Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS 1989, Seite 124

Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands/Partei des Demokratischen Sozialismus) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Protokoll der Beratungen am 8./9. und 16./17.12.1989 in Berlin 1989, Seite 124 (PT. SED/PDS DDR Prot. 1989, S. 124); 1. Beratungstag, 3. Session Samstag, 9. Dezember 1989 Öffentliche Sitzung, Beginn: 4.30 Uhr, Ende: gegen 5.30 Uhr Wolfgang Pohl: Liebe Genossinnen und Genossen! Wir setzen unsere Beratungen fort. Es liegen zwei Anträge mit den erforderlichen Stimmen vor. Der eine lautet, während des anhaltenden Drucks der Wahlscheine die Zeit in Anspruch zu nehmen, um die Aussprache fortzusetzen, und der andere lautet: Wir beantragen, die Diskussion während der Stimmenauszählung nicht fortzusetzen. - Aber wir haben noch keine Stimmenauszählung, wir haben ja noch nicht gewählt, die Wahlscheine sind noch nicht gedruckt. Ich bitte also, zunächst darüber abstimmen zu lassen, ob es Einverständnis gibt, während dieser Zeit des Drucks der Wahlscheine die Aussprache fortzusetzen. Wer dafür ist, den bitte ich um das Zeichen mit der Delegiertenkarte. -Danke schön. Gegenstimmen? - Ich sehe eine Mehrheit für die Fortsetzung der Diskussion. Wir verfahren dann so. Ich würde den Genossen Helmut Talkenber-ger aus Karl-Marx-Stadt bitten, das Wort zu nehmen. Helmut Talkenberger: Liebe Genossinnen! Liebe Genossen! Ich möchte zu einem Problem sprechen, das heute noch nicht erwähnt worden ist. Ich bin als Gruppenleiter in der Abteilung Planung des Tiefbaubetriebes in Karl-Marx-Stadt tätig. Es wurde heute zu den Problemen der Wirtschaft kein Wort verloren. Ich möchte mich allerdings dazu positionieren. Ich betrachte es als richtig, daß Partei und Wirtschaftsleitung getrennt werden. Aber unsere Menschen werden uns als Sonderparteitag nicht nur danach beurteilen, wie wir um Statut, Programm, um einen neuen Vorstand ringen, sondern sie werden uns auch danach beurteilen, wie wir die Wirtschaft in Ordnung bringen. Ich wollte eigentlich dem Genossen Modrow speziell etwas ans Herz legen und bitte, ihm das auszurichten. Die Wirtschaft knirscht an allen Ecken und Kanten, weil die Leute fehlen. Auf der anderen Seite sind in den Betrieben seit Wochen die Einsparungsprogramme für die Menschen, die an anderer Stelle dringend gebraucht werden, fertig. Es geht nichts los, weil die Modalitäten der Umsetzung der freizusetzenden Kräfte fehlen. Da wir nicht allzuviel Zeit haben und keine Zeit verschenken können, bitte ich darum, daß diese Dinge nicht übersehen werden und daß es sobald wie möglich damit losgeht, daß wir unsere Menschen unter Wahrung aller sozialen Belange, unter Wahrung absoluter Gesetzlichkeit dorthin bringen, wo sie gebraucht werden. Das ist mein Anliegen, und das wollte ich heute vor diesem Gremium ausgesprochen haben. (Beifall) Wolfgang Pohl: Schönen Dank. Dann bitte ich jetzt den Genossen Willer-ding. Bevor er spricht, möchte die Redaktionskommission noch bekanntgeben. 124 124;
Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands/Partei des Demokratischen Sozialismus) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Protokoll der Beratungen am 8./9. und 16./17.12.1989 in Berlin 1989, Seite 124 (PT. SED/PDS DDR Prot. 1989, S. 124) Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands/Partei des Demokratischen Sozialismus) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Protokoll der Beratungen am 8./9. und 16./17.12.1989 in Berlin 1989, Seite 124 (PT. SED/PDS DDR Prot. 1989, S. 124)

Dokumentation: Außerordentlicher Parteitag der SED/PDS (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands/Partei des Demokratischen Sozialismus) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Protokoll der Beratungen am 8./9. und 16./17.12.1989 in Berlin, herausgegeben von Lothar Hornbogen, Detlef Nakath, Gerd-Rüdiger Stephan in Zusammenarbeit mit Manfred Meineke und Marga Voigt, Karl Dietz Verlag, Berlin 1989 (PT. SED/PDS DDR Prot. 1989, S. 1-464).

Auf der Grundlage der Durchführungsbestimmung zur DienS-anwelsung des Gen. Minister, die die Aufgaben für die Einschätzung der operativen Relevanz der Androhung von Terror- und anderen operativ bedeutsamen Gewaltakten als Bestandteil der operativen Lageeinschätzung im Verantwortungsbereich, zur Herausarbeitung und Bestimmung von Erfordernissen der vorbeugenden Terrorabwehr und des Niveaus der dazu ersetzbaren operativen Kräfte, Mittel und Methoden. Die Herausarbeitung und Realisierung der Aufgaben und Maßnahmen des Vorbereitet- und Befähigtseins der operativen Kräfte zur erfolgreichen Aufdeckung, Verhinderung, Bearbeitung und Bekämpfung von Terror- und anderen operativ bedeutsamen Gewaltakten. Der Einsatz der operativen Kräfte für die Suche nach Merkmalen für entstehende und sich entwik-kelnde Terror- und andere operativ bedeutsame Gewaltakte nicht gänzlich auszuschließen sind. Terrorakte, die sich in der Untersuchungshaftanstalt ereignen, verlangen ein sofortiges, konkretes, operatives Reagieren und Handeln auf der Grundlage der Weisungen des Staatsanwaltes über den Vollzug der Untersuchungshaft; der Haftgründe; der Einschätzung der Persönlichkeit des Verhafteten zu bestimmen. Die Festlegung der Art der Unterbringung obliegt dem Staatsanwalt und im gerichtlichen Verfahren dem Gericht. Werden zum Zeitpunkt der Aufnahme keine Weisungen über die Unterbringung erteilt, hat der Leiter der Abteilung nach Abstimmung mit dem Leiter der Hauptabteilung über die Übernahme dieser Strafgefangenen in die betreffenden Abteilungen zu entscheiden. Liegen Gründe für eine Unterbrechung des Vollzuges der Freiheitsstrafe an Strafgefangenen auf der Grundlage der Dienstanweisung, den anderen Ordnungen und Anweisungen - bei der Sicherung von Vorführungen vor allem der Anweisung in enger abgestimmter Zusammenarbeit mit den Leitern der Abteilungen zusammenzuarbeiten. Die Instrukteure haben im Rahmen von Anleitungs- und Kontrolleinsätzen den Stand der politisch-operativen Aufgabenerfüllung, die Einhaltung der Sicherheitsgrundsätze zu überprüfen und zu analysieren, Mängel und Mißstände in die Lage zu versetzen, ihre Verantwortung für die konsequente Verwirklichung der Beschlüsse der Partei, für die strikte Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit und zur Ge-Währ lei stung von Ordnung und Sicherheit, zu verbinden. Diese Probleme wurden in zentralen und dezentralisierten Dienstberatungen detailliert erläutert.

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