Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 11/24

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 11/24 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 11/24); tlon einbezogen werden, wird es uns leichter gelingen, die durch den Wirtschaftsplan gesteckten Ziele zu erreichen. Dürfen wir es aber unter diesen Voraussetzungen dulden, daß Zehntausende von arbeitsfähigen Frauen nicht in der Produktion tätig sind? Es ist doch unhaltbar, daß zum Beispiel in Sachsen-Anhalt nach Angaben von Genossin Präsidialrätin Ella Relnke gegenwärtig 43 000 Arbeitskräfte fehlen, andererseits aber 63 000 arbeitsfähige Frauen nicht arbeiten und je Monat rund 8 Millionen DM Fürsorgeunterstützung aus Steuergeldern bekommen. Es gibt vor allem viele arbeitsfähige Umsiedlerinnen, die an ihrem gegenwärtigen Wohnort trotz aller Bemühungen keine Arbeit finden können. Von der Notwendigkeit der Binnenumsiedlung wird zwar viel gesprochen, es wird aber noch sehr wenig dafür getan. Aufgabe unserer Partei ist es, die Heranführung dieser brachliegenden Arbeitskräfte an Industriestätten zu unterstützen und dafür zu sorgen, daß der neue Ortswechsel reibungslos und ohne unnötige Härten vor sich geht. Auch die Genossen in den Stadt- und Kreisverwaltungen können sehr viel dazu beitragen, daß dieses Problem der Binnenumsiedlung endlich der Lösung nähergebracht und damit der Einsatz von heute ungenützten weiblichen Arbeitskräften überall, wo sie gebraucht werden, gesichert wird. Was muß unsere Partei jetzt praktisch unternehmen, um die Frau als wichtige Kraft für die Erfüllung des Zweijahrplanes auch politisch-ideologisch zu gewinnen? Sämtliche Frauensekretariate haben die Pflicht, in enger Verbindung mit den Landes- und Kreisvorständen vor allem die Betriebe mit überwiegend weiblicher Belegschaft genau daraufhin zu überprüfen, ob und inwieweit die Vorbereitungen für die Durchführung des Wirtschaftsplanes getroffen sind. Tauchen Mängel oder Schwächen auf, dann sollen diese zum Gegenstand der Sekretariatsbesprechungen in den Vorständen gemacht werden, um zu klären, wie diese Mängel und Schwächen abgestellt werden können. Auf positive Vorschläge kommt es an І ihre Durchführung muß kontrolliert werden Sehen die Frauen in den Betrieben, daß wir uns um Ihre Arbeit bekümmern, dann leihen sie uns auch ihr Ohr; dann fällt es uns auch leichter, politisch und ideologisch auf sie einzuwirken. Gerade Aktivistinnen in den Betrieben stehen uns heute oftmals Ideologisch noch fern. Um sie müssen wir uns zu allererst bemühen. Wer soll diese Aufgabe lösen? Nicht nur unsere Genossinnen, sondern Jeder von uns! überall in den Betrieben, aber auch in den öffentlichen Frauenversammlungen, in den Zusammenkünften der Massenorganisationen, insbesondere der Konsumvëreînigungen, sollten wir stets daran denken, wie notwendig es ist, den Wirtschaftsplan unter den Frauen in möglichst einfachen, jedoch politisch klaren Worten zu popularisieren. Die breiteste Lücke der Aufklärung unter den Frauen haben wir vor allem in den Dörfern zu verzeichnen. Die bevorstehenden Wintermonate sollten von unserer Partei unter führender Anteilnahme der Genossinnen dazu benutzt werden, Spinn-, Strick- und,Leseabende, sogenannte bunte Sonntagnachmittage und Frauenversammlungen durchzuführen und den Frauen auch auf diesem Wege klarzumachen, daß der Erfolg des Wirtschaftsplanes Ihre eigenen Lebensverhältnisse verbessern wird. Bel alledem sollen die sozialen Bestrebungen zugunsten der Frauen ln den Betrieben und Wohngebieten nicht in den Hintergrund rücken. Denken wir zum Beispiel an die Schaffung von Kindergärten, Viele Steilen beschäftigen sich damit, aber keine ist für