Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 2/33

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 2/33 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 2/33); Vorstand oder der Landesvorstand kann nicht entscheiden, ob der oder jener Genosse in der Gemeinde X reaktionär bzw. aktiver Nazi ist, das kann allein die Ortsgruppe. Damit haben die Genossen vom Ortsvorstand die Pflicht, mit Argusaugen darüber zu wachen, daß kein Unkraut Eingang in unsere Partei findet. Gerade in der Kleinstadt, wo die Menschen sich gegenseitig sehr gut kennen, ist es einfach, festzustellen, wie der Betreffende sich während der Nazizeit verhalten hat und wie er sich jetzt benimmt. Dabei ist gar nicht entscheidend, daß immer schriftliche Beweise der aktiven Teilnahme des Betreffenden am Nazismus vorhanden sind. Nicht jeder Nicht-Pg ist ein Antifaschist, und es gibt genügend Fälle, in denen die schlimmsten Nazi nicht der NSDAP angehörten. Sind sie deshalb etwa Antifaschisten, Demokraten oder Sozialisten? Keineswegs! Vorsicht ist am Platze, und man sollte jeden Antrag genau prüfen, ehe man die Aufnahme in die Partei genehmigt! Neue Kampflieder durch Preisausschreiben Von dem Genossen W. Kuka, Pouch (Krs. Bitterfeld), erhielten wir folgende Zuschrift: In den Nummern 3/4 und 7 (1947) ,.Neuer Weg“ schreiben zwei Genossen und auch die Redaktion über „Künstlerische Umrahmung“ und „Für zeitgemäße Kampflieder“. Dazu möchte auch ich etwas sagen. Als Seminarlehrer unserer Kreisschule singe ich alle vierzehn Tage mit anderen Genossen jeden Tag unsere Lieder. Gewiß, es sind nur etwa 15 alte Kampflieder und wenige neue, aber ich habe noch nie die Feststellung gemacht, daß es zu wenig Lieder wären. Einzelne Genossen wollten zwar manchmal noch zusätzlich ein paar alte Lieder aus der Kampfzeit singen, und eine besondere Neigung besteht dann für „Kleiner Trompeter“, „Leunalied“ und dergleichen mehr. Aber wir einigten uns immer wieder dahin, daß es besser ist, wir lernen unsere wenigen guten Lieder gut singen, als unzählige und dann alle nur oberflächlich. Genossen, wir wissen doch nur zu gut, wie tief das Klassenbewußtsein verschüttet war und noch ist und wie schwer es ist, es wieder zu heben. Meint ihr vielleicht, daß uns dabei ein Preisausschreiben über neue Lieder und Liedchen helfen würde? Es wäre schade um das viele Papier. Auch dürfte es gar nicht so einfach sein, bessere und inhaltsreichere Lieder, wie z. B. die „Arbeitermarseillaise“ (Wohlan, wer Recht und Freiheit achtet) zu finden. Wer das Bedürfnis und die Fähigkeit hat, für die Partei und die Arbeiterklasse ein neues Lied zu schreiben, der wird das auch ohne Preisausschreiben tun. s mufs dar Tunktionar lesen? Wladimir Korolenko: „Die Geschichte meines Zeitgenossen" Von den ersten Eindrücken, die ihm das Leben vermittelte, bis zu dem Augenblick, wo er das Gymnasium verläßt, schildert uns Korolenko in wunderbarer Sprache die Menschen und ihr Wesen, die in seiner Jugend eine Rolle spielten. Aber nicht nur die Manschen, sondern auch ihre natürliche Umgebung, in der sie leben und, die gesellschaftliche Form, die sie verbindet, sind der Gegenstand seiner meisterhaften Schilderungen. „Wer bin ich?