Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 10/12

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 10/12 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 10/12); ÿuta ÜrbaitSHtaikodan aines Jiraissakratariats „Auf der heutigen Tagesordnung stehen die Berichte der Abteilungen über die Arbeit der letzten 14 Tage und die Vorschläge für die Arbeit in den beiden nächsten Wochen. Die Abteilung Landwirtschaft beginnt!" Das war die kurze Einleitung des Kreisvorsitzenden der Ost-priegnit2, Genossen Mos 1er, in einer Sekretariatssitzung im September 1948. Der Sekretär für Landwirtschaft begann sofort mit seinem Bericht. Er informierte die Genossen ausführlich über den Fortgang der Ablieferung der Ernte. Seine Ausführungen bewiesen, daß die Arbeiten der Partei in den landwirtschaftlichen Fragen von unseren Genossen auch wirklich durchgeführt werden. Das bewies z. B. der Bericht über die Organisierung des Freien Marktes, über den Kampf gegen den Schwarzverkauf landwirtschaftlicher Produkte an Hamsterer und Schieber. Den Bauern wurde möglichst eindringlich zum Bewußtsein gebracht, welche große Mitverantwortung sie an der Ernährungssicherung unseres Volkes zu tragen haben. Als „letzte Warnung" wurden in allen Dörfern entsprechende Plakate angeschlagen. Fehler bei der Fleischerfassung waren ein weiterer Diskussionspunkt. Um die Fehler abzustellen, beschloß das Sekretariat, unserer Betriebsgruppe des Kreisamtes und einem verantwortlichen Genossen in der betreffenden Abteilung des Kreisamtes sofort einen Bericht über die Ursachen der Fehler zuzuleiten. Die Betriebsgruppe und der erwähnte Genosse werden dadurch verpflichtet, ln ihrer Verwaltung für Abstellung der Fehler zu sorgen. Die fast zweistündige Diskussion über den Bericht der Land-wlrtschaftsabteilung endete mit einer Aussprache über die Möglichkeiten, die Bauern mit verbesserten Produktionsmethoden bekanntzumachen, zum Beispiel mit der Winterfestmachung des Rapses und der Ertragssteigerung bei Gerste. Auch hierzu wurde ein konkreter Beschluß angenommen. Der für die Schulung verantwortliche Genosse gab sodann einen eingehenden Bericht über den Stand des Besuches der Kreisparteischule. Er bemängelte die Zahl der Versager unter den Teilnehmern, ln einem Beschluß wird gefordert, daß künftig die „Auswahl" der Schulteilnehmer in den Ortsgruppen und Arbeitsgebieten verbessert werden müßte. (Hier wird nicht erwähnt, ob das Versagen von Schülern nicht vielleicht auch auf Mängel der Schule zurückzuführen sein könnte. Die Kreisparteischulen sollen Lehrstätte aller ungeschulten Parteimitglieder sein. Red. N. W.) In seinem weiteren Bericht stellt der Genosse ohne Beschönigung und mit aller Schärfe selbstkritisch fest, daß die Schulungs- Der Preis unterer Zeitschrift „Neuer Weg" beträgt ab sofort nur 30 Pf. Ab Nr 11 erecheint der „Neue Weg" wieder in gewohntem Umfange. Der Abonnentenpreis betragt für doe IV. Quarta! 90 Pf. ohne Zustellgebühr. Wir bitten untere Abonnenten um Einsendung ihrer Pottquittung, damit wir ihnen den Differenzbetrag zurückeretatten können. D I ETZ VERLAG BERLIN C 2 Wallstraße 76/79 abende im Kreis vom Februar bis Juni 1948 um 75 Prozent zurückgegangen sind. Er wies zwar auf die objektiven Schwierigkeiten hin, die der Abhaltung von Schulungsabenden in ländlichen Gegenden im Frühjahr und im Sommer entgegenstehen, gab aber selbst zu, daß subjektive Gründe, also seine eigenen Fehler den Rückgang nicht verhindert haben. Er hatte die Entwicklungskurve der Schulungsabende nicht kontrolliert, die Warnzeichen nicht gesehen und folglich nicht eingegriffen. ln der gleichen Weise gab jede Abteilung ihren Bericht. Die Berichte bewiesen, daß im Kreissekretariat Ostprlegnitz von einer einfachen Beschränkung auf Ressortarbeit keine Rede sein kann. Alle Genossen des Sekretariats sind so fest mit der gesamten praktischen Arbeit verbunden, daß es ihnen möglich ist, selber mit positiven Vorschlägen, aber gleichzeitig auch kritisch zu jedem Bericht einer anderen Abteilung Stellung zu nehmen. Noch etwas ist bei einer Betrachtung der Arbeit des Kreissekretariats Ostpriegnitz besonders interessant, daß nämlich in diesem Sekretariat ernsthaft und temperamentvoll geführte theoretische Diskussionen geführt werden. So war der zwischen den Genossen Dr. Viktor Stern und Dr. Klaus Zweillng seiner Zeit in der „Einheit" geführte Meinungsstreit Anlaß zu einer grundsätzlichen Diskussion Im Kreissekretariat. Der Vorsitzende, Genosse Mosler, berichtet von „seinem" Sekretariat mit Stolz, daß der ständige theoretische Fortschritt der meisten Genossen durch ihr Studium auch ihn dazu zwingt, seine theoretische Weiterbildung trotz Zeitmangel und vieler Arbeit nicht zu vernachlässigen, wenn er nicht sehr bald den Anschluß an seine Mitarbeiter verlieren will. (Er selbst war gerade erst aus der Kreisparteischule wieder eingetroffen, in der er die Lektion „Einführung in den Marxismus" gelesen hatte, als die hier geschilderte Sitzung begann.) Der Kreisvorstand Ostpriegnitz hat bereits einen ganz konkreten und ausführlichen Zweijahrplan ausgearbeitet. Beispielsweise wurden die handwerklichen Betriebe in den Zweijahrplan genau eingereiht. Das Sekretariat beschäftigte sich eingehend mit den für diese Betriebe vorhandenen Schwierigkeiten. Es wurden einzelne praktische Vorschläge beraten, wie die Handwerksbetriebe unterstützt werden können, um ihre Aufgaben im Rahmen des Wirtschaftsplanes zu erfüllen. Ein Arbeitsgebietsleiter unterbreitete zum Beispiel für einen Kleinbetrieb folgenden Planungsvorschlag: Die Besenbinderei Willi Lemke, Stolpe, hat eine monatliche Leistung von durchschnittlich 250 Stück Besen (Reisig). Beliefert werden volkseigene Betriebe (Stärkefabrik Kyritz, Papierfabrik Hohenofen). Da es möglich ist, mehr Rohmaterial (Ginster) zu beschaffen, wird der Betrieb, der bisher Saisonbetrieb war, auf Dauerproduktion umgestellt. Die Produktionsziffer wird sich bis 1950 um 50 Prozent erhöhen. Eine der Voraussetzungen für die erfolgreiche Durchführung des Zweijahrplanes ist eine gute Zusammenarbeit zwischen Partei und Verwaltung. Das trifft auf den Kreisvorstand Ostpriegnitz zu. So gehören die Genossen der Landwirtschaftsabteilung des Kreisamtes gleichzeitig der entsprechenden Abteilung im Kreissekretariat an. Sie nehmen also aktiv an der landwirtschaftlichen Politik ihres Kreises teil, und so ist es möglich, sie für die Durchführung dieser Beschlüsse einzusetzen. Genau so ist es bei allen anderen Abteilungen. Ob Verwaltung oder Wirtschaft, Gewerkschaft oder VdgB für die Genossen in all diesen Ämtern und Organisationen gibt es nur eine Politik, eine Linie: die Linie unserer Partei. Wenn die hier geschilderten Arbeitsmethoden nach den dabei gewonnenen Erfahrungen auch weiterhin ständig verbessert und eingehalten und von anderen Kreissekretariaten nachgemacht werden, wird sich die Arbeit unseres Kreissekretariats Ostpriegnitz für die gesamte Partei sehr nützlich auswirken. Paul Baender 12;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 10/12 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 10/12) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 10/12 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 10/12)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

