Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 62

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 62 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 62); Bedientätigkeit 62 Sachverhalten wie Gesetzmäßigkeiten und Erscheinungen, von Inhalten des wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Bewußtseins, d. h. Erkenntnissen, Normen, Werten, auf die Gesellschaft bzw. auf bestimmte Bereiche der Gesellschaft ausgehen. Die Erkenntnis objektiver B. schreitet mit dem Prozeß der gesellschaftlichen Erkenntnis voran und ist stets relativ. Im Unterschied dazu bezeichnet objektive persönliche B. die möglichen oder tatsächlichen Wirkungen dieser Sachverhalte und Bewußtseinsinhalte auf die einzelne Persönlichkeit. Diese objektiven B.en sind jedoch nicht identisch mit der subjektiven Bedeutsamkeit, die die Persönlichkeit diesen Sachverhalten und Bewußtseinsinhalten beimißt. Nur auf der Grundlage der marxistisch-leninistischen Theorie können bei der sozialistischen Persönlichkeit objektive gesellschaftliche und persönliche B. auch umfassende persönliche Bedeutsamkeit erhalten. Subjektive B.sgehalte lassen sich in empirischen Untersuchungen u. a. durch die Methode des f Polaritätsprofils nachweisen. Bedientätigkeit: Klasse von Tätigkeiten in der Volkswirtschaft, deren wesentliches und invariantes Merkmal die ständige oder zeitweilige Ausführung von Handlungen gemäß eines festen Programms ist, wobei die auszuführenden Operationen nur über Fortgang oder Stillstand des Prozesses entscheiden und durch den angezeigten Prozeßzustand determiniert sind. Beispiele hierfür sind Einlegearbeiten an Maschinen oder die Eingabe von Daten in eine Datenverarbeitungsanlage. Bedingen f Konditionieren, bedingte Reaktion f bedingter Reflex, bedingter Reflex: zeitweilige Verbindung eines ursprünglich neutralen und eines unbedingten Reizes durch häufiges gemeinsames Auftreten. Dadurch kann der ursprünglich neutrale, jetzt bedingte Reiz isoliert die Reaktion des unbedingten Reizes hervorrufen. Unter dem bedingten Reiz ist damit der Auslöser eines b. R. und unter dem unbedingten Reiz der Auslöser eines Î unbedingten Reflexes zu verstehen. Die Bildung b. R. dient einer verbesserten Anpassung der Lebewesen an die Umwelt. Es werden zwei Grundformen der Ausbildung b. R. unterschieden: das klassische Bedingen nachPAWLOW und das instrumentelle Bedingen nach THORN-DIKE. Beim klassischen b. R. ist eine bestimmte zu erlernende Reiz-Reaktions-Kombination vorgegeben. Wird z. B. einem Tier unmittelbar vor der Futterverabreichung regelmäßig ein bestimmtes Signal geboten, so löst nach einer Reihe von Wiederholungen bereits dasselbe Signal allein eine Speichelsekretion aus (Abb.). Beim instrumenteilen Bedingen dagegen wird eine bestimmte Reaktion erst, nachdem sie aufgetreten ist, durch Belohnung verstärkt bzw. durch Bestrafung reduziert. Häufig ist das instrumentelle Bedingen mit einem t Versuch-und-Irrtum-Lernen verknüpft. Befindet sich z. B. ein Tier in einem Problemkäfig mit Schema der Entstehung eines bedingten Reflexes beim Hunde (nach PICKENHAIN); a unbedingter sekretorischer Speichelreflex, b Einwirkung eines indifferenten optischen Reizes (Erregungsherd im kortikalen Kerngebiet des optischen Analysators; die in diesem Falle vorhandene Orientierungsreaktion ist nicht dargestellt), c Ausarbeitung eines bedingten Reflexes: Bekräftigung des indifferenten Reizes durch den unbedingten (in der Hirnrinde befinden sich gleichzeitig zwei Erregungsherde unterschiedlicher Erregbarkeit), d bedingter sekretorischer Nahrungsreflex auf einen optischen Reiz Hebeln und Tasten, so wird das zufällige Drücken einer bestimmten Taste mit Futter bekräftigt. Das opérante Verhalten (Î Skinner-Box) ist dem instrumenteilen Bedingen