“ fragt Korolenko. Und er, der gleichzeitig Pole, Ukrainer und Russe ist, gibt durch „die Geschichte meines Zeitgenossen“ die beste Antwort. Er ist ein Mensch, der aus dem Widerspruch dieser drei Nationalitäten die Humanität (Menschlichkeit) rettet. Er ist ein Mensch, der dem Gedanken der Humanität das praktische Handeln folgen läßt, um zu helfen, eine bessere Gesellschaft zu bauen ohne Zarismus, ohne Leibeigenschaft eine Gesellschaft, in der gleichberechtigte Menschen Zusammenleben und keine Herren und Knechte. Jenes Rußland, das uns Korolenko schildert, ist nicht mehr. Dem revolutionären Erwachen des russischen Volkes ist die revolutionäre Umgestaltung der Gesell- schaft gefolgt. Wer einen Blick in die gesellschaftlichen Verhältnisse Rußlands während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts werfen will, sollte das Buch von Korolenko lesen. Die Einleitung zu Korojenkos Buch ist von Rosa Luxemburg geschrieben. Neben einer Würdigung der Person Korolenkos erhalten wir gleichzeitig einen Einblick in die Bedeutung der russischen Literatur des 19. Jahrhunderts. (Erschienen im Dietz-Verlag GmbH, Berlin C 2, 453 Druckseiten, Preis 4,80 RM) Hertu Polit - Ökonomie - Seminarpläne, herausgegeben von der Bezirksleitung der KPD Mittelrhein, Preis 4 RM. Es war eine ausgezeichnete Idee, die Grundfragen der marxistischen Politökonomie in Form übersichtlicher Seminarpläne, gegliedert nach den Grundfragen der politischen Ökonomie, herauszubringen. Genosse Lindau hat den umfangreichen Stoff mit viel Sorgfalt bearbeitet, so daß dieses Büchlein für alle Lehrer, aber auch für die Schüler unserer politischen Schulungskurse eine wertvolle, lang erwartete Hilfe darstellt. Diese Seminarpläne sind auch für das Selbststudium ein sehr geeigneter Leitfaden. Eingegangene Druckschriften Dietz Verlag GmbH, Berlin C 2. Karl Marx: „Das Elend der Philosophie", 235 Seiten, brosch., 3,50 Mark. Friedrich Engels: „Die Lage der arbeitenden Klasse", 349 Seiten, brosch., 6,50 Mark. Franz Mehring : „Deutsche Geschichte vom Ausgange des Mittelalters", 255 Seiten, brosch., 2,50 Mark. W. I. Lenin: „Marx-Engels-Marxismus. Ausgewähfte Aufsätze", 137 Seiten, brosch., 1.50 Mark. Harald Hauser: „Wo Deutschland lag", Roman, 400 Seiten, 5,20 Mark. Heinz Rein: „Finale Berlin", 704 Seiten, brosch., 7,60 Mark. Julius F и б i к : „Reportage unter dem Strang geschrieben", 103 Seiten, brosch., 2,20 Mark. F. C. Weißkopf: „Vor einem neuen * Tag", Roman, 187 Seiten, brosch., 3,80 Mark. Jan Petersen : „Unsere Straße", 242 Seiten, brosch., 4,50 Mark. Martin Andersen-Nexö : „Sühne", Roman, 133 Seiten, brosch., 3,20 Mark. Albin S t и e b s : „Romantisches Vorspiel", Roman, 208 Seiten, brosch., 3,50 Mark. Alfred Becker: „Erste Ernte", Gedichte, 60 Seiten, brosch., 2,50 Mark. Erich Weinert: „Kapitel II der Weltgeschichte", 116 Seiten, brosch., 2,80 Mark. R. R e и 11 e r : „Die Bauernpolitik der SED", 32 Seiten, brosch., 0,40 Mark. Dorothea Wüsten-Köppen : „Igel Kaspar" Ein Kinderbuch, illustriert, 28 Seiten, geh., 2, Mark. Sachsenverlag, Druckerei- und Verlags-Gesellschaft mbH, Dresden N 2 3. Leah Grundig : „Im Tal des Todes", 46 Seiten, kart., 4, Mark. Gerhart Z i I I e r : „Daumier", 128 Seiten, 13.50 Mark. Aufbau-Verlag GmbH, BeMin W 8. Hans F a I I a d a : „Der Alpdruck", 240 Seiten, brosch., 6,75 Mark. Heinrich Mann: „Ein Zeitalter wird besichtigt", 552 Seiten, Halbleinen, 10,50 Mark. Dr. Ernst К I a e b e r : „Berlin 1848", ein gemeinsam mit dem Berliner Magistrat herausgegebener Erinnerungsband. (Angekündigt.) SWA-Verlag, Leipzig C 1. A. S. Puschkin: „Der Postmeister", 51 Seiten, 0,75 Mark. M. A. Pankratowa : „Die Vergangenheit des Sowjetlandes", 30# Seiten, 1,50 Mark. N. N. Michajlow: „Das Sowjetland" „Die Weiten und Reichtümer des Sowjetlandes", 173 Seiten, 3,80 Mark. W. A. Karpinskij : „Das Sowietland" „Die Qesellschafts- und Staatsordnung der UdSSR", 176 Seiten, brosch. I. I. Minz, I. M. Rasgon und A. L. S i d о г о w : „Das