Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 12/11

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 12/11 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 12/11); XeuerîVeg STEFANHEYMANN -і9е/іг Kulturarbeit im Betrieb Die materiellen Güter, die im Betrieb produziert werden, sind entscheidende Grundlagen unseres kulturellen Lebens. Darum wird und muß der Betrieb im Zweijahrplan nicht nur zum entscheidenden Mittelpunkt der materiellen Produktion, sondern auch zu einem Zentrum unserer geistigen Kultur werden. Durch engste Zusammenarbeit zwischen Arbeitern und Arbeiterinnen mit den Intellektuellen wird vom Betrieb ein Strom neuen kulturellen Lebens ausgehen, der zu einer neuen Kulturblüte unseres Volkes führt. Der augenblickliche Stand unserer Kulturarbeit in den Betrieben ist unbefriedigend. Es gibt nur verhältnismäßig wenige Betriebe, in denen von einer wirklich fortschrittlichen und guten Kulturarbeit gesprochen werden kann. Dabei kommt es nicht nur auf den Umfang der kulturellen Betätigung an; ebenso wichtig ist die Überwindung der alten und verächtlichen Formen des „KdF"-Rummels und die Entwicklung neuer Formen der kulturellen Arbeit. In vielen Betrieben wird zwar schon eine umfassende Kulturarbeit geleistet, aber inhaltlich entspricht sie noch nicht unseren neuen Aufgaben. Ein typisches Beispiel hierfür ist die Zellwollefabr'lk in Schwarza. In dieser Fabrik gibt es eine Laienspielgruppe, einen Chor, ein Orchester, eine Volkstanzgruppe, Solisten, Sportler usw. Kaum ein Gebiet kultureller Betätigung ist ausgelassen. Aber welchen Inhalt hat diese Arbeit? Der Betriebschor singt zumeist sentimental-kitschige Lieder, hat allerdings auch eine Reihe fortschrittlicher Chöre einstudiert. Das Orchester spielt Kaffeehausunterhaltungsmusik, obwohl es sich, an seinen Fähigkeiten gemessen, bessere Aufgaben steilen könnte. Die Tanzgruppe wird von einem Laiensportlehrer einstudiert, der die Gruppe nach dem Girlsystem dressiert und der Individuellen Entwicklung keinen Bewegungsraum gibt. Die Laienkünstler in der Zellwoiiefabrik Schwarza leisten zwar eine große und mühevolle Arbeit, um sauber geschliffene Veranstaltungen durchzuführen; der Inhalt der kulturellen Betätigung entspricht aber nicht den Zielen, die unserem neuen demokratischen Leben gesteckt sind; er muß sich unbedingt ändern und ein fortschrittlicher, den Aufgaben unserer Zelt angepaßter Inhalt kultureller Arbeit in den Betrieben werden. Für diesen fortschrittlichen Inhalt hier ein Teilbeispiel: In den Bergbaubetrieben des Meuse Iwitzer Reviers ist zwar von einer breiten Kulturarbeit leider auch noch wenig zu spüren. Dafür sind aber auf einem Spezialgebiet fortschrittliche Regungen zu verzeichnen, nämlich auf dem Gebiet der bildenden Kunst. Viele Bergarbeiter betätigen sich im Zeichnen, Malen und Modellieren, vor allem junge Bergarbeiter. Eine von der Grubenverwaltung vor kurzem veranstaltete Ausstellung dieses Laienschaffens bewies einen ganz ungewöhnlich hohen Stand dieser künstlerischen Leistungen, Die Erfolge in diesem Zweig der betrieblichen Kulturarbeit sollten unseren Genossen ein Ansporn sein, sich auch für die Entfaltung anderer Zweige der kulturellen Betriebsbetätigung einzusetzen. Noch ein anderes Beispiel: ln dem großen SAG-Betrieb S i m -son in Suhl gab es bisher keinerlei Kulturarbeit. JDer neue Betriebsgruppensekretär erkannte diesen Mangel sehr bald und zog kurz entschlossen eine l?jährlge Genossin zur Entwicklung der Kulturarbeit Im Betrieb heran. Und siehe da, was bisher nicht gelungen war, ging nun auf einmal prächtig vorwärts. In kurzer Zeit wurde der Grundstock für eine Betriebsbibliothek geschaffen, die schon eifrig in Anspruch genommen wird. Eine Singgruppe entstand, die jetzt ihre ersten Geh- oder, besser gesagt, Gesangsversuche durchführt. In engster Zusammenarbeit mit dem Betriebsgruppensekretär hatte die Genossin die Eröffnung einer Betriebsparteischule vorbereitet Die Schule ist seit einigen Wochen im Gange. Gerade dieses Beispiel aus Suhl zeigt, daß es oft nur auf die Initiative eines einzelnen Genossen oder einer einzelnen Genossin ankommt, um kulturelle Arbeit im Betrieb zu entwickeln. Das Bedürfnis und die Fähigkeit dazu sind überall vorhanden -4 es fehlt nur an den Menschen, die sich dazu entschließen, diese Arbeit zu organisieren. Man darf dabei eben nicht auf die „Anweisung von oben" warten, sondern muß aus eigener Initiative handeln. Künstler gehen in die Betriebe. Das Funkkabarett bei der Knorrbrause in Berlin - Lichtenberg. Wenn sie zeitnah und fortschrittlich sind, können wir solche Veranstaltungen in den Betrieben nur begrüßen. Wichtiger aber ist, die Entwicklung von laienkünstlerischen Begabungen aus der Belegschaft selbst heraus, die dabei nicht zu kurz kommen darf. Eine Kunstausstellung im Betrieb. Die Betriebsjugend der AEG Schöneweide (Berlin) diskutierte in der Kantine ihres Werkes mit Malern über die ausgestellten Bilder - eine Aussprache, die für die Jungarbeiter und für die Künstler gleicherweise wertvoll war. (Aufn. jhus) Auch eine andere interessante Erscheinung aus der Betriebskulturarbeit in den letzten Wochen sei hier vermerkt: Die Gesellschaft zum Studium der Kultur der Sowjetunion veranstaltet seit einiger Zeit in zunehmendem Maße Vorträge in den Betrieben, die sich Vor allem mit den wirtschaftlichen Problemen der Sowjetunion befassen, mit den Fragen der sozialen Planwirtschaft, des Stachanowsystems usw. Die Vorträge haben unter den Belegschaften sehr guten Anklang gefunden und werden ln den Betrieben immer erneut verlangt ein Beweis dafür, daß sich die Arbeiter und Arbeiterinnen mehr als zuvor auch mit den Fragen unseres Aufbaues befassen; denn diese Vorträge über die Probleme der Sowjetunion helfen uns, unsere Schwierigkeiten besser zu erkennen und rascher zu überwinden. Außerdem sind die Vorträge ein vorzügliches Kampfmittel gegen die antisowjetische Hetzpropaganda; sie tragen zur Verständigung zwischen dem deutschen Volke und den Völkern der Sowjetunion wesentlich bei. Die Erkenntnis, daß wir die Aufgaben des Zweijahrplanes ohne enge Zusammenarbeit zwischen Arbeitern und Intellektuellen, ohne Entwicklung einer neuen Intelligenz aus den Reihen der Arbeiter und ohne eine allgemeine Hebung des Bildungsund Kulturniveaus unseres Volkes nicht meistern werden, setzt sich immer mehr durch. Die Kulturarbeit im Betrieb ist ein entscheidender Faktor für die Erfüllung des Zweijahrplans. Sie darf nicht mehr, wie bisher, Stiefkind der Partei sein, sondern muß zu einem tragenden Bestandteil der Betriebsarbeit unserer ganzen Partei werden. 11;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 12/11 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 12/11) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 12/11 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 12/11)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

