Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 5/16

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/16 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/16); FRIEDA LÖHR Neue Volksrichter-Kandidaten heran ! Voraussichtlich wird аш 1. Oktober 1948 der vierte Lehrgang zur Ausbildung von Volksrichtern beginnen, überall, wo das noch nicht geschehen ist, muß nun unverzüglich mit den Vorbereitungen für den Ausbildungslehrgang begonnen werden. Die Erfahrung aus den früheren Kursen hat das gelehrt. Es ist falsch, wenn von den verschiedenen Partei- oder Gewerkschaftssekretären wenige Wochen vor Beginn des Lehrgangs schnell eine Umfrage bei den Mitgliedern oder ein Anschlag an dem Schwarzen Brett eines Betriebes gemacht wird, um „Interessenten“ zu finden. Man darf auch auf keinen Fall von dem Gedanken ausgehen, bei dieser Gelegenheit möglichst viele erwerbslose Kollegen „unterzubringen“. Der Richter spricht Recht im Namen d e s V о l к e s. Er ist Repräsentant des Volkes. Deshalb sind gerade die Besten unter uns gut genug, um für diese große Aufgabe geschult und mit ihr betraut zu werden. Die Vorschläge, die für die Teilnahme am Kursus gemacht werden sollen, müssen daher eingehend überlegt sowie von den verantwortlichen Leitern der antifaschistischen Organisationen der Kreise und des Landes überprüft und durchgearbeitet werden. ln erster Linie ist das Augenmerk darauf zu richten, daß Antifaschisten ausgewählt werden, die sich vor bzw. in der Hitlerzeit oder auch nach dem Zusammenbruch aktiv für die Demokratie eingesetzt haben, bewußte Kämpfer für ein neues Deutschland An Schulbildung genügt die abgeschlossene Volksschule; jedoch ist Voraussetzung für den erfolgreichen Besuch des Kursus das Vorhandensein einer guten Auffassungsgabe, logisches Denkvermögen und logisches Urteilen sowie die Fähigkeit, seine Worte richtig zu setzen und sich mündlich und schriftlich fließend auszudrücken. Es ist selbstverständlich, daß kriminelle Belastung die Teilnahme am Lehrgang unmöglich macht. Die vorschlagenden Organisationen müssen die von ihnen gewählten Männer und Frauen so gut kennen, daß sie sich für ihre charakterliche Lauterkeit und Zuverlässigkeit verbürgen kÖnnem Es ist leider bei den vorhergehenden Lehrgängen nicht immer nach den genannten Grundsätzen verfahren worden, und so mußten schon während der Kurse und auch nach Abschluß der Ausbildung einige Teilnehmer wieder ausscheiden, weil sie den Anforderungen, die an einen Richter und Staatsanwalt gestellt werden müssen, nicht entsprachen. Das sollte in Zukunft anders werden. Nur gesunde Männer und Frauen dürfen zu den Lehrgängen zugelassen werden. Ein Jahr lang wird überaus konzentrierte Geistesarbeit von ihnen verlangt, und nur ein gesunder Menschist dieser Anstrengung gewachsen. Die Justizverwaltung verlangt daher von den Teilnehmern des vierten Lehrgangs vor Beginn des Kursus ein Gesundheitsattest. Für die Kursusteilnehmer sind als unterste Altersgrenze 25 Lebensjahre, als oberste Altersgrenze 45 Jahrefestgesetzt. Der Kursus ist kostenlos und außerdem wird ein monatliches Taschengeld gewährt. Auch für die Familienangehörigen wird je nach der Kopfzahl eine ausreichende Famillenuftterstützung gegeben. Die antifaschistischen Organisationen (Blockparteien, FDGB, VdgB, DFD), denen auch diesmal wieder die Vorschlagspflicht obliegt, müssen baldigst Bewerbungen von Kandidaten an die Justizverwaltung ihres Landes einreichen; denn diese will sich vor Beginn des Lehrganges eingehend mit der Persönlichkeit des Bewerbers befassen, ihn kennenlernen und ihm helfen, sich schon vor KursusbegLnn mit der Tätigkeit der Gerichte bekanntzumachen. Gegebenenfalls sollen die Schüler noch in diesem Sommer entgeltlich in der Justiz eingestellt werden. Durch rechtzeitige Meldung der Kandidaten ist es auch möglich, daß die demokratischen Organisationen vor Beginn der Richterschule selber besondere Schulungen der Bewerber durchführen. Bisher haben nur die politischen Parteien von ihrem Vorschlagsrecht Gebrauch gemacht und es ist höchste .Zeit, daß sich namentlich die Gewerkschaften und der Demokratische Frauenbund dieser Aufgabe unterziehen; denn sonst wird es nicht gelingen, einen wesentlichen Teil des Richternachwuchses a u s d e n Betrieben zu gewinnen und auch der Anteil der Frau an der Rechtsprechung wird- dann niemals* erheblich gesteigert werden können. Eine systematische Nachfrage bei allen Schulen der demokratischen Organisationen über die' Eignung erfolgreicher Schüler für den Richterberuf wird zweifellos zur Ermittlung einer ganzen Reihe geeigneter Kandidaten führen. Ebenso kann das Beispiel, das uns das Land Sachsen gibt, dringend empfohlen werden: Werktätige, die Neigung zum Richterberuf haben, in Abendkursen vorzubereiten. Aus dem Kreis dieser Kursanten findet sich dann eine ausreichende Anzahl geeigneter Bewerber. Wenn bei der Auswahl unseres Richternachwuchses nach den hier gegebenen Richtlinien verfahren wird, so bedeutet das abermals einen guten Schritt vorwärts auf dem Wege zur Behebung des Richtermangels und zur schnellen Demokratisierung der Justiz. Nach Absolvierung der Volksrichterschule In Bad Schandau haben die Jugendrichterin Elfriede Thaler (links) und (Aufn- Drty,r'Fey) der Volksstaatsanwalt Hans Wlttig (rechts), beide ehemals kaufmännische Angestellte, in zahlreichen Prozessen Ihre ganz besondere Befähigung für die sozial und menschlich mitempfindende Behandlung Jugendlicher vor den Schranken der Justiz bewiesen. Bild Mitte: Trotz der Schwere Ihrer Tat plädiert der Volksstaatsanwalt Hans Wlttig für eine milde Strafe gegen die drei Jugendlichen. Volksrichterin Elfriede Thaler führt den Vorsitz.;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/16 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/16) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 5/16 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 5/16)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Das Zusammenwirken mit den Bruderorganen hat sich kontinuierlich weiterentwickelt und gefestigt. Im Mittelpunkt standeh - die gegenseitige Unterstützung bei der Aufklärung völkerrechtswidriger Handlungen und von Sachzusammenhängen aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die Ergebnisse dieser Arbeit umfassen insbesondere - die Erarbeitung und Bereitstellung beweiskräftiger Materialien und Informationen zur Entlarvung der Begünstigung von Naziund Kriegsverbrechern in der und Westberlin auf Initiative irnperialistischer Geheimdienste, bei teilweise erkennbarer Steuerung und Beteiligung, Reihe von speziellen Einrichtungen zur verstärkte Realisierung imperialistischer Einmischung in die inneren Angelegenheiten der sozialistischen Staaten zu nutzen, antisozialistische Kräfte in der und anderen sozialistischen Ländern zu ermuntern, eich zu organisieren und mit Aktionen gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung gewinnen wollten. Obwohl in beiden Fällen bereits Gespräche mit feindlichnegativen Personen geführt wurden, war es noch zu keinem organisatorischen Zusammenschluß gekommen.

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