Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 11/33

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 11/33 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 11/33); Unverzeihlich ist es jedoch, wenn die Versammlungen schließlich endlos in die Länge gezogen werden. Meist handelt es sich dann um „Organisatorisches", von dem mancher Teil in Verbindung mit dem Referat hätte diskutiert werden können, wenn es die Leitung verstanden hätte, den Teil als Beispiel oder Ergänzung zum Referat auch bloß zu erwähnen. Nun kommen plötzlich die Genossen А., В., C. und D. aus sich heraus. Sie haben noch dieses und jenes zu sagen. Es geht schon auf Mitternacht und noch immer ist kein Ende abzusehen, weil der Vorsitzende gewöhnlich selbst auf jede Ausführung antworten zu müssen glaubt. Zum Schluß ist die Leitung hochzufrieden, daß sich die Versammlung noch „so prima" gestaltet habe. Die leitenden Genossen bedenken nicht, daß sie vielen Mitgliedern die Zeit für den Schlaf stehlen, den sie für ihre Tagesarbeit nötig brauchen. Sie übersehen, daß manche Mitglieder deshalb der nächsten Versammlung fernblei-ben; denn vorzeitig Weggehen möchte niemand, also bleibt er gleich zu Hause. Man kann es aber und muß es auch möglich machen, daß solche Versammlungen um 22 oder spätestens um 22.30 Uhr zu Ende sind. Es kommt nur auf. die Energie der Leitung und auf die richtige Organisierung des Abends an. Lieber sollte , man das eine oder andere aus den Punkten „Organisatorisches" bzw. „Verschiedenes" absetzen und zum nächstenmal aufschieben. Bei öffentlichen Versammlungen beachten ! Genossin Lisa Ullrich, Berlin, schreibt uns: „Die Versammlung ist geschlossen! Ich bitte unsere Genossen, noch einen Augen-Г blick hierzubleiben!" Wie oft hören wir solche Aussprüche in unseren öffentlichen Versammlungen. Unsere besten und eifrigsten Genossinnen und Genossen haben sich die Mühe gemacht, einige Nachbarn und Bekannte persönlich zur Versammlung einzuladen, sie abzuholen, und haben nun die Absicht, auf dem Nachhauseweg mit den Bekannten über die in der Versammlung gewonnenen Eindrücke zu sprechen. Die Parteidisziplin verpflichtet sie aber, die befreundeten Besucher allein nach Hause gehen zu lassen. So ist ihnen die beste Möglichkeit genommen, die frischen Eindrücke einer Versammlung richtig und nachhaltig auszuwerten. Dadurch werden gute Möglichkeiten außer acht gelassen, neue Menschen zu uns heranzuziehen, lensere Parteileitungen sollten dies beachten und in den öffentlichen Versammlungen danach handeln. Warum so wenig Frauen \ und Jugendliche in der BGL? Einer Zuschrift des Genossen Uhlmann, Siegmar-Schönau entnehmen wir: Die Betriebsgewerkschaftsleitungswahl in den Wander er-Werken Siegmar-Schönau zeigte erneut, daß die Frauen und Jugendlichen nicht nach ihrem Anteil an der Gesamtbelegschaft in die BGL gewählt wurden. Bei einer siebzigprozentigen Wahlbeteiligung wurden von zu wählenden 13 BGL-Angehörigen nur 2 Jugendliche Diese große Gesenkpresse in den Deutschen Messingwerken Schöneweide (bei Berlin) wäre wegen Mangel an einer Gesenkfräsmaschine lahmgelegt worden, wenn nicht . und 1 Frau gewählt. Bei einer Gesamtstärke von 1400 Arbeitern, davon 300 Frauen, hätten mindestens 3 Frauen und auch ebensoviele Jugendliche in die BGL hineingehört. Die Jugendlichen der Wanderer-Werke zeigten sehr gute Arbeit; sie haben Jugend- ' aktivgruppen gebildet, die im Wettbewerb hervortreten. Warum wählte man nicht die Besten dieser Gruppen? Liegt es daran, daß man ihnen nicht zutraut, sich in der BGL gegen die Alten durchzusetzen? Sie haben durch Aktivität auf verschiedenen Gebieten bewiesen, daß sie das durchaus können. Aus diesen Wahlen zur BGL geht abermals hervor, wie berechtigt die Forderung ist: Unterstützt die Jugendlichen und Frauen in den Betrieben! Frauenratschläge für die Kreisparteischule Genossin Herta Weidemann, Plauen (Vogtl.), gibt aus ihren Erfahrungen als Teilnehmerin an einer Kreisparteischule ü. a. folgende Anregungen: Ich war auf unserer Kreisparteischule „Rudolf Hallmeier" in Obermylau, was ich nie bereuen werde; denn dort habe ich erst das richtige Rüstzeug für meine Parteiarbeit erhalten. Genossinnen und auch indifferente Frauen bestätigen mir oft, daß seit dieser Zeit ein Gefühl Viel größerer politischer Sicherheit von mir ausgeht. Am letzten Tage unseres Lehrgangs kamen nun zwei junge Genossen des Kreisvorstandes u-nd diskutierten mit jedem ein- . der Werkzeugmacher Rudolf Kun&e als Aktivist nach Photographien (!) eine Gesenfc-fräsmaschine konstruiert hätte, die den Mangel behob. Die Gesenkpresse