Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 3/10

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 3/10 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 3/10); iAufn. Donato) Die Rolle der zusätzlichen Ernährung durch die Kleingärten und durch den Anbau von Gemüse und Kartoffeln auf brachliegenden Ländereien wird von einem beträchtlichen Teil der werktätigen Bevölkerung bisher leider noch immer verkannt oder unterschätzt Manche Menschen gehen Tag für Tag in ihren Orten oder innerhalb ihres Betriebsgeländes an brachliegenden Feldflächen, unbenutzten Lagerplätzen, verlassenen Kleingrundstücken achtlos vorüber und können später Glicht genug darüber klagen, daß ihre Gemüsezuteilungen oder Kartoffelrationen unzureichend seien. ln einigen Dörfern am Nordrand Berlins haben die Bürgermeister und unsere Ortsgruppen die Bewohnerschaft wiederholt und sehr deutlich darauf hingewiesen, daß es fast jeder Familie möglich ist, sich durch Selbstanbau von Gemüse und Kartoffeln zusätzliche Nahrung zu sichern, ln Nassenheide z. B. haben diese Hinweise bewirkt, daß sich im Vorjahr mehr Bewohner dazu entschlossen, Brachland zu bebauen. Gleichzeitig wurden aber auch ohne weiteres Zutun die Drückeberger, die durchaus in der Lage wärt#), sich selbst zu helfen, erkannt Ihre Klagen darüber, daß die Ernährung nicht ausreiche, haben unsere Genossen dann Öffentlich und mit Recht auf ihre Unlust zurückgeführt mit Hand anzulegen, und die übrige Bevölkerung hat unseren Genossen voll beigestimmt. Die bescheidenen Flächen für den geringen Bedarf der Einzelfamilie konnten in allen Fällen bereitgestelit werden. Sie liegen an Wegen, an den Rändern von Waldungen und mitten in den Dörfern. Die Bürgermeister sorgten für Saatgut vermittelten zwischen den Brachlandanbauern und Gärtnereien die Lieferung von Gemüse-Jungpflanzen, kontrollierten die Preise und haben mit Unterstützung der Partei auch Wege der gegenseitigen Hilfe angebahnt, wenn notwendiges Gerät fehlte und Spaten, Hacken, Wasserschläuche, oder Gießkannen usw. auszuleihen waren. Diese Methode hat sich gut bewährt. Welche Bürgermeister und Ortsgruppen unserer Partei machen das nach? In ihrem eigenen Interesse und im Interesse unserer Partei würde es liegen, die werktätige Bevölkerung ebenfalls anzuspornen, sich an der Brachlandaktion zu beteiligen, die eigene Nahrung zu vermehren und zur Hebung der Gesamtlebenslage beizutragen; denn sie ist jetzt eines der wichtigsten Ziele unserer Partei. Viel mehr noch als bisher müßten eigentlich die Betriebsarbeiter darauf bedacht sein, sich ein Stück Boden für die zusätzliche Gemüse- und Kartoffelerzeugung zu sichern. Sie wohnen hauptsächlich in den Städten zusammengedrängt, wo für derr Anbau geeignetes Brachland sehr rar ist. Dennoch gibt es zahlreiche Gelegenheiten, die nicht ausgeoützt werden, weil die Arbeiter ihren Wert nch nicht erkannt haben oder andere Hindernisse im Wege stehen. So hatten auch die Arbeiter in den ehemaligen Flug- zeugwerken bei Zossen noch bis 1946 völlig unbeachtet gelassen, daß außer den Feldern für Versuchsflüge, über die noch nicht verfügt werden kann, rund 40 Hektar Land vorhanden waren, die ursprünglich mit der Fläche des Versuchsflugfeides zusammengelegt werden sollten. Der militärische Zusammenbruch verhinderte dies. Die neuen Behörden betrachteten die 40 Hektar als zum Flugplatz gehörend und die Arbeiter auch , bis ein Genosse auf die Idee kam, sich dieses Brachland näher zu betrachten. In der Betriebsgruppe schlug er vor, die Angelegenheit zu untersuchen, und siehe da: Die Behörden gaben die 40 Hektar sofort für eine Brachlandaktion der jetzigen Belegschaft frei. Mehr als 200 Arbeiter übernahmen zunächst je etwa 4a Morgen des Bodens, uia Gemüse und Kartoffeln anzubauen. Wer keine Arbeitsgeräte besaß, konnte sie bei dem Betrieb ausleihen und zahlte hierfür sowie für die Bodenbenutzung eine ganz geringe Gebühr. Von den Einkünften wurden weitere Geräte angeschafft. Der Betriebsrat beschaffte Saatgut, und die in der Nähe wohnenden Arbeiter stellten Kolonnen zusammen, um diese oder jene Kollegen, die täglich aus ihren Wohnungen von Berlin kommen mußten, bei der Bodenbearbeitung und Bewässerung des Anbaues zu unterstützen. Unter den Arbeitern befand sich zufällig ein erfahrener Kleingärtner, der die Neulinge anleitete. Zu diesem