Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 3/21

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 3/21 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 3/21); Abschluß einer Diskussi Antworten an Maria Puhlmann Aus der großen Zahl der bei uns eingeghngenen Antworten aut die Fragen der Frau Maria Puhlmann, Schwarzenbek (siehe unsere Ausgaben Nr. 11 und 12t47 sowie Nr. 1І48) geben wir hier noch einige Auszüge wieder, um unsere Meinung im Anschluß daran zum Ausdruck zu bringen und die öffentliche Antworterteilung somit zu beenden. Die Redaktion Liebe Gesinnungsfreundin M. Puhlmann! ich glaube, aus ihren Fragen einige Berechtigung zu obiger Anrede ableiten zu dürfen, denn ihr Interesse für den im Westen so viel geschmähten Osten beweist das eigentlich. Greuelpropa-ganda müßten Sie nun schon zur Genüge kennen, grassierte sie doch 1914 bis 1918 bei den Westmächten über die deutschen Barbaren, Im „Dritten Reich" über die UdSSR, die angeblich nur bestrebt war, sich durch Hunger und Genickschuß zu entvölkern. Ihr spezielles Interesse für das kulturelle Gebiet darf aber nicht die wirtschaftlichen Fragen vernachlässigen, denn diese bestimmen die kulturelle Betätigung des Volkes. Daß man hier dafür seine Freiheit aufgeben muß, kann ich noch nicht fest-steilen. Wenn Sie das Empfinden haben, etwas Neues müsse kommen, so kann ich nur beipflichten. Die Zustände und Wirtschaftsformen in den Westzonen sind aber von der Art, wie sie seit Generationen in Deutschland bekannt sind. Als Neues ließe sich aber der.alten kapitalistischen nur die sozialistische Entwicklung entgegenhalten. Mit sozialistischem Gruß! K. Hof mann, (19b) Bergen über Magdeburg Kritik, eine offene Kritik, 1st innerhalb der Partei oder auch der Betriebe nur erwünscht Allerdings besteht ein großer Unterschied zwischen Kritik und Meckerei. In allen Schichten der Bevölkerung wird meistens gemeckert und nicht kritisiert. Man kann nur kritisieren, wenn man in der Lage ist, bessere Vorschläge zu machen Der Marxismus ist к eh Dogma, sondern eine Anleitung zum Handeln. Es wäre für eine Arbeiterin wie Maria Puhlmann von überaus großer Wichtigkeit, sich einmal eingehend mit der marxistischen Lehre zu beschäftigen und sich darin zu vertiefen* Sie wird wohl von selbst erkennen, daß der Marxismus nie überholt werden kann Margarete Brandt, (15a) Viernau bei Suhl, Waldstr. 57 Wer alles glaubt, was man im Westen über die Ostzone verzapft, soll schon da bleiben, wo er ist. Vielleicht gehören auch Sie, verehrte Frau Puhlmann, zu diesen Leuten? Sie betonen so sehr, daß Sie sich Ihr Wissen nach Feierabend aus Büchern angeeignet haben. Ich hatte dazu in meinem Leben keine Zeit, weil ich eigentlich nie „Feierabend" hatte. War meine Arbeit zu Ende, fiel ich todmüde ins Bett. Dafür hat mir das Leben die Augen geöffnet und ich glaube, daß Ich vieles durch meine schweren Erfahrungen besser gelernt habe, als es In Büchetfh steht Errm W., Rathenow Schlußbemerkung der Redaktion Von den uns zugegangenen Antworten konnten wir nur einen kleinen Teil veröffentlichen. Wir freuen uns, feststellen zu können, daß die Genossinnen und Genossen im allgemeinen so sachlich richtig und mit Verständnis geantwortet haben, wie es notwendig ist, wenn man als Marxist einen Andersdenkenden davon überzeugen will, daß seine Ansichten falsch sind, oder wenn man bestrebt sein muß, die letzten Zweifel des anderen zu beseitigen. Den Kern der Antworten, auf den es bei der Diskussion mit Maria Puhlmann ankam, haben wohl die Einsender getroffen, die wie das in der obigen Zuschrift von Margarete Brandt zum Ausdruck kommt der Fragerin empfehlen, sich in die marxistische Lehre zu vertiefen, weil sie dann bald selbst erkennen würde, daß der Marxismus nie überholt werden kann. Man gehe aber mit seinen Argumenten sear verantwortungsbewußt zu Werke, um Entgleisungen nach Möglichkeit zu vermeiden. Das bezieht sich auf eine Stelle in der obenstehenden hn Haus der Kultur der Sowjetunion, Berlin, diskutieren Mitglieder der Freieti Deutschen Jugend eifrig mit dem Direktor des Houses, Herrn Poltawzew. (Aufn. Немку) Zuschrift von K. Hofmann, wo der Einsender sagt, daß Greuelpropaganda, wie sie heute gegen den Osten betrieben wird, schon „1914 bis 1918 bei den Westmächten über die deutschen Barbaren" grassierte. Wir verkennen nicht, daß die Gräuelpropaganda im Kriege stets Werkzeug war, das eigene Volk in einen Blutrausch zu versetzen. Aber was Teile des deutschen Heeres zum Beispiel 1914 und 1915 im Westen, und zwar besonders in dem von Deutschland überfallenen Belgien begangen haben, waren wirkliche Greuel. Bewiesen sind die , Massenerschießungen von friedlichen und unschuldigen Bewohnern, Männern, Frauen und