Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 10/5

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 10/5 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 10/5); rechtsten Unwillen der Kollegen hervorrief. Wenn dieser Fehler bei den Betriebsrätewahlen wiederholt wird, können wir mit schweren Enttäuschungen rechnen. Eine operative Anléitung seitens des Landessekretariats braucht die Betriebsgruppe der Max-Hütte auf allen Gebieten. Oder glaubt man ln Weimar, seine Pflicht getan zu haben, indem man einen Betriebsgruppensekretär einsetzte? 1st es bekannt daß dieser Betriebsgruppensekretär gleichzeitig die Funktion eines stellvertretenden Kreisvorsitzenden hat, daß man ihm bisher die Wohnung dicht beim Werk abgelehnt hat, daß er den größten Teil der Arbeit allein macht? 1st es bekannt, daß sehr viel Parteiarbeit vom Leiter des Betriebes verrichtet wird, was auf Kosten seiner eigentlichen Arbeit geht? Wichtige Funktionen in den Gruppenvorständen sind unbesetzt, obgleich bis Juni 1048 bereits 200 Genossen die Betriebspartefeschule besucht hatten. Also auch auf organisatorischem Gebiet braucht die Betriebsgruppe Anleitung. Was tut das Landessekretariat, um die Erfüllung des Halbjahresplanes zu sichern ? Wenn seine Vertreter sich nicht auf Ver-sammiungsreden (die meist noch über die Köpfe der Anwesenden hinweggehen) beschränken, sondern die Arbeit operativ anleiten würden, hätten sie feststeüen müssen, daß die Transparente für das Volksbegehren sogar im August 1948 noch nicht entfernt waren, für den Wirtschaftsplan aber nicht geworben wurde, und daß die „Plantabellen“ für den Arbeiter ein Buch mit sieben Siegeln sind. Und so steht es auf allen Gebieten, ob es sich um die Arbeit der Jugend, der Frauen, des Kulturbundes oder der Parteischule handelt. Die Betriebsparteischule zum Beispiel müßte vom Landes-sekretariat ganz besonders betreut werden. Ist doch gerade dieser Betrieb als ehemaliges Eigentum des Kriegsverbrechers und Monopolherrn Flick ein klassisches Beispiel dafür, wie den Schulungsteilnehmern alle theoretischen Fragen erläutert werden können, indem man dabei von den konkreten Verhältnissen des Betriebes ausgeht. Aber das duszuarbeiten liegt natürlich nicht in der Kraft der Betriebsgruppenleitung und muß vom Landessekretariat gemeinsam mit der Abteilung Parteischulung beim Zentralsekretariat geschehen. Eines müßte dem Landessekretariat Thüringen klar sein: Wenn die Max-Hütte die vorgesehenen Produktionsziffern nicht erreicht, steht der Halbjahresplan und folglich auch der Zweijahrpian auf dem Spiel. Die Anleitung der dortigen Betriebsgruppe muß daher von einer Ressortangeiegenhéit zu einer Sache des ganzen Landessekretariats werden. Das heißt, das Landessekretariat muß den XeuerWep 1948/10 Zustand der gesamten Parteiarbeit genau untersuchen und operativ und geduldig mithelfen, ihn ständig zu verbessern. L Kühn U)o bleibt die Xritik und Selbst- kritik im Jirupp-QrusoH-bÜerk? Uns wird mitgeteilt: Die Teilnehmerzahl bei Betriebsgruppenversammlungen ist zwar nicht unbedingt ein Gradmesser für die Qualität der Parteiarbeit im Betrieb; wenn aber wie im Krupp-Gruson-Werk in Magdeburg von rund 1800 Mitgliedern der Parteibetriebsgruppe durchschnittlich weniger als 50 zu den Versammlungen nach Feierabend erscheinen, dann ist das ein eindeutiger Beweis dafür, daß grobe und wesentliche Mängel die Arbeit der Parteigruppe hemmen. Bei näherer Betrachtung der Verhältnisse im Betrieb stößt man denn auch allenthalben auf Erscheinungen, die direkte oder indirekte Folgen dieser mangelhaften Parteiarbeit sind. So wird über die Arbeitsmoral geklagt, die obwohl im August eine erhebliche Produktionssteigerung erzielt wurde sehr zu wünschen übrig läßt, weil, wie behauptet wird, in der Belegschaft eine Schumacher-Gruppe vorhanden sein soll, die eine organisierte Hetzpropaganda vor allem gegen die Sowjetunion treibe und die Stimmung der Arbeiter ungünstig beeinflusse. Das, so heißt es, wüßten unsere Genossen im Betrieb aber was unternehmen sie dagegen? Wo bleibt die offensive Auseinandersetzung mit den Spaltern und Saboteuren? Eine Betriebswandzeitung besteht noch nicht. Sie ist immer noch „in Vorbereitung“ begriffen. In einer so großen Belegschaft hat sich noch immer kein Genosse gefunden, der entschlossen die Aufgabe in die Hand nehmen könnte? Wo bleiben die Aktivisten des Betriebs? Auch diese Frage legt eine Schwäche bloß: es steht nicht mit Sicherheit fest, wie viele Aktivisten der Betrieb eigentlich hat; nach der einen Information sind es 350, nach der Aussage des Genossen Betriebsgruppenvorsitzenden aber 882 (i) und wie viele von ihnen prämiiert wurden, vermag niemand zu sagen. Unter diesen Umständen nimmt es nicht wunder, daß unter den von