Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus 1986, Seite 12

Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, Seite 12 (Wb. wiss. Komm. DDR 1986, S. 12); Aktionseinheit der Arbeiterklasse 12 Aktionseinheit der Arbeiterklasse: Zusammenwirken der Mitglieder und Anhänger der verschiedenen Parteien, der gewerkschaftlichen Organisationen und anderen Vereinigungen der * Arbeiterklasse sowie der nichtorganisierten Arbeiter, um ihre gemeinsamen Interessen durchzusetzen. Inhalt, Form und Umfang der A. entwickeln sich in Abhängigkeit von den jeweiligen konkret-historischen Bedingungen und dem subjektiven Reifegrad der Arbeiterklasse. Der Kampf um die A. wird sowohl auf nationaler wie auch auf regionaler Ebene geführt. Die Grundlage der A. ist die Zusammenarbeit der Kommunisten mit den Sozialdemokraten (Sozialisten). Die A. ist eine entscheidende Voraussetzung für ihren erfolgreichen Kampf. Sie ist der Kern einer einheitlichen Front aller demokratischen'und friedliebenden Kräfte des Volkes im Kampf gegen Imperialismus und Militarismus, für Frieden, Demokratie und Sozialismus. Sie dient der Überwindung der Spaltung der Arbeiterklasse, die eine Folge der differenzierten materiellen und sozialökonomischen Existenzbedingungen und'des bürgerlichen Einflusses auf die Arbeiterbewegung ist, der sich vor allem im Opportunismus, aber auch in nationalistischen und religiösen Auffassungen äußert. Der ► rechte Opportunismus und Antikommunismus erweisen sich als das Haupthindernis der A. Grundlage der A. sind die objektiven Interessen aller Teile der Arbeiterklasse. Das Ziel der A. besteht in der Gewinnung und Formierung der Mehrheit der Arbeiterklasse für den gemeinsamen Kampf gegen das Monopolkapital und damit in der Schaffung von Voraussetzungen für die Verwirklichung des sozialen Fortschritts. Die Herstellung der A. erweist sich als ein außerordentlich komplizierter, dynamischer Prozeß. Sie kann mit punktuellen gemeinsamen Aktionen be- ginnen, zu gemeinsamen befristeten Abkommen (z. B. einem gemeinsamen Wahlprogramm), zu gemeinsamen Organen der Zusammenarbeit und schließlich zur organisatorischen Einheit der Arbeiterklasse führen, wie z. B. nach dem zweiten Weltkrieg in einer Reihe europäischer Länder. Die A. ist die entscheidende Vorstufe zur organisatorischen Einheit der Arbeiterklasse. Die wichtigsten Prinzipien des Kampfes um die A. wurden von Marx, Engels und Lenin erarbeitet und von der Kommunistischen Internationale weiterentwickelt. Dazu gehören: die politische und organisatorische Selbständigkeit der kommunistischen Partei, ihre ständige Stärkung und führende Rolle im Kampf um die A. Die gemeinsamen Interessen und Ziele sowie der Gegensatz zum Hauptfeind müssen stets in den Vordergrund gestellt werden. Die Kommunisten sammelten im Kampf um die Herstellung der A. große Erfahrungen. Sie lernten mit Unterstützung der Kommunistischen Internationale immer erfolgreicher, die A. im Kampf für den Frieden, gegen Imperialismus und kapitalistische Ausbeutung zu verwirklichen. Besondere Bedeutung für diesen Kampf hatten die von Lenin auf dem III. (1921) und IV. (1922) Kongreß der * Kommunistischen Internationale entwickelte Taktik der Einheitsfront und die vom VII. Weltkongreß der Kommunistischen Internationale (1935) erarbeitete Politik der Herstellung der A. im Kampf gegen Faschismus und imperialistische Kriegsgefahr und die sich darauf stützende Politik zur Schaffung einer antifaschistischen *■ Volksfront. Wo es gelang, die Aktionseinheit herzustellen, errang die Arbeiterklasse große Erfolge (z. B. Niederschlagung des Kapp-Putsches 1920 in Deutschland, Abwehr des Faschismus in Frankreich 1934, Abrechnung mit dem Faschis-;
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Dokumentation: Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986. Erarbeitet im Auftrag des Rates für Wissenschaftlichen Kommunismus an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim Zentralkomitee der SED. Prof. Dr. sc. Rudolf Dau, Dr. Thomas Gäring, Prof. Dr. sc. Günther Großer, Dr. Ulrich Heuschkel, Prof. Dr. Günther Hoppe, Dr. Felizitas Klotsch, Dr. sc. Rolf Reißig, Prof. Dr. sc. Rolf Schönefeld (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1986 (Wb. wiss. Komm. DDR 1986, S. 1-427).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen, Die Aufdeckung und Überprüf ung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucher- und Transitverkehrs. Die Erarbeitung von im - Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze wurde ein fahnenflüchtig gewordener Feldwebel der Grenztruppen durch Interview zur Preisgabe militärischer Tatsachen, unter ande zu Regimeverhältnissen. Ereignissen und Veränderungen an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Leiter und der mittleren leitenden Kader gestellt werden. Dabei sind vor allem solche Fragen zu analysieren wie: Kommt es unter bewußter Beachtung und in Abhängigkeit von der Vervollkommnung des Erkenntnisstandes im Verlauf der Verdachts-hinweisprü fung. In der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit sollte im Ergebnis durch- geführter Verdachtshinweisprüfungen ein Ermittlungsverfahren nur dann eingeleitet werden, wenn der Verdacht einer Straftat nicht bestätigt oder es an den gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung fehlt, ist von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, Der Staatsanwalt kann von der Einleitung eines Ermittlunqsverfahrens Wird bei der Prüfung von Verdachtshinweisen festgestellt, daß sich der Verdacht einer Straftat nicht bestätigt oder es an den gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, die Sache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege, hat das Untersuchungsorgan das Verfahren dem Staatsanwalt mit einem Schlußbericht, der das Ergebnis der Untersuchung zusammen faßt, zu übergeben.

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