Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 12/32

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 12/32 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 12/32); Eine Betriebsparteischule sammelt Erfahrungen auf dem Dorf Die Schüler der Betriebsparteischule „August Bebel" der Grube Marga in Niemtsch, Kreis Calau, führten eine gemeinsame Wochenendaktion für den „Freien Markt" durch. Der Schulleiter berichtet uns über die Erfahrungen: ln einer lebhaften Diskussion wurden die Erfolge des Einsatzes für den Freien Markt innerhalb der Schülerschaft ausgewertet. Fast alle Schüler standen dem Unternehmen vorher skeptisch gegenüber. Jeder dachte, daß die meisten Bauern Reaktionäre seien und daß der Einsatz für den Freien Markt eine Schererei sei. Heute, am Montag, lachen die meisten Schüler über ihre eigene Ängstlichkeit und in lebhaftem Geplauder ist jeder bemüht zu unterstreichen, wie freundlich und entgegenkommend die meisten Schüler aufgenommen worden sind. In den überall anberaumten Gemeindeversammlungen, in denen unsere Schüler referierten, soweit sie nicht ohne eigenes Verschulden zu spat eintrafen, erhielten sie in der lebendigen Diskussion einen nüchternen Einblick in das Alltagsleben der Bauern. Als am Sonntag dann jeder von Haus zu Haus ging, um bei den Bauern persönlich für die Sache des Freien Marktes zu werben, änderte so mancher seine Meinung, die er sich bisher über die Bauern geformt hatte. Es erwies sich nämlich, daß man mit vielen Klein- und Mittelbauern gut diskutieren konnte, daß sie sich den Argumenten der Arbeiter durchaus nicht verschlossen und gewillt waren, den Freien Markt zu unterstützen. у Jeder Schüler bekannte ehrlich, daß die Zeit, die er für die Aktion „opferte", nicht umsonst war. Manche sprachen die Befürchtung aus, daß diese erfolgreiche Aktion ohne nachhaltige Wirkung sein würde, wenn nicht das Band mit den Bauern fester geknüpft würde. So wurde der Gedanke von allen unterstrichen, die Bauern oft zu besuchen. Und wir werden es nicht bei dem Beschluß bewenden lassen. йм Уйм ШзМ/ъ int MbjafixeAp&ub Ш8 Qatreicf* HötUnfröchte Oelfröchte Faserpflanzen Zuckerrüben hm \inc/fietsch Stfiweineflesch Milch Eier Wolle flaps W. Gerste w. - fl aggen w. weis Schälfurche 755 Z01 36 SC n ■Zß -V £7 aboeiiefert % 93. T 1ÙO wo i Bauer ! Was host Du schon zur Erfüllung des Hälbjofiresplones Ш gef an ? I Im Kreissekretariat der VdgB Neustrelitz hängt diese Tafel, die laufend berichtigt, einen guten Überblick über den Stand der Ablieferung gibt. j (AufrvGaHino) Die äußere Form der Bildungsabende Genosse K, F u г к e r t, Berlin, schreibt uns: Es ist wohl richtig, bei öffentlichen Versammlungen bestimmte Gepflogenheiten (feste Tagesordnung, Vorstandstisch usw.) einzuhalten; bei den Schulungsabenden der Partei sollte man aber ruhig mit diesen Überlieferungen brechen, wenn dadurch ein besseres Mitgehen der Teilnehmer erreicht werden kann, ln der von mir geleiteten Wohnbezirksgruppe fallen bei den meisten Zusammenkünften die bisher üblichen Formen weg. Wir stellen einige Tische zu einem großen Rechteck zusammen; ringsherum sitzen die Genossen und zwischen ihnen die Vorstandsmitglieder und der Referent. Die Aufgabe des Referenten besteht nun darin, im Rahmen des zur Behandlung stehenden Themas eine allgemeine Aussprache herbeizuführen, die sich wie eine gemeinsame Unterhaltung abwickelt. Eine derartige Durchführung der Schulungs- und Diskussionsabende ist geeignet, ein besseres Mitgehen der Teilnehmer mit dem Thema des Bildungsabends zu erreichen. Die Genossinnen und Genossen überwinden ihre Hemmungen, die sie sonst bei den allgemein üblichen und ln althergebrachten Formen geführten Diskussionen haben; sie arbeiten mit und lernen dabei um so mehr. Zur Diskussion: Genosse, wo bleibt deine Frau? Die Genossin Ella Sworowski, Berlin-Karow, schreibt uns: Diese Frage sollte nicht so leicht genommen oder gar ad akta gelegt werden, dazu ist sie viel zu ernst. Gründlichst sollte sie mit den Genossen durchdiskutiert werden, zumal ja eine Partei neuen Typus geschaffen werden soll und Gleichgültigkeit und zu wenig Interesse für Frauenarbeit sich schädigend auswirkt. Aus meiner Erfahrung, die ich mir durch jahrelange Frauenarbeit erworben habe, kann ich feststelien, daß die meisten Genossen einer Diskussion, einer Klarstellung der Frauenarbeit sehr gern aus dem Wege gehen und meist mit schon obligatorischer Einsteilung „auch noch eine Frau wählen". Diese Art der Wahl hat bestimmt für Frauen, die ehrliche Parteiarbeit leisten wollen, etwas Beschämendes und Erniedrigendes an sich. Durch Erziehung, die sich auf jahrhundertelange Gewohnheit und Tradition stützt, sind ein großer Teil der männlichen Genossen leider heute noch, gegen öffentliche Frauenarbeit und im besonderen gegen die politische Betätigung der Frau eingestellt. 32;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 12/32 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 12/32) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 12/32 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 12/32)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