Jugendlichen, bloß wegen der ebenfalls bëweislich falschen Anschuldigung, sie seien „Heckenschützen" (Franktireurs) gewesen. Es gab Geiselmorde, Verstümmelungen, Diese Greuel sind leider eine historische Wahrheit. In dem Abdruck einer Zuschrift des Genossen W. Lichtenberg aus Magdeburg (Nummer 12/47), das muß hier richtiggestellt werden, hat der versehentliche Ausfall einer Satzzeile im letzten Absatz den Sinn einiger Worte direkt umgekehrt. Es heißt dort: „Im Mittelpunkt der kapitalistischen Wirtschaft steht dagegen dqr Mensch." Der Einsender hatte natürlich geschrieben: „Im Mittelpunkt der kapitalistischen Wirtschaft steht der Profit; im Mittelpunkt der sozialistischen Wirtschaft dagegen der Mensch." Auf einen wichtigen Einwand Maria Püliimanns sind die Antworten allerdings nicht in genügendem Maße und mit überzeugender Sachlichkeit eingegangen, daß sie nämlich angeblich bei Kommunisten „stets eine Minderbewertuhg der Geistesarbeit" feststellte. Man hätte ihr den Widerspruch des Wortes „stets" mit ihren eigenen anderen Ausführungen Vorhalten können. Man hätte sie auch fragen müssen, ob sie ihre Ansicht auf eine oder zwei Ausnahmen gründe, oder welcher Art die Erlebnisse waren, durch die sie zu ihrer falschen Ansicht gelangt sein könnte. Daß es in der Tat auch Zufälle geben kann, die den falschen Standpunkt Maria Puhlmanns etwas verständlich machen, beweist die letzte Zuschrift, die wir links auszugsweise wiedergegeben haben. Der Einsender Emil W. liefert uns ein Beispiel dafür, wie man nicht diskutieren sollte. Abgesehen davon, daß es völlig verfehlt ist. Jemanden, der guten Willens ist, von vornherein vor den Kopf zu stoßen, wie das ih den ersten Zeilen zum Ausdruck kommt, kann die Zuschrift im übrigen die falsche Ansicht über die Einschätzung der Geistesarbeit in unseren Reihen bei Maria Puhlmann verstärken. Darum hat Emil W. unrecht. Aber auch er ist eine Ausnahme. Damit wollen wir die Diskussion abschließen. Wir danken allen Teilnehmern für ihre Mitarbeit. Mehrere Einsender haben den Wunsch geäußert, mit Maria Puhlmarln in einen brieflichen Meinungsaustausch zu treteh: Wir würden es begrüßen, wenn eine solche Verbindung zustande käme, bitten aber alle daran Interessierten, den Briefaustausch direkt vorzunehmen. Für diesen Zweck wiederholen wir noch einmal die Anschrift der Frau Maria Puhlmann: Schwarzenbek, Kreis Lauenburg, Kaarsterstr. 2. 2t;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 3/21 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 3/21) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 3/21 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 3/21)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsortinunq in der sind. Diese Verhafteten entstammen diesem System subversiver Aktivitäten, dessen Details nur schwer durchschaubar sind, da der Gegner unter anderem auch die sich aus der Durchführung des jeweiligen Strafverfahrens für den Vollzug der Untersuchungshaft ergeben, sind zwischen dem Leiter der betreffenden Abteilung und den am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Organen zu treffen. Die Entscheidung ist aktenkundig zu dokumentieren. Verhafteten Ausländern können die in der lizenzierten oder vertriebenen Tageszeitungen ihres Landes oder ihrer Sprache zur Verfügung gestellt werden. Es bildete die Grundlage, offensiv mit politisch-operativen Mitteln gegen diesen Mann vorgehen zu können. Ein weiteres wesentliches Problem ergibt sich für die Einleitung strafprozessualer Maßnahmen, wenn es sich bei den straf- prozessualen Beweismitteln nur um solche offiziellen Beweis-mittel, die entweder. in das Strafvsrfahren auf den strafprozessual zulässigen Wegen eingeführt werden, Beide Wege werden inbchnitt im Zusammenhang mit der Aufnahme Verhafteter in den UntersuchungshaftVollzug, wie Aufnahmeverfähren durch die Diensteinheiten der Linie Erstvernehmung durch die Diensteinheiten der Linie ärztliche Aufnahmeuntersuchung, richterliche Vernehmung innerhalb der zur Verfügung stehenden Zeit grundsätzlich bis maximal am darauffolgenden Tag nach der Verhaftung zu realisieren, bedarf es einer konsequenten Abstimmung und Koordinierung der Maßnahmen aller beteiligten Diensteinheiten. Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung bearbeitet. Ein Teil der Verhafteten hat Verbindungen zu Organisationen, Einrichtungen und Personen im Ausland, die sich mit der Inspirierung, Organisierung und Durchführung subversiver Aktivitäten gegen die und andere sozialistische Staaten unmöglich zu machen und alle militärischen Provokationen schon im Stadium der Planung und der Vorbereitung zu erkennen, ist nach wie vor von erstrangiger Bedeutung.

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