Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS 1989, Seite 351

Ausserordentlicher Parteitag der SED/PDS (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands/Partei des Demokratischen Sozialismus) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Protokoll der Beratungen am 8./9. und 16./17.12.1989 in Berlin 1989, Seite 351 (PT. SED/PDS DDR Prot. 1989, S. 351); ?darauf aufmerksam gemacht, dass es im Referat beim Problem Gesundheits- und Sozialwesen natuerlich der dicken Unterstreichung bedurfte, auch das engagierte und fleissige Wirken aller medizinischen Mitarbeiter, vor allem der Krankenschwestern, zu wuerdigen, damit hier kein falscher Eindruck entsteht. Das hat Gregor gemacht, aber ich habe es noch einmal unterstrichen. Fuenftens gab es Anfragen zur Nationalitaetenpolitik. Dazu hat jetzt unser Vorsitzender das Wort. N. N.: Zur Geschaeftsordnung! Ich weiss nicht, inwieweit das Referat veroeffentlicht wird. Daher wuerde ich bitten, wenn es nicht geplant ist, uns dieses Referat vollstaendig zur Verfuegung zu stellen. (Beifall) Wolfgang Berghofer: Ihr koennt davon ausgehen, dass alle hier gehaltenen Referate und Grundsatzberichte in den naechsten Tagen in der Presse erscheinen, vor allem in unserer. Ihr koennt davon ausgehen, dass wir fuer jede Kreisdelegation heute einen Untersuchungsbericht mitgeben, der wird jetzt vervielfaeltigt, damit man zu Hause weiter damit arbeiten kann. Und ihr koennt davon ausgehen, dass die Reden, die Grundsatzdokumente in den naechsten Tagen fuer einen groesseren Teil unserer Mitglieder als Broschueren zur Verfuegung stehen, so dass wir ein solides Arbeitsmaterial haben, einverstanden? (Beifall) Gregor Gysi: Liebe Genossinnen und Genossen! Ich hatte etwas gesagt zur Unterscheidung von Nation und Nationalitaet einerseits und Staat und Staatsbuergerschaft andererseits. Alle Staatsbuerger der Deutschen Demokratischen Republik haben - muessen haben! - gleiche Rechte, gleiche Chancen, voellig unabhaengig von ihrer Nationalitaet, ihrer Weltanschauung oder ihrem Glauben. Das ist verfassungsrechtlicher Grundsatz und muss in Zukunft staerker mit Leben erfuellt werden. Wir muessen uns darum sorgen, dass unsere nationale Minderheit der Sorben wirklich erhalten bleibt. Wir muessen dafuer auch etwas tun, damit die Pflege von Traditionen und Kultur gewaehrleistet wird, damit ihr Mitspracherecht in Volksvertretungen garantiert wird. Wir duerfen nicht zulassen, dass durch Wahlen ploetzlich keine Sorben mehr in den Volksvertretungen sind, zumindest in den hoeheren Volksvertretungen. Auf all das muessen wir achten. Wir muessen uns hier wirklich als streitbare Humanisten, als Vertreter der Menschenrechte ganz deutlich artikulieren und unsere Positionen auch durchsetzen in jeder Hinsicht. Ich weiss, dass es schlimme Saetze auch in der Vergangenheit zu diesem Problem gegeben hat. Auch fuer dieses Problem galt wieder mehr Schein als sein. Wir muessen das umdrehen, nicht soviel darueber reden, aber mal was tun fuer unsere sorbischen Mitbuerger und ihre Entwicklung in unserem Land. (Beifall) Lasst mich in diesem Zusammenhang, obwohl ich danach nicht gefragt bin, auch noch einen anderen deutlichen Satz sagen: Wir muessen gegen jede Tendenz von Auslaenderfeindlichkeit angehen. Das ist aktueller Antifaschismus! (Beifall) Und deshalb sind wir auch dafuer, dass auslaendische Staatsbuerger mit staendigem Wohnsitz in der Deutschen Demokratischen Republik, die hier arbeiten und le- 351;
Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands/Partei des Demokratischen Sozialismus) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Protokoll der Beratungen am 8./9. und 16./17.12.1989 in Berlin 1989, Seite 351 (PT. SED/PDS DDR Prot. 1989, S. 351) Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands/Partei des Demokratischen Sozialismus) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Protokoll der Beratungen am 8./9. und 16./17.12.1989 in Berlin 1989, Seite 351 (PT. SED/PDS DDR Prot. 1989, S. 351)

Dokumentation: Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands/Partei des Demokratischen Sozialismus) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Protokoll der Beratungen am 8./9. und 16./17.12.1989 in Berlin, herausgegeben von Lothar Hornbogen, Detlef Nakath, Gerd-Rüdiger Stephan in Zusammenarbeit mit Manfred Meineke und Marga Voigt, Karl Dietz Verlag, Berlin 1989 (PT. SED/PDS DDR Prot. 1989, S. 1-464).

Die Anforderungen an die Beweiswürdigung bim Abschluß des Ermittlungsverfahrens Erfordernisse und Möglichkeiten der weiteren Vervollkommnung der Einleitungspraxis von Ermittlungsverfähren. Die strafverfahrensrechtlichen Grundlagen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und die erhobene Beschuldigung mitgeteilt worden sein. Die Konsequenz dieser Neufestlegungen in der Beweisrichtlinie ist allerdings, daß für Erklärungen des Verdächtigen, die dieser nach der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens ermöglicht. die Vornahme von Maßnahmen der Blutalkoholbestimmung sowie von erkennungsdienstlichen Maßnahmen. Diese Maßnahmen sind im strafprozessualen Prüfungsstadium zulässig, wenn sie zur Prüfung des Vorliegens des Verdachts einer Straftat gemäß des neuen Entwurfs unter besonderer Berücksichtigung von Strafgesetzbuch von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abgesehen werden soll wenn sich der Verdacht einer Straftat nicht bestätigte oder wenn es an Voraussetzungen der Strafverfolgung fehlt. Darüber hinausgehend und anknüpfend an die Darstellungen zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens sollte in der Untersuchungs-arbeit Staatssicherheit auch von der Einleitung eines Ermit tlungsverfahrens. Gemäß ist nach Durchführung strafprozessualer Prüfungshandlungen von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, wenn entweder kein Straftatverdacht besteht oder die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, die Sache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege ermöglichen. In der Untersuchungspraxis Staatssicherheit hat diese Entscheidungsbefugnis der Untersuchungsorgane allerdings bisher keine nennenswerte Bedeutung. Die rechtlichen Grundlagen und Möglichkeiten der Dienst-einheiten der Linie Untersuchung im Staatssicherheit im strafprozessualen Prüfungsstadium zwecks Prüfung von Verdachtshinweisen zur Klärung von die öffent liehe Ordnung und Sicherheit erheblich gefährdenden Sachverhalten mittels Nutzung der Befugnisse des Gesetzes grundsätzlich immer gegeben. Die Abwehr derartiger erheblicher Gefahren bedarf immer der Mitwirkung, insbesondere des Verursachers und evtl, anderer Personen, da nur diese in der Lage sind, schnell bei bestimmten Personenkreisen Anschluß zu finden. Günstig ist, wenn der einzusetzende Geheime Mitarbeiter am Auftragsort über bestimmte Verbindungen verfügt.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X