Die Andere, Wochenzeitung für Politik, Kultur und Kunst, Ausgabe 16 1991, Seite 16

Die Andere, Unabhaengige Wochenzeitung fuer Politik, Kultur und Kunst, Ausgabe 16 vom 17.4.1991, Seite 16 (And. W.-Zg. Ausg. 16 1991, S. 16); ?ANZEIGE Hier koennte kuenftig Seite sechzehn 16/91 lllvl IVUllillv IVUlilllH Ihre Abo-Adresse stehen! Eingeborene raus! Betrachtungen eines Hinterbaenklers ?Man sagt das Management wechselt zu einem bis jetzt gesunden Unternehmen!" Ich weiss nicht, warum meine Partei mich nie ans Rednerpult laesst. Ich haette einiges zu sagen! Zum Beispiel zum leidigen Thema der stoerenden Ureinwohner. Menschlich betrachtet, sollte der Herr Honecker ruhig in Moskau bleiben. Alle Macht hat er verloren, musste in seinem Alter in die Verbannung. Ist eine haertere Strafe, denkbar, als in der Sowjetunion leben zu muessen? Ausserdem, seien wir ehrlich, kann er gar nicht der Alleinschuldige sein. Er hat sich ja nicht selbst gewaehlt. Er war ein unglaublich schlechter Redner und verkuendete die Existenz von Luftschloessern, waehrend im Alltag nichts stimmte. Wenn Millionen einem durchschaubaren Luegner wie ihm ihre Stimmen gaben, dann sind sie offenbar nicht zurechnungsfaehig, zumindest von fremdartiger Gesin- nung, in ihrer Motivation unverstaendlich fuer uns Kulturmenschen. Nun waren die frueheren Wahlen manipuliert, doch nur beim letzten Mal erregten sich einige darueber, davor schwiegen sie. Nach der ersten wirklich freien Wahl jedoch sind alle unzufrieden. Milch und Honig wollten sie fliessen sehen. Sie waehlten ihre Wuensche statt der Wirklichkeit, und verantwortlich fuer die Misere machen sie die Politiker, nicht ihre eigene Masslosigkeit. Von Spielregeln und Denkweise der Demokratie wissen sie gar nichts. Wenn ein Vermieter sie exmittieren will, schimpfen sie auf die Regierung. Wenn ein Betrieb Konkurs macht, schimpfen sie auf die Regierung. Wenn die Post ihren Service verschlechtert, dafuer aber die Preise verfuenffacht, schimpfen sie auf die Regierung. Wenn die Lebenshaltungsko- sten sich vervierfachen, jedqch die Einnahmen bei denen, die noch Arbeit haben, gerade .auf das Anderthalbfache wuchsen, von den Arbeitslosen ganz zu schweigen, machen sie die Regierung verantwortlich, nicht, wie unsereiner, das individuelle Schicksal oder die eigene Unfaehigkeit zur Existenz. Wiederum eine fremd- GQ - artige Auffassung, die unserer zivili- * sierten Weltbetrachtung widerspricht. Der selige Detlev Rohwedder brachte es im letzten Interview vor seinem Hinscheiden auf den Punkt. Als er, so sagt er, die Treuhand uebernahm, fand er ?lediglich drei Leute und 120 Ossis? vor. Und die Ossis hatten ?von Tuten und Blasen keine Ahnung?. Sein Versuch, den Eingeborenen Kultur zu bringen, endete, wie der vieler Afrikaforscher, tragisch. Der Ruf ?Wir sind ein Volk? ging um die Welt. Inzwischen wissen wir, dass dies reine Zweckpropaganda war. Ossis und Wessis verbindet nichts miteinander als Blutsverwandtschaft und Sprachaehnlichkeit. Ein Volk sind wir natuerlich nicht. Haetten Wessis den Stasi-Terror geduldet? Haetten Wessis so viele Jahre mit so wenig Geld leben wollen? Haetten Wessis die Einschraenkung ihrer Reisefreiheit geduldet? Wenn wir bereit sind, das Zoni-Voelk-chen unter uns aufzunehmen, so nur unter Bedingungen. Wer bereit und in der Lage ist, sich dem hoeheren System einzufuegen, wer durch erhoehten Konsum die Wirtschaft ankurbelt, mag bleiben. Wer jedoch die Rechte der Eigentuemer beschraenken will, wer eigene Rechte einfordert (als haette jemals ein Verlierer ueberhaupt Rechte besessen!), wer den Segnungen der Marktwirtschaft nicht blind zu ver- trauen bereit ist, der sollte zwecks Selbstbestrafung seinem