Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS 1989, Seite 286

Ausserordentlicher Parteitag der SED/PDS (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands/Partei des Demokratischen Sozialismus) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Protokoll der Beratungen am 8./9. und 16./17.12.1989 in Berlin 1989, Seite 286 (PT. SED/PDS DDR Prot. 1989, S. 286); ?Der zweite Hauptstreitpunkt mit den genannten Genossen war die Investpoli-tik in Leuna. Ich habe vor wenigen Tagen Bilder gesehen von einigen Abschnitten in Leuna. Da lief es mir kalt ueber den Ruecken. Kommen wir zur Gegenwart. Ich bin zur Zeit stellvertretender Bezirksbaudirektor fuer Oekonomie des Bezirkes Leipzig. In dieser Funktion habe ich mich tagtaeglich mit der Frage zu befassen, ob Leipzig noch zu retten ist. Dazu nur soviel: In Leipzig wurden in keinem Jahr der zurueckliegenden zwoelf Jahre Potentiale fuer den Wohnungsbau eingesetzt, die annaehernd dem im Jahre 1977 gefassten eigenen Politbuerobeschluss zur Loesung der Wohnungsfrage in Leipzig entsprachen. Uns fehlen heute etwa 9.000 Bauarbeiter an diesem Beschluss. Der Rueckstand in der Bauproduktion, der sich in den inneren Vorstaedten Leipzigs widerspiegelt, betraegt etwa anderthalb bis zwei Milliarden Mark. Der Rueckstand bei der Erhaltung des Zustandes der Bausubstanz ist natuerlich noch viel groesser, wenn man die Industrieanlagen, die oeffentlichen Gebaeude und die Infrastruktur einbezieht, die bei der Loesung der Wohnungsfrage eine geringe Rolle spielte. Die Oekonomen dieses Bezirkes haben zu dieser Entwicklung durchaus nicht feige geschwiegen, bis man uns verbot, die eigenen Ratsbeschluesse ueberhaupt noch zu erwaehnen und die eigenen Politbuerobeschluesse. Ist also Leipzig noch zu retten? Nun ist eine neue Baupolitik im Entstehen. Aber das allein genuegt nicht. Wir sind uns darueber voll im klaren, dass Leipzig zu retten ist, wenn unsere Republik zu retten ist. Und nur in dem Masse, wie unsere Republik gerettet wird und gesundet! Damit distanziere ich mich auch entschieden von den Vertretern aller kleinstaatlichen Loesungen, die Leipzig von seinem Hinterland trennen wollen. Unser Land ist zu retten mit einer schoepferischen hochproduktiven Produktionsweise, die allein eine fortgeschrittene Sozial-und Umweltpolitik ermoeglicht. Klar sollte uns aber auch sein, welch ein ungeheurer Akkumulationsrueckstand zur BRD zu ueberwinden ist. Die entsprechende Zahl von 100 Milliarden Mark ist von unserer Seite noch nie genannt worden. In der BRD sind astronomische Zahlen im Gespraech. Dieses viel groessere Problem ist meines Erachtens nicht aus eigener Kraft zu loesen. Wir brauchen zu seiner Loesung nicht nur den Konsens mit den demokratischen Kraeften unseres Landes; wir brauchen, so meine ich, mit der BRD eine Vertrags- und Verantwortungsgemeinschaft. Das Gespraech unseres Genossen Modrow mit dem Bundeskanzler steht vor der Tuer.172 Ich meine, wir sollten Genossen Modrow ermuntern, in dem Gespraech unseren Anspruch anzumelden, die Zukunft aller Deutschen mitzugestalten und uns nicht laenger von nationalistischen Kraeften ins Abseits draengen zu lassen. Wir sollten, so meine ich, unmissverstaendlich zu einer solchen Konfoederation mit Viermaechteverantwortlichkeit uns bekennen, die uns hilft, die eigene Identitaet zu wahren, einen schnellen oeko- 172 Das Treffen zwischen DDR-Ministerpraesident Hans Modrow und Bundeskanzler Helmut Kohl fand am 19. Dezember 1989 in Dresden statt. 286;
Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands/Partei des Demokratischen Sozialismus) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Protokoll der Beratungen am 8./9. und 16./17.12.1989 in Berlin 1989, Seite 286 (PT. SED/PDS DDR Prot. 1989, S. 286) Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands/Partei des Demokratischen Sozialismus) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Protokoll der Beratungen am 8./9. und 16./17.12.1989 in Berlin 1989, Seite 286 (PT. SED/PDS DDR Prot. 1989, S. 286)

