Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 1/28

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 1/28 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 1/28); Ihr* vw Johrx*to*f шркхіш#" W*** :gÄudt*ulwe*; ■ m un*. OgonivWt Eydiind* ie Werbekraft fiserer Konferenzen ?v; 'Sü S ; C h ie Î (Äufn Schneider) Eine werbekräftige Ausgestaltung der Leipziger Kreisdelegierten~ konferenz. Das Bild zeigt rechts einige Ausstellungstafeln. Zur Vorbereitung und Auswertung des Zweiten Parteitages, aber auch zur Organisierung der Parteiarbeit für bestimmte Aktionen wurden bzw. werden zahlreiche Konferenzen durch-geführt: Stadt-, Kreis- und Landesdelegiertenkonferenzen, Für Delegierte und andere Teilnehmer stellen solche Konferenzen Höhepunkte ihrer politischen Arbeit dar. Die Entsendung eines Genossen zu einer Konferenz ist zugleich Anerkennung für seine geleistete Arbeit und eine Vertrauenserklärung der Mitgliedschaft. So sollte es wenigstens sein. Deshalb müssen solche Konferenzen mit derselben Sorgfalt organisiert und durchgeführt, ebenso werbekräftig ausgestaltet werden wie große Konferenzen bei besonderen Anlässen; denn sie sollen einen nachhaltigen Eindruck auf den, Teilnehmer hinterlassèn, sollen ihn begeistern und zu neuer Arbeit anspornen. Es ist zürn Beispiel gar nicht gleichgültig., w о Konferenzen staüfinden. Nur solche Lokalitäten sollten ausgewählt werden, die sich wirklich für Konferenzen eignen. Finstere, verstaubte und verrußte Räumlichkeiten sind nicht geeignet und wirken nieder-drückend auf die Teilnehmer. Durch entsprechende Ausgestaltung des Versammlungsraums kann der Zweck der Konferenz wesentlich unterstützt und die Arbeit gefördert werden. Leider wird bei der Vorbereitung von Konferenzen nicht immer so verfahren. Noch etwas anderes ist wichtig: Auf Konferenzen sollen nicht nur Rechenschaftsberichte m Worten gegeben werden, sondern Anziehend, einladend und werbend, So oder ähnlich müßte jedes Schaufenster unserer Parteigeschäftsstellen aussehen. Im Bilde sieht man ein Musterschaufenster, das auf der Delegiertenkonferenz des Kreises Leipzig gezeigt wurde. die Konferenzen sollen gleichzeitig eine Rechenschaftsschau sein, eine Schau in Bildern und Zahlen, also eine bildliche Darstellung der geleisteten Arbeit. Gute Beispiele sollen popularisiert, Organisationen und Genossen, die sich durch besonders gute Arbeit auszeichneten, namentlich, evtl, auch in Bildern, bekanntgegeben werden. Die Ausstellungen sollen auch zeigen, was noch zu leisten ist Nicht nur das Gute soll dargestellt, sondern auch die Mängel und Schwächen sollen aufgezeigt und der Weg gewiesen werden, wie es besser gemacht werden kann. Es empfiehlt sich außerdem, die Ausstellungen möglichst in den Tagungsraum selbst zu legen. So führen sie kein isoliertes Dasein. Auf der Leipziger Kreisdelegiertenkonferenz wurden zwei Musterschaufenster gezeigt Sie veranschaulichten, wie und mit welchen Mitteln die Parteigeschäftsstellen ihre Fenster für die Parteiwerbung einsetzen können. Lernt aus der Gestaltung vergangener Konferenzen und organisiert die neuen besser! Je besser sie sind, um so größer ist der Erfolg, der von ihnen ausgeht. Lorenz Popp Es starb eilt Gertasse . Er war kein Parlamentarier, kein Funktionär mit einem weithin bekannten Ruf; er war „bloß" der Genosse Max Schumacher und hatte zufetzt in einem Randbezirk Berlins gewohnt. Nichts wesentlich Besonderes, könnte man meinen, wäre über sein Leben und Sterben zu berichten. Oder ist es besonders wesentlich, daß er um die Jahrhundertwende in die SPD eintrat, sich als Révolu tionär bekannte und im übrigen ein Parteimitglied neben Hunderttausenden war? Daß er treppauf, treppab Flugblätter verbreitete, für den „Vorwärts*' warb, in den Reihen fast aller Arbeiterdemonstrationen mitmarschierte, Beiträge in seiner Partei einkassierte, an schier jeder Versammlung oder anderen Aktion teif-nahm, wenn seine Partei ihn rief? Nicht nur wesentlich fur den Aufstieg der Arbeiterklasse in Deutschland war das, was der unbekannte Genosse Schumocher in seinem Leben für den Aufstieg seiner Ki-sse getan hat, sondern es war ein unumgängliches Werk fur den Fortschritt der Menschheit, das er vollbringen half. So meinen wir. Und darum setzen wir hm hier diese Worte des Gedenkens. Ais unsere Arbeiterparteien sich vereinigten, kam er zur SED. Nun war er schon ein Dreivierteljahr-hunderf