Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 5/21

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/21 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/21); Ein Jahr ist verflossen, seit der Landesverband Berlin der SED seine Kreispartel-schulen in dem Berliner Vorort Kaulsdorf zusammengelegt hat. Vom 8. bis 22. April 1947 lief der erste Lehrgang dieser vereinigten Kreisparteischulen. Schon in der Auswahl ihres Namerçs, für den sich die Schulen einen der besten Träger der Tradition deutscher Arbeiterbewegung, August Bebel, erkoren haben, liegt der betonte Sinn der Leitung dieser Schuleinrichtung unserer Partei, erfüllt von zähem und unerschütterlichem Willen zu arbeiten und zu helfen, um das Wissen über Karl Marx' und Friedrich Engels' Lehren auszubreiten, auf daß die deutsche Arbeiterschaft den von August Bebel In Deutschland elngeschlagenen Weg geeint bis zu Ende, zu ihrem Ziel, zum Sozialismus, marschiere. Am 16.4.1946 feierten die vereinigten Berliner „August-Bebel-К reis sch и len ", Kaulsdorf, ihr einjö Bestehen. Das Bild zeigt den Vorsitzenden des Berliner Landesverbandes der SED, Hermann M bei seiner Festansprache. Im Vordergrund Mitte: Genosse Professor Dr. Hermann Duncker Im i Präsidium. Im Hintergrund die Schulleitung und ein Teil des Lehrerkollektivs. Während ihres einjährigen Bestehens konnten die August-Bebel-Kreisparteischuten in Kaulsdorf in 21 Lehrgängen fast 4000 Berliner Parteimitglieder in das Grundwissen marxistischer Theorie und organisatorischer Parteipraxis einführen. Das ist, gemessen an der großen Gesamtzahl der Mitglieder unserer Partei in Berlin noch nicht sehr viel; aber es ist doch ein verheißungsvoller Anfang. Bei der Beurteilung der bisherigen Beteiligungsziffer muß berücksichtigt werden, daß der Umfang des Schulbetriebes erst nach und nach zunehmen konnte, weil die Um- und Ausbauten der notwendigen Räume selbst jetzt noch nicht abgeschlossen sind. Legt man die Teilnehmerziffern der letzten Lehrgänge zugrunde, so kann man damit rechnen, daß die August-Bebel-Kreisparteischulen in 21 Lehrgängen des zweiten Schuljahres fast 7000 Schüler ausbilden werden. Zahlreiche männliche und weibliche Teilnehmer, junge und alte Berliner Genossinnen und Genossen, haben zum erstenmal über allgemeine und lückenhafte Kenntnisse hinaus*einen systematisch gelenkten Einblick in die Grundlagen des Marxismus gewinnen können und sind mit neuem Wissen in die Parteiorganisation zurückgegangen. Die Parteiorganisation selbst muß bestrebt sein, den von den Kreisschulen gekommenen Genossen die Wege zur weiteren Aufwärtsentwicklung zu ebnen, das Gelernte nicht versanden zu lassen und'sie zu aktiven Funktionären zu machen, an denen unsere Partei Mangel leidet. Von den insgesamt 4000 Schülern waren an den 21 Lehrgängen des ersten Schuljahres in den August-Bebel-Kreisparteischulen rund 11 Prozent Jugendliche im Alter bis zu 21 Jahren und etwa 15 Prozent Genossinnen und Genossen der Altersklasse von 21 bis 30 Jahren beteiligt. Damit wird aufs Neue unterstrichen, daß unsere Partei das Schwergewicht ihrer Arbeit nicht bloß in Worten, sondern nun endlich auch mit ihren Taten systematisch auf die Gewinnung der Jugendlichen verlagern mußl Das haben die Genossen W e n g e I s, Mitglied der Schulleitung in Kaulsdorf, und Hermann Matern in ihren Ansprachen auf der Jahresabschlußfeier der August-Bebel-Kreisparteischulen am 16. April 1948 ebenfalls deutlich hervorgehoben. Nichts aber konnte noch besser dazu geeignet sein, den Willen unserer Partei zur Gewinnung der Jugend zu stärken, als es die einfachen Worte vermochten, die der alte Meister unserer sozialistischen Lehrerschaft, der Ehrengast Genosse Hermann D u n с к e r, an die Teilnehmer der Abschlußfeier richtete. Man muß dabei wissen, daß Genosse Duncker als Lehrer aus der alten Schule mit Bebel, Mehring, Rosenfeld, Stadthagen, Rosa Luxemburg wie keiner unserer Lebenden in ungezählten Kursen und Vorträgen das Wissen über den Marxismus in Tausende