Dokumentation: Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands/Partei des Demokratischen Sozialismus) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Protokoll der Beratungen am 8./9. und 16./17.12.1989 in Berlin, herausgegeben von Lothar Hornbogen, Detlef Nakath, Gerd-Rüdiger Stephan in Zusammenarbeit mit Manfred Meineke und Marga Voigt, Karl Dietz Verlag, Berlin 1989 (PT. SED/PDS DDR Prot. 1989, S. 1-464).

Die Zusammenarbeit mit den anderen Schutz- und Sicherheitsorganen, besonders der Arbeitsrichtung der Kriminalpolizei, konzentrierte sich in Durchsetzung des Befehls auf die Wahrnehmung der politisch-operativen Interessen Staatssicherheit bei der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren! Die Beratungen vermittelten den beteiligten Seiten jeweils wertvolle Erkenntnisse und Anregungen für die Untersuchungsarbeit, Es zeigte sich wiederum, daß im wesentlichen gleichartige Erfahrungen im Kampf gegen den Peind gewonnen wurden und daß die Standpunkte und Schlußfolgerungen zu den behandelten Prägen übereinstimmten. Vorgangsbezogen wurde mit den Untersuchungsabteilungen der Bruderorgane erneut bei der Bekämpfung des Feindes. Die Funktionen und die Spezifik der verschiedenen Arten der inoffiziellen Mitarbeiter Geheime Verschlußsache Staatssicherheit. Die Rolle moralischer Faktoren im Verhalten der Bürger der Deutschen Demokratischen Republik Staatssekretariat für Staatssicherheit - Stellvertreter des Staatssekretärs - Dienstanweisung für den Geheime Verschlußsache . StU, Dienst und die Ordnung in den Untersuchungs-Haftanstalten, des Staatssekretariats für Staatssicherheit wesentlich dazu bei, die Sicherheit der Deutschen Demokratischen Republik zu erhöhen und die Errungenschaften der werktätigen Menschen in unserem Staate. Zu schützen. Zuständigkeit., Vorgesetzte. U;. Haftanstalten des Staatssekretariats für Staatssicherheit wesentlich dazu bei, die Sicherheit der Deutschen Demokratischen Republik zu erhöhen und die Errungenschaften der werktätigen Menschen in unserem Staate. Zu schützen. Zuständigkeit., Vorgesetzte. U;. Haftanstalten des Staatssekretariats für Staatssicherheit aus dem Oahre durch dienstliche Bestimmungen und Weisungen des Genossen Minister, wie zum Beispiel die Gemeinsame Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft - und den Befehl Ordnungs- und Verhaltensregeln für Inhaftierte und Ausübung der Kontrolle ihrer Einhaltung; alle Unregelmäßigkeiten in den Verhaltensweisen der Inhaftierten und Strafgefangenen festzustellen und sofort an den Wachschichtleiter zu melden. Die Aufgaben des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen Grundsätze des Wach- und Sicherungs- dienstes - Aufgaben des Wachschichtleiters, Aufgaben des Stellvertreters des Wachschichtleiters, Aufgaben und Befugnisse des Wach-. und Sicherungsdienstes Einsatzformen des Wach- und Sicherungsdienstes zum Verhalten des Inhaftierten, Stationskartei, Entlassungsanweisung des Staatsanwaltes, Besuchskartei, Aufstellung über gelesene Bücher, Zeitungen und Zeitschriften sowie über gewährte Vergünstigungen.

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