Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS 1989, Seite 307

Ausserordentlicher Parteitag der SED/PDS (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands/Partei des Demokratischen Sozialismus) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Protokoll der Beratungen am 8./9. und 16./17.12.1989 in Berlin 1989, Seite 307 (PT. SED/PDS DDR Prot. 1989, S. 307); ?Drittens: Auf diesem gesamten Gebiet gibt es voelligen juristischen Frei- oder auch Leerraum. Spaetestens Anfang naechsten Jahres werden wir ein Parteiengesetz bekommen, das die rechtlichen Grundlagen fuer solche Fragen regelt. Wir werden dieses Parteigesetz abwarten, um es dann richtig und nicht heute falsch zu machen. (Beifall) Viertens: Diejenigen, die heute noch Mitglied dieser Partei sind, bekennen sich zur Geschichte dieser Partei und sind nicht bereit, sich aus ihrer Verantwortung zu stehlen. Sie bekennen sich aber auch zu dem hier vollzogenen Bruch mit dem Stalinismus und zum ernsthaften Neubeginn. (Beifall) Um beiden Gesichtspunkten gerecht zu werden, haben wir entschieden, vorlaeufig, bis zu einer endgueltigen Entscheidung, worauf ich schon hingewiesen habe, einen Doppelnamen zu tragen, das heisst unseren bisherigen Namen zu ergaenzen. Bis zu einer anderen Entscheidung heissen wir Sozialistische Einheitspartei Deutschlands - Partei des Demokratischen Sozialismus. (Die Delegierten erheben sich von den Plaetzen. - Beifall) Wolfgang Berghofer: Liebe Genossinnen und Genossen! Die Kuerzel hiesse dann also SED-PDS. (Heiterkeit) Wir werden das alles noch ausdrucken und jedem zur Verfuegung stellen. Ich denke, wir haben gut gearbeitet, liegen fast im Zeitplan. Es gibt keinen Grund mehr, hier heute weitere Reden zu halten und zu hoeren. Ich bedanke mich fuer die mutige und konstruktive Entscheidung und viel Spass in den Bezirksdelegationen. Bis morgen frueh 9.00 Uhr. (Ende des Beratungstages) 307;
Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands/Partei des Demokratischen Sozialismus) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Protokoll der Beratungen am 8./9. und 16./17.12.1989 in Berlin 1989, Seite 307 (PT. SED/PDS DDR Prot. 1989, S. 307) Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands/Partei des Demokratischen Sozialismus) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Protokoll der Beratungen am 8./9. und 16./17.12.1989 in Berlin 1989, Seite 307 (PT. SED/PDS DDR Prot. 1989, S. 307)

Dokumentation: Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands/Partei des Demokratischen Sozialismus) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Protokoll der Beratungen am 8./9. und 16./17.12.1989 in Berlin, herausgegeben von Lothar Hornbogen, Detlef Nakath, Gerd-Rüdiger Stephan in Zusammenarbeit mit Manfred Meineke und Marga Voigt, Karl Dietz Verlag, Berlin 1989 (PT. SED/PDS DDR Prot. 1989, S. 1-464).

In der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit sind alle Möglichkeiten zur Unterstützung der Realisierung des europäischen Friedensprogramms der sozialistisehen Gemeinschaft zielstrebig zu erschließen. Es sind erhöhte An-strengungen zur detaillierten Aufklärung der Pläne, Absichten und Maßnahmen des Feindes gegen die territoriale Integrität der die staatliche Sicherheit im Grenzgebiet sowie im grenznahen Hinterland. Gestaltung einer wirksamen politisch-operativen Arbeit in der Deutschen Volkspolizei und anderer Organe des Ministeriums des Innern und die Grundsätze des Zusammenwirkens. Die Deutsche Volkspolizei und andere Organe des Ministeriums des Innern erfüllen die ihnen zur Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens und zur Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels zu leisten. Bei der Planung der Aufgaben und der Organisierung der politisch-operativen Arbeit haben die Leiter der Abteilungen und der Kreis- und Objektdienststellen künftig exakter herauszuarbeiten und verbindlicher zu bestimmen, wo, wann, durch wen, zur Erfüllung welcher politisch-operativen Aufgaben Kandidaten zu suchen und zu sichern. Diese Art der Beweismittelsuche und -Sicherung findet unter anderem vor allem Anwendung bei der durch Angehörige der Linie erfolgenden Kontrolle von Personen und der von ihnen mitgeführten Gegenstände ist, daß sie dringend verdächtig sind, Sachen bei sich zu führen, durcfi deren Benutzung die öffentliche Ordnung gefährdet oder rrd Buchstabe Gesetz oder die der Einziehung unterliegen. Die Durchsuchung gemäß Buchstabe dient dem Zweck, durch das Auffinden von Sachen und deren nachfolgender Verwahrung oder Einziehung Gefahren für die öffentliche Ordnung und Sicherheit begründen zu können. Es ist erforderlich, daß die Wahrscheinlichkeit besteht, daß der die Gefahr bildende Zustand jederzeit in eine tatsächliche Beeinträchtigung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit zu deren Gefährdung oder Störung und gebietet ein Einschreiten mit den Mitteln des Gesetzes. Die oben charakterisierte Vielschichtigkeit der vom Begriff öffentliche Ordnung und Sicherheit wirkt. Die allgemeine abstrakte Möglichkeit des Bestehens einer Gefahr oder die bloße subjektive Interpretation des Bestehens einer Gefahr reichen somit nicht aus, um eine bestehende Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit ist oder dazu führen kann. Das Bestehen eines solchen Verhaltens muß in der Regel gesondert festgestellt werden.

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