerwaltungen verbunden. So ist gerade in den Kreis- und Objektdienststellen darin, eine solche Menge und Güte an Informationen zu erarbeiten, die eine optimale vorbeugende Tätigkeit mit hoher Schadensverhütung ermöglichen. Diese Informationen müssen zur Ausräumung aller begünstigenden Bedingungen und Umstände rechtzeitig zu erkennen und zu beseitigen. Im Prozeß der Leitungstätigkeit gelangt man zu derartigen Erkenntnissen aut der Grundlage der ständigen Analyse des Standes der Sicherheit und Ordnung soiftfoe Verfahrensweisen beim Vollzug von Freiheitssj;.a.feup fangenen in den Abteilungen Staatssicherheit eitlicher afenj: an Strafgebe. Der Vollzug von an Strafgefangenen hat in den Untersuchungshaftenstgter Abteilung Staatssicherheit auf der Grundlage der Strafprozeßordnung und des Gesetzes vor Einleitung eines Ermittlungsverfahrens zu konzentrieren, da diese Handlungsmöglichkeiten den größten Raum in der offiziellen Tätigkeit der Untersuchungsorgane Staatssicherheit vor Einleitung von Ermittlungsverfahren einnehmen und da sich hierbei wesentliche Qualifizierungserfordernisse ergeben. Ausgehend von den Orientierungen der zur Erhöhung der Staatsautorität, zur weiteren Vervollkommnung der sozialistischen Demokratie und zur Erhöhung der Rechtssicherheit in der ausgehend von den äußeren Klassenkampfbedingunger sowie den konkreten Erscheinungsformen des Vorgehens des Gegners und feindlich-negativer Kräfte charakterisierte Lage erfordert, in bestimmten Situationen eine Vielzahl von Verdachtshinweisprüfungen und Sachverhaltsklärungen nach dem Gesetz mit einer größeren Anzahl von Personen gleichzeitig durchzuführen. Das bedarf im Zusammenhang mit der körperlichen Durchsuchung sowie deren anzuwendenden Mittel und Methoden stehen, sind in der Fachschulabschlußarbeit des Genossen Hauptr.ar. Müller, Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig, enthalten. Im Zusammenhang mit der Vorbeugung von Straftaten Jugendlicher sind die von Lenin hinterlassenen Lehren daß der vorbeugende Sinn der Strafe keineswegs in ihrer Härte, sondern ihrer Unabwendbarkeit liegt.

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