Beiträge zum Strafrecht, Staatsverbrechen 1959, Seite 107

Beiträge zum Strafrecht [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Staatsverbrechen 1959, Seite 107 (Beitr. Strafr. DDR St.-Verbr. 1959, S. 107); genz, aber auch andere Bürger, bei denen eine solche Ideologie noch wirksam ist, gehen manchmal zu solchen Verbrechen über, indem sie ihre Kollegen und andere Mitarbeiter zum Verlassen der DDR auffordern und zu den in Westdeutschland bestehenden Unternehmungen schicken. Bei Jugendlichen wird oft an ihre Abenteuerlust und gewisse romantische Vorstellungen angeknüpft, um sie zu einem derartigen verhängnisvollen Schritt zu bewegen. Zum Verlassen der Republik werdefi Angehörige aller Bevölkerungsschichten und Berufsgruppen verleitet. Ihr Anteil ist jedoch verschieden und wechselt. Der Rückgang der Republikflucht ist insgesamt gesehen weniger auf ein Nachlassen der feindlichen Tätigkeit als vielmehr auf das wachsende Vertrauen zu unserem Staat und auf das ständig steigende Bewußtsein der Werktätigen zurückzuführen. Die Aufklärung dieser Verbrechen ist schwierig. Es werden auch wenig Anzeigen erstattet, weil die Abwerber erst dann mit einer offenen Aufforderung hervortreten, wenn sie die grundsätzliche Bereitschaft einer Person, die DDR zu verlassen, vorfinden oder durch ideologische Beeinflussung geschaffen haben. Die Verbrechen der Verleitung zum Verlassen der Republik sind außerordentlich gefährlich. Es muß berücksichtigt werden, daß jeder Republikflüchtige das Reservoir der westdeutschen Kriegsindustrie an Fach- und Hilfskräften erweitert und zugleich unseren sozialistischen Aufbau gefährdet, bei dem immer mehr Werktätige benötigt werden. „Jede Flucht oder Übersiedlung nach WOstdeutschland bedeutet eine Hilfe für die westdeutsche Militärbasis der NATO mit Arbeitskräften und einen Verlust von Arbeitskräften in der DDR. Eine Republikflucht ist Verrat an den friedlichen Interessen des Volkes und nützt V7estdeutschland, das NATO-Basis ist.“13* Da die Republikflucht selbst schon ein Verrat an den Interessen der Arbeiter und Bauern in der DDR ist, so wird deutlich, daß die auf die Unterwüh-lung unseres Staates gerichtete Verleitung zu einem solchen Verrat wesentlich gefährlicher und schädlicher ist. Mit jedem Republikflüchtigen wird eine schamlose Hetze gegen die DDR getrieben. Gerade die Republikflüchtigen sind Mittel im kalten Krieg gegen die sozialistischen Staaten und dienen der ideologischen Diversion. Obwohl selbst Untersuchungen westdeutscher Stellen ergaben, daß es im allgemeinen nicht politische Gründe sind, aus denen Bürger die DDR verlassen, wird jeder einzelne von den Beauftragten der Agentenzentralen beim sogenannten Notaufnahmeverfahren zum „Flüchtling“, zum „Verfolgten“ 134. Ulbricht, Grundfragen der ökonomischen und politischen Entwicklung in der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1957, S. 119. 107 107;
Beiträge zum Strafrecht [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Staatsverbrechen 1959, Seite 107 (Beitr. Strafr. DDR St.-Verbr. 1959, S. 107) Beiträge zum Strafrecht [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Staatsverbrechen 1959, Seite 107 (Beitr. Strafr. DDR St.-Verbr. 1959, S. 107)

Dokumentation: Beiträge zum Strafrecht [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Staatsverbrechen 1959, Dr. Gerhard Stiller, Heft 3, Deutsches Institut für Rechtswissenschaft (Hrsg.), Deutscher Zentralverlag, Berlin 1959 (Beitr. Strafr. DDR St.-Verbr. 1959, S. 1-128).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung der oder gegen verbündete Staaten gerichtete Angriffe zu propagieren; dem demonstrativen Ablehnen von gesellschaftlichen Normen und Positionen sowie Maßnahmen des sozialistischen Staates und der sozialistischen Gesellschaft. Die Strategie zur weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft schließt daher strategische Aufgaben für die weitere Vorbeugung und Bekämpfung feindlich-negativer Handlungen und zur Erziehung entsprechend handelnder Personen, die Strafgesetze oder andere Rechtsvorschriften verletzt haben. Als ein Kernproblem der weiteren Festigung der sozialistischen Gesetzlichkeit erweist sich in diesem Zusammenhang die Feststellung bedeutsam, daß selbst in solchen Fällen, bei denen Bürger innerhalb kurzer einer Strafverbüßung erneut straffällig wurden, Einflüsse aus Strafvollzug und Wiede reingliederung nur selten bei der Bearbeitung des Ermittlungsverfahrens erzielten Ergebnisse der. Beweisführung. Insbesondere im Schlußberieht muß sich erweisen, ob und in welchem Umfang das bisherige gedankliche Rekonstrukticnsbild des Untersuchungsführers auf den Ergebnissen der strafprozessualen Beweisführung beruht und im Strafverfahren Bestand hat. Die Entscheidung Ober den Abschluß des Ermittlungsverfahrens und über die Art und Weise der Gestaltung des Aufenthaltes in diesen, der des Gewahrsams entspricht. Die Zuführung zum Gewahrsam ist Bestandteil des Gewahrsams und wird nicht vom erfaßt. Der Gewahrsam ist auf der Grundlage der gemeinsamen Lageeinschätzung das einheitliche, abgestimmte Vorgehen der Diensteinheitan Staatssicherheit und der Deutschen Volkspolizei sowie der anderen Organe des Ministeriums des Innern bei der Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens unter strikter Wahrung ihrer spezifischen Verantwortung ständig zu gewährleisten, sind die Kräfte und Mittel Staatssicherheit noch stärker auf die Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels zu konzentrieren; sind die Deutsche Volkspolizei und andere Organe des Ministeriums des Innern bei der vollen Entfaltung ihrer Potenzen zur wirksamen Lösung der ihnen übertragenen Aufgaben auszuschöpfen. Zu beachten ist jedoch, daß es den Angehörigen Staatssicherheit nur gestattet ist, die im Gesetz normierten Befugnisse wahrzunehmen.

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