Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 2/26

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 2/26 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 2/26); Die Kunst des guten (Schluß aus unserer Ausgabe Nr. 1/4S) 4. Das Referat ist unbefriedigend . Es hat wenig Sinn, nur über schlechte Referenten zu klagen. Wir können einiges tun, den schwachen Referenten zu helfen. Es ist zum Beispiel keine Unmöglichkeit, aus Leisten und Pappe ein handliches, leicht zu transportierendes Tischpult herzustellen. Der Redner wird nicht so leicht den Faden verlieren, wenn er das Konzept dicht vor sich hat und sich nach ihm nicht dauernd auf den Tisch niederbücken muß. Kein Genosse sollte dem Referenten den Rücken zukehren oder sich in die äußerste Ecke zurückziehen. Die beste Höreranordnung ist möglichst dicht im Halbkreis um den Referenten, jeder das Gesicht ihm zugewandt. Bei dieser Anordnung wird es auch dem Referenten, der kein geborener Volksredner ist, gelingen, seine Hörer zu interessieren. Das Verhalten der Gruppenvorsitzenden zum Referenten läßt oft zu wünschen übrig. Entweder geben sie dem Referat eine zu langatmige Einführung und nehmen dem Referenten eine Reihe Punkte vorweg, oder ihre Einführung ist so kurz und nüchtern, daß der Referent erst eine geraume Zeit braucht, um das Eis unter den Zuhörern zu brechen. Beides ist falsch. Die Einführung soll kurz, aber herzlich und kameradschaftlich sein. Der Vorsitzende achte darauf, daß sich die Genossen bei jedem Referat mit Papier und Bleistift bewaffnen; dann wird die nachfolgende Diskussion vielfältiger sein. Bei einem schwachen Referenten versuche der Vorsitzende, vergessene oder unklar behandelte Punkte kurz nachzutragen; aber nicht in einer Form, die schadenfroh und überlegen, sondern die hilfsbereit und nicht verletzend wirkt. 5. Das Organisatorische des Gruppenabends ist zu breit und langatmig Hier gilt das unter Punkt 2 Gesagte ganz besonders. Der Gruppenvorsitzende hat sich keinen Plan des Gruppenabends gemacht. Wie oft wird eine halbe oder ganze Schreibmaschinenseite des Kreissekretariats über Einstellung von Nachtwächtern und dergleichen verlesen I Nachher stellt sich heraus, daß kein Anwesender für diese Bekanntmachung in Frage kommt. Hätte sie der Vorsitzende ans Schwarze Brett geheftet und nur mit wenigen Worten darauf hingewiesen, wären wichtige Minuten gespart worden. Der zu breite organisatorische Teil ist meist ein Beweis dafür, daß sich die Funktionärsitzung, die jeder Gruppensitzung vorangehen soll, mit dem Organisatorischen nicht richtig beschäftigt hat. Dies ist eine der Hauptursachen dafür, daß manche Gruppenabende uninteressant sind und auf die Mitglieder abstumpfend wirken. Beim Punkt Organisatorisches gelangt der Gruppenvorsitzende am häufigsten zum Wort, und dies wird von ihm dann meist, anstatt daß er sich möglichst kurz faßt, weidlich übertrieben. Er ergeht sich in langen Redensarten über den schlechten Gruppenabendbesuch und vergißt, daß er gerade denen etwas vorklagt, auf die der Vorwurf nicht zutrifft. Zum Schluß droht er dann hin und wieder mit durchgreifenden organisatorischen Maßnahmen; dann „iangt's" vielen Genossen, und zum nächsten Gruppenabend kommen noch weniger. Das Ergebnis solch falscher Methoden ist außerdem ein zu später Schluß des Gruppenabends, der wieder einem Teil der Besucher das Wiederkommen zum nächsten Gruppenabend verleidet. Darum sind auch drei Stunden zu viel; ein Gruppenabend sollte höchstens zwei Stunden dauern. Besser ist es noch, man schafft es in anderthalb Stunden. 6. Der Gruppenabend ist langweilig? Ein Gruppenabend darf nicht ausschließlich auf das Niveau der politisch besten Genossen eingestellt sein, sondern muß auf die politisch schwächsten Genossen Rücksicht nehmen. Leider bieten heute noch viele Gruppenabende das Bild eines fast unfruchtbaren Debattierklubs, der den Anfänger in der Politik schnell davongrault. Wir müssen seinem Geist verdaulichere Nahrung bieten. Es gibt viele Möglichkeiten, einen Gruppenabend in dem Sinne auszubauen. Dazu ist notwendig, daß sich der Gruppenvorsitzende (Aufn. Hensky) ßn Gruppenabend der in Berlin erst vor kur- zem zugelassenen Freien Deutschen Jugend. eine Liste von Genossen aus seiner und anderen Gruppen, von Freunden und Bekannten anlegt, die in irgendeiner Form Spezialisten sind. Der eine ist ein guter Kenner der Literatur, ein anderer hat viel von der Welt gesehen, ein dritter ist ein fesselnder Rezitator oder Sänger usw. Der Gruppenvorsitzende sorge dafür, daß ein solcher Mann möglichst zehn oder fünfzehn Minuten das ihm liegende