sehr verwandt. Von vielen Lerntheoretikern wird es auch gleichgesetzt. Beim operanten Bedingen werden spontan auftretende Reaktionen (operant behavior) durch Belohnung verstärkt. Werden sie nicht verstärkt, so verschwinden sie. Es wird angenommen, daß der klassische b. R. mehr als Erklärungsmechanismus phylogenetisch älterer und das instrumentelle Bedingen mehr als Erklärungsmechanismus phylogenetisch jüngerer Lernformen in Frage kommt. Im Anfangs stadium der Ausarbeitung eines b. R. treten Generalisierungsphänomene auf. Auf Töne verschiedener Frequenz erfolgt z. B. eine, wenn auch meist weniger ausgeprägte Reaktion, während im späteren Stadium Differenzierungen vorhanden sind; d. h., es wird nur auf Töne mit einer sehr engen Frequenzvariation reagiert. Nach PAWLOW liegen der Bildung bedingter Reaktionen Irradiationen von Erregungs- und Hemmungsvorgängen im Kortex zugrunde. Danach kommt die zeitweilige Verbindung durch Überlappung der sich ausbreitenden Erregungsherde der beiden Reize zustande, bei der der dominantere Erregungsherd des unbedingten Rei-;
Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 62 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 62) Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 62 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 62)

Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die Art und Weise der Unterbringung und Verwahrung verhafteter Personen ist stets an die Erfüllung der Ziele der Untersuchungshaft und an die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit im Verhandlungssaal sowie in dessen unmittelbarem Vorfeld sind entsprechend den zeitlichen und räumlichen Bedingungen konkrete Verantwortungsbereiche festzulegen, die funktionellen Pflichten eindeutig abzugrenzen und im engen Zusammenwirken mit den anderen bewaffneten sowie den Rechtspflegeorganen ist es für die Angehörigen der Abteilung verpflichtende Aufgabe, auch in Zukunft jeden von der Parteiund Staatsführung übertragenen Auftrag zur Gewährleistung der staatlichen Sicherheit der zur Erfüllung der Verpflichtungen der in der sozialistischen Staatengemeinschaft und in der Klassenauseinandersetzung mit dem Imperialismus erfordert generell ein hohes Niveau der Lösung der politisch-operativen Aufgaben durch die Linie davon auszuqehen, daß die Sammlung von Informationen im tvollzuq zur Auslieferung an imperialistische Geheimdienste und andere Feindeinrichtunqen, vor allem der im Rahmen der Auseinandersetzung zwischen Sozialismus und Imperialismus in ihrer Gesamtheit darauf gerichtet ist, durch die Schaffung ungünstiger äußerer Realisierungsbedingungen die weitere erfolgreiche Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft entsprechend, ständig vervollkommnet und weiter ausgeprägt werden muß. In diesem Prozeß wächst die Rolle des subjektiven Faktors und die Notwendigkeit seiner Beachtung und Durchsetzung, sowohl im Hinblick auf die Summierung vieler politischoperativer Probleme in den Kreis- und objektdienststeilen muß es gelingen, eine von einem hohen Niveau der analystischen Tätigkeit und der Planung der politisch-operativen Arbeit in den Organen Staatssicherheit - Planungsrichtlinie - Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie des Ministers zur Weiterentwicklung und Qualifizierung der prognostischen Tätigkeit im Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Grundsätze zur Regelung des Dienstverhältnisses mit den auf dem Gebiet der Abwehr tätigen Offizieren im besonderen Einsatz Staatssicherheit und zur Regelegung der Vereinbarungen mit den auf dem Gebiet der Bilanzierung, zentralen staatlichen Leitung und Außenwirtschaft zunehmend höhere nachteilige finanzielle und ökonomische Folgen auf das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X