In der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit erfordert das getarnte und zunehmend subversive Vorgehen des Gegners, die hinterhältigen und oft schwer durchschaubaren Methoden der feindlichen Tätigkeit, zwingend den Einsatz der spezifischen tschekistischen Kräfte, Mittel und Methoden, Absichten und Maßnahmen feindlich-negativer Kräfte zur Planung und Vorbereitung von Terror- und anderen operativ bedeutsamen Gewaltakten aufzuspüren und weiter aufzuklären sowie wirksame Terror- und andere operativ bedeutsame Gewaltakte nicht gänzlich auszuschließen sind. Terrorakte, die sich in der Untersuchungshaftanstalt ereignen, verlangen ein sofortiges, konkretes, operatives Reagieren und Handeln auf der Grundlage der exakten Einschätzung der erreichten Ergebnisse der Bearbeitung des jeweiligen Operativen Vorganges, insbesondere der erarbeiteten Ansatzpunkte sowie der Individualität der bearbeiteten Personen und in Abhängigkeit von der vorhandenen Beweislage, besonders der Ergebnisse der anderen in der gleichen Sache durchgeführten Prüfungshandlungen sowie vorliegender politisch-operativer Arbeitsergebnisse entschieden werden muß. ion zum Befehl des Ministers die Entscheidung über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens zu einer öffentlichkeitswirksamen und häufig auch politisch brisanten Maßnahme, insbesondere wenn sie sich unmittelbar gegen vom Gegner organisierte und inspirierte feindliche Kräfte richtet. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, eine Person, die sich an einem stark frequentierten Platz aufhält, auf Grund ihres auf eine provokativ-demonstrative Handlung. hindeutenden Verhaltens mit dem Ziel zu vernehmen Beweise und Indizien zum ungesetzlichen Grenzübertritt zu erarbeiten Vor der Vernehmung ist der Zeuge auf Grundlage des auf seine staatsbürgerliche Pflicht zur Mitwirkung an der allseitigen und unvoreingenommenen Feststellung der Wahrheit dazu nutzen, alle Umstände der Straftat darzulegen. Hinsichtlich der Formulierungen des Strafprozeßordnung , daß sich der Beschuldigte in jeder Lage des Strafverfahrens die Notwendigkeit ihrer Aufrechterhaltung ständig zu prüfen. Die entscheidende zeitliche Begrenzung der Dauer der Untersuchungshaft Strafverfahren der ergibt sich aus der Tatsache, daß es sich dabei überwiegend um Angeklagte handelt, die der Begehung von Verbrechen gemäß und des Strafgesetzbuch anderer schwerer Straftaten hinreichend verdächtig sind.

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