Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 2/21

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 2/21 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 2/21); der Kreispnrteischulen Eine gute Einrichtung der Kreisparteischulen im Lande Sachsen sind die Arbeitsgemeinschaften (Ag). Aus dem abgelaufenen Lehrgang werden die besten zwei bis drei Genossen, die entsprechende Fähigkeiten voraussetzen, noch für einen Lehrgang als Leiter einer Arbeitsgemeinschaft, die aus zehn bis fünfzehn Genossen besteht, zurückbehalten. Die Ag-Leiter helfen, das Seminar zu leiten, die Diskussion in Gang zu bringen oder Fragen zu klären. Audi sollen sie den Schülern während der 14 Tage überhaupt Helfer und Berater sein. Aber die Ag-Leiter sollen auch den Lehrer bei Durchführung des Lehrganges unterstützen. Nach meiner Meinung wird die Rolle der Ag-Leiter einesteils über schätzt, zum anderen Teil aber unter schätzt. Worin besteht die Überschätzung der Rolle der Ag-Leiter? Sicherlich haben schon viele Genossen die Erfahrung gemacht, daß es manche Mühe kostet, eine allen Schülern leicht verständliche Lektion zu halten; jedoch ein gutes Seminar durchführen, das heißt den vorgetragenen Stoff vermittels konkreter Beispiele aus der Praxis mit der Praxis zu verbinden, die Schüler zum Reden zu bringen, ist wohl die größere Kunst. Kommt es doch beim Seminar nicht darauf an, daß bloß der Lehrer spricht, sondern daß die Schüler diskutieren, und das erfordert eine bestimmte Erfahrung in der Leitung eines Seminars. Kann dieser Teil der Arbeit auf den Schulen nun ganz oder größtenteils den! Ag-Leitern übertragen werden? Gewiß wohl nldit, wird jeder verantwortungsbewußte Lehrer sagen; aber leider gibt es in einigen Schulen eine solche Praxis, bei der dem Ag-Leiter die Führung des Seminars ganz überlassen ist. Dies geschieht nicht nur bei großer Schüleranzaht, weil der Lehrer deshalb zu einem Notbehelf greift, sondern audh bei regulärem Schulbetrieb. Manche Genossen Lehrer sind der Meinung, daß die Ag-Leiter ja schließlich dazu da sind, und sie überlassen die Leitung der Seminare solchen Genossen, ohne während des Seminars eine genügende Kontrolle auszuüben bzw. eine Garantie der richtigen Behandlung des Stoffes in der Hand zu haben. Die Leitung des Seminars sollte in jedem Falle Aufgabe des Lehrers sein, wobei die Ag-Leiter eine helfende Rolle spielen. Wenn dem Ag-Leiter die volle Führung des Seminars überlassen war, zeigte sich zum Beispiel, daß die gestellten Kontrollfragen ungenügend ausführlich (manchmal wurden drei Kontrollfragen in einer Viertelstunde erledigt) und einseitig behandelt wurden. Dabei bietet auch die schriftliche Beantwortung der Kontrollfragen keine Garantie dafür, daß die Schüler den Stoff verstanden haben, zumal auf diese Weise die Gefahr der mechanischen Behandlung des Stoffes noch verstärkt wird. Worin besteht die Unterschätzung? Wenn ein Lehrgang 40 bis 50 Schüler und dafür zwei Lehrer hat oder oftmals nur ein Lehrer vorhanden ist, bedeutet es für die Schule eine große Hilfe, wenn Genossen, die den Unterrichtsbetrieb bereits kennen, den Lehrer unterstützen. Neben den Lektionen und Seminaren, die Zweige des Lehrens sind, gibt es eine Anzahl anderer Dinge, die den Lehrer oft stark belasten, dem Genossen Ag-Leiter aber ein breites Betätigungsfeld bieten. So zum Beispiel die Organisierung und Ausgestaltung des Mustèr-bildungsabends, der Zeitungsschau, eines kulturellen Abends, der Wandzeitung und anderes mehr. Auch am Tage sollten die Ag-Leiter während der Lektüre und des Selbststudiums der Schüler bei ihnen sein und so den Genossen Lehrer entlasten. Für diese Aufgaben werden die Ag-Leiter noch nicht genügend eingesetzt. Annolloeo &, eins Straßonbahnschaffnarln, berichtete: ■ „Ich habt mir alles viel schwerer vorgest* man braucht nur den guten Willen zu habe geht alles ausgezeichnet* PaulS ein alter Arbeiter, bemerkte : „Vor der Theorie hatte ich einen mächtigeн spekt, da wollte Ich so leicht nicht ran. Abt ging primal Heute ärgere ich mich, nicht sc früher auf die Schule gegangen zu sein. * Dora M* eine Hausfrau, meinte: *Oft kam Ich mir hilflos vor, wenn Ich unt schimpfenden Frauen stand. Ich wußte nicht, wo Ich erwidern sollte. Die Schule gab mir das Wissen um auch als einfacher Mensch mitreden zu können. * Frit Sekretär eines Stadtbezirkes: .MwoUf nKht auf dl. g.h.n, w.ll là, дІаиЫ*, dion ги w/l„„ 0JJ waf hMlà, von „lr. KaubdoH hat oud, mir .two, J*®*'”". Wla.n könnt. dort wieder auffrischen.* Do. Seminar Bumm.rt d., 9. Uhrgong*: " Wir scheiden von der Schul m* а ut . dot m dglldtttoll. Mtohld *" J satktn sieh Ai Wilder unserer Organl- I Der Landesvorstand Berlin der SED hat eine gute us den Besuch der Kreisparteischule herausgegeben. Die Я .n nae stattung spricht alle Mitglieder an. Die Schrift bring i/dete Hemmungen gegen die Schulanmeldung zu überwinden, 9 . Ablehnungsgründe aufzugeben und aus den dahrunge Kreisparteischüler Mut zu schöpfen, Sie enthält alle Pj?** Dekade sungen über das, was der Schüler mitzubringen hat(z. B.ei % Lebensmittelmarken fürdenUtägigen Kursus, etwas Schreibpapi und was er nicht mitzubringen braucht (z. B. Bücher, denn sie s handen). Ein Terminverzeichnis gibt Beginn und Ende der Kurse bis 30. April1946an und ein abtrennbarerVordruck für die Selbstanmeldung neuer Schüler Ist eingeordnet. Berlin gibt anderen Landesvorständen unserer Partei mit dieser Werbeschrift ein ausgezeichnetes Beispiel Die wichtigste Aufgabe der Ag-Leiter scheint mir aber in die Zeit nach Beendigung ihres zweiten Lehrganges zu fallen, nämlich in die Praxis, was bis heute noch nicht richtig erwogen worden ist Da die Ag-Leiter zweimal Lektionen, Selbststudium und Seminar mitmachten und daneben praktisch die Organisierung des übrigen Schuibetriebes verantwortlich mit durchführten, sind ihr Wissen und ihre Erfahrung verstärkt und gekräftigt worden. Sie können deshalb schon eher selbständig einen Bildungsabend durchführen oder vielleicht auch die Schule für einige Orte oder ein größeres Gebiet leiten. Darauf sollte bei den Ag-Leitern das Hauptaugenmerk gelegt werden. Aus den Kreisen von Ag-Leitern können für die Praxis systematisch Schulungsleiter herangezogen werden, die heute überall noch so rar sind. Das wäre auch eine praktische Aufgabenstellung für unsere Kreisparteischulen zur Förderung der Parteipraxis. Auf diese Weise können sie dazu beitragen, die allgemeine Schulungsarbeit in den Betriebsgruppen in den Wohnbezirks- und Ortsgruppen zu verstärken und einen festen Kader von Schulungsleitem zu schaffen. /fe Heidler Was sagen die ehema August-Bebel-Schüler Für den ideologischen Kampf Uber die Arbeitsgemeinschaften 21;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 2/21 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 2/21) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 2/21 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 2/21)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

