Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 10/17

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 10/17 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 10/17); Die Jugend unterstützen ! ln der volkseigenen Ziegelei Giesendorf bei Kyritz (Brandenburg) ist die Jugend sehr rührig. Dort besteht ein Jugendaktiv, das starkes Vertrauen zu unserer Partei hat, weil sich die älteren Genossen um die Wünsche der Jugend kümmern und ihr tatkräftig helfen, wo es not tut. Genosse Nolte von der Jugendabteilung im Kreisvorstand Kyritz nahm sich der jugendlichen Arbeiter der Ziegelei mit großem Eifer an. Er sprach zu den Jugendaktivisten in einer besonders dazu einberufenen Versammlung über die jetzige politische Lage, über die Probleme der heutigen Jugend und über die Rolle, die unserer Partei dabei zukommt. Dann sorgte er dafür, daß sich ein Funktionär der Ortsgruppe Giesendorf um die Betriebsjugend in der Ziegelei kümmert und hielt direkte Verbindung mit dem Leiter des Jugend-aktivs aufrecht. Der Kreisvorstand setzte es durch, daß die Jugendaktivisten mit den nötigsten Bedarfsgegenständen, mit Holzschuhen, Arbeitskleidung und Decken versorgt wurden. Die Jugend der Ziegelei bewies ihre Anerkennung durch die Tat. Als sie feststellte, daß der Betriebsleiter Vogt der Korruption verdächtig war und Kompensationsgeschäfte tätigte, regte sie an, den Mann aus dieser Stellung zu entfernen. Der Kreisvorstand sorgte dafür, daß dies geschah. Diese Erfahrung stärkte das Vertrauen der Jugend zu unserer Partei aufs neue. Acht weitere Jugendaktivisten haben ihre Aufnahme in die SED beantragt. 200 000 Steine hat das Jugendaktiv seit seinem Bestehen in einer Sonderaktion hergestellt. Außerdem haben die Jugendlichen beschlossen, sonntags freiwillig * an dem Bahnbau Pritzwalk * Meyenburg mitzuhelfen. Das Beispiel lehrt: Wo die Jugend von älteren Genossen gut unterstützt wird, ist sie dankbar, überall wird sie So, wie dies hier geschieht, ihre Anerkennung durch Taten beweisen, und wir werden unsere Partei durch den Gewinn junger Mitglieder so stärken können, wie es notwendig ist. k.s. Uber unseren Kampf gegen die Antisowjethetze Von dem Genossen K.Sch. erhalten wir eine Zuschrift, der wir folgende markante Stellen entnehmen: fin der Nr.9 „Neuer Weg" wurde in einem Artikel zum aktiven Kampf gegen die Antisowjethetze aufgefordert. Der Verfasser hat ganz recht 1 Viele Genossen sind aber einfach nicht in der Lage, gegen die Verleumdungen der Sowjetunion aufzutreten, weil sie selbst zu wenig über die Sowjetunion wissen und sich selbst nicht darüber im klaren sind, welche gewaltige Rolle die Sowjetunion für den internationalen Sozialismus, für die Erhaltung des Friedens und für den Kampf um die wahren demokratischen Rechte der Völker spielt. Nicht wenige unserer Genossen gehen einer Diskussion über die Sowjetunion am liebsten aus dem Wege, ln den Gebieten der Zonengrenze treten z. B. die Agenten Schumachers mit Lügen über die Kollektivwirtschaften auf. Sie wollen die Bauern bange machen. Unsere Lehrer auf den Landwirtschaftsschulen entlarven die Lügen über die Sowjetunion und über die/Kollektivwirtschaften nicht. Warum? Weil sie einfach nichts über die Kollektivisierung, das Statut der Kollektivwirtschaften und das Leben in den Kollektivwirtschaften wissen. Auf einem Lehrgang für verantwortliche Parteiarbeiter wurden folgende Fragen gestellt: „Was ist der Komsomol und welche Rolle spielt er?" Und: „Gibt es persönliches Eigentum in der Sowjetunion?" Das sind Fragen, die man zwar von Teilnehmern eines Bildungsabends erwarten könnte, aber nicht von verantwortlichen Parteifunktionären. Diese Beispiele zeigen, wie selbst „erfahrene" Parteifunktionäre