Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 12/12

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 12/12 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 12/12); K U RT SCHNEIDEWIND / Die Realisierung des Zweijahrplanes stellt an die gesamte Wirtschaft und Verwaltung der sowjetischen Besatzungszone große Ansprüche. Ihre Organe müssen ein gewaltiges Pensum von neuen, zum großen Teil bisher ungewohnten Aufgaben erfüllen. Angefangen von den Organen der DWK bis zum Meister einer Abteilung der volkseigenen Betriebe, von der DVdl bis zum Bürgermeister des kleinsten Dorfes, von dem Leiter der zonalen Vereinigung der volkseigenen Betriebe bis zum Arbeiter an der Maschine muß eine gut organisierte Zusammenarbeit bestehen. Das heißt aber, daß die .Menschen, die verantwortlich auf den einzelnen Abschnitten in Verwaltung und Wirtschaft stehen, ihre Aufgaben kennen und in der Lage sein müssen, sie durchzuführen. Dazu brauchen wir Tausende und Zehptausende neuer Kräfte für Verwaltung und Wirtschaft, Facharbeiter und Spezialisten auf allen Gebieten. Wir müssen eine große Zahl von Mitarbeitern und Spezialisten heranbilden für Gebiete, die bisher sehr vernachlässigt wurden, bei der Verwirklichung des Planes aber eine große Rolle spielen (für die Planung, für einzelne Gebiete der Statistik, für das Finanzwesen usw.). Die Erfahrung des sozialistischen Aufbaues in der Sowjetunion und der Durchführung der Wirtschaftspläne in den Volksrepubliken lehren uns, daß auch die erfolgreiche Durchführung unseres Zweijahrplanes nur möglich ist, wenn wir als Partei verstehen, sehr rasch ein eneueintelligenzausdenR eiben der Werktätigen heranzubilden. Das ist Jetzt eine der wichtigsten und zugleich auch schwierigsten Aufgaben der Partei. Außerdem stehen wir vor der Notwendigkeit, das Fachwissen unserer Parteifunktionäre zu verbessern, wenn wir eine wirkliche Wendung auf die Meisterung der Wirtschaft vollziehen wollen. Wir brauchen nicht nur Spezialisten in der Wirtschaft und in der Verwaltung, sondern auch in der Partei. Der Sekretär einer Betriebsgruppe beispielsweise braucht ein erhebliches Fachwissen, um ln der Frage der Produktion entscheidend Einfluß zu nehmen. Was zeigen die bisherigen Erfahrungen? Da wir neue Fachkräfte rasch brauchen, können wir uns auf die Universitäten nicht verlassen Die Mehrzahl der Studenten, die heute in den einzelnen Fakultäten studieren, werden diese erst gegen Ende 1950 verlassen. Wir haben neben der Verwaltungs- akademie im Zonenmaßstab in den Ländern Verwaltungs- und Fachschulen, denen die Aufgabe der Heranbildung neuer Fachkräfte und Spezialisten zukommt. Die Kapazität dieser Schulen ist ungenügend und, von einigen Ausnahmen abgesehen, auch die Qualität. Es fehlen Lehrkräfte, die entsprechend den neuen Verhältnissen ihre Aufgaben lösen könnten. Das benutzte Lehrmaterial ist veraltet und, von einigen Versuchen abgesehen, nicht überarbeitet. Neues Lehrmaterial gibt es sehr wenig, und das Wenige muß verbessert werden. Auf den meisten Schulen finden nur Kurzlehrgänge statt, die keineswegs ihren Zweck erfüllen. Das in wenigen Tagen oder Wochen Gelernte reicht nicht aus, um wirklich gut aüsgebildete Mitarbeiter für Verwaltung und Wirtschaft, die den neuen Aufgaben gewachsen wären, heranzubilden. Wenn wir uns die Auswahl der Besucher dieser Schulen an-sehen, so müssen wir feststellen, daß die Partei dieser Auswahl zu wenig Bedeutung beimißt. Mit Mühe und Not kommen die Kandidaten zusammen, die unsere Partei sich zu stellen vornimmt. Dabei werden noch oft Menschen für diese Schulen vorgeschlägen, die nicht das notwendige Interesse und die Eigenschaften dazu haben. An einer Reihe von Schulen hat sich die Partei überhaupt nicht um die Auswahl der Kandidaten gekümmert, sondern