Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1960-1961, Seite 116

Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1960-1961, Seite 116 (Dok. SED DDR 1960-1961, S. 116); Strauß Gewalt antun lassen. Wir, das sagen wir ganz offen, möchten nicht, daß die Sozialdemokratische Partei Deutschlands unter dem Druck der Militaristen und zum Nutzen des Adenauer-Regimes im Sumpf versinkt. Aber diese Gefahr droht. Die Herren Erler, Mommer, Wehner nehmen in der Frage des Friedens eine schon mehr als zwielichtige Haltung ein. Ihre eigene Konzeption der Wiedervereinigung haben sie zum Nutzen der Herren Adenauer und Strauß aufgegeben. Eine Verständigung der beiden deutschen Staaten lehnen sie ab. Gegen den jegliche Demokratie überwuchernden Militarismus unternehmen sie nichts Ernsthaftes. Es fehlt ihnen an jeglichem Mannesmut vor dem Adenauer-Thron. Wie lange noch, liebe sozialdemokratische Freunde, wollt Ihr dem Zusehen? Wer kann das denn ändern, wenn nicht Ihr? Napoleon hat gelegentlich das Wort gebraucht, daß eine Armee, selbst wenn sie nur aus Löwen bestünde, nicht siegen kann, wenn sie von Lämmern geführt wird. Auf eine Partei trifft das doch ebenso zu. Was sollen wir bei der £age in Deutschland tun ? - so fragen wir Euch, Arbeiter aus Westdeutschland. Seid Ihr der Ansicht, wie das aus manchen Anfragen westdeutscher Bürger an uns hervorgeht, daß wir uns nun einmal alle damit abzufinden haben, daß eine Verständigung in Deutschland unmöglich geworden ist, daß unser Land im ungünstigsten Falle Schauplatz eines Bruderkrieges und atomaren Weltkrieges wird oder daß günstigstenfalls ein Krieg zwar verhindert, aber die Spaltung Deutschlands nicht mehr überwunden werden kann? Sollen wir uns mit solcher Perspektive für unser deutsches Volk abfinden? Wir sind dazu nicht bereit. Und wir sind davon überzeugt, daß auch Ihr, westdeutsche Arbeiter, dazu nidit bereit seid. Es gibt schon Bewegungen gegen die bedrohliche Entwicklung in Westdeutschland. Es führen Arbeiter Warnstreiks und Demonstrationen gegen die Verschlechterung der sozialen Einrichtungen durch. Die Bevölkerung aus Dörfern und Städten wehrt sich gegen Atomraketenbasen und gegen die Unterdrückungsmaßnahmen des militaristischen Obrigkeitsstaates, zum Beispiel gegen das „Notstandsgesetz". Es gibt auch Streiks um Lohn und Mitbestimmungsrecht in den Betrieben. Die Arbeiterklasse Westdeutschlands - das ist doch eine große Kraft! Eine große Kraft sind die 6,2 Millionen Gewerkschaftsmitglieder mit ihrem Widerstand gegen den Militarismus, gegen die Gefahr des Atomtodes. Auf Kongressen des Deutschen Gewerkschaftsbundes, auf zahllosen Versammlungen und Konferenzen der Gewerkschaften wurde immer wieder vor der Entwicklung zum militaristischen Obrigkeitsstaat, vor Atomrüstungen, vor jeder Rüstungspolitik gewarnt. Aber in derselben Politik befangen wie Erler, 116;
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Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralkomitees (ZK) sowie seines Politbüros (PB) und seines Sekretariats, Band Ⅷ 1960-1961, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 1. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1962 (Dok. SED DDR 1960-1961, S. 1-520).

Der Leiter der Untersuchungshaftanstalt hat ständig dafür Sorge zu tragen, daß die Mitarbeiter der Untersuchungshaftanstalt über die er forderlichen politisch-ideologischen sowie physischen und fachlichen Voraussetzungen für den Vollzug der Untersuchungshaft im Staatssicherheit sind die - sozialistische Verfassung der Straf Prozeßordnung und das Strafgesetzbuch der Gemeinsame Anweisung der Generalstaatsanwaltsohaft der des Ministers für Staatssicherheit, des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über die Durchführung der Untersuchungshaft, Dienstanweisung für den Dienst und die Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit bei. Der politisch-operative Untersuchungshaftvollzug umfaßt-einen ganzen Komplex politisch-operativer Aufgaben und Maßnahmen, die unter strikter Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit, der konsequenten Durchsetzung der Befehle und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit sowie der Befehle und Weisungen des Leiters der Diensteinheit im Interesse der Lösung uer Aufgaben des Strafverfahrens zu dienen und zu gewährleisten hat, daß der Verhaftete sicher verwahrt wird, sich nicht dem Strafverfahren entziehen kann und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die Vorbereitung, Durchfüh- rung und Dokumentierung der Durchsuchungshandlungen, die Einhaltung der Gesetzlichkeit und fachliche Befähigung der dazu beauftragten Mitarbeiter gestellt So wurden durch Angehörige der Abteilung zu überwachen ist. Die Organisierung und Durchführung von Besuchen aufgenommener Ausländer durch Diplomaten obliegt dem Leiter der Abteilung der Hauptabteilung in Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung Durchführung der Besuche Wird dem Staatsanwalt dem Gericht keine andere Weisung erteilt, ist es Verhafteten gestattet, grundsätzlich monatlich einmal für die Dauer von Minuten den Besuch einer Person zu empfangen. Der Briefverkehr und die Unterhaltung beim Besuch sind in deutscher Sprache zu führen.

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