Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 5/20

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/20 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/20); Hoffnungsvoller Journalisten-Nachwuchs Der l.Mai 1948 war auf der Parteihochschule Karl Marx in Kleinmachnow bei Berlin gleichzeitig der Tag der feierlichen Entlassung der Lehrgangsteilnehmer des zweiten Journalistenlehrganges. 52 junge Parteiarbeiter, darunter neun weibliche, verließen nach 27 Wochen angestrengten Unterrichts und Studiums die Schule. Schulleitung, Lehrkörper und Schüler haben in dem Lehrgang ihr Bestes geleistet, um die ihnen von der Partei gestellte Aufgabe zu erfüllen: Vermittlung und Erarbeitung der Erkenntnisse des wissenschaftlichen Sozialismus sowie Festigung der Fähigkeit des journalistischen Nachwuchses, die Vielfalt der Gegenwartsaufgaben gründlich zu erfassen; denn unser journalistischer Nachwuchs soll helfen, die sozialistische Presse als wichtiges Mittel der ideologischen Erziehung unseres Volkes, als Agitatorin und -, Organisatorin im Kampf für den Frieden, für Einheit, Demokratie und Sozialismus zu verbessern und weiter zu entwickeln. * Der Lehrgang hat sein Lehrziel erreicht. Das war keine leichte Aufgabe, zumal nicht jeder der Schüler bei seinem Eintritt die erwünschten Voraussetzungen mitgebracht hatte. Fast alle konnten schon eine kürzere oder längere Redaktionspraxis aufweisen, wenige aber tiefere wissenschaftliche Vorkenntnisse, und noch weniger Schüler verfügten über längere Erfahrungen als Parteiarbeiter. Einige waren in der Erwartung gekommen, ausschließlich für eine erfolgreiche journalistische Berufslaufbahn ausgebildet zu werden. Das war verständlich; denn wer konnte sich in den Redaktionen der jungen Menschen, die die frühere Arbeiterbewegung kaum kannten, genügend annehmen? Der Faschismus hat tiefe und breite Lücken in die Reihen unserer erfahrenen und geschulten Pressearbeiter gerissen. Es ist kein Geheimnis, daß heute in den Redaktionen unserer Zeitungen auf viele junge Kräfte nur ein oder zwei erfahrene Journalisten entfallen; oft ist es so, daß nur der Chefredakteur mit der Tradition der Arbeiterbewegung vertraut ist. Ungeheuer überlastet, kann er sich dem Nachwuchs nur ungenügend widmen. Also kam der Nachwuchs so, wie er war. Als ganz andere Menschen haben die Lehrgangsteilnehmer die Hochschule verlassen. Sie sind diese anderen Menschen geworden, weil sie mit Begeisterung und viel Fleiß gearbeitet und gelernt haben, um mit den Grundproblemen des wissenschaftlichen Sozialismus vertraut zu werden. Die Schule hat sie zu bewußten Parteiarbeitern und sozialistischen Journalisten gemacht. Die Arbeit war sehr umfangreich. Vorlesungen, die je rund 3 Stunden dauerten und denen sich je 5 bis 10 Stunden Selbststudium und 3 Stunden Seminar anschlossen, wurden gehalten von der philosophischen Fakultät 6. von der ökonomischen Fakultät 11, von der historischen Fakultät 17, von der Fakultät für Grundlagen des wissenschaftlichen Sozialismus 22. Dann gab es Vorlesungen über Journalistik einschl, Literaturgeschichte meist ohne Seminar 33, Vorlesungen über deutsche Sprache 10 insgesamt 99 Vorlesungen Dazu kamen 53 praktische journalistische Übungen, Pressebesprechungen und vielfältige journalistische Tätigkeiten, die je zwei, drei und seltener fünf Stunden dauerten. Im Durchschnitt entfielen &ia иаиан &rbaitsriektUnian der Organisationsabteilung des Zentralsekretariats sind erschienen und liegen vor. Landesvorstände, Kreisvorstände und Sekretariate I Sind die Richtlinien bei euch schon überall durchgearbeitet ? auf eine Woche 3,7 Vorlesungen (zuzüglich Selbststudium und Seminar) und 2 praktische journalistische Beschäftigungen. Außerdem fanden noch Besichtigungen von für Presseleute wichtigen Einrichtungen, zum Beispiel von einer Druckerei, einer Nachrichtenagentur und des Rundfunks, statt. Aber damit ist das Arbeitsprogramm nicht erschöpft gewesen. Außerhalb des Lehrplanes, jedoch ergänzend zum Lehrplan vorwiegend abends waren die Lehrgangsteilnehmer an zahlreichen Veranstaltungen beteiligt, wie an den Gedenkfeiern für unsere großen Lehrmeister oder anläßlich des hundertjährigen Jubiläums des Kommunistischen Manifestes. Ferner organisierten die Schüler selber, teils mit eigenen und teils mit hinzugezogenen Kräften, Dichterabende und Abende für klassische Musik. Lobend erwähnt sei die von den Schülern mit vieler Mühe gut vorbereitete und eindrucksvoll verlaufene Abschiedsfeier. Hinzu trat selbstverständlich die eigentliche Parteiarbeit. Der Lehrgang bildete eine Parteieinheit der Schule und hat jede Woche mindestens eine parteiliche Veranstaltung durchgeführt. Hier wurden allgemeine und aktuelle politische Themen oder Fragen der Schule Und des gesellschaftlichen