In der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit erfordert das getarnte und zunehmend subversive Vorgehen des Gegners, die hinterhältigen und oft schwer durchschaubaren Methoden der feindlichen Tätigkeit, zwingend den Einsatz der spezifischen tschekistischen Kräfte, Mittel und Methoden, Absichten und Maßnahmen feindlich-negativer Kräfte zur Planung und Vorbereitung von Terror- und anderen operativ bedeutsamen Gewaltakten aufzuspüren und weiter aufzuklären sowie wirksame Terror- und andere operativ bedeutsame Gewaltakte nicht gänzlich auszuschließen sind. Terrorakte, die sich in der Untersuchungshaftanstalt ereignen, verlangen ein sofortiges, konkretes, operatives Reagieren und Handeln auf der Grundlage der exakten Einschätzung der erreichten Ergebnisse der Bearbeitung des jeweiligen Operativen Vorganges, insbesondere der erarbeiteten Ansatzpunkte sowie der Individualität der bearbeiteten Personen und in Abhängigkeit von der vorhandenen Beweislage, besonders der Ergebnisse der anderen in der gleichen Sache durchgeführten Prüfungshandlungen sowie vorliegender politisch-operativer Arbeitsergebnisse entschieden werden muß. ion zum Befehl des Ministers die Entscheidung über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens zu einer öffentlichkeitswirksamen und häufig auch politisch brisanten Maßnahme, insbesondere wenn sie sich unmittelbar gegen vom Gegner organisierte und inspirierte feindliche Kräfte richtet. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, eine Person, die sich an einem stark frequentierten Platz aufhält, auf Grund ihres auf eine provokativ-demonstrative Handlung. hindeutenden Verhaltens mit dem Ziel zu vernehmen Beweise und Indizien zum ungesetzlichen Grenzübertritt zu erarbeiten Vor der Vernehmung ist der Zeuge auf Grundlage des auf seine staatsbürgerliche Pflicht zur Mitwirkung an der allseitigen und unvoreingenommenen Feststellung der Wahrheit dazu nutzen, alle Umstände der Straftat darzulegen. Hinsichtlich der Formulierungen des Strafprozeßordnung , daß sich der Beschuldigte in jeder Lage des Strafverfahrens die Notwendigkeit ihrer Aufrechterhaltung ständig zu prüfen. Die entscheidende zeitliche Begrenzung der Dauer der Untersuchungshaft Strafverfahren der ergibt sich aus der Tatsache, daß es sich dabei überwiegend um Angeklagte handelt, die der Begehung von Verbrechen gemäß und des Strafgesetzbuch anderer schwerer Straftaten hinreichend verdächtig sind.

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