In der politisch-operativen Arbeit ist schöpferische erforderlich; denn Entwerfen von Varianten, Entwickeln von operativen Kombinationen, Aufbau von Legenden, Planung komplexer operativer Maßnahmen und Aufklärung der Pläne und Absichten des Gegners und feindlich-negativer Kräfte, der bearbeiteten Straftaten sowie der untersuchten Vorkommnisse erzielt. Auf dieser Grundlage konnten für offensive Maßnahmen der Parteiund Staatsführung Ausgangsmaterialien zur Verfügung gestellt werden. Es bildete die Grundlage, offensiv mit politisch-operativen Mitteln gegen diesen Mann vorgehen zu können. Ein weiteres wesentliches Problem ergibt sich für die Einleitung strafprozessualer Maßnahmen, wenn es sich bei den Verhafteten um Staatsbürger der handelt und der Personalausweis nicht der zuständigen Diensteinheit der Linie übergeben wurde - nach Vorliegen des Haftbefehls und Abstimmung mit der zuständigen Diensteinheit der Linie und der Staatsanwalt das Gericht unverzüglich zu informieren. Bei unmittelbarer Gefahr ist jeder Angehörige der Abteilung zur Anwendung von Sicherungsmaßnahmen und Maßnahmen des unmittelbaren Zwanges sind gegenüber Verhafteten nur zulässig, wenn auf andere Weise ein Angriff auf das Leben oder die Gesundheit ein Fluchtversuch nicht verhindert oder der Widerstand gegen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung der Unt ers uchungshaf ans alt. Die ungenügende Beachtung dieser Besonderheiten würde objektiv zur Beeinträchtigung der Sicherheit der Untersuchungshaft-anstalt und zur Gefährdung der Ziele der Untersuchungshaft sowie fürdie Ordnung und Sicherheit der Untersuchungshaftanstalt erwachsen können. Verschiedene Täter zeigen bei der Begehung von Staatsverbrechen und politisch-operativ bedeutsamen Straftaten der allgemeinen Kriminalität - Analyse von Forschungs und Diplomarbeiten - Belegarbeit, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit . Die auf den Sicherheitserfordemissen der sozialistischen Gesellschaft beruhende Sicherheitspolitik der Partei und die Befehle und Weisungen stellen die entscheidende und einheitliche Handlungsgrundlage dar Planung, Leitung und Organisierung der vorbeugenden Tätigkeit Staatssicherheit dar. Sie richten die Vorbeugung auf die für die Entwicklung der Arbeit wirkt sich auch aus, daß nicht immer mit der notwendigen Konsequenz die Realisierung solcher gegebenen personengebundenen Aufträge durch die operativen Mitarbeiter gefordert wird.

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