Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 3/18

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 3/18 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 3/18); Betriebs-Voikshochschul fen Ursprünglich verfolgten die Volkshochschulen den Zweck, vorwiegend bürgerliches Wissen und die von der Schule vernachlässigte Bildung besonders in die arbeitenden Schichten hineinzutragen, Heute hat sich die Funktion der Volkshochschule wesentlich gewandelt. Das trifft nicht nur auf Berlin mit seinem sehr ausgebreiteten Volkshochschulwesen, sondern in noch stärkerem Maße auf die sowjetisch besetzte Zone zu. Unter den grundsätzlich neuen gesellschaftlichen Bedingungen, die sich aus der Bodenreform, aus den neuen Wirtschaftsformen der volkseigenen Betriebe, aus der Förderung der genossenschaftlichen Produktion, der Demokratisierung der Verwaltung und Justiz ergeben haben, sind der Volkshochschule ganz neue Aufgaben gestellt worden. Je mehr die verantwortlichen Pflichten zunehmen, die den Vertretern der Werktätigen in der Landwirtschaft, in den Betriebsräten, Betriebsleitungen und Verwaltungen auferlegt werden, um so höher sind die Anforderungen an ihr Wissen und an ihre Allgemeinbildung. Darum sind die Volkshochschulen mit berufen, das Wissen und die Einsicht in die Bedingungen unserer wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Neuordnung besonders unter den Werktätigen der sowjetisch besetzten Zone auszubreiten. Auch die Sowjetische Militäradministration (SMA) in Deutschland hat die Verbreitung allgemeinbildenden Wissens und die Vermittlung von naturkundlichen und gesellschaftspolitischen Wissenschaften unter der werktätigen Bevölkerung durch die Volkshochschulen als einen sehr bedeutsamen Faktor anerkannt, ln der sowjetisch besetzten Zone gibt es zur Zeit 79 Volkshochschulen, an denen rund 95 000 Hörer beteiligt sind. Unter ihnen befinden sich fast 25 Prozent Industrie- und Landarbeiter und mehr als 40 Prozent Angestellte, während sich der Rest aus Angehörigen freier Berufe, Universitätsstudenten und Hausfrauen zusammensetzt, Nicht weniger als 2385 Dozenten lehren an diesen Schulen; 666 sind Wissenschaftler und weitere 1000 verfügen über eine Universitäts- oder über eine pädagogische Ausbildung. Die übrigen Lehrkräfte sind Ingenieure, Schriftsteller, Politiker, Künstler oder andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, deren Vorlesungen besonderen Spezialgebieten gelten. Die SMA hat eine Vermehrung der Volkshochschulen angeordnet und mißt dabei gerade der Einrichtung von besonderen Volkshochschulen In großen Betrieben große Bedeutung bei. Die Errichtung von Volkshochschulen In den Betrieben ist nicht ganz neu. Allerdings war ihre Zahl bisher gering. Die inzwischen gesammelten Erfahrungen sollen dazu dienen, das Volkshochschulwesen auf möglichst alle großen Betriebe auszudehnen. Wo die Volkshochschule schon „in den Betrieb ging", haben die Erfahrungen bestätigt, daß dieser Gedanke gut und richtig ist So berichteten der Betriebsrat und die Werkleitung der Aktiengesellschaft für Mineraldünger Chemiewerk Leuna, Gipswerk Niedersachswerfen u. a. folgendes: „ Um bei unseren Belegschaftsmitgliedern die Lücken ausfülien zu lassen, die eine mangelhafte Schulausbildung während der Naziherrschaft verursacht hatte, oder um ihnen Gelegenheit zu geben, ihre Kenntnisse wieder aufzufrischen, sie unter den neuen Gesichtspunkten unserer veränderten gesellschaftlichen Bedingungen anzdwenden und damit in Zusammenhang zu bringen und ihre geistigen Kräfte zu üben, sie also zu möglichst brauchbaren und wertvollen Mitarbeitern des Betriebes zu entwickeln", setzteq, sich' Werkleitung und Betriebsrat mit der Volkshochschule in Nordhausen in Verbindung. Die Schulleitung'richtete für die Betriebsangehörigen folgende Lehrgänge ein: Deutsch, Literatur, Fremdsprachen, Mathematik, Physik, Chemie. Der Unterricht findet bei Weiterzahlung der Löhne während der Arbeitszeit „im Betrieb selbst statt, und zwar in Räumen, die für diesen Zweck in jeder Weise geeignet und aufs beste ausgestattet sind", (Soweit der Volkshochschulunterricht berufsfachliche Fortbildung bezweckt, ist gegen seine Durchführung während der Arbeitszeit nichts einzuwenden. Unterricht in anderen Fächern, wie zum Beispiel Literatur, müßte jedoch außerhalb der Arbeitszeit erfolgen. Die Volkshochschulen hatten immer den Grundsatz, nach der Arbeitszeit zu lehren, und dieser Grundsatz ist heute noch richtiger als früher, weil sonst die Steigerung der Produktion in den volkseigenen und SAG-Betrieben zur Verbesserung der Lebenslage aller Werktätigen erschwert wird, Red. N, V/,) Die mündlichen Unterweisungen werden ergänzt durch schrift- Lehrgang einer Betriebs - Volkshochschule bei den Berliner Verkehrs- (Aufn Schuite-Htrferd) betrieben (BVö). Rektor Kunstmann erteilt Elementar-Unterricht, i 18 %;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 3/18 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 3/18) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 3/18 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 3/18)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen, Die Aufdeckung und Überprüf ung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucherund Transitverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Siche rung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Der Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen im Rahmen der gesamten politisch-operativen Arbeit zur Sicherung der Staatsgrenze gewinnt weiter an Bedeutung. Daraus resultiert zugleich auch die weitere Erhöhung der Ver antwortung aller Leiter und Mitarbeiter der Grenzgebiet und im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze wurde ein fahnenflüchtig gewordener Feldwebel der Grenztruppen durch Interview zur Preisgabe militärischer Tatsachen, unter ande zu Regimeverhältnissen. Ereignissen und Veränderungen an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Leiter aller Ebenen der Linie dieses Wissen täglich unter den aktuellen Lagebedingungen im Verantwortungsbereich schöpferisch in die Praxis umzusetzen. Es geht hierbei vor allem um die wissenschaftlich gesicherten Verfahren und Regeln des logisch schlußfolgernden Denkens. Das Erkenntnisobjekt und das Ziel des Erkenntnisprozesses in der Untersuchungsarbeit und im Strafverfahren - wahre Erkenntni resultate über die Straftat und ihre Umstände sowie andere politisch-operativ bedeutungsvolle Zusammenhänge. Er verschafft sich Gewißheit über die Wahrheit der Untersuchungsergebnisse und gelangt auf dieser Grundlage zu der Überzeugung, im Verlauf der Bearbeitung des Ermittlungsverfahrens in den für die Ent Scheidung erforderlichen Umfang die Wahrheit festgestellt zu haben. Spätestens beim Abschluß des Ermittlungsverfahrens muß diese.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X