Raum

Agentenzentrale SSD 1961, Seite 40

Berlin-Lichtenberg Normannenstraße 22, Agentenzentrale SSD [Staatssicherheitsdienst Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Seite 40 (SSD DDR UfJ BRD 1961, S. 40); SPIONAGE-STATISTEN Portraits „kleiner Agenten“ östlicher Nachrichtendienste Robert Barth (Namen und Ortsangaben wurden verändert) Aus dem FDJ-Statut, angenommen vom 5. Parlament, Pfingsten 1955 in Erfurt: „Jedes Mitglied der Freien Deutschen Jugend hat die Pflicht: seine Bereitschaft zur Arbeit und zur Verteidigung der Heimat und des Friedens ständig zu erhöhen und entschlossen zu sein, für die Sache des Friedens, der Demokratie und des Fortschritts, für die Sache der Verteidigung der Deutschen Demokratischen Republik persönliche Opfer zu bringen; wachsam gegenüber allen Anschlägen der imperialistischen Feinde zu sein, die bewaffneten Kräfte und die staatlichen Sicherheitsorgane zu unterstützen, sowie staatliche und militärische Geheimnisse zu wahren." Dieses FDJ-Statut und das neue Statut, angenommen vom 6. Parlament 1959 in Rostock, verlangten von allen FDJ-Mitgliedern die Bereitschaft zur Unterstützung der staatlichen Sicherheitsorgane, also des Staatssicherheitsdienstes. Der FDJler Robert Barth, geboren 1929 in Oberschlesien, Sohn eines Eisenbahners, nach Kriegsende als Flüchtling im Bezirk Magdeburg angesiedelt, zunächst Bauhilfsarbeiter, dann landwirtschaftlicher Arbeiter, schließlich Werkzeugmacher-Lehrling, begann seine Karriere als einfaches Mitglied der Freien Deutschen Jugend. Er entwickelte sich zum perfekten Agenten. Im Juni 1945 nahm er an der Gründung eines Jugendausschusses, der Vorstufe zur FDJ, teil. Ein Kommunist hielt die Pflichtrede: „Liebe Jugendfreunde! Im Namen aller fortschrittlichen Kräfte des demokratisdien Deutschlands begrüße ich Euch zur heutigen Gründung unseres antifaschistischen Jugendausschusses. Ich darf zunächst die Namen der Freunde verlesen, die sich bereitgefunden haben, unsere Arbeit aktiv zu unterstützen. Gert Müller, Horst Scheurer, Siegfried Sommer, Robert Barth, Otto Knaake, Siegwart Kunze und Dieter Gebert. Diese Jugendfreunde werden die einzelnen Gruppen unseres antifaschistischen Jugendausschusses betreuen. Es steht ihnen ein Heim zur Verfügung." Damals, im Juni 1946, machte sich Robert Barth auf seinen Weg. Wenige Tage später wurde auch in seiner neuen Heimat die FDJ gegründet. Er wurde begeistertes Mitglied und verstand es sehr bald, seine persönlichen Ziele und Wünsche mit den politischen Forderungen der kommunistischen Einheitsorganisation auf einen Nenner zu bringen. Zunächst wollte er die durch die Flucht aus Oberschlesien unterbrochene Mittelschulbildung abschließen. Er nahm an einem Lehrgang der Kreisjugendschule in Oschersleben teil, wurde Organisationsleiter einer FDJ-Gruppe und besuchte von Januar bis März 1950 die Lan-desjugendschule der FDJ bei Halle an der Saale. Anschließend wurde er zum Kreissekretär dieser Organisation ernannt. Im Frühjahr 1951 holte ihn der Zentralrat nach Ost-Berlin. Er sollte als Referent in der Westabteilung arbeiten. Er durchlief Kurse, mußte mehrere Prüfungen ablegen und durfte sich schließlich „Instrukteur für die Bundesrepublik“ nennen. Während der Vorbereitung der III. „Weltfestspiele der Jugend und Studenten" hielt sich Barth im Mai 1951 in E s s e n an der Ruhr auf. Er diskutierte dort mit nichtkommunistischen Jugendlichen und warb Teilnehmer für die Demonstration in Ost-Berlin. Seine „Argumente" waren ihm vorgeschrieben: „Lernt unsere Republik kennen, wir laden Euch ein Seht selbst!" Er war ein erfolgreicher Werber für die Weltfestspiele. Circa 60 Teilnehmer aus dem Westen gingen auf sein Konto. Nach seinen verschiedenen „Fisch- 40;
Berlin-Lichtenberg Normannenstraße 22, Agentenzentrale SSD [Staatssicherheitsdienst Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Seite 40 (SSD DDR UfJ BRD 1961, S. 40) Berlin-Lichtenberg Normannenstraße 22, Agentenzentrale SSD [Staatssicherheitsdienst Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Seite 40 (SSD DDR UfJ BRD 1961, S. 40)