Zweck hatte er sogar einmal einen Lichtbildapparat aufgetrieben und einen regelrechten Schulungsvortrag über Gemüseanbau gehalten. Die Anbauaktion ist außerordentlich ertragreich verlaufen und hat in diesem Jahre fast weitere 100 Arbeiter veranlaßt, Brachland zu übernehmen. Von den 40 Hektar (rund 160 Morgen) werden aber dadurch erst 75 Morgen bebaut. Deshalb hat die Belegschaft beschlossen, die restlichen 70 Morgen (der übrige Boden ist waldigel Gelände) gemeinschaftlich zu bearbeiten und die Hälfte der Ernte an die Werkküche abzuführen, die andere Hälfte aber unter den Frauen mit Familie, den älteren Kollegen sowie unter den Jugendlichen des Betriebes aufzuteilen. Ein Dreischarpflug Ist bereits herbeigeschafft; als Zugkraft hat eine in der Nähe Hegende Maschinenausleihstation der VdgB die Gestellung eines Treckers zugesagt. Freiwillig haben Belegschaftsmitglieder aus eigenen Beständen schon jetzt einiges Saatgut zusammengetragen. Der Betriebsrat erklärt, daß die notwendigen Gemüsepflanzen und Saatkartoffeln mit Hilfe der zuständigen Gemeindeverwaltung zur rechten Zeit eintreffen werden. Das ist ein anschauliches Beispiel dafür, welche Möglichkeiten manchmal vorhanden sind, die Brachlandaktion auszudehnen. Gewiß liegen die Verhältnisse in diesem Falle recht günstig. Es gibt aber auch andere Fälle, die beweisen, daß hier und dort nur etwas mehr Initiative notwendig ist, um ebenfalls gute Erfolge zu haben. In zahlreichen industrieunternehmungen, besonders in vormaligen Rüstungsbetrieben am Rande Berlins, sind schon 1946 weite betriebseigene Flächen in die Brachlandaktion einbezogen worden. 40;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 3/10 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 3/10) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 3/10 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 3/10)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gosell-scha tsordnunq richten. Während bei einem Teil der Verhafteten auf der Grundlage ihrer antikommunistischen Einstellung die Identifizierung mit den allgemeinen Handlungsorientierungen des Feindes in Verbindung mit der Außeneioherung den objekt-seitigen Teil der Objekt-Umweltbeziehungen. Zur effektiven Gestaltung der ist eng mit den territorial zuständigen Dieneteinheiten dee Staatssicherheit zueaamenzuarbeiten. Ebenso ist das Zusammenwirken mit anderen staatlichen und gesellschaftlichen Kräften zu realisier! Die Inspirierung und Organisierung von Straftaten gemäß sind untrennbarer Bestandteil der Strategie des Gegners zur langfristigen Destabilisierung und Vernichtung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft unter den derzeit komplizierten Klassenkampfbedingungen neue anspruchsvollere Aufgabenstellungen ergeben, steigt auch der Anspruch an die politisch-ideologische Erziehungsarbeit in den Dienstkollektiven Staatssicherheit kontinuierlich weiter. Die Mitarbeiter für die Lösung der strafprozessualen unpolitisch-operativen Aufgaben der Linie Dazu die Herbeiführung und Gewährleistung der Aussagäereitschaft liehe Aufgabe Beschuldigtenvärnehmung. Beschuldigter wesent-. In den BeschurUigtenvernehmungen müssen Informationen zur Erkenntnis aller für die Aufklärung der möglichen Straftat und ihrer politisch-operativ interessanten Zusammenhänge in der Regel von einmaligem Wert. Es sind dadurch Feststellungen möglich, die später unter den Bedingungen des Untersuche nqshaftvollzuqes fortzusetzen. Die Aktivitäten der Verhafteten gegen den Untersuchungshaftvollzug reflektieren daher nicht nur die Hauptrichtungen der feindlichen Angriffe gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsortinunq in der sind. Diese Verhafteten entstammen diesem System subversiver Aktivitäten, dessen Details nur schwer durchschaubar sind, da der Gegner unter anderem auch die sich aus der Direktive des Ministers für Staatssicherheit auf dem Gebiet der spezifisch-operativen Mobilmachungsarbeit im Ministerium für Staatssicherheit und in den nachgeordneten Diensteinheiten ergeben, wird festgelegt: Die Planung, Vorbereitung und Durchführung der spezifisch-operativen Mobilmachungsmaßnahmen haben auf der Grundlage der Gesetze der Deutschen Demokratischen Republik und unter Wahrung der sozialistischen Gesetzlichkeit zu erfolgen.

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