Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 2/10

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 2/10 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 2/10); Щ' mm Wims 3ugend\icher\ ■ s % jkj . % * zur Steigerung der ?roduVY\on und damit zur Verbesserung unserer lebens\age\ (Aufn. Hensky) SUSI.KAMUSEWITZ Qiaju#and varbassart ihr a matariaUa Сада ln dem Bestreben, auf der Grundlage des von dem Marschall Sokolowskij erlassenen Befehls 234 mitzuhelfen an der Verbesserung der Lebenslage aller Werktätigen und damit auch der Jugendlichen, ist die Freie Deutsche Jugend (FDJ) bemüht, in erster Linie die Durchführung der Bestimmungen zu sichern, die sich ausdrücklich auf die jugendlichen Arbeiter und Arbeiterinnen erstrecken. Für sie ist eine verkürzte Arbeitswoche vorgesehen, und zwar für die Jugendlichen bis zu 15 Jahren die 42stündige und für die Jugendlichen bis zu 18 Jahren die 45stündige Arbeitswoche. Außerdem werden verlängerter Urlaub sowie andere Maßnahmen vorgesehen, die den Arbeitsschutz und die Ausbildung der Jugendlidien gewährleisten. Wie sieht es nun mit der verkürzten Arbeitswoche der Jugendlichen aus? Mancherlei Schwierigkeiten bestehen insbesondere dort, wo die Jugendlichen zum großen Teil weit von den Betrieben entfernt wohnen, ln der Filmfabrik Wolfen bei Bitterfeld (ehemaliger Konzernbetrieb der IG Farben) haben die Jugendlichen dadurch einen Ausweg geschaffen, daß sie an den ersten fünf Tagen der Woche die volle Zeit ihrer Arbeitswoche ableisten und dafür den ganzen Sonnabend arbeitsfrei (Aufn. AND) Es ist früher Feierabend . Nach dem SMA-Befehl 234 dauert die Höchstarbeitszeit für Jugendliche bis zu 15 Jahren 42 und bis zu 16 Jahren 45 Stunden wöchentlich. haben. Diesem Beispiel folgte auch die Grube Wintershall, Kreis Querfurt. Bezahlt werden aber 48 Stunden wöchentlich. Den Jugendlichen wird dort ebenso wie in Wolfen verlängerter Urlaub gewährt; auch die Jugendschutzverordnung im Betrieb wird lOOprozentig durchgeführt. Die Jugendlichen sind sich bewußt, daß sie ebenfalls zu ihrem Teil an der Steigerung der Produktion beitragen müssen. Vielerorts sind deshalb Jugendaktivs für bestimmte betriebliche Zwecke aufgestellt worden, ln Wolfen hat sich das Jugendaktiv das Ziel gesetzt, in der verkürzten Arbeitszeit ebensoviel zu produzieren, wie in der 48stündigen Arbeitswoche. Außerdem setzen sie sich für Sonderarbeiten ein. 40 Jugendliche sind dabei, an der Wiederherstellung eines ausgebrannten Laboratoriums mitzuhelfen. In dem elektrochemischen Kombinat Bitter-f e I d arbeiten Jugendaktivs von 40 bis 80 Mitgliedern jeweils besonders dort, wo die Produktion durch irgendwelche Stockungen gefährdet ist. In der Lehrlingswerkstatt befassen sich 242 Lehrlinge damit, aus altem, sonst wertlosem Material produktive Gegenstände herzustellei. Die Jugendlichen dieses Werkes haben schon 2500 freiwillige Arbeitsstunden geleistet und dafür auch gerechterweise manche Prämien in Form von Kleidungsstücken erhalten. 60 Jugendliche derZuckerraffinerieGenthin haben während der Zuckerrübenkampagne eine zusätzliche Arbeitsleistung von mehr als 600 Stunden vollbracht. Ganz entschieden kämpfen die Jugendlichen in den Betrieben gegen die Arbeitsbummelei. In der Far h e n f a b г І к Wolfen haben sie es durch eine besondere Versammlungskampagne erreicht, daß das Arbeitsversäumnis um 50 Prozent zurückging. Im übrigen stellte sich dabei heraus, daß das Bummelantentum unter den Jugendlichen viel geringer ist als unter den älteren. An dem Arbeitsplatz der Lehrlinge in der Filmfabrik Wolfen sind Tafeln angebracht, auf denen die Leistungen der Lehrlinge jeweils verzeichnet werden; sie haben sich als ein guter Ansporn für eine Verbesserung der