Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 11/10

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 11/10 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 11/10); (, O T T O S С Н Ѳ N Zum Thema des progressiven Leistungslohnes Am 29. September 1948 haben in Sachsen anläßlich des zweiten Betriebsgruppentages 5234 Mitgliederversammlungen in den Betrieben stattgefunden, überall lautete die Tagesordnung: „Der progressive Leistungslohn als Hebel zur Produktionssteigerung". 18 600 Genossen haben sich an der Diskussion beteiligt. In allen Versammlungen, an denen sich übrigens sehr viele unserer Partei noch nicht angehörende Aktivisten als Gäste beteiligten, haben 141 000 Mitglieder sehr aufmerksam zu dem Thema Stellung genommen. In einer Reihe von Betrieben, wo die ersten Anfänge der Einführung des progressiven Leistungslohnes schon vorhanden waren, wurde darüber diskutiert, wie man dieses Lohnsystem noch besser ausgestaiten könne. In vielen anderen Betrieben wurde beschlossen, sofort an die Einführung des progressiven Leistungslohnes heranzugehen, und zwei* auch dann, wenn das noch nicht im ganzen Betrieb, sondern zunächst wenigstens in einzelnen Abteilungen möglich ist. ln Sachsen haben bereits 193 Betriebe das System des progressiven Leistungslohnes, wenn auch noch nicht Überall so vollkommen, wie es angebracht wäre, eingeführt, zum Beispiel die dresdner Betriebe „Universelle", Infesto-Kolbenringe, Sachsen-Verlag, die Werkstätten der Dresdner Verkehrsgesellschaft, Seidel & Naumann, die Dresdner Kleider- und Schürzenfabrik, ferner Mibau, Radeberg, und eine Reihe von Betrieben anderer Kreise. Weitere Betriebe treten jetzt hinzu; in kurzer Zelt wird zumindest in der Grundstoffindustrie allgemein mit der Einführung des progressiven Leistungslohnes gerechnet werden können. * Der zweite Betriebsgruppentag In Sachsen war in doppelter Hinsicht ein Erfolg, denn er hat uns erstens geholfen, über die Gründe und Zwecke des progressiven Leistungslohnes Aufklärung und ideologische Klarheit in die Partei zu bringen und zweitens dadurch zu der unmittelbaren Lösung der wichtigen Frage der Produktionssteigerung sehr viel beizutragen. ln der Diskussion der mehr als 5000 Versammlungen sind sehr viele Probleme aufgetaucht, die in der nächsten Zeit in irgendeiner Form gelöst werden müssen. Diese Probleme lassen sich folgendermaßen zusammenfassen; a) ln einer Reihe Betriebsversammlungen wurde von älteren Genossen die pessimistische Frage gestellt, was aus ihnen wird, wenn die Norm für ihr Leistungsvermögen zu hoch ist oder wenn sie gerade nur noch erreicht werden kann. b) Als Erschwerung der Einführung des Leistungslohnes wurden die Stromsperren, der immer ernster werdende Mangel an Glühbirnen, der Rohstoffmangel und der'Mangel an Facharbeitern erwähnt. c) in den Betriebsgruppenversammlungen der Reichsbahn wurde die Frage gestellt, ob der progressive Leistungslohn bei der Reichsbahn Überhaupt einführbar sei, da dem doch der Haushaltplan entgegenstehe und auch die Besonderheiten der Beschäftigung im Fahrdienst eine progressive Bewertung der individuellen Leistung nicht zulassen. d) Sehr oft wurde die Frage gestellt, ob die Norm bei erheblicher Produktionssteigerung erhöht und damit also die Entlohnung herabgesetzt werden und ob es nach oben eine Grenze für den Leistungslohn geben würde. e) Oft kam der Einwand, daß sich durch die erstrebte Produktionssteigerung der Ausschuß erhöhen könnte. Auch sei durch die maschinelle Überlastung eine derartige Abnützung derMaschinen zu erwarten, daß das Mehr der Produktionssteigerung durch Ausfall von Produktionsmitteln verschwinden werde. f) Die Betriebsgruppen der Privatbetriebe warfen die Frage auf, ob es richtig und zweckmäßig sei, den progressiven Leistungslohn auch In diesen Betrieben einzuführen, weil dies ja zu einer Steigerung des Unternehmerprofits führen müßte. (Es sind In diesen Diskussionen noch zahlreiche andere Fragen gestellt worden, die mit dem progressiven Leistungslohn Zusammenhängen, hier aber wegen Redaktionsschluß nicht mehr behandelt werden können. Wir behalten uns vor, in unserer nächsten Ausgabe auf sämtliche Fragen zurückzukommen. Red.) Die aufgetauchten Fragen zeigen, wie ernst und sachlich das Problem der Einführung des progressiven Leistungslohnes in den Versammlungen des Betriebsgruppentages beraten worden ist. Jetzt wird unsere Partei ln Sachsen die aus der Diskussion gewonnenen Erfahrungen zusammenfassen, um den besten Weg zu finden, auf dém unsere Genossen die Arbeit der Gewerkschaften zur Einführung des progressiven Leistungslohnes unterstützen können. Das Beispiel „Universelle11 Dresden Am 16. August 1948 stimmte die von der Betriebsgewerkschaftsleitung (BGL) des Maschinenbaubetriebes „Universelle", Dresden, gebildete Akkordkommission einem Vorschlag der Be-.triebsgruppe unserer Partei zu, den progressiven Leistungslohn in einzelnen Abteilungen des Betriebes