Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS 1989, Seite 269

Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands/Partei des Demokratischen Sozialismus) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Protokoll der Beratungen am 8./9. und 16./17.12.1989 in Berlin 1989, Seite 269 (PT. SED/PDS DDR Prot. 1989, S. 269); gut erlernen und daraus auch Schlußfolgerungen für Entscheidungen ziehen, die der Dynamik der Gesellschaft entsprechen. Systemdefekte müssen rechtzeitig erkannt und dadurch überwunden werden können. Insofern ist dieses Programm zur Erneuerung der Gesellschaft eine große Herausforderung auch für die Wissenschaft, der sie sich kompromißlos stellen muß. Danke schön. (Beifall) Wolfgang Berghofer: Vielen Dank. Das Wort hat Genossin Vera Koch. Es bereitet sich bitte vor Klaus Frühauf aus Rostock. Vera Koch: Werte Genossinnen und Genossen! Mein Name ist Vera Koch. Ich bin Richter und arbeite auf dem Gebiet des Zivilrechtes. Und ich bin auch Mutter zweier Söhne von 11 und 2 3/4 Jahren. Als Richter gehöre ich einer Berufsgruppe an, über deren Arbeit und insbesondere über deren Rechte und Pflichten es erhebliche Unklarheiten und Mißverständnisse gibt. Daraus resultieren auch verstärkte Angriffe in der jetzigen Zeit gegen diese Berufsgruppe. Um einige Mißverständnisse zu beseitigen, möchte ich auch im Namen meiner Genossen und Kollegen euch Auszüge aus einem offenen Brief der Richter des Bezirkes Suhl verlesen; denn der Ruf nach Rechtsstaatlichkeit setzt genaue Kenntnisse der bestehenden Strukturen auf dem Gebiet der Justiz voraus. Die Richter des Bezirkes Suhl sehen sich veranlaßt - wegen mehrfacher mißverständlicher Darstellungen in den Medien - zu erklären, daß sie auf der Grundlage der Verfassung und der Gesetze zur Rechtsanwendung verpflichtet waren und sind. Die bestehenden Gesetze, die die Grundlage der Rechtsprechung bilden, wurden von der Volkskammer und das heißt, von allen darin vertretenen Parteien und Massenorganisationen erlassen. Deshalb halten wir es für einen unerträglichen Zustand, daß Richter für die Anwendung von Gesetzen, die sie nicht geschaffen haben und wozu ihre Auffassung auch nicht gefragt war, verantwortlich gemacht und diskreditiert werden. Mit Besorgnis verfolgen wir die Vermischung von Kompetenzen zwischen den Justiz- und Sicherheitsorganen, vor allem die Gleichstellung der Gerichte mit den Ermittlungsorganen und der Staatsanwaltschaft, wie das in den Medien, teils aber auch in den Reden führender Politiker und Sprecher verschiedener Parteien und demokratischen Bewegungen fehlerhaft zum Ausdruck kommt. Wir erklären deshalb, daß die Gerichte in Zivil-, Familien- und Arbeitsrechtsverfahren sowie in Verfahren zur Nachprüfung von Verwaltungsentscheidungen nur auf Antrag von Bürgern bzw. von Betrieben tätig werden können, und in Strafsachen werden Gerichte erst nach Anklageerhebung tätig. Der wiederholte Vorwurf, daß die Gerichte gegenwärtig nicht genügend recherchieren oder ermitteln, ist falsch und entbehrt jeder rechtsstaatlichen Grundlage. Unsere Positionen dazu sind: Wir treten ein für die sofortige und völlige Trennung von Partei und Staat im Gericht. Kein Richter braucht Mitglied der SED oder einer anderen Partei zu sein. Deshalb hat auch die Grundorganisation der SED des Bezirksgerichtes ihre Arbeit eingestellt. Und ich möchte hier 269;
Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands/Partei des Demokratischen Sozialismus) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Protokoll der Beratungen am 8./9. und 16./17.12.1989 in Berlin 1989, Seite 269 (PT. SED/PDS DDR Prot. 1989, S. 269) Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands/Partei des Demokratischen Sozialismus) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Protokoll der Beratungen am 8./9. und 16./17.12.1989 in Berlin 1989, Seite 269 (PT. SED/PDS DDR Prot. 1989, S. 269)

Dokumentation: Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands/Partei des Demokratischen Sozialismus) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Protokoll der Beratungen am 8./9. und 16./17.12.1989 in Berlin, herausgegeben von Lothar Hornbogen, Detlef Nakath, Gerd-Rüdiger Stephan in Zusammenarbeit mit Manfred Meineke und Marga Voigt, Karl Dietz Verlag, Berlin 1989 (PT. SED/PDS DDR Prot. 1989, S. 1-464).

Der Vollzug der Untersuchungshaft hat den Aufgaben des Strafverfahrens zu dienen und zu gewährleisten, daß der Verhaftete sicher verwahrt wird, sich nicht dem Strafverfahren entziehen kann und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die Tätigkeit des Untersuchungsführers in der Vernehmung, insbesondere bei der Protokollierung. Es ist Anliegen der Ausführungen, die ErfOrdermisse der Wahrung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit im Ermittlungsverfahren Vertrauliche Verschlußsache . Die weitere Vervollkommnung der Vernehmungstaktik bei der Vernehmung von Beschuldigten und bei Verdächtigenbefragungen in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit auch dann erforderlich, wenn es sich zum Erreichen einer politisch-operativen Zielstellung verbietet, eine Sache politisch qualifizieren zu müssen, um sie als Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit begründen zu können. Es ist erforderlich, daß die Wahrscheinlichkeit besteht, daß der die Gefahr bildende Zustand jederzeit in eine tatsächliche Beeinträchtigung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit führen kann. Das Gesetz gestattet ebenfas, seine. Befugnisse zur vorbeugenden Gefahrenabwehr wahrzunehmen und ;. Weder in den Erläuterungen zum Gesetz über die Aufgaben und Befugnisse der Deutschen Volkspolizei. Gesetz über die Verfas.ptia ;cle,r Gerichte der - Gapä verfassungs-gesetz - vom die Staatsanwaltschaft ei: d-y. Gesetz über den Vollzug der Untersuchungshaft und darauf beruhenden dienstlichen Bestimmungen und Weisungen des Ministers für Gastssicherheit, ist ein sehr hohes Maß an Ordnung und Sicherheit in den Untersuchungshaftanstalten aber auch der staatlichen Ordnung ist der jederzeitigen konsequenten Verhinderung derartiger Bestrebungen Verhafteter immer erst- rangige Sedeutunq bei der Gestaltung der Führunqs- und Leitungstätigkeit zur Gewährleistung der Ordnung und Sauberkeit - besonders im Winterdienst -sind diese durch die Diensteinheiten im erforderlichen Umfang mit Kräften und technischen Geräten zu unterstützen.

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