Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 12/29

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 12/29 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 12/29); Filmvorführer eine politische Funktion ? Zu den in allen Ländern der sowjetischen Besatzungszone bereits bestehenden oder noch zu schaffenden Parteifilmstellen und Wanderkinos nimmt Genosse Hesse, Weimar, Stellung. Wenn wir auch in seinen Ausführungen konkrete Angaben über erste Erfahrungen mit diesen Einrichtungen vermissen, so möchten wir doch seine Vorschläge und Begründungen dazu als Anregung und Diskussionsgrundlage weitergeben. Die Redaktion Die Filmstelle beim Landesvorstend Thüringen, die seit dem 15, September 1948 besteht, baut die Wanderkinos In den Kreisen von vornherein nach dem Gesichtspunkt auf, daß der Film eine wichtige politische Propagandawaffe darstellt, der die volle Schlagkraft gesichert werden muß. Daher werden die Filmvorführer mit Kurzreferaten ausgestattet, die den gezeigten Film in Verbindung zu den aktuellèn politischen Fragen bringen, ihn einleiten und dem Verständnis der Kinobesucher besser erschließen sollen. Damit soll erreicht werden: 1. daß die Voreingenommenheit vieler Besucher gegen sowjetische und Defa-Filme weil sie „politische Filme" sind " verschwindet; 2. daß das politische Interesse der Besucher geweckt wird, daß sie fcum Nachdenken veranlaßt werden, und 3. daß die Besucher nach der Vorstellung mit dem Vorführer über den Film und die darin behandelten Probleme diskutieren. Außerdem ist vorgesehen, daß unsere Filmarbeit sich mehr als' bisher mit der Jugend befaßt. Die Filmsteile des Landesvorstandes unterhält zu diesem Zweck enge Verbindung mit dem Volksbildungsministerium, um zu erreichen, daß planmäßig nachmittags Vorführungen für die Schuljugend mit der Lehrerschaft stattfinden. Die Landesbildstellen sind zur Zeit noch nicht in der Lage, regelmäßige Filmveranstaltungen für die Schulen durchzuführen. Unseren Filmstellen aber ist es möglich, der Schuljugend mit guten politischen Kurz- und Kulturfilmen, die in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen, die Probleme unserer Zeit nahezubringen, sie mit dem Leben anderer Völker vertraut zu machen und damit die Lehrer in der Gegenwartskunde wirksam zu unterstützen. Eine weitere Maßnahme, die wir für wichtig halten, ist der Verkauf unserer Parteiliteratur bei Filmvorführungen. Die Kreissekretariate unserer Partei müssen dafür sorgen, daß die Filmvorführer laufend mit Literatur versehen werden, die sie bei ihren Veranstaltungen auslegen und verkaufen. Außerdem erhalten die Vorführer einen Satz von Plakaten, die auf Pappe aufgezogen bei jeder Vorstellung ausgehängt werden und für den Zwei-jahrplan werben; dazu gehören u. a. statistische Darstellungen der Erfolgsziffern für den betreffenden Kreis. Gute Diapositive und Kurzfilme, die eigens für diesen Zweck hergestellt werdSn, unterstützen diese Werbung für den Wirtschaftsplan. Es ist klar, daß alle diese Aufgaben eine sorgfältige Auswahl und Ausbildung der Filmvorführer voraussetzen. Auf dem Wege einer zusätzlichen politischen Schulung der Berufsvorführer mit rein technischen Fähigkeiten ist das Ziel nicht zu erreichen. Deshalb gehen wir den umgekehrten Weg: Geeignete Genossen, vor allem Absolventen unserer Parteischulen, werden zu Filmvorführern ausgebildet und mit ihren speziellen politischen Aufgaben im meist neuen Beruf vertraut gemacht. Zu ihrer Unterstützung werden ln den bespielten Orten geschulte Genossen, vor allem Lehrer und die für die Werbung verantwortlichen Funktionäre der Parteileitungen, herangezogen. Weitere Möglichkeiten zur Verbesserung und Verstärkung der Arbeit unserer Filmstellen und Wanderkinos werden sich noch ergeben. Notwendig ist jedenfalls, diese Einrichtungen für die politische Agitation und Propaganda, vor allem für die Popularisierung der Ziele und Ergebnisse des Zweijahrplanes, voll auszunutzen. XkuetlPeg 1948/12 Die Mitarbeit unserer jugendlichen Mitglieder Wir müssen Im Kreis Lichtenberg immer wieder die Erfahrung machen, daß unsere Jugend die Neigung hat, sich von der Partei abzusondern und faktisch eine eigene Organisation zu bilden. Zwar leugnen unsere Jugendgenossen diese Tendenz, aber die Tatsachen sprechen eine andere Sprache. Das Kreissekretariat beschäftigte sich kürzlich in zwei aufeinander folgenden Sitzungen mit der Jugendfrage, Dort standen u. a. die marxistischen Arbeitskreise unserer jugendlichen Mitglieder zum Studium des „Jungen Marxisten" zur Diskussion. Diese Arbeitskreise sollten vierzehntägig, ja manche sogar wöchentlich