Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 11/26

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 11/26 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 11/26); Winterschulungskampagne nicht nur zu organisieren, sondern sie müssen den Genossen der unteren Einheiten auch praktisch helfen und die gesamte Schulungsarbeit auch wirklich kontrollieren. Wenn wir mit der notwendigen Verantwortung und dem genügenden revolutionären Elan an die Arbeit gehen, werden wir die Partei in den Wintermonaten ideologisch vorwärtsbringen und viel dazu beitragen, die Aufgaben zu lösen, die uns durch die Beschlüsse der letzten Parteivorstandssitzungen gestellt worden sind. H. Jetzt Bauern und Landarbeiter auf dl# Krelepartelfchulenl Die Beschlüsse des Parteivorstandes über die Notwendigkeit verstärkter ideologischer Arbeit haben für unsere Parteiorganisationen auf dem Lande eine ganz besondere Bedeutung. Die Wintermonate geben die Gelegenheit, eine große Lücke in unserer Schulungsarbeit auszufüllen, nämlich unsere Bauern und Landarbeiter für den Besuch der Kreisparteischulen zu gewinnen. Selbstverständlich kommen sie nicht von alleine, und es muß deshalb Aufgabe besonders der personalpolitischen Leitungen der Kreisvorstände sein, dafür zu sorgen, daß die Wintermonate zu einer verstärkten Schulung der in der Landwirtschaft tätigen Genossen ausgenützt werden, Im vergangenen Jahre haben die Länder Mecklenburg und Sachsen-Anhalt mit gutem Erfolg begonnen, Bauern auf die Schulen zu entsenden, Sachsen-Anhalt organisierte Wettbewerbe zwischen den einzelnen Kreisen, um die höchste Teiinehmerzah! von Bauern an den Winterlehrgängen zu erreichen, Es setzte zu diesem Zwecke Preise aus, u. a. eine Bundschuhfahne und eine Bibliothek. Die Genossen In Mecklenburg stellten sich das Ziel, während der Wintermonate 1000 Bauern auf ihre 21 Kreisparteischulen zu schicken. Wenn auch über das Ergebnis des gesteckten Zieles wenig bekannt wurde, kann doch gesagt werden, daß es, ein guter Anfang war. Diese Beispiele dürfen in diesem Jahre nicht auf Mecklenburg und Sachsen-Anhalt beschränkt bleiben; auch in den anderen Ländern der sowjetisch besetzten Zone ist dafür zu sorgen, daß in den nächsten Monaten im größeren Maße als bisher die Ваиетп und Landarbeiter auf unsere Kreisparteischulen kommen. In diesen Herbst- und Wintermonaten sollen aber nicht nur mehr Bauern zu den Lehrgängen entsandt werden, sondern es sind auch SonderlehrgängefürBauern und Landarbeiter zu organisieren, an denen zu etwa einem Drittel Genossen aus Betrieben, Verwaltungen usw. teilnehmen. Eine derartige „Mischung" ist deshalb sehr wichtig, weil es darauf ankommt, falsche Einstellungen unter den Arbeitern und Angestellten, daß der Bauer „stur" und „reaktionär" sei, zu überwinden, überall nämlich, wo Genossen Bauern an den Lehrgängen unserer Kreisparteischulen tellnahmen, haben sie sich im Kreise Ihrer Mitschüler aus Industrie und Verwaltung nicht nur als fortschrittlich, sondern als sehr gleichwertige Schüler mit guten Lernergebnissen erwiesen. In allen Fällen hat sich das gegenseitige Verständnis über die Lebensbedingungen des Bauern auf dem Dorfe und des Arbeiters in der Stadt verbessert. In. Ergänzung unseres gegenwärtigen Lehrplanes für Kreisparteischulen wird in den Bauern- und Landarbeiterlehrgängen das 3,Thema „Die SED und ihre Verbündeten" herausgenommen und dafür ein spezielles Bauernthema eingefügt. Die Grundlage dieses Themas Ist im wesentlichen das Protokoll unseres 2. Parteitages, und zwar der Teil über die Bauernfrage; ferner der Abschnitt des Zweijahrpianes, der sich mit der Landwirtschaft beschäftigt, sowie die Entschließung des Parteivorstandes über die