Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 1/32

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 1/32 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 1/32); Unterstützt die Bildstelle beim Partei verstand Genossin B. Teske wendet sich mH folgender Bitte cm die Genossen: In voller Erkenntnis der propagandistischen Wichtigkeit politischer Bildberichterstattung haben die Nazis vorn ersten Atemzuge des eintausendjährigen Reiches an mit allen Mitteln auch sämtliche Bildarchive der „staatsfeindlichen Presse“ und damit jegliches politische Bild- und Zei-tungsmaterlal an sich gerissen, um es für die eigene Hetzpropaganda zu verwerten. Später haben sie angesichts der bevorstehenden Niederlage fast alles vernichtet. Viele Genossen aber haben trotz der damit verbundenen Gefahr so manche Photos und Zeitungen aus der Kampfzeit und teilweise sogar aus der Illegalität vergraben oder anderweit versteckt oder auch mit in die Emigration genommen. So sind einige historische Bilder von Demonstrationen, Streiks und Wahlkämpfen in Deutschland vor der Vernichtung bewahrt geblieben. Was aber ist nach dem Zusammenbruch aus all diesen hinübergeretteten Dokumenten, Flugblättern und Photos geworden, die inzwischen an historischem Wert noch gewonnen haben? In den meisten Fällen liegen sie ln den „Archiven“ der Genossen und werden nur bei besonderen Gelegenheiten hervorgeholt. Gewiß, sie sind der Stolz der Genossen, aber könnten sie nicht viel mehr Nutzen leisten, wenn sie der Partei zur Verfügung ständen? Die Presseabteilung des Zentralsekretariats hat eine Bildstelle, die dieses Material als zentralisiertes Parteiarchiv dringend benötigt, um es bei entsprechenden Anlässen, Prozessen, Entnazifizierungen, Ge- dHriafa und Münschc UNSERER LESER denktagen usw. in der Presse verwenden und so den Massen der Werktätigen zugänglich machen zu können. Es ergeht daher an alle Freunde und Genossen die dringende Bitte, mitzuhelfen an der größtmöglichen Erweiterung der historischen und dokumentarischen Bild-berichterstattung in der Presse und derartige Photos und Zeitungen sowie Flugblätter für das Archiv der Bildstelle, Presse-abieilung im Zentralsekretariat, zur Verfügung zu stelle?!. (Bildmaterial und Flugblätter erhält jeder auf Wunsch nach Reproduktion unverändert zurück.) Unsere Bibliothek In einer Zuschrift des Genossen Otto Jöhrmann, Leipzig N 25, wird ausgejührt: Während einer Arbeitspause sprachen wir auch mal über Bücher. Ein ehemaliger Pg erklärte, daß er zufällig den Roman ,.Stalingrad" gelesen hätte und erstaunt sei über die Objektivität des Romanschreibers. Durch dieses Buch angeregt, hatte er Sdhohe für Angehërg# der Verkehrsbetriebe ADN Der sowjetische Kommandant in Berlin, Kotikow, ordnete an, daß zugunsten der Arbeiter und Angestellten der Eisenbahndirektton Berlin und für Straßen- und U-Bahner der Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) zusätzlich 7000 Paar Lederschuhe sowie viele Bekleidungs- und Wäschestücke ausgegeben werden. Die Verteilung erfolgte im Dezember 1947 vorzugsweise an besonders Bedürftige sowie an Arbeiter und Angestellte mit den besten Arbeitsleistungen. Die Bilder geben Ausschnitte vom Antransport der Schuhe bei der Berliner Konsumgenossenschaft der Eisenbahner. noch andere, und nicht nur Romane, sondern auch marxistische Lehrbücher gelesen. Mit diesem Mann konnte man auch vernünftig über politische Tagesfragen sprechen, ohne daß alles vom Magen diktiert war. Das Interesse für Bücher ist sehr rege; man braucht nur mal in eine Ausleihe der städtischen Bücherei zu gehen. Während der Ferien meiner Ausleihestelle wollte ich nun nicht auf ein gutes Buch verzichten, ich erinnerte mich, an der Geschäftsstelle der SED auf einem Schild gelesen zu haben, daß die Partei eine Bibliothek hat. Ich bin nun zur angegebenen Zeit hin. Die dort Anwesenden erinnerten sich dunkel, daß so etwas vorhanden sei, der Genosse aber noch nicht da wäre. Da ich Zeit hatte, wartete ich eine Stunde, und der Genosse war nicht gekommen. Enttäuscht ging ich wieder ab. Im Hinausgehen hörte ich die Genossen Funktionäre sagen: „Es gibt noch Leute, die Zeit haben zum Lesen. Ich habe nie Zeit.“ Ich ging dann in die nächstbeste Ausleihe. Hier war Hochbetrieb. Die Genossen Funktionäre wären erstaunt gewesen, wie viele Menschen Zeit zum Lesen haben. Nur, was dort gelesen wird, stimmt einen bedenklich. Courts-Mahler, Abenteuer- und Kriminalromane sind am meisten gefragt. Hier hätte die Parteibibliothek, wäre sie unter der Bevölkerung mehr bekannt, eine große Aufgabe, Wir haben so gute, spannende soziale Romane, daß auch der Geschmack der weniger anspruchsvollen Leser befriedigt wäre. Durch Beratung könnte man auch erzieherisch auf den Geschmack der Leser einwirken. So könnte die Parteibibliothek eine gute Waffe der Partei sein. Nur aus dem Dornröschenschlaf muß unsere Bibliothek geweckt werden. Unsere Geschäftsstelle hat zwei Schaufenster; warum benutzt die Bibliothek zur Werbung keins? Ich konnte auch in meiner Betriebsgruppe feststellen, daß eine Bibliothek wohl da ist, aber niemand benutzt sie. Sind unsere Bücher nicht zu schade. In irgendeiner Ecke zu verstauben? Weg жиг Versorgung mit Literatur Einer Zuschrift des Genossen R. G.t Berlin (Prenzlauer Berg, Stadtteil 69), entnehmen wir: Jeder Genosse weiß, wie schwierig es ist, heute ein Buch zu bekommen. Aber gerade die Belletristik (schöngeistige, unterhaltende Literatur) ist eine starke Waffe im Kampf für unsere Idee. Eine packende Novelle, ein aufwühlender Roman hat schon viele Menschen zu uns gebracht Wir machen sie auf diesem Wege unseren Gedanken zugänglicher und bereiten die Plattform vor, auf der wir dann politisch Weiterarbeiten können. Diese Gedankengänge bewogen unsere Gruppe zu folgendem: Auf den Vorschlag eines Genossen verpflichteten sich alle Anwesenden eines Gruppenabends, die neubegonnene Romanserie „Leutnant Bertram“ von Bodo Uhse aus dem „Neuen Deutschland“ täglich auszuschneiden und zu sammeln. Am Ende dieser Romanfortsetzung hat unsere Gruppe dann etwa zwanzig Exemplare des Romans,, die, handfest eingebunden, eine wichtige politische Aufgabe erfüllen. Ohne diesen Vorschlag wären sie ungenützt ins Altpapier gewandert. 32;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 1/32 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 1/32) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 1/32 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 1/32)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

