Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS 1989, Seite 314

Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands/Partei des Demokratischen Sozialismus) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Protokoll der Beratungen am 8./9. und 16./17.12.1989 in Berlin 1989, Seite 314 (PT. SED/PDS DDR Prot. 1989, S. 314); hauptamtlichen Mitarbeiter. Sie unterstützen die Fraktionen unserer Partei in den gewählten Volksvertretungen. Stil, Formen und Methoden der Tätigkeit des Parteiapparates müssen der schöpferischen, nach vorn gerichteten Arbeit der Partei und der täglichen engen Verbindung mit der Parteibasis und den Bürgern dienen. Wir dürfen nie wieder eine Verselbständigung des Apparates gegenüber den gewählten Vorständen zulassen. Aber ebenso ist klar: Die Vorstände brauchen die Unterstützung der hauptamtlichen Mitarbeiter. Der Parteiapparat muß den Erfordernissen des bevorstehenden Wahlkampfes entsprechen und auf jeden Fall effektiver arbeiten. Er wird künftig wesentlich kleiner, aber - das bleibt zu hoffen - dafür nutzbringender sein. Im Zusammenhang mit der bereits begonnenen Reduzierung steht jeder Vorstand in der Verantwortung, die sozial sichere Überleitung der Mitarbeiter in ein neues Arbeitsrechtsverhältnis zu gewährleisten. Angriffe auf die Ehrlichen im Parteiapparat und ihre Diskreditierung sind wir nicht gewillt länger hinzunehmen. (Beifall) Es gehört zu den Pflichten des Mitglieds, Parteibeitrag in der Grundorganisation zu entrichten, in der es organisiert ist. Der Partei Vorstand wird in Kürze unter Beachtung der Vorschläge aus den Grundorganisationen die Beitragsrichtlinie verabschieden. Bis zu diesem Zeitpunkt gelten die Orientierungen im anzunehmenden, bis dahin gültigen Parteistatut. Viele haben ihre Beitragszahlungen eingestellt oder fordern Beiträge zurück, weil sie deren Veruntreuung befürchten. Wie ihr gestern erfahren habt, gehörten sämtliche Baulichkeiten in der Waldsiedlung Wandlitz dem Ministerrat, sind also Volkseigentum. Sie werden in Kürze der Rehabilitation von Bürgern zugeführt werden, also wirklich als Volkseigentum genutzt werden Auch viele andere ungerechtfertigte Luxusbauten der ehemaligen Führung sind Volkseigentum und können deshalb einer entsprechenden Nutzung zugeführt werden. Auch die „Volvos“ und die Regierungsstaffel sind Eigentum des Ministerrats. All dies hängt mit der fast vollständigen Einheit von Partei- und Staatsführung zusammen. Insoweit wurden also Parteigelder nicht mißbraucht. Soweit dies jedoch im Einzelfall geschah, werden wir Schadenersatz gegen die Betreffenden geltend machen. (Beifall) Die Schiedskommission wird nunmehr Parteiverfahren gegen die ehemals führenden Funktionäre und ihre Angehörigen einzuleiten haben.179 (Beifall) Die Untersuchungskommission - einen weiteren Zwischenbericht habt ihr gestern gehört - wird ihre Arbeit fortsetzen und dann einen Abschlußbericht vorlegen. Gegenwärtig wird eine staatliche Finanzkontrolle mit einer Tiefenprüfung durchgeführt, um eine Abrechnung und einen Neuanfang zu ermöglichen. Zum Parteieigentum und zu Parteibetrieben ist zu sagen, daß wir auch dies überprüfen. Gehört uns etwas nicht, geben wir es zurück. Ist es aber unser Ei- 314 179 Vgl Anm. 178.;
Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands/Partei des Demokratischen Sozialismus) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Protokoll der Beratungen am 8./9. und 16./17.12.1989 in Berlin 1989, Seite 314 (PT. SED/PDS DDR Prot. 1989, S. 314) Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands/Partei des Demokratischen Sozialismus) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Protokoll der Beratungen am 8./9. und 16./17.12.1989 in Berlin 1989, Seite 314 (PT. SED/PDS DDR Prot. 1989, S. 314)

Dokumentation: Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands/Partei des Demokratischen Sozialismus) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Protokoll der Beratungen am 8./9. und 16./17.12.1989 in Berlin, herausgegeben von Lothar Hornbogen, Detlef Nakath, Gerd-Rüdiger Stephan in Zusammenarbeit mit Manfred Meineke und Marga Voigt, Karl Dietz Verlag, Berlin 1989 (PT. SED/PDS DDR Prot. 1989, S. 1-464).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rück Verbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen, Die Aufdeckung und Überprüf ung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucherund Transitverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Siche rung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Der Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen im Rahmen der gesamten politisch-operativen Arbeit zur Sicherung der Staatsgrenze gewinnt weiter an Bedeutung. Daraus resultiert zugleich auch die weitere Erhöhung der Ver antwortung aller Leiter und Mitarbeiter der Grenzgebiet und im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze wurde ein fahnenflüchtig gewordener Feldwebel der Grenztruppen durch Interview zur Preisgabe militärischer Tatsachen, unter ande zu Regimeverhältnissen. Ereignissen und Veränderungen an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der von der Arbeits-richtung bearbeiteten Vorgänge, durch die Abteilungen konnten die in der Jahresanalyse genannten Reserven noch nicht umfassend mobilisiert werden.

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