sich wenig um diese Fragen kümmern. Hier wird eine Unterlassungssünde in der politischen Bildung unserer Funktionäre sichtbar. So können wir unsere Aufgabe des Kampfes gegen die Antisowjethetze nicht erfüllen. Gibt es etwa über die Sowjetunion „kein Material"? Nun, man muß das Buch „Geschichte der KPdSU" nicht bloß auf sein Bücherbrett stellen, sondern von vorn bis hinten lesen. Man muß die schöne Neuausgabe „Verfassung der Sowjetunion" nicht nur als Schmuckstück betrachten, sondern als ein großes Werk, das uns eine ganze Reihe von Argumenten gibt, mit denen wir den Kampf gegen die Antisowjethetze führen können. Abermals: Genosse, wo bleibt deine Frau? Zu diesem Diskussionsthema schreibt uns Genossin Elise Thümme, Dresden: Die Frage ist so alt wie die Arbeiterbewegung überhaupt. Die Erfahrungen, die Genossin Erika Buchmann in Nr. 5/6 „Neuer Weg" geschildert hat, haben andere Fragerinnen auch gemacht. Von welchem Gesichtspunkt aus trifft der Mann die Wahl seiner Lebensgefährtin? Doch wohl am wenigsten, ob sie politisch zu ihm paßt. Nun leben die beiden zusammen, jeder entwickelt sich nach seiner Weise und nicht immer in. der gleichen Richtung. Ist der Mann dann politisch organisiert oder gar Funktionär und hat er es versäumt, seine Frau dafür zu gewinnen, daß sie mit ihm gleichen Schritt hält, so entstehen Differenzen, die aus Unkenntnis oder kleinbürgerlicher Einstellung der Frau herrühren. Sie sieht nur „ihren" Mann, der außer ihr und der Familie noch andere, politische Interessen hat. Er trifft auch andere Frauen in Sitzungen und Versammlungen; Eifersüchteleien bleiben nicht aus. Nun wäre für die Frau eigentlich der Zeitpunkt gekommen, sich für die Tätigkeit des Mannes zu interessieren, um selbst dabei zu sein. Dann wäre die Frage gelöst. Leider ist dies selten der Fall. Sollen wir aber jetzt den mit häuslichen Konflikten belasteten Genossen noch mit Fragen bedrängen, die er selbst nicht beantworten kann? Soll er die Frau gegen ihren Willen als Mitglied anmelden, um „Ruhe" zu haben? Das wäre falsch. Mit Zwangsmitgliedschaft ist uns nicht gedient. Nur mit Geduld und Ausdauer sind solche Frauen zu gewinnen. Diese muß sowohl der Mann als auch die Partei aufbringen, besonders der Mann durch sein persönliches Verhalten in der Familie, durch gutes Vorbild seinen Kindern gegenüber. Nicht überreden, überzeugen soll er die Frau. Die Frau soll als selbständige Persönlichkeit ihre Entscheidung treffen, dann wird sie wirklich Genossin sein. * Zu dem gleichen Artikel der Genossin Buchmann äußert sich Herr Hans Gerber, Dessau-Ziebigk, u. a. folgendermaßen: , Die Frage interessiert mich seit langem ganz besonders. Ich bin Vater von zwei erwachsenen, Töchtern und zwei erwachsenen Söhnen, die alle lm Berufsleben stehen. Dazu bin ich Abteilungsleiter in einem mittleren Betrieb, der in seiner Mehrheit Frauen beschäftigt. Ich habe also viele Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt. Es muß zugegeben werden, daß es sehr schwer ist, die Frauen und Mädchen im allgemeinen für wirtschaftliche und vor allem für politische Fragen zu interessieren. Das Verzichtenmüssen der Frau auf alles, was sie bewußt oder unbewußt ersehnt (Gattin und Mutter zu werden), verlangt ein ungeheures, von vielen nicht verstandenes Opfer von der Frau. Dazu die oft schwersten Berufssorgen. Das muß niederdrücken und macht die Frauen gleichgültig. Aber wir brauchen die Frauen dringender als je, und zwar sowohl in der Wirtschaft als auch in der Politik. Wie gewinnen wir sie? Ich sehe die Möglichkeit der Gewinnung der Frau durch verständnisvolles Eingehen auf ihre Lebens- und Berufsinteressen. Dazu gehört in erster Linie, daß der Mann die Frau auch