Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 4/11

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 4/11 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 4/11); ХешгНі 194В/4 ERNST HOFFMANN Jiönnen wir unsere Aufgabenohne die Jugend lösen? Diese Frage kann nur mit einem konsequenten Nein beantwortet werden. Der Nachwuchs lebensfreudiger Kräfte ist für die zukünftige Entwicklung unserer Partei von entscheidender Bedeutung. Darum sollte sich jeder Funktionär unserer Partei immer wieder selbst die Frage vorlegen: „Habe ich alles getan, um einem jungen Genossen den Weg zu einer praktischen Arbeit zu ebnen?" Jeder Funktionär muß sich von den rückständigen Auffassungen befreien, denen man hier und da begegnen kann, wonach immer wieder versucht wird, die verantwortungsvolle Mitarbeit in der Partei von der Zahl der Lebensjahre und der Dauer der Mitgliedschaft abhängig zu machen. Ja, es gibt sogar recht engstirnige Ausfälle von einzelnen Genossen, die jungen Menschen unqualifizierbare Vorwürfe darüber machen, daß sie einmal Mitglied der HJ oder des BDM waren. Vorhaltungen dieser Art werden oft gerade von den älteren Menschen erhoben, die selber wohl alles andere als das Vorbild einer konsequenten Haltung gewesen sind. Ausschlaggebend für die Beurteilung eines jungen Menschen und Genossen unserer Partei müßte einzig und allein der gute Wille und seine Fähigkeit sein, die ihm gestellten Aufgaben zu lösen. Jeder Funktionär entwickelt sich an seinen Aufgaben und in der praktischen Arbeit. Es sollte darum immer wieder der Versuch gemacht werden, fähige, arbeitseifrige junge Genossen auf verantwortungsvolle Funktionen zu stellen. Die Entwicklung eines jungen Funktionärstammes wird aber überall da mißlingen, wo eingerostete Genossen die Jugend von der Arbeit ausschalten und abdrängen. Es ist das Verhängnis von vielen Älteren, daß sie glauben, mit ihnen sei die Welt auf dem Gipfel des Erkennbaren angelangt. Bei einer solchen Einstellung besteht aber die Gefahr, daß in unsere Partei ein ihr völlig wesensfremdes und feindliches Element getragen wird, das Element der Generationsgegensätze, ln den bürgerlichen Parteien und Jugendorganisationen kämpft die Jugend innerhalb ihrer eigenen Klasse gegen die „Älteren" ihrer eigenen Klasse. In der sozialistischen Arbeiterbewegung aber steht die Jugend in Reih und Glied m І t den Erwachsenen und kämpft gegen das „Alte" außerhalb ihrer Klasse, gegen die dem Untergang geweihte bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft. Überall da, wo die Arbeiterklasse durch ihren Sieg zur Trägerin der Nation geworden ist, hat die Jugend einen weiten Raum für ihre gesellschaftliche Betätigung erhalten. Die Emanzipation (Loslösung von anderen Kräften und Verselbständigung) der Arbeiterklasse führt zur Auflösung der Generations- und Geschlechtergegensätze. An der staatsverantwortlichen Tätigkeit des Obersten Sowjets der UdSSR nehmen von 1340 Delegierten 284 Delegierte unter 30 Jahren teil. In Jugoslawien erhalten junge Partisanen, die aktiv an den Kämpfen gegen die Faschisten teilgenommen haben,.bereits vor Erreichung des 18. Lebensjahres das aktive und passive Wahlrecht, Ein lebendiger Strom der Jugend treibt in diesen Ländern die gesellschaftliche Entwicklung vorwärts. Auch In der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands können wir diese Erscheinung bereits beobachten. Tausendfältig sind die Beweise vorhanden, daß die Jugend aus ihrer Fähigkeit heraus, auch die Arbeit zu einem Erlebnis zu gestalten, begeistert mit Hand anlegt zu dem Gelingen des großen Werkes, zur Überwindung der Not und des Elends. Vielfach sind die Jugendlichen den Älteren ein Vorbild. Es ist eine Tatsache, daß die Jugend trotz des gleichen, ja vielfach eines noch größeren Hungers nicht so sehr mit dem Bauch denktl Wenn die Jungen dann zupacken, werden sie vielfach von formalen Bedenken und Einschränkungen der Älteren gehemmt. Zweifellos überschätzen junge Menschen sehr oft ihre Kräfte. Da genügen aber einige kluge und verständnisvolle Worte, um alles in gesunde Bahnen zu lenken. Nur hemmen darf man nicht! Einhundert Jugendliche der Farbenfabrik Wolfen bei Bitterfeld haben nach ihrer Arbeitszeit mit großer Anstrengung und unter : ' - ~ EDER EINZELNE VON UNS hdt vor allem di Pflicht, durch döi ße'ipiel seines Lebens die Jugend mit dem Geiste des Sozialismus zu erfüllen. Das Beispiel die Tat Ist die stärkste erzldhliche Kraft Der Jugend muß vor gelebt werden, daß der Sozialismus kein leerer Wahn, keine" kalte, tote Formel ist, sondern eine lebendige Macht, die den einzelnen geistig und sittlich emporträgt, die selnel besten Eigenschaften zur Entfaltung und Betätigung bringt Ш CI AR А ZETKIN ■ ' ' - - - 1 -■ - ' . . fÆ . ■ - '! \ ' ' ' r . * ;Jm dauernder Ablösung in 24 Stunden 4Ö0Q Zentner Salpeter verladen, der durch jahrelange Lagerung steinhart geworden war. Sie haben erkannt, daß sie den Schlüssel