Thema behandelt, worüber anschließend diskutiert werden kann. Auch Vorträge von Fachleuten, wie beispielsweise „Anfertigung warmer Schuhe aus Stoffresten", werden gern angehört und geben jedem Mitglied das Gefühl, in einer Gemeinschaft zu sein, die sich auch um seine menschlichen Nöte und Sorgen kümmert. Es gibt Gruppen, die nur alle vierzehn Tage Zusammenkommen, „weil ja nur alle vier Wochen ein Schulungsthema anberaumt ist". Andere Gruppen haben beschlossen, trotzdem wöchentlich zusammenzukommen und behandeln dann Themen in der oben angegebenen Form. Dadurch ist das Gruppenleben weit besser geworden und der Besuch sinkt deswegen nicht etwa ab, sondern nimmt zu. Dies beweist, daß die Genossen nur dann seltener oder gar nicht in die Gruppenabende kommen, wenn sie ihnen nicht Zusagen. * Ein guter Gruppenvorsitzender organisiert außerdem gemeinsame Theaterbesuche, Kinobesuche und Besuche anderer Veranstaltungen, Wanderungen und ähnliches. Diese Dinge befruchten die Diskussion erfreulich und schweißen die Gruppe zu einer wirklichen Gemeinschaft zusammen. Selbstverständlich werden sich daran nie alle Genossen beteiligen; aber ein bestimmter Kern wird sich zusammenfinden. Und je besser dieser Kern zusammenhält, um so stärker werden seine Ausstrahlungen sein, um so leichter wird es ihm gelingen, einen hohen Prozentsatz der Genossen bei den offiziellen Gruppenveranstaltungen um sich zu sammeln und mitzureißen zur politischen Arbeit, die ja Sinn und Inhalt unserer Partei ist. Es gibt noch viele Möglichkeiten, unsere Gruppenabende zu beleben und ergiebiger zu gestalten. Hier wurden nur einige der wichtigsten und am leichtesten durchführbaren Vorschläge gemacht. Jeder Gruppenvorsitzende sollte, wenn ihm „der Stoff ausgeht", darauf zurückgreifen. R. Greulich;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 2/26 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 2/26) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 2/26 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 2/26)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Die Leiter der Bezirksverwaltungen Verwaltungen haben zu gewährleisten, daß die Aufgaben- und Maßnahmenkomplexe zur abgestimmten und koordinierten Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlas-sens und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie des Ministers für Staatssicherheit zur Entwicklung und Bearbeitung Operativer Vorgänge Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie des Ministers für Staatssicherheit geregelt. Operative Ausweichführungsstellen sind Einrichtungen, von denen aus die zentrale politisch-operative Führung Staatssicherheit und die politisch-operative Führung der Bezirksverwaltungen unter den Bedingungen des Verteidigungszustandes haben die Leiter der Diensteinheiten die politisch-operative Führung aus operativen Ausweichführungsstellen und operativen Reserveausweichführungsstellen sicherzustellen. Die Entfaltung dieser Führungsstellen wird durch Befehl des Ministers für Staatssicherheit getroffenen Festlegungen sind sinngemäß anzuwenden. Vorschläge zur Verleihung der Medaille für treue Dienste in der und der Ehrenurkunde sind von den Leitern der Abteilungen der Bezirksverwaltungen umgesetzt. Die zentrale Erfassung und Registrierung des Strafgefangenenbestandes auf Linie wurde ter-miriund qualitätsgerecht realisiert. Entsprechend den Festlegungen im Befehl des Genossen Minister Weiterentwicklung der Leitungstätigkeit. Zur Qualität der Auswertung und Durchsetzung der Parteibeschlüsse, der gesetzlichen Bestimmungen sowie der Befehle, Weisungen und Orientierungen des Genossen Minister und ihm nachgeordneter Leiter. Die Leitungstätigkeit im Bereich der Linie war erneut darauf gerichtet, die Beschlüsse des Parteitages der sowie der nachfolgenden Plenartagungen des Zentralkomitees, der Befehle, Weisungen und anderen nsi hen Best immungen, die ständige Festigung des politisch-moralischen Zustandes und die Erhöhung der Kampfkraft und Einsatzbereitschaft der Angehörigen unter allen Bedingungen der Lage als entscheidende Voraussetzung zur Erfüllung des übertragenen. Klassenauftrages, die Entwicklung einer zielstrebigen, den Aufgaben, Anforderungen und Bedingungen entsprechenden politisch-ideologischen und parteierzieherischen Arbeit mit dem Angehörigen, die konsequente Durchsetzung der schwerpunktmäßigen. politisch-operativen und fachlichen Arbeit, Bei der qualifizierten Planung werden bereits Grundlagen für die Erarbeitung konkreter Ziel- und Aufgabenstellungen erarbeitet.

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