und aber Tausende von jungen Hirnen hineingepflanzt hat unter äußeren Umständen aber, die von den jetzigen grundverschieden und viel schwerer waren, als es mancher unserer Genossen heute auch nur zu ahnen vermag. Seine Stimme war tief bewegt, als er sagte: „Meine Frau und ich, wir fragten uns, als wir das Schiff zur Rückkehr nach Deutschland betraten: Was wird uns dort erwarten? Nun stehen wir vor euch, liebe Genossen, und sehen, wie viele von euch heute lernen können und was ihr lernt. Das ist etwas Schönes! Es lohnt sich, dafür zu leben!" Darum dürfen wir auch, ohne Überschwenglich zu sein, aussprechen, daß die August-Bebel-Kreisparteischuien in Kaulsdorf schon nach einem Jahr ihres Bestehens zusammen mit unserer Partei manches Verdienst um diesen Lebenslohn für sich in Anspruch nehmen können. \ Mit dem 21. Lehrgang haben die „August-Bebel-Kreisschulen* ln Berlin-Kaulsdorf ihr erstes Arbeitsjahr abgeschlossen. Hier sieht man zwei Teilnehmergruppen des 21. Lehrganges. Junge, mittlere und höhere Altersklassen waren In ihm vertreten und so soll es selnl (Aufn. Pöiiot) 21;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/21 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/21) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/21 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/21)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Die Zusammenarbeit mit den Werktätigen zum Schutz des entwickelten gesell- schaftlichen Systems des Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik ist getragen von dem Vertrauen der Werktätigen in die Richtigkeit der Politik von Partei und Regierung zu leisten. Dem diente vor allem die strikte Durchsetzung des politischen Charakters der Untersuchungsarbeit. Ausgehend von den Erfordernissen der Verwirklichung der Politik der Partei zu leisten. Besondere Aufmerksamkeit erfordertendabei !X - die strikte Durchsetzung der uchung rinzip ien und dei Qualität und ekt itä Untersuchungsarbeit unter den Bedingungen des Untersuchungshaftvollzuges im Staatssicherheit verbindlich sind, und denen sie sich demzufolge unterzuordnen haben, grundsätzlich zu regeln. Sie ist in ihrer Gesamtheit so zu gestalten, daß die bereit und in der Lgsirid entsprechend ihren operativen Möglichkeiten einen maximalen Beitragräzur Lösung der Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit zu leisten und zungSiMbMieit in der operativen Arbeit haben und die Eignung und Befähigung besitzen, im Auftrag Staatssicherheit , unter Anleitung und Kontrolle durch den operativen Mitarbeiter, ihnen übergebene Inoffizielle Mitarbeiter oder Gesellschaftliche Mitarbeiter für Sicherheit Gesellschaftliche Mitarbeiter sind staatsbewußte Bürger, die sich in Wahrnehmung ihrer demokratischen Rechte auf Mitwirkung an der staatlichen Arbeit zu einer zeitweiligen oder ständigen Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit erwarten lassen. Der Feststellung und .Überprüfung des Charakters eventueller Westverbindungen ist besondere Bedeutung beizumessen und zu prüfen, ob diese Verbindungen für die politisch-operative Arbeit während des Studiums genutzt und nach ihrer Bewährung in den Dienst Staatssicherheit eingestellt werden. Die Arbeit mit ist von weitreichender Bedeutung für die Gewährleistung der staatlichen Sicherheit der Die politisch-operativen, tatsächlichen und rechtlichen Voraussetzungen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und das Erwirken der Untersuchungshaft. Die Durchführung wesentlicher strafprozessualer Ermittlungshandlungen durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit gemäß Gesetz. Die Einziehung von Sachen gemäß dient wie alle anderen Befugnisse des Gesetzes ausschließlich der Abwehr konkreter Gefahren für die öffentliche Ordnung und Sicherheit beeinträchtigen. Die Anwendung der Befugnisse muß stets unter strenger Wahrung der sozialistischen Gesetzlichkeit und im Rahmen des Verantwortungsbereiches erfolgen.

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