wirklich als gleichberechtigte und gleichverpflichtete Arbeitskameradin anerkennt. Lösen wir alle diese Fragen richtig, dann werden wir auch die Frauen für ihre Mitarbeit am ganzen gesellschaftlichen Leben, also auch In der politischen Partei gewinnen. Redaktionelle Zuschriften nur: Berlin N 54. Lothringer Straße 1. „Zentralhaus der Einheit", Fernruf 420056 Verlegerische Zuschriften nur: Dietz Verlag GmbH BerlinC2,Wallstr.76/79, Fernruf 676361 Verantwortlicher Redakteur: Dölling, E. (i. V. Obitz, G.) Herausgeber: Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Veröffentlicht unter Lizenz-Nr. 392 der Sowjetischen Militär-Administration in Deutschland - Druck: Sachsenverlag, Druckerei- und Verlags-Gesellschaft mbH., Dresden N 23, Riesaer Straße 32 D 01 948 105;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 10/17 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 10/17) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 10/17 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 10/17)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Der Leiter der Hauptabteilung wird von mir persönlich dafür verantwortlich gemacht, daß die gründliche Einarbeitung der neu eingesetzten leitenden und mittleren leitenden Kader in kürzester Frist und in der erforderlichen Qualität erfolgt, sowie dafür, daß die gewissenhafte Auswahl und kontinuierliche Förderung weiterer geeigneter Kader für die Besetzung von Funktionen auf der Ebene der mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter. Die Organisation der Zusammenarbeit operativer Diensteinheiten zur weiteren Qualifizierung der Arbeit mit den Grundsätze für die Zusammenarbeit mit und ihre Gewinnung; Grundsätze für die Zusammenarbeit mit Gesellschaftlichen Mitarbeitern für Sicherheit und Inoffiziellen Mitarbeitern im Gesamtsystem der Sicherung der Deutschen Demokratischen Republik tritt mit Wirkung. in Kraft. Zum gleichen Zeitpunkt wird die Richtlinie für die Arbeit mit im undÄacIrdem Operationsgebiet. Die Arbeit der operativer. Diensieinneitenvet bwehr mit im und nach dem Operationsgebiet ist nach folgenden Grünäsalen zu organisieren: Die Arbeit mit im und nach dem Operationsgebiet Grundsätze für die Arbeit mit im und nach dem Operationsgebiet Zielstellungen der Vorgangs- und personenbezogenen Arbeit mit im und nach dem Opera-Atbtorisgebiet fSifi Verantwortlichkeiten und Aufgaben der selbst. Abteilungen iär. Die Leiter der selbst. Abteilungen haben zur Gewährleistung einer zielgerichteten, koordinierten, planmäßigen linienspezifischen Vorgangs- und personenbezogenen Arbeit mit im und nach dem Operationsgebiet Verantwortlichkeiten und Aufgaben der selbst. Verantwortlichkeiten und Aufgaben der Grundsätzliche Aufgaben der Führungs- und Leimhgsiäiigkeit zur Erhöhung der Wirksamkeit der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen auf der allgemein sozialen Ebene leistet Staatssicherheit durch seine Ufront-lichkeitsarbcit. Unter Beachtung der notwendigen Erfordernisse der Konspiration und Geheimhaltung entsprechen. Die vom in seinen Aussagen formulierten Details sind aber auf jeden Pall in allen Einzelheiten in Vernehmungsprotokollen zu dokumentieren. Abschließend soll noch darauf verwiesen werden, daß es im Rahmen der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren gegen Staatssicherheit in der der Sache liegt, daß in unterschiedlicher Qualität immer auch Mängel und Fehler Staatssicherheit in der operativen Arbeit tätigen Mitarbeitern, besonders in den Kreisdienststelleü, zeigen sich Erscheinungen des Zurückweichens und vorhandener Hemmun-gen vor komplizierten Werbungen bei bestimmten Personenkreisen.

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