Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 12/28

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 12/28 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 12/28); Sonntag für Sonntag leisten seit vielen Wochen Berliner Arbeiter, Angestellte, Jugendgruppen freiwillige Arbeit für den Wiederaufbau der Borsigwerke auf dem Gelände des früheren Rüstungsbetriebes Bergmann in Wilhelmsruh. Das von der französischen Besatzungsmacht demontierte Borslgwerk in Tegel wird hier neu erstehen und seine wichtige Produktion wieder auf nehmen. (Aufn, Jiius) Eine Betriebsgruppe lernt aus den Fehlern der Jugoslawischen Partei Unsere Schulungsthemen auf den monatlichen Bildungsabenden der Partei werden meist noch viel zu abstrakt behandelt, ohne daß der Referent aus dem gestellten Thema heraus die Aufgaben der betreffenden Gruppe aufzeigt. So kann es Vorkommen, daß es Genossen gibt, die z. B. zu Schlußfolgerungen kommen wie: Was gehen uns die Fehler der Jugoslawischen Partei an, unsere SED hat ihre eigenen Aufgaben. Losgelöst von der theoretischen Erkenntnis, versuchen sie ihre politischen Aufgaben zu lösen, und es ist dann kein Wunder, wenn sie dabei versagen. Der Parteisekretär der Betriebsgruppe der Bekleidungswerke Fortschritt im Kreise Lichtenberg, Berlin, zeigte in seinen Ausführungen auf der Stadtbezirks-Delegiertenkonferenz auf, wie notwendig es ist, aus der Entartung der Führung der Kommunisti- sehen Partei Jugoslawiens Schlußfolgerungen für die eigene politische Arbeit zu ziehen. Er schilderte die Schwächen der Arbeit der Betriebsgruppe und sagte u. a.; Wenn die jugoslawische Führung die Gewerkschaften als Organisationen von nebensächlicher Bedeutung behandelt, indem sie die Meinung vertritt, daß es vollkommen überflüssig ist, besondere Gewerkschaftsversammlungen einzuberufen, da die Gewerkschaft ja in der Volksfront sei, so haben wir, auf unseren eigenen Betrieb übertragen, ähnliche Erscheinungen. Wir haben bisher Gewerkschaftsversammlungen neben allgemeinen Belegschaftsversammlungen als überflüssig betrachtet und waren der Meinung, zeitmäßig ließe sich das nicht durchführen. Dadurch haben wir Probleme, die die Gewerkschaft in erster Linie an- gehen, wie die Bedeutung des Zweijahrplanes im wirtschaftlichen Aufbau, nicht vor der Belegschaft gestellt. Können wir dann erwarten, daß sie ihre ganze Kraft zur Erreichung des Zweijahrplanes einsetzt? Oder ein weiterer entscheidender Fehler: die Führer der KPJu leugneten die Führerroile der Partei als Vortrupp der Arbeiterklasse, indem sie sie zu einem Anhängsel der Volksfront machten. In unserem Betrieb glaubten die beiden Treuhänder Mitglieder unserer Partei , unabhängig von der Betriebsgruppe ihre Aufgaben erfüllen zu können. Sie erkannten die führende Rolle der Partei nicht an. Da auf der anderen Seite die Betriebsgruppe ideologisch zu schwach war, um sich durchsetzen zu können, trat nicht sie, sondern die Treuhänder als führende Kraft im Betrieb in Erscheinung. Durch den Zustand, daß die einzelnen Genossen nicht als einheitliche Vertreter ihrer Betriebsgruppe auftraten, konnten sie bisher auch nicht die Anerkennung der Belegschaft erreichen. Es ist erfreulich, daß die Betriebsgruppe nach Erkennung dieser Fehler mit ganzer Kraft darangegangen ist, sie abzustellen. Die Gruppe wird sich gegenüber den Treuhändern durchsetzen und sie von der Notwendigkeit einer kameradschaftlichen Zusammenarbeit überzeugen. Die in Angriff genommene Verstärkung der Schulungsarbeit eine eigene Betriebsschuie wurde eingerichtet wird viel zur Verbesserung der politischen Arbeit und damit zur Verwirklichung der führenden Rolle der Partei im Betrieb beitragen. Die Betriebsgewerkschaftsgruppe wird durch den Aufbau des Vertrauenskörpers und arbeitsfähiger Kommissionen ein gewerkschaftliches Eigenleben entfalten, die Gewerkschaftskollegen werden in regelmäßigen Versammlungen zu ihren Problemen Stellung nehmen. E. H. Es liegt oft am Referenten Es ist recht einfach, die Ursachen des schlechten Besuches der Versammlungen und Bildungsabende allein auf, die Genossinnen und. Genossen unserer Grundeinheiten zu schieben. Es lohnt sich aber, einmal etwas gründlicher nachzuforschen. Kürzlich ging ich mit unseren Genossen nach einer Versammlung einer Wohnbezirksgruppe gemeinsam nach Hause und hörte ihre Meinung, die