einstigen Staatschef in die Verbannung folgen. Das wuerde das Eingeborenenproblem loesen, denn dort wird die lachhafte. Utopie der Gleichheit in einem Blutbad enden - und wir hier haben endlich freie Bahn fuer die Tuechtigen! Notiert von Hartmut Mechtel anbringen. Proto-ron Maennern zum m das Bild. Frau was nicht ?Frau- nihfen, wenn sie, Hand legt. Zum E Comics, Kurzpro uebliche) Modebei Fotografie von Fr ten. Ob das geling entscheiden. Die auf das Miteinand stellt ?Ypsilon? fuer Frauen Situation nach BeispHI im Ser anbieten oder zum Tausch of che fuers Ostfa jr als in r sowohl erzogen, omischfi Zeitschrift Pph allen (gigjsf ragen, erste bietet z.B. im ?beitslosigkeit Heisse Fraueneisen Die Frauenzeitschrift ?Ypsilon? hat sich zum zweiten Mal auf den Weg gemacht. Nach hoffnungsvoller Premiere im letzten (DDR-)Jahr zum Scheintod verurteilt, ist sie wieder auferstanden. Nicht gerade aus Ruinen, aber aus konzeptioneller Neuorientierung, Redaktion Layoutwechsefl beim ersten Ve sich inhaltlich aue besonders schwl dem oestlichen ?Be Redakteurinnen we vergangenen vier I Bogen machen um hi In der Auseinandersedl nun auch ?Ost? - Fraud Paragraphen 218 will ( ebenso ein Medium se anderen Lebens- und J vor denen Fr Heft des neuer? Kontext zunehmender! Informationen zu ArbeitslJIschaffungs-massnahmen, aber auch Reflexionen einer vom Vorruhestand Betroffenen. Lesbische Leserinnen koennen Adressen von Lesbenprojekten auf dem Gebiet der DDR finden. Der Blick ueber den eigenen Tellerrand hinaus offenbart sich (nicht nur) in einem Reisebericht aus Afrika, wohin die Autorin auszog, eigene Vorfahren und Verwandte kennenzulernen. Ein Vergleich der fuer Frauen besonders relevanten Gesetzgebung der DDR und der BRD wird fuer viele Leserinnen nuetzlich sein. Auf dem Wege zum eigenen Koerper kann eine Betrachtung des in unseren Breiten verbogenen Menstruationsgeb- arens ein Stift kollierte Aussae Thema ?Frau? sieht: Es gibt md enthema? ist. Im Wissen um diese Tatsache gibt es doch eine ?spezielle? Aufgabe, der sich ?Ypsilon? verpflicht unwiederholbare BR-Frauencjjm Verdraengen und \ werden. Unvergleichlich haeufiger als in anderen Laendern haben sich Frauen in der I fuer die Gleichzeitigkett von keit und Mutterschaft haben unvergleichlich anderen Laendern ihre allein geboren als auch all Und sie waren dabei in Hinsicht in der Regel selbstaendig als Maenner. Diese Tatsache f differenzierter und behutsamer z Wenn auch Ypsilon? um j i Erhalt der faer Frauen progressi-elungen der Iritt, dann Oehne Nostalgie, [selbstbewussten Wissen dass der ?Sozialismus? endete, w&nn: Im Patriarchat. Und es wird wichtig werden, Erfahrungen von Westfrauen zu vermitteln, deren LebenHHg *d -entwuerfe kennenzu- lernen, SHB jeigenen deutlicher zu machen und er ipeitern zu koennen, wo es nottut. Kind H zu haben, kann kein alleiniges Del sttionskriterium fuer weibliche Selb? itverwirklichung sein. Nicht zu vergl ssenYpsilon? soll Spass machen BBungsfeld von Frauen lustEji BHBBund Frauenall- tag will die Zm tschr?yrmherzige lAe ws gpieitsgetreue Infor- w liehe Diskussion mitrinden. Frau soll sich sondern ermutigt Ypsilon? aus der pannen sind u.a. und (nicht ganz aege geplant. Auch (den soll Genuss bie-muss Frau selbst dakteurinnen sind mit den Leserin-:ere koennen zum lpt1 billig Moebel en. Klamotten in oder eine Speisuchen. Projekte It und Mitstreiterin-werden - der Phantasie Grenze gesetzt Um den Wuenschen der Leserinnen besser ent-gegenkommen zu koennen, erfragt ?Ypsilon? ueber eine dem ersten Heft beigelegte Antwortpostkarte, welche Wuensche offengeblieben sind. Bei einer Auflage von zunaechst ca. 15 000 Exemplaren muss der Vertrieb durch die Redaktion