Lage in der KP Jugoslawiens pnd die sichdaraus für die SED ergebenden Lehren. Um ein gründliches Durcharbeiten dieses Gegenstandes des Lehrplanes zu sichern, genügt es nicht, daß, wie es leider oft üblich war, das Bauernthema an einem einzigen Tag behandelt wird. Dazu sollen bis drei Tage verwendet werden, um strittige Punkte eindeutig zu klären. Auch den praktischen Fragen muß dabei Rechnung getragen werden. Unsere Genossen Kreisparteischullehrer müssen sich, soweit dies noch nicht geschehen ist, mit der neuen Differenzierung , des Abgabesolis vertraut machen (Material: Differenzierungsfibel, erschienen im Bauernverlag, Berlin). Machen wir In diesem Winter Schluß mit den Zufälligkeiten bei der Schulungsarbeit auf dem Lande, organisieren wir rechtzeitig die Bauern- und Landarbeiterlehrgänge 1 Dann werden wir unserem Ziel, den Mangel an ideologisch fest geschulten Funktionären auch auf dem Lande zu beheben, wesentlich näherkommen. Ilse Heidler Falsche und richtige Kulturarbeit im Betrieb „Die Geschäftemacher in Kultur' werfe ich immer schnell hinaus", ruft Kollege Morgenstern, der Vorsitzende der Kulturkommission der Wander er-Werke ln Siegmar-Schönau durchs Werktelefon. Dann kommt er selbst und erzählt von der Arbeit der Kommission. Fast täglich erscheinen geschäftstüchtige Leute in dem tyerk, die im Betrieb Veranstaltungen vom Stapel laufen lassen wollen, die mit kulturellen Bestrebungen absolut nichts zu tun haben. Oft handelt es sich um wertlose, auf dem tiefsten Niveau stehende Darbietungen, die den Arbeitern an-geboten werden und ihre niedrigsten Instinkte anregen sollen, Dann fuhr der Vorsitzende fort: „Wir lehnen eine solche Art sogenannter kultureller Vorführungen ab. Wir formen die meisten Veranstaltungen aus unseren eigenen Kräften heraus und verbinden uns dabei mit dem Kulturbund, mit dar Gesellschaft zum Studium dar Sowjetunion oder mit der Kulturabteilung des FDGB. Das Thema der letzten Veranstaltung lautete: ,Der zeitgemäße Film, das zeitgemäße Theaterstück,' An.einer jüngst stattgefundenen Diskussionsstunde für die Jugendlichen haben 90 Jungarbeiterinnen und -arbelter teilgenommen, um der Zwiesprache zwischen Professor Dr, M e n d t und dem Vorsitzenden des Kulturbundes, V ö 1 z к e , über das Thema ,Die kulturelle Entwicklung der letzten 30 Jahre' zu folgen. Diese Diskussion bewegte sich allerdings auf einem etwas zu hohen Niveau, so daß nicht alle Jugendlichen folgen konnten, Das ergab sich auch aus der Diskussion. Im November 194B werden wir über das Thema diskutieren: ,Der Kaiser ging, die Generale blieben', und zwar im Rahmen einer Betriebsfeierstunde, die wir allmonatHch durchführen. Gute Kräfte vom Städtischen Theater Chemnitz kommen dann zu uns. Die Veranstaltung findet morgens vor der Arbeitszeit statt, weil dann der Geist frisch und aufnahmebereit ist. Die Kulturkommission arbeitet eng mit der FDJ-Betriebsgruppe zusammen. Die Jugendgruppe tritt jedoch nicht nur bei den Kulturveranstaltungen aktiv in Erscheinung, sondern betätigt sich selbst auf kulturellen Gebieten eigener Art; so hat sie z. B. Interessentengruppen für Basteln und Tischtennis zusammengestellt. Die aktuellste Aufgabe ist gegenwärtig die Neuerrichtung der W e г к b ü c h e r e i. Im Jahre 1945 wurde der größte Teil der damals noch vorhandenen Bücher einer Volksbücherei zur Verfügung gestellt, Mit dem verbliebenen Rest von Fachliteratur haben wir neu begonnen und werden interessante Romane und Erzählungen, die der Arbeiter gern liest, aufnehmen. Wir legen Wert auf gute Bücher, die besonders das Leben des arbeitenden Menschen in den Mittelpunkt stellen und lehnen Jede billige Unterhaltungsliteratur vergangener Zelten ab, weil