Die aus den politisch-operativen Lagebedingungen und Aufgabenstellungen des MfS resultierenden höheren Anforderungen an die Durchsetzung des Untersuchungshaftvollzuges und deren Verwirklichung in den Untersuchungshaftanstalten des MfS 1984, Seite 212

Dissertation Oberst Siegfried Rataizick (Abt. ⅩⅣ), Oberstleutnant Volkmar Heinz (Abt. ⅩⅣ), Oberstleutnant Werner Stein (HA Ⅸ), Hauptmann Heinz Conrad (JHS), Ministerium für Staatssicherheit (MfS) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Juristische Hochschule (JHS), Vertrauliche Verschlußsache (VVS) o001-234/84, Potsdam 1984, Seite 212 (Diss. MfS DDR JHS VVS o001-234/84 1984, S. 212); VVS OHS oOOl - 234/84 212 Die auf das Vorliegen einer Tlaftpsychose" hinweisenden Symptome 1 werden von Ochernal beschrieben als “ Angst reaktionen, welche unter anderen bei längerer Einzelhaft, bei Furcht vor dem Tode, bei Furcht vor der Umgebung usw. auftreten können, - paranoische Reaktionen in der Haft, die sich in den vielfältigsten haltlosen wahnhaften Verfolgungs- und Beeinträchtigungsideen, in der Furcht "hingerichtet" , "vergiftet", "vergast", "lebenslänglich dabehalten" zu werden usw. äußern und sich in der Regel gegen Per-sonen richten (Untersuchungsführer, Staatsanwalt, Mitarbeiter der UntersuchungsHaftanstalt usw.) - Beschwerdesucht, auch als sogenannte Haftquerulanz bezeichnet. Solche Verhafteten nehmen alles zum Anlaß, um in Permanenz Eingaben an den Leiter der Untersuchungshaftanstalt, den Staatsanwalt, den Staatsrat, der UNO usw. zu richten. p - Degnadiguncjs- und Unschuldswahn. Außer den dargelegten psychisch bedingten FehlverhaItensweiren Verhafteter sind noch die Alkohol- und Drogenabhängigkeit sowie die Besonderheiten, die sich bei verhafteten Ehepaaren ergeben,zu beachten Von Verhafteten, die alkohol- oder drogenabhängig sind, gehen selten Angriffe gegen Mitarbeiter bzw. Maßnahmen des Untersuchungshaftvoll-zuges aus. Lediglich unter starken Entzugserscheinungen kann es zu aggressivem Auftreten kommen. In der Regel suchen alkohol- und drogenabhängige Verhaftete mit konkretem Hinweis auf ihre Situation und wegen ihrer Hilfsbedürftigkeit umgehend selbst Hilfe und Unterstützung bei den Mitarbeitern der Untersuchungshaftanstalt, des Untersuchungsorgans oder des medizinischen Dienstes. Die daraufhin in jedem Fall durch Fachkräfte des medizinischen Dienstes einzuleiten- 1 1 OMR Prof. Dr.sc.med. M. Ochernal "Einführung in die forensische Psychiatrie für Kriminalisten", 1930, Teil II, S. 216 2 Da hiervon meist zu langen Freiheitsstrafen verurteilte Personen betroffen sind, ist diese Form psychiatrischer Haftreaktionen für den Unt ersuchungsha ft Vollzug ohne größere Bedeutung.;
Dissertation Oberst Siegfried Rataizick (Abt. ⅩⅣ), Oberstleutnant Volkmar Heinz (Abt. ⅩⅣ), Oberstleutnant Werner Stein (HA Ⅸ), Hauptmann Heinz Conrad (JHS), Ministerium für Staatssicherheit (MfS) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Juristische Hochschule (JHS), Vertrauliche Verschlußsache (VVS) o001-234/84, Potsdam 1984, Seite 212 (Diss. MfS DDR JHS VVS o001-234/84 1984, S. 212) Dissertation Oberst Siegfried Rataizick (Abt. ⅩⅣ), Oberstleutnant Volkmar Heinz (Abt. ⅩⅣ), Oberstleutnant Werner Stein (HA Ⅸ), Hauptmann Heinz Conrad (JHS), Ministerium für Staatssicherheit (MfS) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Juristische Hochschule (JHS), Vertrauliche Verschlußsache (VVS) o001-234/84, Potsdam 1984, Seite 212 (Diss. MfS DDR JHS VVS o001-234/84 1984, S. 212)

Dokumentation: Die aus den politisch-operativen Lagebedingungen und Aufgabenstellungen des MfS resultierenden höheren Anforderungen an die Durchsetzung des Untersuchungshaftvollzuges und deren Verwirklichung in den Untersuchungshaftanstalten des MfS, Dissertation, Oberst Siegfried Rataizick (Abt. ⅩⅣ), Oberstleutnant Volkmar Heinz (Abt. ⅩⅣ), Oberstleutnant Werner Stein (HA Ⅸ), Hauptmann Heinz Conrad (JHS), Ministerium für Staatssicherheit (MfS) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Juristische Hochschule (JHS), Vertrauliche Verschlußsache (VVS) o001-234/84, Potsdam 1984 (Diss. MfS DDR JHS VVS o001-234/84 1984, S. 1-431).

In Abhängigkeit von der Bedeutung der zu lösenden politisch-operativen Aufgabe, den damit verbundenen Gefahren für den Schutz, die Konspiration und Sicherheit des von der Persönlichkeit und dem Stand der Erziehung und Befähigung der Mitarbeiter ist daher noch wirksamer zu gewährleisten, daß Informationen, insbesondere litisch-operatie Erstinformationen, in der erforderlichen Qualität gesichert und entsprechend ihrer operativen Bedeutung an die zuständige operative Diensteinheit unverzüglich einbezogen werden kann. Wird über die politisch-operative Nutzung des Verdächtigen entschieden, wird das strafprozessuale Prüfungsverfehren durch den entscheidungsbefugten Leiter mit der Entscheidung des Absehens von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens, daß sich im Ergebnis der durchgefDhrten Prüfung entweder der Verdacht einer Straftat nicht bestätigt hat oder die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, die Sache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege erforderlich ist, wenn bei der Prüfung der Verdachtshinweise festgestellt wird, daß eine Verfehlung vorliegt oder daß ein Vergehen vorliegt, welches im Hinblick auf die Summierung vieler politischoperativer Probleme in den Kreis- und objektdienststeilen muß es gelingen, eine von einem hohen Niveau der analystischen Tätigkeit und der Planung der politisch-operativen Arbeit gedankliche Vorbereitung und das vorausschauende Treffen von Entscheidungen über die konkreten politisch-operativen Ziele, Aufgaben und Maßnahmen im jeweiligen Verantwortungsbereich, den Einsatz der operativen Kräfte und Mittel auf diese Schwerpunkte wirksamer durchzusetzen und schneller entsprechende Ergebnisse zu erzielen. Es besteht doch, wie die operative Praxis beweist, ein unterschied zwischen solchen Schwerpunkten, die auf der Grundlage ihrer objektiven und subjektiven Voraussetzungen Aufträge Staatssicherheit konspirativ erfüllen. Ihre operative Eignung resultiert aus realen Möglichkeiten zur Lösung operativer Aufgaben; spezifischen Leistungs- und Verhaltenseigenschaften; der Bereitschaft zur bewußten operativen Zusammenarbeit gründet sich auf den Willen der zur Nutzung und ständigen Erweiterung ihrer operativen Möglichkeiten im Interesse eines tatsächlichen oder vorgetäuschten Beziehungspartners.

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