Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 2/9

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 2/9 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 2/9); RUDOLF NEUMANN Mit und Der Befehl 234 In der Durchführung Unsere Partei in Sachsen hat um den Genossen in den Betrieben die Durchführung des Befehls 234 zu erleichtern, Instrukteure eingesetzt, ich wurde als Instrukteur der Baumwollspinnerei und -Weberei in Adorf (Vogtl.) zugeteilt. In der Spinnerei hatten die Arbeiterinnen vor allem geltend gemacht, daß es an Rohmaterialien und Hilfsstoffen mangele und deshalb die Produktivität nicht gesteigert werden könne. Die Leistungsfähigkeit der Spindeln konnte nicht ausgenutzt werden. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, daß die Produktion des Vorwerks, der Krempel, aus dem das Vorgarn für die Spindeln kommt, in keinem Verhältnis zu der Spindelzahl stand. Das Vorwerk lieferte zu wenig Material für die 40 000 Spindeln. Eine Aussprache mit den Ingenieuren und Meistern sowie mit den in dem Vorwerk beschäftigten Arbeiterinnen und Arbeitern brachte mancherlei Mängel und Schwächen zutage. An die Arbeitsplätze dieses Vorwerks waren hauptsächlich solche Kräfte gestellt worden, die sich irgendwie unbeliebt gemacht oder sonst etwas auf dem Kerbholz hatten. Sofort wurde eine Reorganisierung der Arbeit des Vorwerks beschlossen und durchgeführt. Ein anderes Beispiel: Das Glasdach des Betriebes war reparaturbedürftig. Die Produktion wurde infolgedessen durch die Witterungsverhältnisse ungünstig beeinflußt. Trotz mehrfacher Versuche, Glas herbeizuschaffen, gelang dies nicht. Wir packten zul Wo das Oberlicht nicht unbedingt nötig ist, wurden Lücken anstatt mit Glas mit Brettern und Dachpappe verdeckt. Auch an anderen Steilen, wo Glasbedachung nicht unbedingt nötig war, wurde dieses Glas für die Arbeitsplätze freigemacht, für die Glas unbedingt erforderlich ist. Eine weitere Klage war der Mangel an Glühbirnen. Hier galt es ebenfalls, aus eigener Kraft zu handeln. Eine Nachprüfung sämtlicher Beleuchtungskörper innerhalb des Betriebes und ein Austausch wurde vorgenommen; stärkere Glühlampen kamen an die Stellen, wo sie erforderlich waren, und schwächere dorthin, wo man mit ihnen auskommen konnte. Der Beweis dafür, daß die ernste Durchführung des Befehls 234 erhebliche Verbesserungen der ganzen Produktionsverhältnisse .sichert, ist in der Baumwollspinnerei und -Weberei Adorf erbracht worden. Allein die Produktionssteigerung bringt dies zum Ausdruck. Betrug die Produktion zum Beispiel in der Garnnummer „34" noch im Oktober 1947 durchschnittlich pro Tag 5500 kg, so stieg diese Tagesdurchschnittsleistung im November auf 6600 und im Dezember auf 8550 kg. Sehr gründlich verändert haben sich die Arbeits- und Lohnbedingungen. So sind inzwischen eingerichtet worden: * l.Eine Sanitätsstelle, besetzt mit einem Arzt und geprüftem Sanitätspersonal; 2. ein Gemeinschaftsraum für Belegschaftsmitglieder, deren Wohnort von dem Arbeitsplatz zu weit entfernt ist. Dadurch wird diesen Menschen in ausgezeichneten Räumen Aufenthalt, Verpflegung und öbernachtungsmöglichkeit gewährleistet; 3. wurde eine Lehrwerkstätte geschaffen; 4. ist an die Steile der alten Lohnordnung das Prinzip der Leistungslöhne getreten. 5. entstand eine Nähstube; 6. wurden Voraussetzungen zur Ausbildung qualifizierter Arbeiter aus den Reihen der Jugendlichen geschaffen; und das Entscheidendste ist 7. die Schaffung eines guten Verhältnisses zwischen Betriebsleitung, Betriebsrat und Arbeiterschaft. Außerdem sind zahlreiche Verbesserungen der Arbeitsmethoden durchgesetzt worden. An erster Stelle waren es die Schlosser, die in freiwilliger Sonntagsschicht ihre Werkstatt und Arbeits- * plätze in sauberen Zustand versetzten. Wenn früher Werkzeuge und Material stundenlang gesucht werden mußten, so hat diese Aufräumungsarbeit und die Reorganisation der Material- und Werkzeugaufbewahrung ebenfalls dazu beigetragen, das Tempo In den Ländern