weitgehend selbst organisiert werden. Zum Preis von 5 DM wird ?Ypsilon? vor allem in Frauenzentren, (Frauen-)Buchlaeden oder im Strassenverkauf erhaeltlich sein. Vorrangige Bedeutung aber haben Abonnenments, von deren Zahl der Fortbestand des Projekts massgeblich abhaengen wird. Erhaeltlich ist ?Ypsilon? ueber ?die andere? Basis Druck Verlagsgesellschaft m.b.H.; PSF 148; 0-1058 Berlin. Kathrin Schmidt m $ m O m 30 O Z E I TS Ypsilon erscheint ab April wieder monatlich, kostet 5 DM Und ist erhaeltlich im Zeitschriftenhandel und dort, wo sich Frauen treffen. Die Redaktion von Y;
Die Andere, Unabhängige Wochenzeitung für Politik, Kultur und Kunst, Ausgabe 16 vom 17.4.1991, Seite 16 (And. W.-Zg. Ausg. 16 1991, S. 16) Die Andere, Unabhängige Wochenzeitung für Politik, Kultur und Kunst, Ausgabe 16 vom 17.4.1991, Seite 16 (And. W.-Zg. Ausg. 16 1991, S. 16)

Dokumentation: Die Andere, Unabhängige Wochenzeitung für Politik, Kultur und Kunst, Ausgabe 16 vom 17.4.1991, BasisDruck-Verlagsgesellschaft, Berlin 1991 (And. W.-Zg. Ausg. 16 1991).

Der Leiter der Abteilung hat sicherzustellen, daß die Angehörigen zielgerichtet und wirksam zur Erfüllung der Aufgaben des Wach- und Sicherungsdienstes eingesetzt werden. Er veranlaßt die Organisation und Planung des Wach- und Sicherungsdienstes und organisiert die Kontrolle. Der Leiter der Abteilung hat durch eine wirksame politischoperative Anleitung und Kontrolle im Prozeß der täglichen Dienstdurchführung die Angehörigen des Wach- und Sicherungsdienstes der Abteilung Dem Wachschichtleiter sind die Angehörigen des Wach- und Sicherungsdienstes unterstellt. Er ist dem Vorführer gegenüber weisungs- und kontrollberechtigt. Der Wachschichtleiter leitet die Dienstdurchführung auf der Grundlage von Rücksprachen mit den Mitarbeitern der operativen Diensteinheit beziehungsweise an Hand des Vergleichs mit den mitgeführten Personaldokumenten. Bei der Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt sind inhaftierte Personen und deren mitgeführten Sachen und anderen Gegenstände sowie für die Sicherstellung von eweismat.eriäi V-? während des Aufnahmeprozess in den UntersuchungshafthJisalten des Mini- Rechtliche Grundlagen der Aufnahme und Durchsuchung inhaftierter Personen, deren mitgeführten Sachen und anderen Gegenstände sowie die Sicherung von Beweismitteln während des Aufnahmeprozesses in den Untersuchungshaftanstalton Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache Anforderungen an die innere Sicherheit in den Untersuchungshaftanstalten aber auch der staatlichen Ordnung ist der jederzeitigen konsequenten Verhinderung derartiger Bestrebungen Verhafteter immer erst- rangige Sedeutunq bei der Gestaltung der Führunqs- und Leitungstätigkeit zur Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit bei allen Vollzugsmaßnahmen im Untersuchungshaftvollzug. Es ergeben sich daraus auch besondere Anf rde rungen, an die sichere rwah runq der Verhafteten in der Untersuchungshaftanstalt. Die sichere Verwahrung Verhafteter, insbesondere ihre ununterbrochene, zu jeder Tages- und Nachtzeit erfolgende, Beaufsichtigung und Kontrolle, erfordert deshalb von den Mitarbeitern der Linie zu lösenden Aufgabenstellungen und die sich daraus ergebenden Anforderungen, verlangen folgerichtig ein Schwerpunktorientiertes Herangehen, Ein gewichtigen Anteil an der schwerpunkt-mäßigen Um- und Durchsetzung der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen Staatssicherheit sind planmäßig Funktionserprobunqen der Anlagen, Einrichtungen und Ausrüstungen und das entsprechende Training der Mitarbeiter für erforderliche Varianten durchzuführen.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X