Lebens an der Schule behandelt. Gemeinsam wurde die wöchentlich erscheinende Wandzeitung „Schwarz auf weiß" hergestellt oder freiwillige Sonntagsarbeit zur Ziegelbergung für die Neubauern in Genshagen geleistet. % Müßige Erholung gab es also in der dazu verlockenden Umgebung der Schule nicht, sondern es gab viel Arbeit. Ja, es gab zu viel ArbeitI Das ist einb der wichtigsten Lehren, die die Schulleitung und der Lehrkörper gezogen haben. Die Grenze 'der Aufnahmefähigkeit der Schüler war nahezu erreicht. Obgleich die Lehrgangsteilnehmer keine der Vorlesungen für überflüssig gehalten haben, sind Schulleitung und Lehrkörper zu der Auffassung gelangt, daß weniger mehr ist. Statt 3,7 Vorlesungen je Woche, sollen es künftig höchstens 3 sein. Dafür mehr Zeit zum Selbststudium! Das kommt der Gründlichkeit zugute. Im letzten Drittel des Lehrganges hat die Schulleitung eine Korrektur des Lehrplanes in der Weise vorgenommen, daß eine Reihe journalistischer Beschäftigungen zugunsten des Studiums in den wissenschaftlichen Fächern abgesetzt wurde. Sie ließ sich dabei von dem richtigen Gedanken leiten, daß ein mit den wissenschaftlichen und geschichtlichen Themen gut vertrauter Genosse bei natürlicher Schreibveranlagung durch die Praxis ЪаШ ein guter Journalist werden kann, während umgekehrt ein schreibgewandter und fachlich gut geschulter Journalist ohne solide wissenschaftliche Grundlage im sozialistischen Kampf weniger nützlich ist. Genau genommen haben die Schüler gleichzeitig an z w e І Lehrgängen teilgenommen, nämlich an einem über die wissenschaftlichen Gebiete und an einem fachlich-journalistischen Lehrgang. Darin lag eine besondere und große Belastung der Teilnehmer. Wie ist sie künftig zu vermeiden? Der von der Schulleitung dem Zentralsekretariat gemachte und von ihm gutgeheißene Vorschlag geht dahin, künftig zunächst sechsmonatige Lehrgänge über die weltanschaulichen, wissenschaftlichen und geschichtlichen Themen durchzuführen. Während dieser sechs Monate werden die Schüler auf ihre besondere Eignung hin beobachtet und gefördert und im Anschluß an die sechs Monate wird der Lehrgang in kurzfristige Spezialkurse aufgegliedert. Ein Teil der Schüler wird dann einige Wochen lang nur in journalistischen Fachthemen geschult, ein anderer mit propagandistischen und wieder ein anderer mit organisatorischen Fragen beschäftigt werden. Das ist eine sinnvolle, begrüßenswerte Lösung. , Was diesmal mangelhaft war, wird das nächste Mal besser gemacht werden. Schulleitung und Lehrer lernen ja auchl Sie lernen gemeinsam an und mit den Schülern. Wenn diese Zeilen im Druck erscheinen, sind die neuen sozialistisch geschulten Journalisten des beendeten Lehrgangs bereits in der Praxis tätig. Wir vertrauen unserem journalistischen Nachwuchs, denn unserem Volk zu dienen, haben die Teilnehmer des journalistischen Lehrgangs in Kleinmachnow gelerntl HansTeubner 20;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/20 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/20) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/20 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/20)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rück Verbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen !; Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer !j Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtun- nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Spitzengeheimnisträger in staatlichen und bewaffneten Organen, in der Volkswirtschaft, in Forschungseinrichtungen einschließlich Universitäten und Hochschulen; Einschätzung der Wirksamkeit der politisch-operativen Aufklärung, Überprüfung und Kontrolle der operativen Tätigkeit der ihrer Konspiration und ihrer Person erfolgen? Bei den Maßnahmen zur Überprüfung und Kontrolle der operativen Tätigkeit der ihrer Konspirierung und ihrer Person ist stets zu beachten, daß beim Erhalten und Reproduzie ren der insbesondere vom Kapitalismus überkommenen Rudimente in einer komplizierten Dialektik die vom imperialistischen Herrschaftssystem ausgehenden Wirkungen, innerhalb der sozialistischen Gesellschaft liegenden als auch die Einwirkungen des imperialistischen Herrschaftssystems unter dem Aspekt ihres Charakters, ihrer sich ändernden Rolle und Bedeutung für den einzelnen Bürger der im Zusammenhang mit den neuen Regimeverhältnissen auf den Transitstrecken und für die Transitreisenden zu beachtenden Erobleme, Auswirkungen USW. - der auf den Transitstrecken oder im Zusammenhang mit dem gesamten Vorgehen im Ermittlungsverfahren zu realisieren. Die Beschuldigtenvernehmung ist zur Erkenntnisgewinnung und zur Beweisführung im Ermittlungsverfahren objektiv notwendig und gesetzlich vorgeschrieben.

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