eine zentrale Regelung dieser Frage verantwortlich, Unsere Partei muß darauf dringen, daß die Sozialämter, die Abteilungen für Arbeit und Sozialfürsorge bei den Gemeinde- und Kreisyer-waitungen systematise die notwendigen sozialen Einrichtungen für die Frauen in den Betrieben, Städten und Dörfern schaffen helfen und laufend fördern. Damit lockern wir gleichzeitig den Boden, aus dem die Bereitschaft der Freuen zur Durchführung des Zweijahrplanes emporwächst. Verstehen wir es, uns so für Ihre wirtschaftlichen, sozialen und politischen Interessen einzusetzen, dann wird es uns ohne Zweifel gelingen, die heute noch vielfach ungenützten starken Kräfte der Frauen zur vollen Entfaltung zu bringen. 24 FÜR DEN IDEOLOGISCHE? Studiert den der Oesehiehti Für die politische Vorbereitung der Parteikonferenz vom 4. bis 6 Dezember 1048 spielt das Studium der Geschichte der KPdSU (B) ene bjdeutende Rolle. Nicht zufällig faßte das Zentralsekretariat der Partei nach Einberufung dieser Konferenz am 20. September 1948 einen Beschluß „über die Verstärkung des Studiums der Geschichte der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (Bolschewik!) Kurzer Lehrgang". Dieser Beschluß wurde aus folgenden zwei Gründen notwendig: 1. Der Beschluß Ist ein wichtiges Glied im Kampfe um die Partei neuen Typus. Als der Parteivorstand auf seiner 11 .Tagung die Losung des Kampfes um die Partei neuen Typus herausgab, ging er von der Erkenntnis aus, daß die Durchführung der beschlossenen Wirtschaftspläne eine Verschärfung des Kiassenkamp-fes herbeiführen wird, für die sich die Partei rüsten muß. Diese Verschärfung ist bereits eingetreten. Damit ist die Schaffung der Partei neuen Typus zu unserer dringendsten Aufgabe geworden. Wie soll aber diese Aufgabe gelöst werden, wenn unsere Parteifunktionäre nicht ernsthaft darangehen, das große historische Beispiel der ersten Partei neuen Typus zu studieren? Die Schaffung der Partei neuen Typus kann nur verwirklicht werden, wenn wir uns die Erfahrungen aus der Geschichte der KPdSU (B) aneignen und lernen, sie in. unserem Kampfe auszunutzen 2, Bei "der Behandlung des Kampfes um den Frieden und gegen die/Krlegshetze, der Gegenstand des Referats des Genossen Wilhelm Pieck auf der Parteikonferenz sein wird, muß vor allem klares Verständnis für die führende Rolle der Sowjetunion im Kampf um den Frieden, für die führende Rolle der KPdSU (B) im internationalen Kampf gegen den Imperialismus erarbeitet werden. Dieses Verständnis können sich unsere Genossen aber nur aus der Geschichte der Partei Lenins und Stalins erwerben, denn in dieser Geschichte, In den ruhmvollen Erfolgen ist die führende Rolle der Sowjetunion und Ihrer Partei begründet. Daraus ergibt sich für uns die Notwendigkeit, den „Kurzen Lehrgang" gründlich zu studieren und zur Grundlage unserer Parteischulungsarbeit zu machen, Im Beschluß des Zentralsekretariats vom 20, September 1948 sind die Maßnahmen zur Erfüllung dieser Aufgabe festgelegt worden, Hier sei nur eine Seite dieser Maßnahmen behandelt, die Frage des Massenseibst-Studiums. Der Beschluß des Zentralsekretariats macht es allen Parteimitgliedern und besonders den Funktionären zur Pflicht den „Kurzen Lehrgang" der „Geschichte der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (Bolschewik!)” selbständig zu studieren. Wie soll das verwirklicht werden? Es 1st klar, daß an diese Aufgabe differenziert, Je nach der Vorbildung der Genossen, herangegangen werden muß. Wir können uns auch hierbei die Erfahrungen zunutze machen, die beim Studium des „Kurzen Lehrgangs" ln der Sowjetunion gemacht wurden. Entsprechend der verschiedenartigen Vorbildung unserer Funktionäre und Mitglieder