Sowjetland" „Der große vaterländische Krieg der Sowjetunion", 262 Seiten. Verlag „Neues Leben" GmbH, Berlin W 8. Erich Honecker : „Der Weg der deutschen Jugend in die Zukunft--Unser Kampf für eine einige demokratische Republik", 31 Seiten, brosch., 0,50 Mark. „Junge Abgeordnete sagen ihre Meinung" Einige Diskussionsbeiträge auf dem II. Parlament der FDJ, zusammengestellt und bearbeitet vom Zentralrat der FDJ, 48 Seiten, brosch., 0,60 Mark. Peter Nelken: „Hinter den Kulissen des Hitlerkrieges", 31 Seiten, geh., 0,75 Mark. „Der Helfer", Handbuch des Helfers. Seine Aufgaben in der Kindergruppe, 46 Seiten, brosch., T, Mark. „Frohes Schaffen", 49 S., geh., 1,50 Mark. „Ein Blick in die Formerei" Kleine Bücherei der Freien Deutschen Jugend, 31 S., geh. Thüringer Volksverlag GmbH, Weimar. „Thüringer Volkskalender 1948",2, Mark ord. „Vergangenes nicht Vergessenes", 3,50 Mark ord. Gebrüder- Weiß-Verlag,' Berlin SW 6 8. Bernhard W e n d I e r : „Gode Wind ahoi", 96 S., geb., 5,50 Mark. Karl Schröder : „Die letzte Station", 208 S., kart., 5,50 Merk. Redaktionelle Zuschriften nur: Berlin N54. Lothringer Straße 1, „Zentralhaus der Einheit“, Fernruf 42 52 71 - Verlegerische Zuschriften nur: Verlag Einheit GmbH Berlin C2. Wallstr.76/79, Fernruf 676361 Verantwortlicher Redakteur : Dölling, E. Herausgeber: Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands Veröffentlicht unter Lizenz-Nr. 392 der Sowjetischen Militär-Administration in Deutschland - Druck: Sachsenverlag, Druckerei- und Verlags-Gesellschaft mbH, Dresden N 23, Riesaer Straße 32 D 01 148 170;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 2/33 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 2/33) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 2/33 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 2/33)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Spitzengeheimnisträger in staatlichen und bewaffneten Organen, in der Volkswirtschaft, in Forschungseinrichtungen einschließlich Universitäten und Hochschulen; Einschätzung der Wirksamkeit der politisch-operativen Aufklärung, Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. :, Ausgehend davon, daß; die überwiegende Mehrzahl der mit Delikten des unge- !i setzlichen Verlassens und des staatsfeindlichen schenhande angefallenen Bürger intensive Kon- takte und ein großer Teil Verbindungen zu Personen unterhielten, die ausgeschleust und ausgewiesen wurden legal in das nichtsozialistische Ausland bestünden. Diese Haltungen führten bei einer Reihe der untersuchten Bürger mit zur spätereri Herausbildung und Verfestigung einer feindlich-negativen Einstellung zu den verfassungsmäßigen Grundlagen der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung der angegriffen werden bzw, gegen sie aufgewiegelt wird. Diese ind konkret, detailliert und unverwechselbar zu bezeichnen und zum Gegenstand dee Beweisführungsprozesses zu machen. Im Zusammenhang mit der Bestimmung der Zielstellung sind solche Fragen zu beantworten wie:. Welches Ziel wird mit der jeweiligen Vernehmung verfolgt?. Wie ordnet sich die Vernehmung in die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die Tätigkeit des Untersuchungsführers in der Vernehmung, insbesondere bei der Protokollierung. Es ist Anliegen der Ausführungen, die ErfOrdermisse der Wahrung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlih-keit und Gesetzlichkeit die Möglichkeit bietet, durch eine offensive Nutzung der gesetzlichen Bestimmungen den Beschuldigten zu wahren Aussagen zu veranlassen.

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