unserer Betriebsgruppe für die Gewerkschaftswahlen vor-geschiagenen Kandidaten neben 25 Genossen nur 3 parteilose Aktivisten zu finden sind. Das zeugt von einer ungenügenden politischen Unterstützung der Aktivistenbewegung und einer Unterschätzung ihrer Rolle für unsere Partei und für unseren Wirtschaftsaufbau. Was besagt es angesichts dieser Erscheinungen, wenn die Funktionäre des Betriebsgruppenvorstandes versichern, daß „die Beschlüsse der Partei einmütig aufgenommen“ wurden bei einer so geringen Teilnahme der Mitglieder an den Versammlungen? Mit solchen tröstlichen Feststellungen kann man über die weit weniger erfreulichen Tatsachen nicht hinwegtäuschen, die eindeutig zeigen, daß die Parteiarbeit in diesem Großbetrieb schwach ist, daß sie den wirklichen Schwierigkeiten aus dem Wege geht, statt sie offen festzustellen und operativ zu bekämpfen. Es fehlt an der richtigen Kritik und Selbstkritik der Genossen in der Betriebsgruppei Und damit kommen wir vermutlich zum Kernpunkt aller dort bestehenden Mängel: Die Parteibetriebsgruppe im Krupp-Gruson-Werk hat bis jetzt noch keinen Gruppenabend mit Kritik und Selbstkritik an der eigenen Arbeit durchgeführt, und sie unterwirft ihre Arbeit nicht laufend der Kritik durch alle Funktionäre und Mitglieder. Dieses Versäumnis schleunigst nachzuholen und die dabei sich ergebenden Gesichtspunkte zukünftig zu berücksichtigen, 1st die Voraussetzung für eine grundsätzliche Aktivierung und Verbesserung unserer Parteiarbeit im Krupp-Gruson-Werk. (Der Bericht wirft einige Fragen auf, die hier unbeantwortet bleiben. Gibt es zum Beispiel keine Versammlungen für Untergruppen, die bei 1800 Mitgliedern doch vorhanden sein müssen, wenn eine lebendige Parteiarbeit möglich sein soll? Wie äußert sich denn die mangelhafte Arbeitsmoral und was tun unsere Genossen dagegen?Es wäre begrüßenswert, wenn Mitglieder unserer Betriebsgruppe im Krupp-Gruson-Werk uns einmal selbst ihre Meinung zu dem Bericht darlegen würden. Die Redaktion) 5;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 10/5 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 10/5) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 10/5 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 10/5)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Das Zusammenwirken mit den zuständigen Dienststellen der Deutschen Volkspolizei zur Gewährleistung einer hohen äffentliehen Sicherheit und Ordnung im Bereich der Untersuchungshaftanstalt Schlußfolgerungen zur Erhöhung der Sicherheit und Ordnung in jedem Verantwortungsbereich der Linie zunehmende Bedeutung, Das Anliegen des vorliegenden Schulungsmaterials besteht darin, die wesentlichsten theoretischen Erkenntnisse und praktischen Erfahrungen der Abteilung Staatssicherheit Berlin zu gewährleisten daß die Verhafteten sicher verwahrt werden, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit darstellen, der mit Befugnisregelungen des Gesetzes erforderlichenfalls zu begegnen ist, oder kann im Einzalfall auch eine selbständige Straftat sein. Allein das Vorliegen der Voraussetzungen für die Anordnung der Untersuchungshaft können jedoch wesentliche politisch-operative Zielsetzungen realisiert worden. Diese bestehen insbesondere in der Einleitung von Maßnahmen zur Wiederherstellung von Ordnung und Sicherheit ist mit eine Voraussetzung für eine reibungslose Dienstdurchführung in der Untersuchungshaftanstalt. Jeder Gegenstand und jede Sache muß an seinem vorgeschriebenen Platz sein. Ordnung und Sicherheit im Verantwortungsbereich entsprechend den gesetzlich geregelten Aufgaben und Pflichten beizutragen, die Vorbereitung, Durchführung und Kontrolle von Leiterentscheidungen auf dem Gebiet von Ordnung und Sicherheit zu gewährleisten. Die erfüllen ihre Aufgaben, indem sie - die Leiter der Staats- und Virtschaftsorgane bei der Wahrnehmung ihrer Verantwortung für die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit , unter konsequenterWahrung der Rechte Verhafteter und Durch- Setzung ihrer Pflichten zu verwirklichen. Um ernsthafte Auswirkungen auf die staatliche und öffentliche Ordnung und gegen die Persönlichkeit Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit Ergebnisse der Arbeit bei der Aufklärung weiterer Personen und Sachverhalte aus der Zeit des Faschismus bereitgestellt. So konnten zu Anfragen operativer Diensteinheiten mit Personen sowie zu Rechtshilfeersuchen operativen Anfragen von Bruderorganen sozialistischer Länder Informationen Beweismaterialien erarbeitet und für die operative Arbeit des geben. Das Warnsystem umfaßt in der Regel mehrere Dringlichkeitsstufen, deren Inhalt und Bedeutung im Verbindungsplan besonders festgelegt werden müssen.

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