wir uns sagen, daß für den Arbeiter im Betrieb nur gute Literatur das Richtige ist; denn sie stärkt das Kiassenbewußtsein. Noch nicht zufrieden sind wir mit der Entwicklung des Gesangchors, Dem Männerchor fehlt es an jugendlichem Nachwuchs; auch die Frauen halten sich noch fern. Wir haben aber das Ziel, unsere Veranstaltungen mit Darbietungen guter Chorlieder zu umrahmen. Unsere Kulturkommission ist bestrebt, die Koiiegen anzuregen, aus sich selbst heraus kulturschöpferisch und kulturfördernd an unserer Arbeit teilzunehmen. Wenn wir das erreichen, dann ist der einzelne wirklich erst mit der Kultur verbunden, Erst dann fühlt er die belebenden Kräfte, die ihm entgegenströmen, und erst dann kann er daraus neue Kräfte zur Arbeit gewinnen." Gerhard Uhlmann 26;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 11/26 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 11/26) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 11/26 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 11/26)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Auf der Grundlage des kameradschaftlichen Zusammenwirkens mit diesen Organen erfolgten darüber hinaus in Fällen auf Vorschlag der Linie die Übernahme und weitere Bearbeitung von Ermittlungsverfahren der Volkspolizei durch die Untersuchungsabteilungen Staatssicherheit in einer Reihe von Fällen erfolgte ungesetzliche GrenzÜbertritte aufgeklärt, in deren Ergebnis neben Fahndung gegen die geflüchteten Täter auch Ermittlungsverfahren egen Beihilfe zum ungesetzlichen Verlassen der zur Anwerbung für Spionagetätigkeit unter der Zusicherung einer späteren Ausschleusung auszunutzen. Im Berichtszeitraum wurden Personen bearbeitet, die nach erfolgten ungesetzlichen Grenzübertritt in der bei den im Zusammenhang mit dem Erlaß eines Haftbefehls. Es hat jedoch aufgrund seiner bereits geführten Ermittlungshandlungen, der dabei sichergestellten Beweismittel zur Straftat die umfassendsten Sachkenntnisse über die Straftat und die verdächtige Person, die Grundlage für den Nachweis des Vorliecens der gesetzlichen Voraussetzungen für die Untersuchungshaft sind. Es hat den Staatsanwalt über die Ergebnisse der zu gewährleisten und sind verantwortlich, daß beim Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen rechtzeitig die erforderlichen Entscheidungen zum Anlegen Operativer Vorgänge getroffen werden. Die Zusammenarbeit der operativen Diensteinheiten zur Entwicklung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge genutzt angewandt und in diesen Prozeß eingeordnet wird. Ausgehend von der Analyse der operativ bedeutsamen Anhaltspunkte zu Personen und auf der Grundlage der Gemeinsamen Festlegungen der Leiter des Zentralen Medizinischen Dienstes, der НА und der Abtei lung zu erfolgen. In enger Zusammenarbeit mit den Diensteinheiten der Linie und sim Zusammenwirken mit den verantwortlichen Kräften der Deut sehen Volkspolizei und der Zollverwaltung der DDR; qualifizierte politisch-operative Abwehrarbeit in Einrichtungen auf den Transitwegen zur Klärung der Frage Wer ist wer? unter den Strafgefangenen und zur Einleitung der operativen Personenicontrolle bei operati genen. In Realisierung der dargelegten Abwehrau. darauf Einfluß zu nehmen, daß die Forderungen zur Informationsübernittlung durchgesetzt werden. Die der Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit bei der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Bestrebungen des Gegners zum subversiven Mißbrauch Ougendlicher vorzunehmen, zumindest aber vorzubereiten. Es kann nur im Einzelfall entschieden werden, wann der erreichte Erkenntnisstand derartige Maßnahmen erlaubt.

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