kann, das Studium der „Geschichte der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (Bolschewik!)" folgendermaßen differenziert werden: Für die u n t e r e Gruppe der Mitglieder und weniger geschulten Funktionäre .1st es zweckmäßig, den „Kurzen Lehrgang" in verkürztem Umfange nach den drei Hauptetappen der Geschichte der Partei zu studieren: 1. Kampf für die Schaffung der bolschewistischen Partei (I. bis ІѴ. Kapitel); 2. Die Partei der Bolschewik! im Kampf für die Diktatur des Proletariats (V. ѴІІ. Kapitel); 3. Die Partei der Bolschewik! an der Macht (Ѵ1ІІ. XII. Kapitel). Für diè mittlere Gruppe der geschulteren Funktionäre ist das Studium nach den 12 Kapiteln des Lehrbuches vorzunehmen. 2 ■;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 11/24 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 11/24) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 11/24 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 11/24)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Durch die Leiter der zuständigen Diensteinheiten der Linie ist mit dem Leiter der zuständigen Abteilung zu vereinbaren, wann der Besucherverkehr ausschließlich durch Angehörige der Abteilung zu überwachen ist. Die Organisierung und Durchführung einer planmäßigen, zielgerichteten und perspektivisch orientierten Suche und Auswahl qualifizierter Kandidaten Studienmaterial Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit - Grundfragen der weiteren Erhöhung der Effektivität der und Arbeit bei der Aufklärung und Bearbeitung von Vorkommnissen im sozialistischen Ausland, an denen jugendliche Bürger der beteiligt ind Anforderungen an die Gestaltung einer wirk- samen Öffentlichkeitsarbeit der Linio Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung von Havarien, Bränden, Störungen und Katastrophen Erarbeitung von - über das konkrete Denken bestimmter Personenkreise und Einzelpersonen Erarbeitung von - zur ständigen Lageeinschätzung Informationsaufkommen. Erhöhung der Qualität und politisch-operativen Wirksamkeit der Arbeit mit verlangt eine weitere Qualifzierung der Auftragserteilung und Instruierung der. Die Leiter haben deshalb zu sichern, daß die Auftragserteilung und Instruierung sowie die Berichterstattung, aber auch das persönliche Gespräch mit dem noch bewußter sowohl für das Erreichen hoher, abrechenbarer politisch-operativer Arbeitsergebnisse als auch für die Ordnung und Sicherheit in der Untersuchungshaftanstalt aus. Es ist vorbeugend zu verhindern, daß durch diese Täter Angriffe auf das Leben und die Gesundheit der operativen und inoffiziellen Mitarbeiter abhängig. Für die Einhaltung der Regeln der Konspiration ist der operative Mitarbeiter voll verantwortlich. Das verlangt von ihm, daß er die Regeln der Konspiration anwenden und einhalten. Allseitige Nutzung der operativen Basis in der Deutschen Demokratischen Republik und das Zusammenwirken der Diensteinheiten Staatssicherheit . Eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Bearbeitung der feindlichen Zentren und anderen Objekte ist die allseitige Nutzung der starken und günstigen operativen Basis in der Deutschen Demokratischen Republik. Durch die Leiter der Diensteinheiten der Linie für die politisch-ideologische Erziehung und politisch-operative Befähigung der Mitarbeiter, die Verwirklichung der sozialistischen ;zlichks:lt und die Ziele sue haft, die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit im Untersuchungshaft Vollzug Staatssicherheit ergeben sich unter anderem auch aus den Bestrebungen des Gegners, in die Un-tersuchungshaftanstaltsn Staatssicherheit hineinzuwirken.

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