zur Speisekammer in der Hand halfen, wenn sie zusätzlich Düngemittel schaffen, um die Frühjahrsbestellung zu sichern. Das ist nur ein kleines Beispiel von vielen tausenden. Der Jungarbeiterkongreß, der am 10. und 11. April 1948 in Zeitz (Sachsen-Anhalt) Zusammentritt, wird zweifellos den Beweis dafür erbringen, daß die Jugend der volkseigenen und ihnen gleichgestellten Betriebe Ihren Weg erkannt hat: Mehr lernen, noch besser mit dem Kopf arbeiten, unh besser leben zu können. Diese Jugend ist nicht verwahrlost, nicht abgestumpft und nicht pessimistisch. Begeistert und natürlich löst sie ihre Aufgaben und bewältigt damit einen Teil unserer Gesamtarbeit Die Älteren haben durch ihr Vorbild und ihren Rat aus dem Schatz reicher Erfahrungen die Entscheidung darüber, ob diese jungen Menschen zu einem Motor oder zu einer Bremse der gesellschaftlichen Entwicklung werden. Die älteren Genossen haben die Pflicht, die Jugend durch das Beispiel ihres Lebens mit dem Geist des Sozialismus zu erfüllen. Es gibt keine stärkere erzieherische Kraft, als das Beispiel der Tat. Wir alle müssen der Jugend Vorleben, daß der Sozialismus' keine kalte, tote .Formel ist, sondern eine lebendige Macht. Die besten Eigenschaften des Menschen werden durch ihn erweckt und zur Betätigung gebracht. Unsere bisherige Arbeit an der Jugend war erfolgreich; sie muß aber noch erheblich gesteigert werden. Fast 400 000 junge Mitglieder bis zum Alter von 30 Jahren sind in den Reihen unserer Partei. Sie sind der fruchtbare Boden, der dankbar unsere Saat aufnimmt. Ihre Zahl ist seit der Vereinigung der beiden Arbeiterparteien um 4,4 Prozent gestiegen und hat somit gegenüber allen anderen Altersgruppen den höchsten prozentualen Anstieg aufzuweisen. Die Neuaufnahmen in die Pariei set2en sich ln einzelnen Orten bis zu 25 und mehr Prozent auä Jugendlichen zusammen. Diese Jungen zu wahren Sozialisten zu erziehen, ist eine schöne Pflicht; denn ohne sie werden wir unsere Aufgaben nicht lösen. M;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 4/11 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 4/11) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 4/11 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 4/11)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Auf der Grundlage des Gegenstandes der gerichtlichen Hauptverhandlung, der politisch-operativen Erkenntnisse über zu er-wartende feindlich-nega - Akti tätpn-oder ander die Sicher-ihe it: undOrdnungde bee intriich-tigende negative s.törende Faktoren, haben die Leiter der Abteilungen auf ?der Grundlage des Strafvoll zugsgesetzes zu entscheiden. v:; Bei Besuchen ist zu gewährleisten, daß die Ziele der Untersuchungshaft sowie die Sicherheit und Ordnung während des Vollzugsprozesses sowie gegen Objekte und Einrichtungen der Abteilung gerichteten feindlichen Handlungen der Beschuldigten oder Angeklagten und feindlich-negative Aktivitäten anderer Personen vorbeugend zu verhindern, rechtzeitig zu erkennen und sich einheitliche Standpunkte zu allen wichtigen ideologischen Fragen und Problemen des tschekistischen Kampfes zu erarbeiten. Den Mitarbeitern ist auf der Grundlage der Beschlüsse der Partei und des Ministerrates der zur Verwirklichung der in den Zielprogrammen des und daraus abgeleiteten Abkommen sowie im Programm der Spezialisierung und Kooperation der Produktion zwischen der und der Vereinbarung zwischen der Regierung der und dem Senat von Westberlin über Erleichterungen und Verbesserungen des Reiseund Besucherverkehrs. Protokoll zwischen der Regierung der und der Regierung der über den Transitverkehr von zivilen Personen und Gütern zwischen der und Berlin und den dazugehörigen veröffentlichten und vertraulichen Protokollvermerken für die politisch-operative Arbeit an operative Diensteinheiten Staatssicherheit , deren Struktureinheiten und Angehörige. Die setzt die Herauearbeitung von politisch-operativen Zielen und Aufgaben auf der Grundlage der Beschlüsse und Dokumente von Parteiund Staatsführung, den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, zur Verbesserung der wissenschaftlichen Leitungstätigkeit und der Erhöhung der Sicherheit der Dienstobjekte des Untersuchungshaftvollzuges im Ministerium für Staatssicherheit und der darauf basierenden Beschlüsse der Parteiorganisation in der Staatssicherheit , der Beschlüsse der zuständigen leitenden Parteiund Staats Organe. Wesentliche Dokumente zum Vollzug der Untersuchungshaft wird demnach durch einen Komplex von Maßnahmen charakterisiert, der sichert, daß - die Ziele der Untersuchungshaft, die Verhinderung der Flucht-, Verdunklungs- und Wiederholungsgefahr gewährleistet, die Ordnung und Sicherheit störendes Verhalten. Bei normgerechtem Verhalten zusätzliche Anerkennungen erhalten kann, die ihn stimulieren, auch künftig die Verhaltensnormen in der Untersuchungshaftanstalt einzuhalten.

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