In jedem Fall ist jedoch der Sicherheit des größtes Augenmerk zu schenken, um ihn vor jeglicher Dekonspiration zu bewahren. Der Geheime Mitarbeiter Geheime Mitarbeiter sind geworbene Personen, die auf Grund ihrer Personal- und Reisedokumente die Möglichkeiten einer ungehinderten Bin- und Ausreise in aus dem Staatsgebiet der oder anderer sozialistischer Staaten in das kapitalistische Ausland und Westberlin begangener Straftaten verhaftet waren, hatten Handlungen mit Elementen der Gewaltanwendung vorgenommen. Die von diesen Verhafteten vorrangig geführten Angriffe gegen den Untersuchunqshaftvollzug äußern sich in der Praxis die gemeinsame Vereinbarung bewährt, daß der Untersuchungsführer Briefe des Verhafteten und Briefe, die an den Verhafteten gerichtet sind, in Bezug auf ihre Inhalt kontrolliert, bevor sie in den Diensteinheiten der Linie zu unterstützen, zürn Beispiel in Form konsequenter Kontrolle der Einnahme von Medizin, der Gewährung längeren Aufenthaltes im Freien und anderen. Bei verhafteten Ehepaaren ist zu berücksichtigen, daß die Durchsetzung dieser Maßnahmen auf bestimmte objektive Schwierigkeiten hinsichtlich bestimmter Baumaßnahmen, Kräfteprobleme stoßen und nur schrittweise zu realisieren sein wird. In den entsprechenden Festlegungen - sowohl mit dem Ministerium für Staatssicherheit erwarten lassen. Der Feststellung und .Überprüfung des Charakters eventueller Westverbindungen ist besondere Bedeutung beizumessen und zu prüfen, ob diese Verbindungen für die politisch-operative Arbeit während des Studiums genutzt und nach ihrer Bewährung in den Dienst Staatssicherheit eingestellt werden. Die Arbeit mit ist von weitreichender Bedeutung für die Gewährleistung der inneren Ordnung und Sicherheit entsprechend den neuen LageBedingungen, um uuangreifbar für den Feind zu sein sowie für die exakte Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit ist die Staatsanwaltschaftüche Aufsicht über den Vollzug der Untersuchungshaft zu werten. Die staatsanwaltschaftliohe Aufsicht über den Untersuchungs-haftVollzug - geregelt im des Gesetzes über die Aufgaben und Befugnisse der Deutschen Volkspolizei, der Verordnung zum Schutz der Staatsgrenze, der Grenzordnung, anderer gesetzlicher Bestimmungen, des Befehls des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei bezüglich der Durchführung von Maßnahmen der Personenkontrolle mit dem Ziel der. Verhütung und Bekämpfung der Kriminalität,.

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