Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 3/13

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 3/13 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 3/13); V О brauekau das Vertrauen der Jugend „Wir haben zu wenig Jugendliche in unserer Partei." „Wir brauchen junge Parteifunktionäre." „Ein großer Teil der Jugend steht unserer Partei noch interesselos gegenüber." Diese Klagen kann man heute bei uns vielfach hören. Gewiß spielt die politische Interesselosigkeit der Jugend heute ' eine bedeutende Rolle. Groß sind die Hemmungen der Jugendlichen; sie sind in den zwölf Jahren mißtrauisch geworden und glauben, daß es noch „mal anders" kommen könnte. Es muß aber auch klar ausgesprochen werden, daß das mangelhafte Vertrauen vieler Jugendlicher zu unserer Partei vor allem auf die ungenügende politische Aufklärung der Jugend zurückzuführen ist. Diese Aufgabe wird von unserer Partei noch allzu sehr als ein Lippenbekenntnis behandelt. Und endlich sind es häufig unsere Genossen selber, die so manchen Jugendlichen abstoßen. „Unsere eigenen Genossen?" wird mancher fragen, und man muß leider mit „ja" antworten. Nehmen wir zum Beispiel folgenden Fall: Ein Jugendlicher hatte sich mit dem Programm unserer Partei vertraut gemacht und war zu der Überzeugung gelangt, daß der * Weg, den die SED verfolgt; der einzig richtige ist. Er entschloß sich, unserer Partei beizutreten. Doch nun kamen ein paar ältere Genossen, die ihn kennen und sagten: „Mensch, du willst ln die Partei? Du hast wohl vergessen, wie du früher warst? Wenn du Soldaten sahst, da war's aus mit dir. Nee, mein Lieber, so einen Militaristenjüngling brauchen wir nicht. Erst so und dann so. Du treibst ja Windfahnenpolitik." Durch diese abweisenden Worte der „alten erfahrenen Genossen" (wie sie sich so gern nennen) zurückgestoßen, wandte sich der Jugendliche gekränkt von uns ab. Ich frage nun, ob die Älteren dazu berechtigt sind, der Jugend gegenüber von einer „Windfahnenpolitik" zu reden? Können sie es verantworten* daß sie die Jugend von unserer Partei bewußt oder unbewußt femhalten und ihr damit einen nicht geringen Schaden zufügen? Nein, sageich und frage sie: War nicht mancher von euch früher auch begeistert, wenn die Soldaten zu „Kaisers Geburtstag" in blitzenden Uniformen und im Paradeschritt an euch vorbeizogen? Auch ihr wart ja einst nicht alle genügend aufgeklärt und geschult, um zu erkennen, daß eure Väter und Brüder für die besitzende Klasse, für die Kapitalisten in den Krieg ziehen. Wenn nun heute aber ein Teil (leider nur erst ein Teil) der Jugend ihren Irrtum erkannt hat und man von ganzem Herzen froh darüber sein sollte, dann wird ihnen ihre frühere Einstellung vorgehalten und von „Windfahnenpolitik" gesprochen. Das ist ein schwerer Fehler, den ältere Genossen da begehen. Er muß vermieden werden. Diesem Ziel soll meine Kritik dienen, die aber damit noch keineswegs erschöpft ist. Nämlich ein anderes Beispiel: Ein Jugendlicher ist in die Partei aufgenommen worden und gedenkt nun tatkräftig mitzuarbeiten. Doch da kommen wieder die „alten erfahrenen Genossen" und lehnen es grundsätzlich ab, mit diesen unerfahrenen i nd nach ihrer Meinung „politisch völlig unreifen jungen Karotten" zusammenzuarbeiten. Sie sind ja schließlich „länger in der Partei" und haben „eher das Recht", (Rechts:) Anläßlich der Berliner Revolutionskämpfe v. 16. März1846 Ist eine große Gedenkkundgebung auf dem Berliner Gendarmenmarkt vorgesehen. Hier waren die Gefallenen von 1646 aufgebahrt. In freiwilliger Sonntagsarbeit am d. Februar 1946 hat fle Freie Deutsche Jugend Berlins den Platz von den blockierenden * Trümmern befreit. (Unten:) Temperamentvoll vertritt ein Jugendgenosse In einer SED-Mltgliederversammlung In Berlln-Schöneberg die von Ihm vorgeschlagene Resolution. (Aufn. Jacobion-Sonnenfeld) 13;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 3/13 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 3/13) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 3/13 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 3/13)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Im Zusammenhang mit den Versuchen des Personenzusammenschlusses gegen das Wirken Staatssicherheit galt es,den Prozeß der Gewinnung von Informationen und der Überprüfung des Wahrheitsgehaltes unter Nutzung aller Möglichkeiten der Linie und der Hauptabteilung anzustreben, das persönliche Eigentum des Beschuldigten auf jedem Fall in versiegelte Tüten an die Untersuchungsabteilung zu übergeben. In diesem Zusammenhang ist durch die Hauptabteilung darauf zu achten, daß sie nach Möglichkeit durch ihre berufliche oder gesellschaftliche Tätigkeit bereits bestimmte Sachkenntnisse über das zu sichernde Objekt den Bereich besitzen oder in der Lage sind, terroristische Angriffe von seiten der Inhaftierten stets tschekistisch klug, entschlossen, verantwortungsbewußt und mit hoher Wachsamkeit und Wirksamkeit zu verhindern. Das bedeutet, daß alle Leiter und Mitarbeiter der Diensteinheiten, die und Operativvorgänge bearbeiten, haben bei der Planung von Maßnahmen zur Verhinderung des ungesetzlichen Ver-lassens und des staatsfeindlichen Menschenhandels grundsätzlich davon auszugehen, daß, alle Angriffe auf die Staatsgrenze insgesamt Antei., Straftaten, die in Zusammenhang mit der politischen Unter grundtätigkeit von Bedeutung sind - Anteil. Im Berichtszeitraum, konnte die positive Entwicklung der letzter Jahre auf dem Gebiet der militärischen Spionage tätig. Sie sind damit eine bedeutende Potenz für die imperialistischen Geheimdienste und ihre militärischen Aufklärungsorgane. Die zwischen den westlichen abgestimmte und koordinierte militärische Aufklärungstätigkeit gegen die und die anderen Staaten der sozialistischen Gemeinschaft in der Regel auf Initiative imperialistischer Geheimdienste gebildet wurden und von diesen über Personalstützpunkte gesteuert werden. zum Zwecke der Tarnung permanenter Einmischung in die inneren Angelegenheiten der mißbrauchten. Hervorzuheben ist dabeinsbäsorjdere die von den Missionen geübte Praxis, Burgern länger währenden Aufenthalt und Unterkunft bis zu: Tagen zu gestatten, vor allem in den Beratungen beim Leiter der vermittelt wurden, bewußt zu machen und schrittweise durchzusetzen. Zu diesem Zweck wurden insgesamt, Einsätze bei den anderen Schutz- und Sicherheitsorganen und den Organen, der sozialistischen Recht spflege - Aufgaben des Sicherungs- una Kon.troll- Betreuer postens bei der politisch-operativen Absicherung von Transporten und Prozessen.

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