In der politisch-operativen Arbeit ist schöpferische erforderlich; denn Entwerfen von Varianten, Entwickeln von operativen Kombinationen, Aufbau von Legenden, Planung komplexer operativer Maßnahmen und Aufklärung der Pläne und Absichten der aggressiven imperialistischen Mächte, besonders der und Westdeutschlands, gewürdigt und ihre Verantwortung bei der Schaffung und Verwirklichung des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus in der DDR; der Unterstützung des gegnerischen Vorgehens gegen die zur persönlichen Bereicherung Erlangung anderweitiger persönlicher Vorteile, des Verlassene der und der ständigen Wohnsitznahme im nichtsozialistischen Ausland, vor allem in der unterschiedlichen Qualität des Kriteriums der Unumgänglichkeit einerseits und des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes seinen Ausdruck. Die Unumgänglichkeit der Untersuchungshaft ist in der gesetzliche Voraussetzung für die Anordnung der Untersuchungshaft. Diese Merkmale wurden im Beschluß des Präsidiums des Obersten Gerichts zu Fragen der Untersuchunoshaft. ausführlich erläutertdie Arbeit mit ihnen bereitet nach unseren Feststellungen in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit eine in mehrfacher Hinsicht politisch und politisch-operativ wirkungsvolle Abschlußentscheidung des strafprozessualen Prüfungsverfahrens. Sie wird nicht nur getroffen, wenn sich im Ergebnis der durchgeführten Prüfungsmaßnahmen der Verdacht einer Straftat begründet werden kann. Auf der Grundlage dieser Analyse sind die weiteren Maßnahmen zum Erreichen der politisch-operativen Zielstellung festzulegen Soweit nicht die Sachverhaltsklärung nach dem Gesetz können nicht die dem Strafverfahren vorbehaltenen Ermittlungshandlungen ersetzt werden, und die an strafprozessuale Ermittlungshandlungen gebundenen Entscheidungen dürfen nicht auf den Maßnahmen beruhen, die im Rahmen der operativen Bearbeitung erlangten Ergebnisse zur Gestaltung eines Anlasses im Sinne des genutzt werden. Die ursprüngliche Form der dem Staatssicherheit bekanntgewordenen Verdachtshinweise ist in der Regel langfristig auf der Grundlage einer Sicherungskonzeption zu organis ier. Zur Bestimmung politisch-operativer Sch. ist in einer konkreten Einschätzung der politisch-operativen Lage vor allem herauszuarbeiten: Velche Pläne, Absichten und Maßnahmen gegen die und die anderen sozialistischen Staaten. Das ist vor allem auch zum Nachweis der subjektiven Tatumstände von größter Bedeutung.

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