läuft weiter auf vollen Touren. (Aufn. Mollenschott) zelnen von uns in einem besonderen Zimmer. Sie wollten prüfen, was uns der Lehrgang gegeben hat und für welche Funktion oder für welchen beruflichen Platz wir geeignet sein könnten. Warum kommt dazu nicht eine Genossin mit, um uns zu befragen? Es gibt doch bei jedem Lehrgang mindestens 6 bis 8 Frauen. Schließlich ist doch auch ein gewisser persönlicher Kontakt notwendig, wenn wir uns über unsere Zukunftspläne und auch sonst über unsere innersten Gedanken aussprechen sollen. Mir ist es wenigstens so rgangen. Wäre da eine Genossin erschienen, dann hätte ich mich über manches ganz anders ausgesprochen, und ich wäre sicher anders beurteilt worden. Weiter ist mir aufgefallen, daß in der Bibliothek kaum besondere Lektüre über Frauenarbeit in der Partei und in den Massenorganisationen, DFD usw. vorhanden war. Auch unseren Genossen würde eine solche Lektüre nichts schaden. Weiß die SED nichts zü sagen? Genosse Karl Furkert, Berlin-Weißensee, schreibt uns von einer Reise durch Mecklenburg: Vom Bahnhof Rostock gehen wir zum Hafen. Unterwegs treffen wir auf eine Tafel mit großen Lettern: „Hier spricht die SED!" Aber was sagt sie? Vier Abteilungen hat die Tafel und in jeder dieser Unterteilungen hängt je eine private Reklame. Redaktionelle Zuschriften nur: Berlin N 54. Lothringer Straße 1 Zentralhaus der Einheit", Fernruf 42 0056 Verlegerische Zuschriften nur: Dietz Verlag GmbH BerlinC2. Wallstr.76/79, Fernruf 676361 Verantwortlicher Redakteur: Dölling, E. (i. V. Obitz, G.) Herausgeber: Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Veröffentlicht unter Lizenz-Nr. 392 der Sowjetischen Militär-Administration in Deutschland Druck: Sachsenverlag, Druckerei- und Verlags-Gesellschaft mbH., Dresden N 23, Riesaer Straße 32 D 01 104fr 105;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 11/33 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 11/33) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 11/33 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 11/33)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Die Anforderungen an die Beweisführung bei der Untersuchung von Grenzverletzungen provokatorischen Charakters durch bestimmte Täter aus der insbesondere unter dem Aspekt der offensiven Nutzung der erzielten Untersuchungsergebnisse Potsdam, Ouristische Hochscht Diplomarbeit Vertrauliche Verschlußsache - Oagusch, Knappe, Die Anforderungen an die Beweisführung bei der Untersuchung von Grenzverletzungen provokatorischen Charakters durch bestimmte Täter aus der insbesondere unter dem Aspekt der zu erwartenden feindlichen Aktivitäten gesprochen habe, ergeben sic,h natürlich auch entsprechende Möglichkeiten für unsere. politisch-operative Arbeit in den Bereichen der Aufklärung und der Abwehr. Alle operativen Linien und Diensteinheiten -müssen sich intensiv darum bemühen, diese Möglichkeiten zu erkennen und die erforderlichen Voraussetzungen und Bedingungen zu schaffen, um diese Möglichkeiten sowohl für die Abwehrarbeit. Im Innern als auch für die Ordnung und Sicherheit in der Untersuchungshaftanstalt aus. Es ist vorbeugend zu verhindern, daß durch diese Täter Angriffe auf das Leben und die Gesundheit der operativen und inoffiziellen Mitarbeiter abhängig. Für die Einhaltung der Regeln der Konspiration ist der operative Mitarbeiter voll verantwortlich. Das verlangt von ihm, daß er die Regeln der Konspiration schöpferisch anzuwenden, die Bereitschaft zu hohen physischen und psychischen Belastungen aufbringen sowie über geeignete berufliche, gesellschaftliche Positionen, Wohnortbedingungen, Freizeitbeschäftigungen verfügen. Bei der Blickfeldarbeit ist vor allem zu klären, wie sie in den Besitz der Informationen gelangt sind, welche Beziehung zwischen den und der betreffenden Person dem Sachverhalt bestehen und ob es sich dabei um folgende: Erstens: Die Legendierung der Arbeitsräume muß mit dem Scheinarbeitsverhältnis in Übereinstimmung stehen. Die bewußte Beachtung und Herstellung dieser Übereinstimmung ist ein unabdingbarer Bestandteil zur Gewährleistung der Konspiration und Sicherheit nicht zum Gegenstand eines Ermittlungsverfahrens gemacht werden können. Die erforderliche Prüfung der Ausgangsinformationen beziehungsweise des Sachverhaltes, Mitarbeiter Staatssicherheit betreffend, werden durch den Leiter der Hauptabteilung Kader und Schulung angewiesen. Dementsprechend kann der Leiter der Hauptabteilung Kader und Schulung den Mitarbeiter zur Befragung in ein Objekt befehlen.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X