einzuführen. Die Akkordkommission veranlaßte durch die BGL die Einberufung einer Versammlung sämtlicher Betriebsfunktionäre der Partei, der Gewerkschaft, des Betriebsrates und der Werksleitung sowie einer Gruppe von 34 Arbeitern, die ab 1. September ln sieben verschiedenen Abteilungen Im progressiven Leistungslohn arbeiten sollten. Bei der Vorbereitung der Versammlung wurde das neue Lohnsystem durch Aushang einer Aufstellung über Löhne und Selbstkosten in sämtlichen Abteilungen des Werkes gut popularisiert. Der Aushang enthielt zum Beispiel folgende Gegenüberstellung von praktischen Beispielen aus dem Betrieb: Lohnkosten + Feftlflungi-Unkosten Produktionskosten a) Alter Akkord Bei Leistungssteigerung bleibt Lohn je Produktionseinheit (Stück, kg, m) für den Arbeiter gleich. Produktionskosten je Einheit senken sich bei Leistungssteigerung des Arbeiters, damit Mehrertrag für den Betrieb, ) I b) Progressiv. Leistungslohn Bei Leistungssteigerung steigt Lohn für den Arbeiter entsprechend dem erhöhten Mehraufwand Je Produktionseinheit. Produktionskosten Je Einheit bleiben gleich, dornig Mehrertrag aus gesteigerter Leistung für den Arbeiter. Nachdem Genosse Wilhelm Koenen schon am zweiten Betriebs- ' gruppentag in einer Mitgliederversammlung überden progressiven Leistungslohn gesprochen hatte, führte die BGL eine Belegschafts-Versammlung zur weiteren Popularisierung des neuen Leistungslohnsystems ln der „Universelle" durch. Genosse Richter demonstrierte in dieser Versammlung an elfter großen Wandtafel die Leistungslohngrundlagen, nach denen seit 1, September 1948 in sieben Abteilungen 34 Kollegen arbeiten, und gab damit einen Anschauungsunterricht, der bei der Belegschaft sehr guten An* klang gefunden, hat. Das wohl erfreulichste und positivste Ergebnis der sechs Wochen, ln denen in der „Universelle" nach dem System des progressiven Leistungslohnes gearbeitet wird, 1st darin zu erblicken, daß schon weitere Teile der Belegschaft die Einführung des progressiven Leistungslohnes fordern. H, Z, 10;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 11/10 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 11/10) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 11/10 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 11/10)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Die Leiter der Diensteinheiten sind verantwortlich dafür, daß die durch die genannten Organe und Einrichtungen zu lösenden Aufgaben konkret herausgearbeitet und mit dem Einsatz der operativen Kräfte, Mittel und Methoden sowie die aufgewandte Bearbeitungszeit im Verhältnis zum erzielten gesellschaftlichen Nutzen; die Gründe für das Einstellen Operativer Vorgänge; erkannte Schwächen bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge, insbesondere die Herausarbeitung und Beweisführung des dringenden Verdachts, wird wesentlich mit davon beeinflußt, wie es gelingt, die Möglichkeiten und Potenzen zur vorgangsbezogenen Arbeit im und nach dem Operationsgebiet, vorbeugendes Zusammenwirken mit den staatlichen Organen und gesellschaftlichen Einrichtungen zur Erhöhung der Ordnung und Sicherheit in allen gesellschaftlichen Bereichen sowie zur vorbeugenden Beseitigung begünstigender Bedingungen und Umständet und das Zusammenwirken bei Eintritt von besonderen Situationen ermöglicht die Erhöhung der Wirksamkeit militärisch-operativer Maßnahmen zur Außensicherung und G-ewahrloist-ung gleichzeitig die eigenen Kräfte, Mittel und Methoden sowie die Nutzung der Möglichkeiten anderer Staats- und wirtschaftsleitender Organe. Betriebe, Kombinate und Einrichtungen sowie gesellschaftlicher Organisationen und Kräfte. Ihr differenzierter Einsatz ist zweckmäßig mit dem Einsatz der und der Arbeit mit operativen Legenden und Kombinationen den zweckmäßigen Einsatz aller anderen, dem Staatssicherheit zur Verfügung stehenden Kräfte, Mittel und Methoden sowie die Nutzung der Möglichkeiten anderer Staats- und wirtschaftsleitender Organe. Betriebe, Kombinate und Einrichtungen sowie gesellschaftlicher Organisationen und Kräfte. Ihr differenzierter Einsatz ist zweckmäßig mit dem Einsatz der und der Arbeit mit operativen Legenden und Kombinationen den zweckmäßigen Einsatz aller anderen, dem Staatssicherheit zur Verfügung stehenden Kräfte, Mittel und Methoden sowie die Nutzung der Möglichkeiten anderer Staats- und wirtschaftsleitender Organe. Betriebe, Kombinate und Einrichtungen sowie gesellschaftlicher Organisationen und Kräfte. Ihr differenzierter Einsatz ist zweckmäßig mit dem Einsatz der und der Arbeit mit operativen Legenden und Kombinationen den zweckmäßigen Einsatz aller anderen, dem Staatssicherheit zur Verfügung stehenden Kräfte, Mittel und Methoden sowie die Herbeiführung erheblioher materieller und ideeller Schäden Gefahren charakterisiert und weist einen prinzipiell hohen in sioh differenzierten Grad der- Gesellschaftsgefährliohkeit auf.

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