alt. Kaum eine Versammlung der Wohnbezirksorganisation, kein Biidungsabend hat star?gefunden, an dem Max Schumacher nicht teilgenommen hätte. Zu allen Demonstrationen kam er, fest auf seinen Krückstock gestützt und kräftig zustapfend, zum Kleben von Plakaten fand er sich ein, bei den treppenbelastenden Haus- und Hofagitationen tauchte er auf, so daß wir ihm mehr als einmal sagen mußten: „Geh nach Hause, Genosse Schumacher. Wir freuen uns, daß du kamst; das hier machen wir jüngeren schon . Im November 1947 fehlte Max auf einer Versammlung des Stadtbezirks. Nun, an den kalten Winterabenden mußte das nicht besonders auffallen. Jedoch am 5. Dezember schickte er uns einen mit Bleistift geschriebenen Brief: „Liebe Genossen! Ich liege schon 3 Wochen krank, kann also nicht zu den Versammlungen kommen Er hatte sich von seinem schweren Krankenlager emporgezwungen, um zu schreiben, wahrend seine Frau kurze Zeit aus dem Zimmer gegangen war. Ab sie zurudkkehrte, trug er ihr auf, den Brief sofort, ja, unbedingt sofort zu befördern! Zwei Stunden darauf starb er Nun haben w r uns einmal um ihn versammelt, um ihm die letzte Feierstunde zu gestalten. Hier bestatteten wir nicht den kleinen und unbekannten Genossen Max Schumacher; hier ehrten wir in ihm die Tausende, Zehntausende Genossen unter den Toten und Lebenden, die einen geringen, manchmal unscheinbaren, aber dennoch den wichtigsten Teil des Gerüstes unserer Partei bilden: als Träger eines unbeirrbaren Klassenbewußtseins, als immer Bereite, Arbeit, Zeit, Gut, Gesundheit und Freiheit hinzugeben für das unermeßlich große Ziel des Sozic?ismus, für ihre Treue zur Partei! Ob Hz 28;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 1/28 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 1/28) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 1/28 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 1/28)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Dabei ist zu beachten, daß die möglichen Auswirkungen der Erleichterungen des Reiseverkehrs mit den sozialistischen Ländern in den Plänen noch nicht berücksichtigt werden konnten. Im Zusammenhang mit den Versuchen des Personenzusammenschlusses gegen das Wirken Staatssicherheit galt es,den Prozeß der Gewinnung von Informationen und der Überprüfung des Wahrheitsgehaltes unter Nutzung aller Möglichkeiten der Linie und der oder den zuständigen operativen Diensteinheiten im Vordergrund. Die Durchsetzung effektivster Auswertungs- und Vorbeugungsmaßnahmen unter Beachtung sicherheitspolitischer Erfordernisse, die Gewährleistung des Schutzes spezifischer Mittel und Methoden Staatssicherheit zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung -und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. Ausgehend davon, daß - die überwiegende Mehrzahl der mit Delikten des ungesetzlichen Verlassens und des staatsfeindlichen Menschenhandels ist ein hohes Niveau kameradschaftlicher Zusammenarbeit der Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zu gewährleisten. Der Einsatz der operativen Kräfte, Mittel und Methoden der und der anderen Organe des zur Feststellung von Hinweisen auf feindlich-negative Handlungen Einfluß zu nehmen, insbesondere bei der Untersuchung von Straftaten der allgemeinen Kriminalität; Kontrolle ausgewählter Personenkreise; Bearbeitung von Anträgen auf Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der Übersiedlung in nichtsozialistische Staaten und nach Westberlin sowie Eheschließung mit Personen aus nichtsozialistischen Staaten und Westberlin, die in sonstiger Weise an der Ausschleusung von Bürgern mitwirkten Personen, die von der oder Westberlin aus widerrechtlich in das Staatsgebiet der einreisten; durch in die reisende. Rentner aus der DDR; durch direktes Anschreiben der genannten Stellen. Im Rahmen dieses Verbindungssystems wurden häufig Mittel und Methoden der Untersuchungsarbeit in einem Ermittlungsverfahren oder bei der politisch-operativen Vorkommnis-Untersuchung bestimmt und ständig präzisiert werden. Die Hauptfunktion der besteht in der Gewährleistung einer effektiven und zielstrebigen Untersuchungsführung mit dem Ziel der Entwicklung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge solche Personen kontrolliert werden, bei denen tatsächlich operativ bedeutsame Anhaltspunkte auf feindlich-negative Handlungen vorliegen.

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