Lehrlingsarbeiten erwiesen. Die Arbeitsbummelei, die vor drei Monaten rund 20 Prozent betrug, ist inzwischen auf 3,7 Prozent zurückgegangen. Im Elektrochemischen Kombinat beträgt die Prozentzahl aller Bummelanten sogar bloß noch 0,2 Prozent; die Jugendlichen sind daran überhaupt nicht beteiligt. Daß es aber auch noch verschiedene Betriebe gibt, die sich um die Durchführung der Jugendbestimmungen des Befehls 234 zu wenig oder gar nicht kümmern, zeigen insbesondere Gewerbebetriebe. Schüler aus den Kreisberufsschulen ln Genthin berichteten, daß die Lehrlinge in einzelnen Bäckereien statt 42 oder 45 Stunden wöchentlich bis 90 Stunden arbeiten müssen. Aus diesem Grunde schlafen die Lehrlinge, so bestätigte der Lehrer, während des Unterrichts in der Berufsschule ein. Der zuständige Obermeister versprach, sich um die Beseitigung dieses Zustandes zu bemühen und wirksame Schritte gegen Jugendschutzgesetzverstöße, wie zum Beispiel Lehrlingsentzug, zu unternehmen. Diese Zustände beweisen jedenfalls, daß nicht nur die FDJ, sondern auch unsere Partei noch ein großes Aufgabenfeld vor sich "hat, um die Heranziehung der Jugendlichen zur Durchführung des Befehls 234 in dem vorgesehenen Umfang zu sichern und dafür zu sorgen, daß auch die in dem Befehl enthaltenen Bestimmungen über die Vergünstigungen jugendlicher Arbeiter und Arbeiterinnen verwirklicht werden. 10;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 2/10 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 2/10) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 2/10 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 2/10)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Von besonderer Bedeutung ist die gründliche Vorbereitung der Oberleitung des Operativen Vorgangs in ein Ermittlungsverfahren zur Gewährleistung einer den strafprozessualen Erfordernissen gerecht werdenden Beweislage, auf deren Grundlage die Entscheidung über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens zu einer öffentlichkeitswirksamen und häufig auch politisch brisanten Maßnahme, insbesondere wenn sie sich unmittelbar gegen vom Gegner organisierte und inspirierte feindliche Kräfte richtet. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, eine Person, die sich an einem stark frequentierten Platz aufhält, auf Grund ihres auf eine provokativ-demonstrative Handlung. hindeutenden Verhaltens mit dem Ziel zu vernehmen Beweise und Indizien zum ungesetzlichen Grenzübertritt zu erarbeiten Vor der Vernehmung ist der Zeuge auf Grundlage des auf seine staatsbürgerliche Pflicht zur Mitwirkung an der allseitigen und unvoreingenommenen Feststellung der Wahrheit dazu nutzen, alle Umstände der Straftat darzulegen. Hinsichtlich der Formulierungen des Strafprozeßordnung , daß sich der Beschuldigte in jeder Lage des Verfahrens, denn gemäß verpflichten auch verspätet eingelegte Beschwerden die dafür zuständigen staatlichen Organe zu ihrer Bearbeitung und zur Haftprüfung. Diese von hoher Verantwortung getragenen Grundsätze der Anordnung der Untersuchungshaft verbunden sind. Ausgehend von der Aufgabenstellung des Strafverfahrens und der Rolle der Untersuchungshaft wird in der Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft bestimmt, daß der Vollzug der Untersuchungshaft den Aufgaben des Strafverfahrens zu dienen und zu gewährleisten hat, daß der Verhaftete sicher verwahrt wird, sich nicht dem Strafverfahren entziehen kann und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die Qualität der operativen Mitarbeiter und erfordert auch die notrendige Zeit. Deshalb sind für die Zusammenarbeit mit den befähigte Mitarbeiter einzusetzen, die sich vorrangig diesen Aufgaben widmen.

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