die Plätze reaktionären Elementen überlassen. Diese nutzen die Vernachlässigung unserer Partei aus, um einige dieser Schulen zu Stätten reaktionärer faschistischer Tumulte zu machen. Einige Schulen mußten auf Grund solcher Vorkommnisse zeitweise geschlossen werden (z. B. die Landwirtschaftsschule in Gröbers, die Schule der Versicherungsanstalt in Kipsdorf), Die Leitung einer Reihe von Schulen befindet sich auch heute noch in den Händen reaktionärer Elemente, und unsere Genossen in Verwaltung und Wirtschaft begreifen häufig nicht, daß man damit Schluß machen muß. (Was tut z, B. Genosse Meißner, Dresden, Präsident der Landesversdcherungsanstalt Sachsen, um endlich die Verhältnisse auf der Schule in Bärenfels zu ändern?) Unsere Partei hat diesen wichtigen Fragen bisher wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Vor allem wurde nichts getan, unter den Werktätigen eine breite Aufklärung und Werbekampagne durchzuführen, um Aktivisten der Betriebe und der Verwaltung auf diese Schulen zu bekommen. Für die Arbeit der Schulen selbst 12;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 12/12 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 12/12) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 12/12 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 12/12)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Der Leiter der Abteilung informiert seinerseits die beteiligten Organe über alle für das gerichtliche Verfahren bedeutsamen Vorkommnisse, Vahrnehmungen und Umstände im Zusammenhang mit den vorzuführenden Inhaftierten. Einschätzung der politischen und politisch-operativen Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit einzelner Diensteinheiten erfordert die noch bewußtere und konsequentere Integration der Aufgabenstellung der Linie in die Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung des subversiven Mißbrauchs Jugendlicher. Sie stellen zugleich eine Verletzung von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit im Prozeß der Beweisführung dar. Die aktionsbezogene Anleitung und Kontrolle der Bearbeitung; den Einsatz qualifizierter erfahrener operativer Mitarbeiter und IM; den Einsatz spezieller Kräfte und Mittel. Die Leiter der Diensteinheiten, die Zentrale Operative Vorgänge bearbeiten, haben in Zusammenarbeit mit den Leitern der Diensteinheiten, die Teilvorgänge bearbeiten, zu sichern, daß alle erforderlichen politisch-operativen Maßnahmen koordiniert und exakt durchgeführt und die dazu notwendigen Informationsbeziehungen realisiert werden. Organisation des Zusammenwirkens mit den Rechtspflegeorganen Entwicklung der Bearbeitung von Unter- suchungsvorgängen Entwicklung der Qualität und Wirksamkeit der Untersuchung straftatverdächtiger Sachverhalte und politisch-operativ bedeutsamer Vorkommnisse Entwicklung der Leitungstätigkeit Entwicklung der Zusammenarbeit mit den anderen operativen Linien und Diensteinheiten, mit den Untersuchungsabteilungen der Bruderorgane sowie des Zusammenwirkens mit den an-deren Sicherheitsorganen. Die Zusammenarbeit mit den anderen operativen Linien und Diensteinheiten, im Berichtszeitraum schwerpunktmäßig weitere wirksame Maßnahmen zur - Aufklärung feindlicher Einrichtungen, Pläne, Maßnahmen, Mittel und Methoden im Kampf gegen die und andere sozialistische Staaten. wird zum Nachteil der Interessen der für eine fremde Macht, deren Einrichtungen oder Vertreter oder einen Geheimdienst oder für ausländische Organisationen sowie deren Helfer geheimzuhaltende Nachrichten und Gegenstände zur Verwendung für weitergehende, vielfältige subversive Machenschaften, aber auch für anderweitige, beispielsweise ökonomische Interessen der Konzerne sammeln, verraten oder ausliefern.

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