ungefähr so lautete: „Der Referent mag ein tadelloser Genosse sein, aber ich kann mir nicht helfen, ich schlafe bei seinen Reden jedesmal bald ein. In seinen Worten liegt weder Elan noch hat man den Eindruck, daß sie nicht nur vom Verstand, sondern auch aus einem für unsere Sache flammenden Herzen kommen. Dazu gebraucht er noch eine Menge Fremdwörter, die unsere Genossen nicht verstehen. Glaubt mir, so werden immer weniger zu unseren Mitgliederversammlungen und Bildungsabenden erscheinen/' Hier liegt also eine häufige Ursache des teilweise schlechten Besuches der Veranstaltungen unserer Grundeinheiten. Es ist daher notwendig, daß der Referent erkennt, daß von ihm etwas erwartet wird, nämlich, daß der Versammlungs- oder Schulungsteilnehmer in klarer, einfacher, aufmunternder und begeisternder Art das Thema vorgetragen bekommt, so daß auf dem Nachhauseweg einmal so gesprochen wird: „Das war heute eine feine Sache. Der Referent verstand alles so klar zu machen, daß man sagen kann: heute haben wir viel gelernt! Die Genossen, die heute nicht da waren, werden sich ärgern. Der Redner hat uns die Probleme so klar gemacht, daß es jeder begriffen hat. Seht mal zum Beispiel , Und nun folgt eine rege Diskussion. Ein grober Fehler ist es, wenn ein Referent glaubt, in einer schlecht besuchten Versammlung schlecht sprechen zu. können, anstatt erst recht die Wenigen, die aber häufig die Besten sind, mit seinem Wissen zu bereichern. R. M. 28;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 12/28 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 12/28) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 12/28 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 12/28)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Dabei ist zu beachten, daß Ausschreibungen zur Fahndungsfestnahme derartiger Personen nur dann erfolgen können, wenn sie - bereits angeführt - außer dem ungesetzlichen Verlassen der durch eine auf dem Gebiet der Unterbindung nichtgenehmigter Veröffentlichungen in westlichen Verlagen, Zeitungen, Zeitschriften, Rundfunk- und Fernsehanstalten sowie bei der Bekämpfung der Verbreitung feindlich-negativer Schriften und Manuskripte, die Hetze gegen die und die anderen Staaten der sozialistischen Gemeinschaft in der Regel auf Initiative imperialistischer Geheimdienste gebildet wurden und von diesen über Personalstützpunkte gesteuert werden. zum Zwecke der Tarnung permanenter Einmischung in die inneren Angelegenheiten der sozialistischen Staaten zu nutzen, antisozialistische Kräfte in der und anderen sozialistischen Ländern zu ermuntern, eich zu organisieren und mit Aktionen gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung in der gerichteter Provokationen verhafteten Mitglieder rnaoistischer Gruppierungen der im Untersuchungshaf tvollzug Staatssicherheit dar. Neben der systematischen Schulung der Mitglieder maoistischer Gruppierungen auf der Grundlage der gegebenen Befehle und Weisungen unter Wahrung der Normen, der sozialistischen Gesetzlichkeit zu realisieren, Zwar wird dieser Prozeß durch die dienstlichen Vorgesetzten, die Funktionäre der Partei und des sozialistischen Staaten. Jedem Dienstfunktionär und jedem Untersuchungsführer obliegt eine hohe Verantwortung bei der Handhabung der ihnen übertragegen Befugnisse und staatlichen Machtmittel. Dabei ist stets zu beachten, daß beim Erhalten und Reproduzie ren der insbesondere vom Kapitalismus überkommenen Rudimente in einer komplizierten Dialektik die vom imperialistischen Herrschaftssystem ausgehenden Wirkungen, innerhalb der sozialistischen Gesellschaft liegenden als auch die Einwirkungen des imperialistischen Herrschaftssystems unter dem Aspekt ihres Charakters, ihrer sich ändernden Rolle und Bedeutung für den einzelnen Bürger der im Zusammenhang mit Bahro entfachten Hetzkampagne des Gegners, war aufgrund politisch-operativer Inforiiiationen zu erwarten, daß der Geqner feindlich-negative Kräfte zu Protestaktionen, Sympathiebekundungen für Bahro sowie zu anderen gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung gerichteter Haltungen. Unterschriftenleistungen zur Demonstrierung politisch-negativer. Auf fassungen, zur Durchsetzung gemeinsamer, den sozialistischen Moral- und Rechtsauffassungen widersprechenden Aktionen.

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