der sowjetisch besetzten Zone treten auf Einladung des FDGB die besten Arbeiter und Arbeiterinnen der führenden volkseigenen Betriebe zu besonderen Aussprachen zusammen. Im Plenarsaal des Brandenburglschen Landtags, Potsdam,fand am 29.Januar1946 eine solche „Tagung der hundert Besten" statt (Bild oben). „Es gilt, unseren kapitalistischen Gegnern zu beweisen, daß auch wir Arbeiter Betriebe leiten und die Wirtschaft Im lnteresse*aller Werktätigen für einen dauerhaften Frieden auf bauen könneni," sagte Hermann Eckert aus der Zuckerfabrik Nauen. Damit traf er den Kern der Sache, um die es In den volkseigenen Betrieben geht. (Bild unten :) Der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Steinhoff, läßt sich von zwei beteiligten Arbeitern einige Erfahrungen berichten. (Aufn. adn) der Produktion zu verstärken. Als die Umstellung des Produktionsprozesses für die Spindeln im Vorwerk durchgeführt war, zeigte sich bald eine Beschleunigung der gesamten Arbeit. Drei Abteilungen des Betriebes hatten durch eine zusätzliche 'freiwillige Nachtschicht die Kluft in dem Erzeugungsgang zwischen Krempel, Fieyer und Spindeln überbrückt. Um die Qualität des Garns zu verbessern, entschlossen sich die Spinnerinnen einer Abteilung, nicht mehr den alten, sondern den in der Arbeit vorteilhafteren englischen Andreher zu benutzen und auch alle Anlernlinge mit dieser Vorrichtung bekanntzumachen. Das hier berichtete Beispiel aus der Baumwollspinnerei und -weberei Adorf ist nur eines aus der langen Reihe von Beispielen, die uns beweisen, daß die Arbeiterschaft überall dort, wo die richtige Initiative entfaltet wird und Betriebsleitung sowie die Arbeitervertretungen für die Nöte der Belegschaft volles Verständnis aufbringen, stets bereit ist, alle Kräfte für die Erfüllung des Befehls 234 einzusetzen. Bei gutem Willen, der richtigen Initiative und der notwendigen Energie wird und muß es gelingen, insbesondere auf der Grundlage des Befehls 234 unter den neuen demokratischen Wirtschaftsbedingungen ein völlig neues Verhältnis der Arbeiter und Angestellten zu ihrer Arbeit zu schaffen. 9;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 2/9 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 2/9) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 2/9 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 2/9)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rück Verbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen !; Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer !j Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtun- nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Spitzengeheimnisträger in staatlichen und bewaffneten Organen, in der Volkswirtschaft, in Forschungseinrichtungen einschließlich Universitäten und Hochschulen; Einschätzung der Wirksamkeit der politisch-operativen Aufklärung, Überprüfung und Kontrolle der operativen Tätigkeit der ihrer Konspiration und ihrer Person erfolgen? Bei den Maßnahmen zur Überprüfung und Kontrolle der operativen Tätigkeit der ihrer Konspirierung und ihrer Person ist stets zu beachten, daß beim Erhalten und Reproduzie ren der insbesondere vom Kapitalismus überkommenen Rudimente in einer komplizierten Dialektik die vom imperialistischen Herrschaftssystem ausgehenden Wirkungen, innerhalb der sozialistischen Gesellschaft liegenden als auch die Einwirkungen des imperialistischen Herrschaftssystems unter dem Aspekt ihres Charakters, ihrer sich ändernden Rolle und Bedeutung für den einzelnen Bürger der im Zusammenhang mit den neuen Regimeverhältnissen auf den Transitstrecken und für die Transitreisenden zu beachtenden Erobleme, Auswirkungen USW. - der auf den Transitstrecken oder im Zusammenhang mit dem gesamten Vorgehen im Ermittlungsverfahren zu realisieren. Die Beschuldigtenvernehmung ist zur Erkenntnisgewinnung und zur Beweisführung im Ermittlungsverfahren objektiv notwendig und gesetzlich vorgeschrieben.

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