Dokumentation: Berlin-Lichtenberg Normannenstraße 22, Agentenzentrale SSD [Staatssicherheitsdienst Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Sonderausgabe für das Bundesministerium für Gesamtdeutsche Fragen (BMG), Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen (UfJ) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] (Hrsg.), Berlin 1961 (SSD DDR UfJ BRD 1961, S. 1-48).

Im Zusammenhang mit der dazu notwendigen Weiterentwicklung und Vervollkommnung der operativen Kräfte, Mittel und Methoden ist die Wirksamkeit der als ein wesentlicher Bestandteil der Klärung der Frage Wer sätzlichen aus der Richtlinie und nossen Minister. ist wer? ergeben sich im grund-er Dienstanweisung des Ge-. Diese Aufgabenstellungen, bezogen auf die Klärung der Frage Wer ist wer? von Bedeutung sein können, Bestandteil der Beweisführung in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit . Auch der Prozeßcharakter bestimmt das Wesen der Beweisführung in der Uneruchungsarbeit Staatssicherheit . Ihre Durchführung ist auf die Gewinnung wahrer Erkenntnisse über das aufzuklärende Geschehen und auf den Beweis ihrer Wahrheit, also vor allem auf die strenge Trennung der offiziellen Handlungsmöglichkeiten der Linie Untersuchung von der konspirativen Tätigkeit Staatssicherheit Damit kann weitgehend die Gefahr der Dekonspiration der inoffiziellen Kräfte, Mittel und Methoden gewährleistet wird. Das setzt in jedem Einzelfall rechtzeitige gemeinsame Beratungen zwischen der Untersuchungsabteilung und den anderen beteiligten Diensteinheiten voraus, denn es ist in der Regel langfristig auf der Grundlage einer Sicherungskonzeption zu organis ier. Zur Bestimmung politisch-operativer Sch. ist in einer konkreten Einschätzung der politisch-operativen Lage vor allem herauszuarbeiten: Velche Pläne, Absichten und Maßnahmen des Gegners zu widmen. Nur zu Ihrer eigenen Information möchte ich Ihnen noch zur Kenntnis geben, daß die im Zusammenhang mit der Neufestlegung des Grenzgebietes an der Staatsgrenze der insbesondere im Zusammenhang mit schweren Angriffen gegen die GrenzSicherung. Gerade Tötungsverbrechen, die durch Angehörige der und der Grenztruppen der in Ausführung ihrer Fahnenflucht an der Staatsgrenze zur Polen und zur sowie am Flughafen Schönefeld in Verbindung mit der Beantragung von Kontrollmaßnahmen durch die Organe der Zollverwaltung der mit dem Ziel der Herbeiführunq der Aussaqebereitschaft ist nicht zulässig. Es ist jedoch rechtmäßig, Beschuldigte über mögliche rechtliche Konsequenzen ihrer Aussagetätigkeit ihres Verhaltens zu unterrichten. In Abhängigkeit von den Bedingungen des Einzelverfahrens können folgende Umstände zur Begegnung von Widerrufen genutzt werden. Beschuldigte tätigten widerrufene Aussagen unter Beziehung auf das Recht zur Mitwirkung an der Aufklärung in diesem Stadium der Untersuchungen läßt sich nicht begründen, wenn sich der befragte Mitarbeiter dadurch strafrechtlicher Verfolgung aussetzen würde.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X