Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1966-1967, Seite 296

Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1966-1967, Seite 296 (Dok. SED DDR 1966-1967, S. 296); zukommen. Nur so kann man realistisch und vernünftig an die Beziehungen zwischen beiden deutschen Staaten herangehen. Auch die gegenwärtige Bonner Regierung hat wie alle ihre Vorgängerinnen die konstruktiven Vorschläge der DDR abgelehnt. So muffte sich die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands auf ihrem VII. Parteitag mit der Tatsache beschäftigen, daß auch die von Herrn Kiesinger geführte Regierung die Politik nicht als die Kunst des Möglichen auffaßt. Der Beweis dafür war schon die vor dem westdeutschen Bundestag abgegebene Erklärung des westdeutschen Kanzlers an die Delegierten unseres Parteitages. Statt von den Realitäten in Deutschland auszugehen, vertrat Herr Kiesinger den annexionistischen Anspruch der Bonner Regierung, die Deutschen „von der Maas bis an die Memel" vertreten zu wollen. Gerade diese Alleinvertretungsanmaßung jedoch kennzeichnet die Bonner Politik als ein zwar aussichtsloses, aber für das friedliche Zusammenleben der Völker äußerst gefährliches Unternehmen. Die Delegierten des VII. Parteitages der SED sind von den Realitäten ausgegangen : Die Deutschen leben heute in zwei deutschen Staaten, und normale Beziehungen zwischen den Deutschen erfordern normale Beziehungen zwischen diesen beiden Staaten. Daraus ziehen wir die Schlußfolgerung: Trotz des Bestehens zweier deutscher Staaten mit völlig unterschiedlichen Gesellschaftsordnungen ist eine friedliche Koexistenz nötig und möglich, um allmählich zu einem friedlichen Zusammenleben der beiden deutschen Staaten zu gelangen. Von diesem realistischen Standpunkt aus hat der VII. Parteitag der SED vorgeschlagen, direkte Verhandlungen zwischen dem Vorsitzenden des Ministerrates der DDR, Willi Stoph, und dem westdeutschen Bundeskanzler, Dr. Kiesinger, aufzunehmen. Am 10. Mai 1967 hat die Regierung der DDR diese Anregung aufgegriffen und in einem Brief ihres Vorsitzenden dem westdeutschen Bundeskanzler vorgeschlagen, über folgende Fragen in sachliche, gleichberechtigte Verhandlungen mit der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik einzutreten : Aufnahme normaler Beziehungen zwischen beiden deutschen Staaten ; Verzicht beider deutscher Staaten auf die Anwendung von Gewalt in den gegenseitigen Beziehungen; Anerkennung der gegenwärtig bestehenden Grenzen in Europa, insbesondere der Grenze zwischen beiden deutschen Staaten; 296;
Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1966-1967, Seite 296 (Dok. SED DDR 1966-1967, S. 296) Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1966-1967, Seite 296 (Dok. SED DDR 1966-1967, S. 296)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralkomitees (ZK) sowie seines Politbüros (PB) und seines Sekretariats, Band Ⅺ 1966-1967, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 1. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1969 (Dok. SED DDR 1966-1967, S. 1-360).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen, Die Aufdeckung und Überprüf ung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Spitzengeheimnisträger in staatlichen und bewaffneten Organen, in der Volkswirtschaft, in Forschungseinrichtungen einschließlich Universitäten und Hochschulen; Einschätzung der Wirksamkeit der politisch-operativen Aufklärung, Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. :, Ausgehend davon, daß; die überwiegende Mehrzahl der mit Delikten des unge- !i setzlichen Verlassens und des staatsfeindlichen schenhande angefallenen Bürger intensive Kon- takte und ein großer Teil Verbindungen zu Personen unterhielten, die ausgeschleust und ausgewiesen wurden legal in das nichtsozialistische Ausland bestünden. Diese Haltungen führten bei einer Reihe der untersuchten Bürger mit zur spätereri Herausbildung und Verfestigung einer feindlich-negativen Einstellung zu den verfassungsmäßigen Grundlagen der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung der angegriffen werden bzw, gegen sie aufgewiegelt wird. Diese ind konkret, detailliert und unverwechselbar zu bezeichnen und zum Gegenstand dee Beweisführungsprozesses zu machen. Im Zusammenhang mit der Bestimmung der Zielstellung sind solche Fragen zu beantworten wie:. Welches Ziel wird mit der jeweiligen Vernehmung verfolgt?. Wie ordnet sich die Vernehmung in die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die Tätigkeit des Untersuchungsführers in der Vernehmung, insbesondere bei der Protokollierung. Es ist Anliegen der Ausführungen, die ErfOrdermisse der Wahrung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlih-keit und Gesetzlichkeit die Möglichkeit bietet, durch eine offensive Nutzung der gesetzlichen Bestimmungen den Beschuldigten zu wahren Aussagen zu veranlassen.

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