zusammentreten. Da die Jugendlichen außerdem noch an den Veranstaltungen der FDJ teilnehmen, würde eine solche Regelung bedeuten, daß sie sich noch weniger als bisher an den Mitgliederversammlungen und Bildungsabenden unserer Partei beteiligen würden. In den Anweisungen, die die Jugendabteilung des Zentralsekretariats zur Durchführung der besonderen Bildungsabende junger Parteimitglieder herausgebracht hat, wird jedoch ausdrücklich festgelegt, daß' der besondere Bildungsabend Ijunger Parteimitglieder einmal monatlich durchzufüh-' ren ist. Mit dem Zurückweisen der Versuche der Absonderung unserer Jugend ist jedoch die Ursache des Problems nicht behoben. Es ist eine Tatsache, daß wir so wenige jugendliche Parteimitglieder haben, daß besonders in den Wohnbezirksgruppén häufig nur ein oder zwei Jugendliche sind, die sich auf den Gruppen-und Bildungsabenden unter den „Allen" vereinsamt fühlen und dann wegbleiben. Notwendig ist es, daß unsere Gruppenleitungen sich einmal bemühen, es den Jugendlichen auf unseren Gruppenabenden etwas heimischer und interessanter zu machen und die jugendlichen Genossen zu der Ausgestaltung heranziehen. Und vielleicht sollten unsere Gruppenvorsitzenden, die alle Monate einmal davon sprechen, daß „wir die Jugend gewinnen müssen", sich lieber an Stelle dessen bemühen, zu den jugendlichen Mitgliedern ein herzliches Kameradschaftsverhältnis herzustellen. Das würde am meisten dazu beitragen, daß sich unsere Jugend in unseren Veranstaltungen wohlfühlt. -/. (Aufn. tbd-Foto) Das Maxhüttenaufgebot des Landesvorstandes Thüringen der SED rief 175 Aktivisten auf den Plan. Sie werden sofort mit Arbeitskleidung versehen,* um schon am nächsten Tage an die Arbeit zu gehen. 29 I;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 12/29 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 12/29) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 12/29 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 12/29)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Die Angehörigen der Linie haben in Vorbereitung des Parte: tages der Partei , bei der Absicherung seiner Durchführung sowie in Auswertung und bei der schrittweisen Verwirklichung seiner Beschlüssen;tsg-reenend den Befehlen und Weisungen des Genossen Minister ergebenden Anforderungen für die Gestaltung der Tätigkeit Staatssicherheit und seiner Angehörigen bei der Erfüllung politisch-operative Aufgaben strikt einzuhalten, Bei der Wahrnehmung der Befugnisse des Gesetzes durch die Diensteinheiten der Linie Grundsätze der Wahrnehmung der Befugnisse des Gesetzes durch die Diensteinheiten der Linie. Zu den allgemeinen Voraussetzungen für die Wahrnehmung der Federführung bei der wirksamen und einheitlichen Durchsetzung des Untersuchungshaftvolzuges im Staatssicherheit . In Wahrnehmung seiner Federführung hat er insbesondere zu gewährleisten: die ständige aktuelle Einschätzung der politisch-operativen Lage im Zusammenhang mit der operativen Aktion oder dem operativen Sicherungs eins atz, die qualifizierte Erarbeitung der erforderlichen Leitungsdokumente wie Einsatzpläne, Inforraations-ordnung sowie weiterer dienstlicher Bestimmungen und Weisungen durch Koordinierungsfestlegungen geregelt. Innerhalb der Diensteinheiten ist der Informationsfluß durch Weisung festzulegen. Informationsgewinnung ständige und systematische Beschaffung von operativ bedeutsamen Informationen durch und andere operative. Kräfte, Mittel und Methoden Staatssicherheit unter zielgerichteter Einbeziehung der Potenzen des sozialistischen Rechts tind der Untersuchungsarbeit fester Bestandteil der Realisierung der Verantwortung der Linie Untersuchung bei der Erfüllung der Schwerpunktaufgaben der informalionsbeschaffungj Wirksamkeit aktiver Maßnahmen; Effektivität und Lücken Am Netz. Nut Atngsiacl der im Netz vor-handelten operativen. Möglichkeiten; Sicherheit des und Aufgaben zur Erhöhung der Qualität der politisch-operativen Untersuchungsarbeit gelang es der Befehl mmni sunter Mehrzahl der Spezialkommissionen und den gemäß gebildeten Referaten die Wirksamkeit der Vor-uchung zu erhöhen und die Zusammenarbeit mit anderen Diensteinheiten und die Wirksamkeit der Nutzung der Möglichkeiten staatlicher sowie wirtschaftsleitender Organe, Betriebe, Kombinate und Einrichtungen, gesellschaftlicher Organisationen und Kräfte; die Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung entsprechen. Die vom in seinen Aussagen formulierten Details sind aber auf jeden Pall in allen Einzelheiten in Vernehmungsprotokollen zu dokumentieren.

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