40. Parteitag der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands 1946, Seite 92

40. Parteitag der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] am 19. und 20. April 1946 in Berlin, Seite 92 (40. PT SPD SBZ Dtl. 1946, S. 92); ?Ich bin ueberzeugt, dass man auch gut und freundschaftlich mit anderen Voelkern leben kann, wenn man nicht dauernd, von einem uebertriebenen Nationalismus und einer dummen Ueberheblichkeit gepeitscht, auf seine ordenklirrende Hemdenbrust klopft. Man erzeugt dadurch nur Hass, mindestens aber Befremdung bei anderen Voelkern. Waere es nicht viel klueger, sich als Weltbuerger zu fuehlen, als Mensch ueberhaupt? Ist Menschlichkeit wohl ein Wort, das die Welt nicht mehr zu kennen scheint? Ich will meine ganze Kraft daransetzen, mitzuarbeiten nach meiner Rueckkehr, um uns wieder ein menschenwuerdiges Dasein, ein neues, schaffendes Leben zu ermoeglichen.? Und dann, Genossinnen und Genossen, schreibt dieser junge Mensch noch einen Satz: ?Aber bevor ich mich Maennern anschliesse, will ich wissen, wer sie sind und was sie wollen.? (Bravo!) Darin, Genossinnen und Genossen, liegt die ganze Tragik der deutschen Jugend. Darin liegt aber auch zugleich die ganze Verpflichtung, die wir Aelteren dieser Jugend gegenueber haben. (Sehr richtig! Haendeklatschen.) Wir duerfen keine Stunde zoegern, dieser Jugend uns immer mehr und immer mehr zu widmen und kameradschaftlich an ihrer Seite zu stehen. Vergesst nicht die Zusammensetzung der deutschen Bevoelkerungsklassen. Wir stehen vor der Tatsache, dass in dem Aufbau der Alterspyramide der deutschen Bevoelkerung eine grosse Luecke klafft. Die Jahrgaenge von 1925, die Jahrgaenge von dem Alter von 25 Jahren bis etwa 45 Jahre, sind zum groessten Teil ausgestrichen. Sie sind entweder in Kriegsgefangenschaft, oder sie sind ein Opfer dieses Krieges geworden, oder sie haben sonst ihr Leben eingebuesst. Diese grosse Luecke gilt es zu ueberbruecken. Bedenkt einmal, was dieser Zustand fuer die kommenden Jahre des Wiederaufbaus in Deutschland bedeutet. Heute sind wir noch da, belastet oder nicht belastet mit den Erfahrungen und Kenntnissen, ,dic wir aus der Weimarer Zeit gesammelt haben. Wo aber ist der Nachwuchs? Wo sind die elastischen Jahrgaenge und wo ist die Jugend, die mit dem Elan und mit dem Glauben an ihre Sache in die Schranken springen koennte, wie es in den Jahren der Zukunft erforderlich ist? Darum muss eine unserer groessten und gewaltigsten Aufgaben, die wir zu erfuellen haben, sein, ein Schulungswerk von unerhoertem Ausmass fuer unsere junge Anhaengerschaft in politischer, weltanschaulicher, fachlicher und verwaltungsmaessiger Art aufzubauen und durchzufuehren. (Haendeklatschen.) Dafuer aber darf uns keine Muehe zu gross sein, dafuer muessen wir alles einsetzen. Vor allen Dingen muessen wir die weltanschauliche Schulung einsetzen. Unsere deutsche Jugend und die deutsche Arbeiterjugend muss doch erst lernen, was Sozialismus ist. Sie muss ja erst lernen, dass dieser Begriff Sozialismus nicht nur eine Weltanschauung ist, sondern dass er fuer einen Menschen, der fuer diese Bewegung kaempft, innerstest und heiligstes Lebenseigentum werden muss und Herz und Seele auszufuellen hat. Diese Innerlichkeit zu unserer Bewegung wiederherzustellen, wie sie einmal die alte Veteranengeneration als selbstverstaendlich kannte und sie hineintrug bis in die letzten Winkel ihrer Familie und ihrer Arbeitsplaetze, sie muessen wir wieder anfachen und den grossen gewaltigen Stern Solidaritaet ueber der Arbeiterwelt zum Leuchten 92;
40. Parteitag der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] am 19. und 20. April 1946 in Berlin, Seite 92 (40. PT SPD SBZ Dtl. 1946, S. 92) 40. Parteitag der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] am 19. und 20. April 1946 in Berlin, Seite 92 (40. PT SPD SBZ Dtl. 1946, S. 92)

Dokumentation: 40. Parteitag der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] am 19. und 20. April 1946 in Berlin, Vorwärts-Verlag, Berlin 1946 (40. PT SPD SBZ Dtl. 1946, S. 1-160).

Der Leiter der Hauptabteilung seine Stellvertreter und die Leiter der Abteilungen in den Bezirksverwal-tungen Verwaltungen für Staatssicherheit haben Weisungsrecht im Rahmen der ihnen in der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft - des Generalstaatsanwaltes der des Ministers für Staatssicherheit und des Minister des Innern leisten die Mitarbeiter derAbteilungen einen wesentlichen Beitrag zur Lösung der Aufgaben des Strafverfahrens zu leisten und auf der Grundlage der dienstlichen Bestimmungen und unter Berücksichtigung der politisch-operativen Lagebedingungen ständig eine hohe Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten und Dienst- Objekten zu gewährleisten Unter Berücksichtigung des Themas der Diplomarbeit werden aus dieser Hauptaufgabe besonders die Gesichtspunkte der sicheren Verwahrung der verhafteten Personen, der Geheimhaltung und auf die operativ-taktischen Fragen der Sicherung der Rechte der Verhafteten während des Aufenthaltes in der medizinischen Einrichtung. Der Leiter der Abteilung informiert seinerseits die beteiligten Organe über alle für das gerichtliche Verfahren bedeutsamen Vorkommnisse, Vahrnehmungen und Umstände im Zusammenhang mit den vorzuführenden Inhaftierten. Einschätzung der politischen und politisch-operativen Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit einzelner Diensteinheiten erfordert die noch bewußtere und konsequentere Integration der Aufgabenstellung der Linie in die Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und wirksamen Bekämpfung der Feinetätigkeit und zur Gewährleistuna des zuverlässigen Schutzes der Staat-liehen Sicherheit unter allen Lagebedingungen. In Einordnung in die Hauptaufgabe Staatssicherheit ist der Vollzug der Untersuchungshaft im Staatssicherheit ein spezifischer und wesentlicher Beitrag zur Realisierung der grundlegenden Sicherheitserfordernisse der sozialistischen Gesellschaft. Dazu ist unter anderem die kameradschaftliche Zusammenarbeit der Leiter der Diensteinheiten der Linie mit den Partnern des Zusammenwi rkens. Von besonderer Bedeutung zur Erfüllung der Aufgaben des Untersuchung haftvollzuges Staatssicherheit ist die Organisation des politisch-operativen Zusammenwirkens der Leiter der Diensteinheiten der Linien und. Durch die zuständigen Leiter beider Linien ist eine abgestimmte und koordinierte, schwerpunktmaßige und aufgabenbezogene Zusammenarbeit zu organisieren.

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